Freitag, 31. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 31.


Mein letztes Wort dieser wunderschönen Wort-Aktion ist Vaterland und ich hab ein wenig die Befürchtung, dass ich mich da wiederhole und die gleichen Dinge schreibe wie schon bei Bayern und Daheim.
Dass ich in Bayern daheim bin, weiß  man ja jetzt schon. Also ist quasi Bayern mein Vaterland. Oder Deutschland. Beides irgendwie. Nur leider finde ich das Wort und das dahinterstehende Konzept von Vaterland irgendwie doof. Ich kann nicht stolz auf ein Land sein, welches nur durch Zufall mein Geburtsland ist. Gut, vielleicht in meinem Fall nicht wirklich Zufall, meine Familie ist sehr ortsgebunden und nicht wirklich eine Wanderfamilie, aber trotzdem. Vaterland bzw. Vaterlandsliebe impliziert doch irgendwie stolz, oder seh ich das gerade falsch? Jedenfalls versteh ich das nicht wirklich. Ich finde auch nicht, dass wir Weltmeister oder Papst sind. Papst waren. Entschuldigung. 
Bei Vaterland muss ich auch immer an Mutter Natur denken und ich finde es lustig, dass es diese zwei Begriffe mit Elternfiguren gibt. Woher kommt es eigentlich, dass man die beiden Begriffe mit Elternfiguren besetzt? Zu Vaterland gibt es ja dann auch noch Vater Staat. Und Mutter Natur kommt auch bei den Schlümpfen vor. Die sieht auf jeden Fall sympathischer aus als alle Vorstellungen, die ich zu Vaterland und Vater Staat habe.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 30.


Kakteen. Ein schwieriges Thema. Denn die Beziehung zwischen Pflanzen im Allgemeinen und mir ist keine gute. Obwohl ich mir immer sehr viel Mühe geben. Die ersten Tage jedenfalls. Und ich finde Pflanzen auch meistens recht nett. Aber irgendwann vergesse ich die eben und dann weinen die, aber sie weinen nicht genug, um sich selbst damit zu gießen und dann sterben sie einen traurigen Tod. Außer die Blumen auf meinem Balkon. Die sind gestorben und im Anschluss wiederauferstanden. Denn jetzt blühen die Blumen als würden sie Geld dafür bekommen. Im Herbst! Man stelle sich das vor! 
Auch mit Kakteen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht. Obwohl man die ja eigentlich weniger gießen muss. Wenn ich mich richtig daran erinnere, hat ein Kaktus mal angefangen zu schimmeln ... Und ich hatte mal so ein grünes Blattding in Herzform von IKEA, das ist auch an Vertrocknung verendet. 
Überhaupt verstehe ich nicht, was an Kakteen denn so schön sein soll, dass man die sich in die Wohnung stellt. Die stechen. Und blühen gar nicht immer. Und man muss die abstauben. Wie dumm ist denn bitte eine Pflanze, die man abstauben muss? Für mich sind Pflanzen Dekoersatz, den man eben nicht abstauben muss. Ich hasse Staub. Überall ist immer Staub. Deswegen gibt es hier auch keine Deko. Und trotzdem Staub. Vielleicht sollte ich doch Pflanzen aufstellen. Da wären Kakteen trotzdem nicht meine erste Wahl. Dann lieber fleischfressend Pflanzen.

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 29.


Eigentlich dachte ich, dass ich den heutigen Beitrag nicht mehr rechtzeitig schreiben kann, weil ich gleich noch verabredet bin. Aber - Wunder der Technik - ich muss noch 20 Minuten warten und deswegen sitze ich jetzt im Computerraum der Uni und schreibe etwas übers Studieren. Wie passend! Der Raum wird gerade nur von zwei Studenten benutzt. Mich eingerechnet. Aber ich trau mich gar nicht so viel zu tippen, weil das so laut ist ...
Jedenfalls. Ich studiere. Ich studiere zum zweiten Mal. Nach dem Bachelor kommt nun der Master. Und wenn ich danach größenwahnsinnig bin, promoviere ich. Oder so ähnlich. Mein Bachelorstudium war anders als mein Masterstudium. Was erstens daran liegt (jetzt ist die zweite Studentin gegangen ...), dass ich jetzt an einer Uni studiere und nicht mehr an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften. 
Ich glaube, ich würde doch nicht noch einmal BWL studieren. Obwohl es für mein jetziges Studium schon praktisch ist. Ich würde auch wahrscheinlich nicht noch einmal Buchwissenschaften studieren, obwohl ich mich über den Zettel, den ich nächstes Jahr erhalten werde und auf dem dann Master draufsteht schon freue. 
Bin ich zu kritisch? Bei BWL kann ich sagen, dass das einfach nichts für mich ist. Ich bin kein Manager-Typ, ich kann nicht rechnen und ich trage keine Perlenohrringe oder Poloshirts. Ich hatte nie einen Burberry-Schal. Sehr traurig. Bei Buchwissenschaften finde ich viele kleine Dinge in der Organisation des Studiums ärgerlich. Aber eigentlich gefällt es mir ja schon irgendwie. Dieses Semester gefällt mir besonders, weil ich mir alle Kurse freiwillig ausgesucht habe und nur Dinge mache, die mich interessieren bzw. bei denen ich denke, dass sie mich interessieren. Und ich hoffe immer noch, dass ich bis Januar ein Thema für meine Masterarbeit finde. Falls jemand eins übrig hat - ich nehm das gerne. 
Studieren ist eine feine Sache, weil man sich seine Zeit sehr frei einteilen kann, man bekommt Rabatte beim Theater (gerade habe ich Karten für "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" gekauft) und ein Semesterticket für den Nahverkehr. Man darf sich mit dem Bafög-Amt rumärgern, eine Erfahrung, die einen fürs Leben stärkt. Und man trifft sehr viele prima Menschen. 
Studiert alle mal ein bisschen mehr. 

Dienstag, 28. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 28.


Über das heutige Wort freue ich mich sehr und irgendwie hatte ich fast erwartet, dass das noch kommt. Finnland. Man könnte sagen, dass Finnland Josefina und mich verknüpft, auch wenn das sehr weit hergeholt ist, aber wir waren beide in Finnland. Das muss doch verknüpfen. Außerdem ist Josefina ja quasi Schuld, dass ich nach Finnland gegangen bin.

Für alle Menschen, die es nicht wissen - ich hab 2011 mein Auslandssemester in Finnland verbracht. Genauer gesagt in Helsinki. Eigentlich wollte ich lieber in die Schweiz, nach Holland oder nach Schweden. In den Ländern waren aber alle Erasmus-Plätze schon weg und die Erasmus-Betreuerin meiner Hochschule fragte mich dann, ob ich denn möglicherweise auch Interesse an Finnland hätte. Da hatte ich dann die Wahl zwischen Lappeenranta, einer kleinen Stadt an der russischen Grenze oder eben Helsinki. Nachdem ich wenig Lust auf Wildnis und Natur hatte, hab ich mich dann für Helsinki entschieden. Und Josefina meinte bei der Vorentscheidung, ob ich denn überhaupt nach Finnland gehen soll, dass ich das machen soll. Weil sie auch schon längere Zeit in Finnland gewohnt hat und Finnland studiert und so. Und im Nachhinein kann ich auch sagen, dass das eine sehr kluge Entscheidung war. Abgesehen davon, dass ich eh jedem empfehlen kann, ein Erasmus-Semester einzulegen, ist Finnland schon ein prima Land. Trotz Wildnis und Natur. Gerade wegen Wildnis und Natur. Obwohl der Wildnis-und-Natur-Teil in Helsinki etwas gering ist. Ich liebe aber Suomenlinna, die kleine Festungsinsel vor Helsinki, da gibt es Natur. Und Schnee. Und keinen Schnee. Ich hab die Insel quasi im Wechsel der Jahreszeiten erlebt. Nicht nur die Insel. Ganz Helsinki. Als ich ankam, lag Schnee. Sehr viel Schnee. So viel Schnee, dass es sogar den Finnen auffiel. Als ich abreiste, schien die Sonne und Blumen blühten.

Wer nun unbedingt meine fünf Monate in Finnland nachlesen möchte, kann das hier tun. Wahrscheinlich mach ich das jetzt gleich und guck mir all die vielen Fotos an. Und hab ich wieder den Wunsch, noch einmal nach Finnland zu fahren. 

Montag, 27. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 27.


Ha, wie passend. Letztens habe ich mich gefragt, wie man denn Operation definiert, also, ob eine Behandlung beim Zahnarzt unter Narkose schon eine OP ist, oder nicht. Jetzt hab ich einen Grund nachzugucken. Laut Lieblingsinternetnachschlagewerk ist eine OP ein chirurgischer Eingriff, der meist unter Anästhesie durchgeführt wird. Das - hilft mir jetzt nicht so wirklich weiter, ich behaupte dann einfach, dass meine im November anstehende Zahnsteinentfernung eine OP ist, weil ich eine Spritze kriege. 
Und damit wären wir schon beim beliebten Small-Talk-Thema - OPs, die an mir durchgeführt wurden (chronologisch sortiert, soweit ich mich noch erinnern kann):

- Ich bin ein Kaiserschnitt! Also war quasi mein erster Auftritt auf dieser Erde mit einer OP verbunden

- mit 7 oder 8 hab ich mir den rechten Arm gebrochen (Elle oder Speiche - das weiß ich jetzt nicht mehr), weil ich beim Fahrradfahren mit den Beinen gewippt habe und dabei mit meinem Fuß in die Speiche des Vorderrads geraten bin. Das war kurz vor meiner Kindergeburtstagsfeier im Zoo, ich hatte eine Schlange auf meinem gebrochenen Arm. Und einen pinken Gips. An die OP kann ich  mich nicht erinnern

- ein paar Jahre später habe ich mir dann zum Ausgleich noch den linken Arm gebrochen bzw. war da "nur" ein Knochenstück vom Ellenbogen abgesplittert. Ich glaube, da gab es gar keine OP. Dann zählt das nicht

- bei meinen beiden großen Zehen sind im Abstand von einem Jahr die Fußnägel eingewachsen, weswegen ich da operiert werden musste. Einmal mit Laser, einmal klassisch mit Nadel und Faden 

- meine Weisheitszähne wurden entfernt! Also die zwei, die ich hatte. Ich hatte nie vier. Sehr traurig. Das war irgendwann zur Faschingszeit und ich war dann mit dickem Schal und Kühlpad beim Faschingsumzug

Das wars dann auch schon. Jedenfalls wüsste ich jetzt nicht von mehr OPs. Da müsste ich meine Mutter fragen. 
Allgemein fand ich - insbesondere bei den beiden Fuß-OPs - die Spritzen am schlimmsten. Bei einer der Fuß-OPs brauchte ich vier Spritzen, und hatte danach immer noch das Gefühl, dass ich den Faden beim Durchziehen ein wenig spüre. Ekelig. Deswegen freue ich mich nicht auf die oben erwähnte Zahnsteinentfernung. Die ist am 24.11. - mag da vielleicht jemand anders für mich hingehen?

Sonntag, 26. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 26.


Das heutige Wort finde ich doof. Haarspitzenkatarrh. Ich könnte nun einfach 200 Mal das Wort schreiben und jedes Mal würde ich das Wort anders schreiben. Haarspitzenkathar zum Beispiel. Oder Haarspitzenkartha. Ich bin da sehr kreativ. Gestern hab ich im Blockseminar "Durchtrug" geschrieben. Eigentlich sollte da "Durchdruck" stehen, ich hab keine Ahnung, warum sich das Wort so verwandelt hat.
Wenn ich Google glauben darf, gibt es Haarspitzenkatarrh wirklich. Wenn man Haarspitzenkatarrh hat, tun einem die Haare weh, sobald man diese berührt. Stell ich mir sehr unangenehm vor. Haare sind doch totes Gewebe, die sollen nicht mehr weh tun. 
Meine Haare tun nicht weh, wenn man diese berührt. Meine Haare tun weh, wenn ich mir die irgendwo einklemme oder man sich draufsetzt oder ich in den Spiegel schaue. Denn irgendwie machen meine Haare nie das, was sie machen sollen. Das tut schon irgendwie weh. So viel sollen meine Haare ja auch eigentlich gar nicht machen. Sich nicht locken. Das wäre schon mal ein guter Start. Machen sie aber trotzdem. Bevorzugt wenn es draußen regnet oder es nebelig ist oder sonstwie Feuchtigkeit in der Luft herumschwirrt. Schwupps - Locken. Aber nicht die schöne Art von Locken, die jeder immer haben will. Sondern die Klobürstenvariante von Locken. 
Nachdem ich mir im Frühjahr die Haare hab abschneiden lassen, hätte ich jetzt gerne wieder längere Haare. Wenigstens das machen meine Haare sehr gut. Wachsen. Ohne Schmerzen. 

Samstag, 25. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 25.


Bei Zebrastreifen denk ich nicht unbedingt sofort an die Streifen auf der Straße, die einen Fußgängerüberweg kennzeichnen, sondern an die Emmastreifen. Emma ist mein Zebra und hat Streifen. Die Streifen sind im Laufe der Jahre heller geworden. Emma ist schon ziemlich alt. Ich denke mindestens sieben Jahre. Emma hab ich damals während meiner Ausbildung im Buchladen gekauft (also mit Rabatt, wuhu!). Emma lag da in der Kinderbuchabteilung mit einigen anderen Stofftieren herum. Mit den anderen Stofftieren aus der Reihe "Die lieben Sieben" von der Spiegelburg. Aber Emma sah am unglücklichsten aus. Deswegen habe ich sie mitgenommen. Auch wenn sie eigentlich ein Stofftier für kleinere Kinder ist, denn in ihrem Bauch versteckt sich eine kleine Rassel. Das heißt, wenn man Emma schüttelt, rasselt sie ein bisschen. 
Emma war schon in Wien, wo sie fast aus dem Fenster und auf die Straße gefallen wäre. Außerdem war sie in Tunesien und in Finnland und in Hamburg. Ein weitgereistes Zebra. Mit sehr hellen Streifen. Das habe ich schon erwähnt. Aber man kann das nicht oft genug sagen. Herr Gatsby meint ja, dass sie mit den hellen Streifen viel besser aussieht als wenn da dicke schwarze Streifen wären.

Freitag, 24. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 24.


Ich mache.
Du machst.
Er macht.
Sie macht.
Es macht.
Wir machen.
Ihr macht.
Sie machen.

Macht ihr das auch so gerne? Verben konjugieren? Das ist mein neuestes Hobby, seitdem ich französische Verben lerne. Leider kann ich "machen" noch nicht auf Französisch sagen. Mein Wörterbuch sagt, dass das "faire" heißt, aber ich kann nur Verben, die mit -er enden konjugieren. Wie sprechen - parler. Und sein - être. Je suis, Tu es, Il/Elle/On est, Nous sommes, Vous êtes, Ils/Elles sont. Und haben - avoir. Dauert nur immer ein bisschen, weil ich überlegen muss. 
Wahrscheinlich meinte Josefina aber gar nicht das wunderschöne "er/sie/es macht", sondern die Macht. Die dunkle Macht. Die Macht eines Herrschers. Grenzenlose Macht, wie sie jeder Superschurke in jedem Action-Film haben will. Die Macht über Leben und Tod. Alles Mächte, die ich nicht habe. Die ich auch nicht brauche. 
Ich könnte sagen, dass ich die Macht habe, meinen Alltag halbwegs selbstständig zu gestalten. Oder ist das eher eine Möglichkeit und keine Macht? Oh je. 
Wenn ich jetzt in die dritte Person Singular wechseln, kann sie berichten, dass sie heute Pizza gemacht hat. Weil sie heute einen lange Unitag gemacht hat. Mit einem Blockseminar zu wissenschaftlichen Editionen. Im Seminar wurde auch eine praktische Übung gemacht. Und morgen macht sie sich wieder auf den Weg zur Uni. So ein Blockseminar macht sich schließlich gut, wenn es über zwei Tage verteilt ist. Beziehungsweise wird es noch ein weiteres Blockseminarwochenende im November geben. 
Wie schön das alles klingt. Sollte ich viel öfter ... machen. 

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Die Buchbranche, Praktikanten und der Mindestlohn. Meine Meinung.

Das Börsenblatt hat heute ein Interview mit einem Arbeitsrechtler zum Thema Mindestlohn für Praktikanten und Volontäre veröffentlicht. Ab Januar gilt in Deutschland das Mindestlohngesetz, welches einen Lohn von mindestens 8,50 Euro für alle Arbeitnehmer vorsieht. Für alle Arbeitnehmer bedeutet in diesem Fall - auch für Praktikanten, sofern das Praktikum länger als 3 Monate andauert und es sich nicht um ein Pflichtpraktikum (warum Pflichtpraktika ausgenommen sind, habe ich nicht verstanden. Für mein Studium sind 6 Monate Praktikum im Verlag vorgeschrieben. Das heißt, mein Studium fördert weiterhin unbezahlte Praktikumsstellen. Auch nicht gerade toll) handelt (siehe hierzu die Faktensammlung des Börsenblatts). 
Jetzt könnte man denken - hurra, das ist das Ende von unbezahlten Praktika, wie sie in der Buchbranche leider immer noch üblich sind. 
Denkste. 
Ausgenommen vom Mindestlohn sind Ausbildungsvergütungen. Schlaue Unternehmen könnten nun einfach alle Praktika in Volontariate umbenennen, einen Pseudo-Ausbildungsplan erstellen und - schwupps - kann man sich weiterhin eine Horde Sklaven unbezahlter junger Menschen halten. Cornelia Haß, die Bundesgeschäftsführerin der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union, hat ebensoBedenken, was die Ausnahme von Volontären beim Mindestlohn bedeutet. 

Warum mich das ganze beschäftigt? 
In einem Jahr bin ich mit meinem Studium fertig und werde mich dem Dschungel Arbeitsmarkt stellen müssen. Obwohl ich bereits eine Ausbildung und drei Praktika absolviert habe (und neben dem Studium als Werkstudentin arbeite), sind die Chancen, dass ich gleich eine Festanstellung bekommen werde, eher gering. Das heißt - ich werde mich für Volontariate/Praktika bewerben. Ich kann es mir aber nicht leisten, ein unbezahltes oder nur gering bezahltes Volontariat/Praktikum anzunehmen, wenn ich weiterhin in München wohnen möchte. Nachdem München eine der großen Verlagsstädte ist, wird sich meine Wohnsituation also voraussichtlich nicht ändern. 
Hinzu kommt, dass Verlage, aber natürlich auch alle anderen Unternehmen, von jungen Menschen erwarten, dass sie bereits Berufserfahrung vorweisen können. Diese Berufserfahrung sollen sie aber bitte nicht erst in dem Unternehmen sammeln, oh Gott. Wo kämen wir denn da hin? Das würde ja heißen, dass man in die Zukunft investieren müsste. Furchtbar. Also warten wir jungen Menschen einfach auf die Berufserfahrungsfee, die uns unseren Lebenslauf schön zaubert, damit wir irgendwann doch als unbezahlte Volontäre irgendwo arbeiten dürfen. Hurra! 

Ich versteh das nicht. Warum sind Unternehmen nicht bereit, die Arbeit von Praktikanten und Volontären angemessen zu entlohnen? Ich war bei allen meinen Praktika nach einer gewissen Einarbeitungszeit (die ein Unternehmen, bei JEDEM Arbeitnehmer hat. Niemand kann mir erzählen, dass Festangestellte sofort vom ersten Tag an alles können und wissen, was im Unternehmen zu können und zu wissen ist) eine vollwertige Arbeitskraft. Eine vollwertige, aber schlecht bezahlte Arbeitskraft. 
Wobei ich dazu sagen muss, dass ich bisher kein unbezahltes Praktikum gemacht habe, ich habe immer mindestens 500 Euro verdient. Ich habe leider keine reichen Eltern, die mich finanziell unterstützen. Glücklicherweise ging es trotzdem immer irgendwie. 
Aber für die Zeit nach meinem Studium wünsche ich mir etwas mehr finanzielle Sicherheit. Ich will in einem Unternehmen arbeiten, welches mich - egal, ob als Praktikant oder als Volontär oder als Festangestellte - als vollwertige Arbeitskraft sieht und entlohnt. Wenn ich einem Unternehmen schon den größten Teil meines Tages gebe, möchte ich auch, dass man das wertschätzt. Dass man meine Arbeit und meine Studium, die darin investierte Zeit und das darin investierte Geld, wertschätzt. 

Ich liebe die Buchbranche. Ich liebe die Bücher und die Menschen darin. Ich bin gespannt, wohin es mich verschlägt und ich weiß, dass ich noch viel lernen muss und werde und freue mich darauf. Nur möchte ich, dass man mich auch ernst nimmt. Und das tut man nicht, indem man mir Leseexemplare als Bezahlung gibt.
Ich kenne keinen Praktikanten oder Volontär, der nur Kaffee kocht und Kopien erstellt. Ich kenne nur Praktikanten und Volontäre, die genauso viel arbeiten, wie ihre fest angestellten Kollegen. Nur schlechter bezahlt. 

Bei der Börsenblatt-Umfrage zum Mindestlohn kann man sich ein Bild davon machen, was eine Verlage und Buchhandlungen vom Thema halten. Und obwohl in der Mehrheit die Leistung von Praktikanten und Volontären anerkannt wird, scheint es doch so, dass man nicht bereit ist, dafür zu bezahlen. Ob man das nicht will oder nicht kann, sei dabei dahingestellt.

Ich bin gespannt, wie sich Praktika und Volontariate in der Buchbranche entwickeln werden. Und ich hoffe sehr, dass man nicht durch die Umbenennung von Praktika in Volontariate ein Schlupfloch findet, um weiterhin Arbeitskraft zu erhalten, ohne viel Geld dafür aufzuwenden.

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 23.


Obwohl ich Boote und Schiffe meistens mag, weil sie sich auf dem Wasser befinden und ich Wasser mag, bin ich gegenüber U-Booten eher skeptisch eingestellt. Gibt es einen Film, in dem eine U-Boot-Fahrt keinen tragischen Verlauf nimmt? Wieso begibt man sich freiwillig in ein viel zu enges Vehikel, welches sich unter Wasser bewegt, in einer Tiefe, bei der man nicht einfach wieder problemlos alleine hochkommt? Nee,  nee. Auf U-Boote kann ich verzichten.
Außerdem habe ich noch nie ein U-Boot in freier Wildbahn gesehen, was vielleicht auch daran liegen könnte, dass ich mich eher selten so tief unter Wasser aufhalte. Meistens sehe ich U-Boote nur an Land. Und zwar wirklich auf dem Land. Als Ausstellungsstück in Häfen oder am Strand. Und dann soll man da als zahlungsfreudiger Tourist Geld dafür zahlen, um dort reinzuklettern und möglicherweise wieder lebendig herauszukommen. Wobei ich eigentlich gar keine Angst vor Enge habe (weil ich mich gerade nicht entscheiden kann, ob das nun Platzangst oder Klaustrophobie heißt, umgehe ich diese Frage einfach, indem ich "Enge" schreibe. So klug!). Ich finde nur die Anhäufung technischer Schalter und Riegel, die man in einem U-Boot vorfindet, eher unspannend. Und so sehen U-Boote doch immer aus. Oder gibt es auch Freizeit-U-Boote mit Wohnzimmer und Lesezimmer und Ohrensessel? Vielleicht bei Kapitän Nemo. Wer ne Orgel im U-Boot hat, hat dort auch sicherlich Ohrensessel. Ohrensessel mag ich auf jeden Fall lieber als U-Boote. Und Tauchen würde ich auch gerne einmal. Nur ohne U-Boot. 

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Wie ich mir einen Vokabelkasten selber gebastelt habe.

Ich hole gerade meine strebsame Schulzeit nach. Ich lerne mit sehr viel Ehrgeiz Französisch, was sowohl mich als auch meine damaligen Englischlehrer verwirren würde, denn in der Schule war meine Bereitschaft Englisch zu lernen, eher minimal. So minimal, dass meine Englischlehrerin (die auch Französisch unterrichtet hat) mir davon abgeraten hat, den Französisch-Zweig der Realschule zu wählen. Stattdessen wurde es Kunst, ich habe mich mit Impressionisten und Expressionisten herumgeschlagen und jetzt stehe ich hier und lerne doch noch Französisch. Weil ich wissen will, ob ich das noch kann. Weil ich nach Frankreich fahren und sagen will "C'est un bon chien!". Und um das zu erreichen, lerne ich fleißig Vokabeln. 

Doch wie immer, weiß ich nicht genau, wie ich am besten Vokabeln lerne. Eigentlich durch das ständige Schreiben. Dafür bin ich aber grundsätzlich zu faul. Und ich habe festgestellt, dass es einen Unterschied macht, ob ich wirklich mit der Hand schreibe (=gut fürs Lernen) oder am PC tippe (=nicht so gut fürs Lernen). Deswegen fällt ein Vokabelprogramm am PC schon mal weg. 
Nun habe ich mir eine unfassbar tolle Methode ausgedacht.

Ich schreibe die Wörter erst in mein Vokabelheft. Danach übertrage ich die Vokabeln in eine Excel-Liste (welche mir anzeigt, wenn ich das Wort schon einmal in die Liste geschrieben habe, damit es nicht zu Dopplungen kommt) und im Anschluss schreibe ich die Vokabeln auf Karteikarten, die ich - so der Plan - mit mir herumtrage, um in der U-Bahn zu lernen. Ausgefuchst!

Und um für die Karteikarten ein schönes Zuhause zu haben und gleichzeitig die 4-Fächer-Methode anzuwenden (keine Ahnung, ob die so heißt. Die Karte startet in Fach 1 und wenn ich die kann, kommt sie in Fach 2, wenn nicht, bleibt sie in Fach 1. Fach 2 wird dann nach zwei Tagen wiederholt und dann landet die Karte je nach Wissensstand in Fach 3 oder wieder in Fach 1. Und so weiter), habe ich mir gestern einen Vokabelkasten gebastelt. Kaufen kann ja jeder. Außerdem hab ich so viel Karton hier rumliegen, der muss verwertet werden. 

Schockierenderweise habe ich keine schöne Anleitung im Internet gefunden, deswegen präsentiere ich hier nun:

Anleitung zum Basteln eines Vokabelkastens. DIY. (von  mir)


Hier sieht man die Schnittvorlage. Ich habe eine willkürliche Länge genommen, für die Breite und Höhe aber meine vorhandenen Karteikarten ausgemessen. Auf Bild 2 kann man die Vorlage dafür sehen. 8 Zentimeter breit, 3 Zentimeter hoch. Also malt mal drei Rechtecke in dieser Anordnung auf ein Stück Karton, das mittlere Rechteck (die zukünftige Bodenplatte) bekommt noch an jeder Seite ein Rechteck in derselben Höhe (also auch wieder 3 Zentimeter) sowie insgesamt vier Laschen zum Kleben. Ausschneiden, freuen.


Im Anschluss werden alle Linien mit einer Schere abgefahren, damit man die besser knicken kann. So wie man das auf Bild 2 sieht. Die Laschen mit Kleber beschmieren, alles zusammenfalten, mit Wäscheklammern fixieren, warten. 

Und schon ist der Kasten quasi fertig. Weil der aber ein bisschen langweilig aussah, hab ich ihn noch bemalt. Was man auf den folgenden Bildern sieht. Außerdem habe ich drei Trenneinlagen aus dem restlichen Karton gebastelt (in der Größe 8 x 3 cm) und auch angemalt. 


Weil die Trenneinlagen aber nicht gehalten haben, habe ich die nochmal neu gemacht. Selbe Größe, aber dieses Mal mit Kleber im Kasten befestigt (mit Kleber UND mit Stickern, damit es auch wirklich hält). Das hat nun leider den Nachteil, dass man die Trenneinlagen nicht mehr flexibel verschieben kann, aber ich denke, das geht trotzdem so in Ordnung. Ich muss einfach dafür sorgen, dass ich möglichst schnell alle Vokabeln kann. Die erste Runde hab ich schon geschafft. Und ich weiß eigentlich, was "haben" heißt (avoir), aber irgendwie wusste ich es in dem Moment dann doch nicht. 

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 22.


Daheim. Ich sitze nun daheim, draußen regnet es, ich war heute schon in der Arbeit und in der Uni und jetzt sitze ich eben daheim und trinke Tee. Daheim ist ein sehr wandlungsfähiger Begriff, wie ich in den letzten Jahren festgestellt habe. Daheim war 24 Jahre lang dort, wo meine Eltern noch heute leben. Daheim eben. Wir sind als Familie nur ein einziges Mal umgezogen und zwar drei Straßen weiter von einem Mehrfamilienhaus in ein Reihenhaus. Aber da war ich sechs Jahre alt, für  mich ist das Reihenhaus daheim. Beziehungsweise die ganze Stadt dazu. Dort, wo ich in den Kindergarten und zur Schule gegangen bin (Grundschule, Realschule, FOS) und von wo aus man nach Augsburg fahren konnte, weil ich dort meine Ausbildung gemacht habe. Von daheim aus konnte man auch nach München zum Studium fahren. Dann zog ich nach Hamburg und aus einem Daheim wurden zwei Daheims. Je nach Standpunkt. Ich hatte in Hamburg ein Daheim und fuhr nach Hause zu meinen Eltern. Jetzt wohne ich in München und die zwei Daheims gibt es immer noch. Wobei das Eltern-Daheim etwas kleiner geworden ist und an Bedeutung verloren hat. Mein Zimmer gibt es dort nicht mehr. Mein Bruder wohnt jetzt in meinem ehemaligen Zimmer. Ich könnte im Keller schlafen. Aber ich schlafe lieber daheim. Hier. In meinem Bett. In meiner Wohnung. 
Ich finde das nicht komisch, dass ich mein Elternhaus immer noch als daheim ansehe. Da hab ich den größten Teil meines Lebens verbracht, da weiß ich immer noch, wo die Handtücher liegen und die Gläser stehen. Deswegen fühle ich mich irgendwie auf nostalgische Art und Weise damit verbunden, obwohl ich wohl nicht mehr dorthin zurückziehen würde. Und irgendwie finde ich es seltsam, wenn man sein Leben lang immer nur in der gleichen Stadt lebt. Wenn Kinder schon Bauplätze im Dorf haben. Dann ist doch schon alles so festgeschrieben. Festgeschriebenheit, Festgefahrenheit ist nicht gut. Daheim sollte flexibel sein. Flexibel gestaltbar und änderbar. 

Dienstag, 21. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 21.


Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter! Du blühst nicht nur zur Sommerzeit! Nein, auch im Winter, wenn es schneit! 
Zu Tannenbäumen habe ich eine ganz schwierige Beziehung. In meiner Erinnerung wurden die Weihnachtstannenbäume in meiner Familie immer kleiner, während ich immer größer/älter wurde. 2012 sah das dann so aus. Letztes Jahr gab es einen Tannenzweig. Vielleicht wird es dieses Jahr einfach nur einen Tannennadel sein. Eine goldene Tannennadel. Ein bisschen Glitzer und Deko darf ja schon sein. 
Doch eigentlich darf ich nicht lästern. Denn schließlich habe ich selber noch keine Idee, wie das denn dieses Jahr an Weihnachten laufen wird. Das erste Weihnachten in der eigenen Wohnung. Spannend. Ich will einen 5-Meter-Baum. Hoch und breit. Und dann will ich Dinosaurier an den Baum hängen. Jawohl. Und einen Narwal! Ich kauf mir einfach ganz viele Schleich-Plastik-Tiere, sprüh die in Gold an und häng die auf. Das wird ein Spaß. 
In Wirklichkeit wird es keinen Baum geben, weil wahrscheinlich an Weihnachten niemand da ist. Herr Gatsby fährt zur seiner Familie und ich fahr wahrscheinlich zu meiner Familie. Oder ich sitze ganz alleine im Wohnzimmer und singe mit Dachs und Emma fröhliche Weihnachtslieder. Das wird ein Spaß. Ich werde ein Video davon machen und hier online stellen.
Ich mag den Geruch von Tannenbäumen. Und ich glaube, ganz prinzipiell mag ich Tannenbäume draußen in der Natur im Wald lieber als in deutschen Wohnzimmern, wo sie mit Kitsch und Goldspray zugekleistert werden. Auch wenn man das nach meiner Dekoidee für den nordbrezischen Weihnachtsbaum nicht denken mag. 

Montag, 20. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 20.


Xenophob. Josefina hat eine fürchterliche Handschrift, ich dachte, auf dem Zettel steht "Xen-phob" und ich wusste nicht, was das sein sollte. Erst dachte ich an ein Xylophon, aber wer ist denn gegen Xylophone feindlich eingestellt? Auf jeden Fall ist der komische Strich eigentlich ein o und deswegen steht da Xenophob. Nur kluge Menschen sagen xenophob, denn dumme fremdenfeindliche Menschen sagen einfach "Ausländer raus!". Schließlich wäre das ja dumm, wenn man eine fremdländische Sprache benutzt, um zu sagen, dass man fremdländische Menschen nicht mag. 
Wobei ich durch Wikipedia gelernt habe, dass Xenophobie nicht auf Ausländerfeindlichkeit beschränkt ist, sondern jegliche Ausgrenzung einer als andersartig wahrgenommenen Personengruppe meint. 
Ausgrenzung ist unschön. Fremdenfeindlichkeit ist unschön. Vorurteile sind unschön. Trotzdem hab ich auch oft Vorurteile gegen bestimmte Gruppen in meinem Kopf, was ich auch unschön finde. 
Seit Finnland denke ich immer, dass Franzosen unhöflich sind, weil da alle Franzosen immer-immer-immer Französisch geredet haben, obwohl die wussten, dass man das nicht versteht (obwohl ich es jetzt natürlich verstehen würde. Nach zwei Wochen Unterricht. J'ai des livres dans moi sac!). Aber eigentlich will ich das gar nicht denken. Aufgrund eines Beispiels auf die Allgemeinheit zu schließen ist dumm. Deswegen muss ich bald dann mal nach Frankreich und mich davon überzeugen, dass es auch nette Franzosen gibt (das weiß ich aber schon, in Finnland gab es auch viele nette Franzosen).
Kann man gegen xenophobe Gruppen wie die NPD oder die AfD eigentlich xenophob sein?  

Sonntag, 19. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 19.


Magie. Als Teil der Generation "Harry Potter" besteht Magie für mich aus einem halben Meter Bücherregal und einer gut zwölf Zentimeter dicken DVD-Box. Letztere möchte ich immer mal wieder komplett gucken, aber irgendwie gruselt es mich vor den ersten zwei Filmen, weil die noch so extrem kindlich sind. Irgendwann muss ich aber auch mal wieder alle Bücher lesen, um beurteilen zu können, ob ich das noch gut finde oder nicht.
Meine Harry-Potter-Welt besteht aber nicht nur aus Büchern und Filmen, sondern auch aus anderen Dingen. 
Der Buchverkauf des letzten Teils, bei dem wir die Buchhandlung extra zwei Stunden früher geöffnet haben und eine Mitauszubildende und ich saßen da ganz alleine am Eingang mit unseren Zauberhüten und verkauften das Buch. Manuell! Ohne Kasse! Da war auch noch Mitdenken gefordert! 
Ein RPG, welches in Hogwarts spielte und mit welchem wir alle viel Zeit verbrachten. Und uns an abgelegenen Orten mit Ferienhäusern trafen. Meine ersten Treffen mit Online-Menschen! Das war spannend. Und schön. Und irgendeinen Teil haben wir damals auch im Kino zusammen gesehen, ich glaube, es war der fünfte Teil, und uns alle interessierte mehr der Hintergrund und die anderen Schüler und nicht Harry Potter (wir haben auch einmal irgendeinen "Step up"-Film gesehen. Das war auch sehr lustig). Wir hatten auch Häuser-Buttons! Und ich hab einen Slytherinschal bekommen!
Ansonsten kann ich bei Magie noch "Now you see me" empfehlen. Der Film ist gut. Und mit Magie. Mit moderner Magie. Und mit Mélanie Laurent.

Samstag, 18. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag. 18.


Äpfel. Äpfel mag ich. Ich esse sie nur viel zu selten. Weil ich Äpfel nicht mag, wenn sie braun werden. Während meines letzten Praktikums in Hamburg habe ich aber immer einen Apfel zum Frühstück mitgenommen und  möglichst schnell gegessen, um dem Braunwerdeprozess zuvor zu kommen. Sehr klug. 
Am liebsten mag ich grüne Äpfel, weil die nicht so mehlig sind wie der Standardapfel in gelb-rot. Das müsste dann Granny Smith sein.
Bei meinen Großeltern haben wir früher öfter Äpfel mit Zucker bestreut gegessen. Damit die Äpfel besser schmecken. Irgendwie erscheint mir das aus heutiger Sicht nicht sehr sinnvoll. Mein Opa hat auch immer ein Reiskorn ins Bier geworfen, damit der Schaum länger hält. Jedenfalls glaube ich, dass das die Begründung war. Dafür gab es eine extra TicTac-Schachtel mit Reiskörnern auf der Anrichte. 
Seit ein paar Monaten bin ich ein Apfel-Kind, weil ich ein iPhone besitze. Ich mag es sehr, was nicht besonder schwer ist, weil das Vorgängerhandy nur noch furchtbar war und an meinen Nerven gezerrt hat. Jetzt läuft alles so wie es soll und auch der Akku hält unfassbare 1 1/2 Tage bei sparsamer Benutzung. Welch Fortschritt. Bisher sehe ich aber noch keinen Grund komplett auf Apple umzusteigen, erstens mag ich meinen Laptop (außer die Leertaste, die manchmal spinnt), zweitens ist der Laptop auch noch nicht so alt und drittens hab ich furchtbare Angst vor einer kompletten Umgewöhnung auf ein neues Betriebssystem. Beim Smartphone ist das in Ordnung, aber beim Laptop kann ich mir das so schlecht vorstellen. Ich mag ja auch Windows 8, aber ich sehe auch von den Kacheln nicht so viel, weil ich 90% der Zeit ein Browserfenster offen habe. 

Und jetzt hätte ich gerne einen Apfelkuchen. 

Freitag, 17. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 17.


Es ist 23:11 Uhr, ich hab noch 49 Minuten Zeit etwas über Pärchenklumpen zu schreiben und vielleicht erkennt man durch die verbleibende geringe Zeitspanne, dass ich keine Ahnung habe, was ich über Pärchenklumpen schreiben soll. 
Ich könnte über Bärchenpärchen schreiben, diese leckeren Gummibärchen von Haribo, bei denen immer zwei Gummibärchen Pfötchen halten und sehr lecker schmecken. Wenn man die in die Sonne stellt, schmelzen die und ergeben einen Pärchenklumpen. Oder so ähnlich. 
Meine andere Idee war ja, dass ich nun einfach 200-mal Pärchenklumpen schreibe und das dann künstlerisch zu einem Klumpen zusammenbastel. Daran hätte viele Menschen Freude. Schließlich habe ich so auch das wunderschöne Titelbild der "Worte, nur Worte, nur Worte"-Reihe gebastelt. Darüber hat auch noch niemand ein Wort verloren. 
Ich bin mit ziemlicher Sicherheit Teil eines Pärchenklumpens. Wenn man zusammenwohnt, dann ergibt sich das irgendwie so. Aber ich mag meinen Klumpen, der ist nett. Man kann auf der Couch sitzen und Sandwiches esse (mit Lachs und Avocado und Mozzarella und Tomaten und Ziegenkäse und dabei "Die letzte Festung" gucken, ein Film, von dem ich im Voraus nur wusste, dass er gefühlt mindestens dreimal im Jahr auf ProSieben läuft. Mark Ruffalo ist eine Puppe (dieser Kommentar ist den schlechten Effekten im Film geschuldet)!

Das waren 203 Wörter über mein spannendes Leben als Bärchenpärchenklumpen. Schalten Sie in 30 Minuten wieder ein, wenn ein neuer Tag anbricht! 

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag. 16.


Erdbeben. Ich habe noch nie ein Erdbeben erlebt, außer es war ein sehr kleines, leichtes Erdbeben, welche es ja manchmal in Deutschland gibt, und ich habe es nicht mitbekommen. Ein Erdbeben ist eine Naturkatastrophe und eine solche habe ich heute quasi erlebt. 
Nach den heutigen zwei Veranstaltungen in der Uni wollte ich kurz nach Hause, einkaufen und danach wieder zurück in die Uni fahren, weil um 18 Uhr wieder eine Veranstaltung auf dem Plan stand. Einkaufen war notwendig, denn die Speisekammer ist leer und am Abend hat man doch Hunger. Also stieg ich in die U-Bahn, die mich nach Hause bringen sollte. Ich kam nicht weit. Ich kam nur bis zur nächsten Station. Dann kam nämlich eine Durchsage, dass die Fahrt nicht fortgesetzt werden kann, weil es einen Feuerwehreinsatz im Tunnel zwischen Giselastraße (der Station, an der ich mich jetzt befand) und Münchner Freiheit (der Station, die als nächstes kommen sollte) gibt. Wie schön. Aber ich bin ja nicht dumm! Ich stieg (zusammen mit allen anderen Menschen) aus der U-Bahn aus und lief bis zur Münchner Freiheit. Das ist nämlich gar nicht so weit. Ich dachte mir nämlich, dass ich dann da einfach in eine U-Bahn einsteigen könnte, um die Fahrt fortzusetzen. Die Speisekammer verlangt es doch! Also lief ich. Mit vielen anderen klugen Menschen, die alle auf die gleiche Idee gekommen sind. Und wir liefen. Und als wir an der Münchner Freiheit ankamen und zur U-Bahn runter wollten, stand da die Polizei und meinte, dass die U-Bahn-Station gesperrt wäre. 
Was nun?
Zur nächsten Station wollte ich nicht laufen, weil ich nicht wusste, wie man da hinlaufen muss. Mit anderen Verkehrsmitteln hätte die Fahrt nach Hause über 40 Minuten gedauert. Und dann wusste ich ja noch nicht, ob ich überhaupt wieder pünktlich zurückkommen würde. Oh weh! Ich war sehr traurig. Und ratlos. Aber dann erinnerte ich mich daran, dass sich an der Münchner Freiheit ein REWE befand und so ging ich dort fix einkaufen. Nur das Nötigste - Tortellini und passierte Tomaten. Ein fixes Abendessen, welches ich gut in meiner Unitasche transportieren konnte. Und weil die Zeit schon so fortgeschritten war, lief ich einfach wieder zurück zur Uni, kaufte mir ein Buch (das ganz am Schluss- Briefwechsel zwischen Herrmann Hesse und Thomas Mann) und ging in mein Seminar. Ende. 

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 15.


Heute ist Nacht. Jetzt ist Nacht. Auf jeden Fall ist es jetzt schon dunkel, obwohl es doch erst kurz vor 19 Uhr ist. Müsste nicht bald wieder die Zeitumstellung sein, damit es ganz lange hell ist? Auch in der Nacht. Wobei ich mir da gerade gar nicht so sicher bin. Es wird auf Winterzeit umgestellt, also wird die Uhr zurückgestellt, das heißt, es wäre jetzt nicht 19 Uhr, sondern 18 Uhr. Dann wäre es ja schon um 18 Uhr so dunkel! Oh weh! Ergibt das Sinn? Gleicht sich das irgendwie durch die Erdachse aus? Hat darüber eigentlich schon mal jemand nachgedacht?
Nachts schlafe ich. Deswegen kann ich darüber nicht besonders viel schreiben. Ich schlafe sehr gerne und sehr lange. Und meistens gehe ich so gegen Mitternacht ins Bett. Und schlafe dann, sofern ich nicht den Wecker gestellt habe (der mich mit der Intro-Melodie von Game of Thrones weckt), meist 9 bis 10 Stunden. 
Ich mag die Dunkelheit nicht so gerne, nicht weil ich Angst habe, sondern weil ich dann schlechter sehe. Uhu, Nachtblindheit! Deswegen finde ich Autofahrten bei Nacht auch sehr anstrengend. Wobei ich Autofahrten generell anstrengend finde, deswegen fahre ich ja so selten Auto. Also als Fahrer. 
Ich wäre eigentlich gerne ein Astronomie-Experte, weil ich Sterne und Planeten und solche Dinge total interessant und schön finde. Und die sieht man ja meistens nur in der Nacht. Aber mein Astronomie-Wissen reicht nur für die Benennung der Sailor-Kriegerinnen und manchmal kann ich den kleinen und den großen Wagen finden. 
Wenn ich nicht so großen Hunger hätte, würde ich jetzt schon schlafen gehen. 

Dienstag, 14. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 14.


Gestern noch habe ich Josefina gefragt, ob denn bei meinen Wörtern noch "Laufen" vorkommt, weil das wäre ja jetzt blöd, wenn ich schon bereits einen eigenständigen Blogeintrag darüber geschrieben habe. Sie verneinte. Trotzdem bleiben wir heute sportlich. Mein Wort ist Yoga.
Ich hatte erst überlegt, ob ich beim Uni-Sport Yoga machen soll. Zur Entspannung und für ein besseres Körpergefühl. Aber ich war zu geizig, auch wenn natürlich 40 Euro für ein halbes Jahr wirklich nicht teuer ist. Außerdem passten die Kurse nicht so gut in meinen Stundenplan, deswegen ist Bodystyling vollkommen in Ordnung (wie gut ich gestern den Schrittfolgen folgen konnte! Halbwegs. Das wird sicherlich noch besser). 
Trotzdem würde ich doch irgendwann gerne mal einen Yoga-Kurs machen. Oder Pilates. Den genauen Unterschied hab ich noch nicht ganz verstanden. 
Im Sommer, während meines "30 Tage Shred"-Anfalls (der dann nur 15 Tage lang war, weil mein Knie immer kaputter wurde), habe ich mich auch durch das reichhaltige Youtube-Angebot an Yoga-Videos geklickt. Meine Lieblingsvideos sind von Yoga with Adriene, weil ich ihre entspannte und natürliche Art total gerne mag. Nur irgendwie habe ich mich seitdem nicht mehr aufraffen können, um das Video nochmal mitzumachen. Ich hab auch manchmal keine Ahnung, was sie da gerade macht. Vielleicht bräuchte ich erstmal die kompletten Anfänger-Basics, die man mir in echt zeigt, um dann bei Video-Anleitungen mitmachen zu können.
Oder kann mir jemand noch andere Videos empfehlen? Die vielleicht auch nicht ganz so lang sind. 40 Minuten sind halt - schon lang. Höhö.

Montag, 13. Oktober 2014

Wovon ich rede, wenn ich vom Laufen rede. Und zwar nicht von Haruki Murakami.

Nein, das Buch mit dem von mir ausgeborgten Titel von Haruki Murakami habe ich nicht gelesen und ich glaube auch nicht, dass ich das lesen werde. So sehr interessiere ich mich dann doch nicht fürs Laufen oder für das Laufen von anderen Menschen. Bisher jedenfalls noch nicht.

Seitdem ich nun in München wohne, versuche ich halbwegs regelmäßig zu laufen. Was mir ehrlicherweise aber nicht wirklich regelmäßig gelingt. Bisher kämpfe ich noch gegen meine Faulheit und meine Einstellung zum Wetter. Bei Regen mag ich nicht laufen. Ob ich im Winter mit Schnee und Eis laufen mag, weiß ich auch noch nicht. Weswegen ich den Kauf einer Laufjacke auch noch verschoben habe. Meine Lauf-Ausrüstung ist trotzdem dieses Jahr stark angewachsen, den ich muss zugeben - mit neuen Laufklamotten macht das Laufen schon mehr Spaß.


Meine Laufschuhe sind jetzt drei Jahre alt, aber ich mag die immer noch sehr gerne. Wobei ich am Überlegen bin, ob ich mich noch einem zweiten Paar umsehen sollte, weil diese Sportschuhe damals für Feldwege gekauft wurden und jetzt laufe ich hauptsächlich auf Asphalt und manchmal tun mir schon die Füße weh.
Die Socken sind belanglose Sportsocken, die ich auch schon sehr lange habe. Gibt es Unterschiede bei Sportsocken?
Die knielange Hose hab ich mir in Finnland bei Lidl gekauft, weil wir da mal Sport gemacht haben und ich keine Sportklamotten dabei hatte. Seitdem ist sie auch ein zuverlässiger Begleiter. 
Trotzdem habe ich mir vor einigen Wochen noch eine lange Hose gekauft, um bei Kälte kein Argument gegen das Laufen zu haben. Und ich kann sagen - Die Hose hält warm. Sehr. 
Genauso das langärmlige Oberteil mit Kapuze. Damit sehe ich aus wie ein Ninja
Daneben habe ich noch ein wechselndes Angebot an T-Shirts und Tops, sowie einen Sport-BH und ein Sport-Top mit eingenähtem BH. 
Außerdem natürlich sehr wichtig - Runtastic! Und Musik! Weswegen ich für mein Handy eine Umhängetasche gekauft habe. Sehr praktisches Ding. 

Bei den Lauferfolgen sieht es derzeit wieder etwas besser aus, nachdem mir lange Zeit mein Knie weh getan hat und ich nicht besonders lange durchgehalten habe.
Meine bisher längste Strecke - 6.79 km in 51:09 min. Nicht besonders schnell, aber dafür weit. Für meine Verhältnisse. Vom Olympiapark bis nach Hause. Ohne Pause. Vorgestern war ich Laufen und habe die 4.45 km in 28:39 min geschafft, wofür ich vor einer Woche noch 31 Minuten gebraucht habe. Das sind zwei Runden durch den Olympiapark. Ich mag den Olympiapark. Außer wenn dort Veranstaltungen sind und hunderte Menschen verwirrt herumlaufen und ich zum Hürdenlauf ansetzen muss. 

Ich hoffe, dass ich es demnächst hinkriege, einen einigermaßen regelmäßigen Rhythmus in mein Laufverhalten zu kriegen, denn ich merke, dass es mir nach dem Laufen irgendwie besser geht. Auch wenn ich nicht genau sagen kann, wie sich das besser äußert. Ich bilde mir auch ein, dass ich ein bisschen mehr Kondition bekommen habe. Und das wird jetzt bestimmt noch viel, viel besser, weil ich jetzt einmal in der Woche vom Uni-Sport aus einen Bodystyling-Kurs besuche (Bodystyling = Step-Aerobic. Ich finde den Namen "Bodystyling" ganz furchtbar). Irgendwann fände ich es dann auch mal ganz nett, wenn ich 10 Kilometer am Stück schaffen würde. 

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 13.


Ich habe das Gefühl, dass ich dem Großteil der Wörter bzw. deren Bedeutung negativ gegenüberstehe. Oder kommt das nur mir so vor? Jedenfalls ist das heutige Wort Camping und ich mag Camping nicht. Meine Familie ist eine All-inclusive-Hotel-Familie. Und das ist auch gut so. Meine einzigen Camping-Erlebnisse beschränken sich auf das Konfi-Camp und Rock im Park.

Das Konfi-Camp ist eine Veranstaltung, bei der alle Jugendlichen aus der Gemeine, die in dem Jahr konfirmiert werden sollen, für zwei Wochen nach Italien fahren  (aber nicht nur unsere Gemeinde fuhr da hin, sondern ganz viele. Das war quasi ein kompletter Zeltplatz voll junger, evangelischer Menschen mit Pfarrern und Begleitern). Spiel, Spaß und Spannung. Und Singen. Und über die Bibel sprechen. Gemeinschaft stärken. Solche Dinge. Und natürlich schlief man da auch im Zelt. Im Großzelt. Wenn ich mich richtig erinnere, waren da immer acht Personen in einem Zelt. Die Wände des Zeltes durfte man nicht berühren oder Sachen daran abstellen, weil sonst das Zelt bei Regen nass werden würde. Oder so. Es hat auch mal geregnet und die Begleiter haben dann Gräben um die Zelte ausgegraben. Meine Aufgabe bestand darin, zusammen mit einem anderen Mädchen das Abendessen vom Essenszelt zu holen. Dabei haben wir immer S Club 7 gehört. Der Kindheit glückliche Spiele.

Bei Rock im Park gab es auch Musik. Ich war da 2007 mit einer Freundin und ihrem Freund und am zweiten Tag kamen dann noch zwei Freunde hinzu, die plötzlich auch in unserem Zelt schliefen, was ich gar nicht mitbekommen habe, weil ich selber tief und fest schlief. Schlafen konnte ich da also ganz gut. Essen haben wir meistens vergessen. Trinken auch. Das letzte Konzert, welches wir gesehen haben, war von den Kaiser Chiefs und das fand ich schon arg toll. So toll, dass ich komplett hibbelig war und meine Freundin mich gewaltsam vom Gelände wegziehen musste, denn schließlich mussten wir auch mal wieder heimfahren. 

Was ich am Campen nicht mag:
- die Schlafsituation im Schlafsack
- ewig weite Wege bis zur Toilette/Dusche
- die Toiletten/die Duschen
- Mückenstiche
- Opfer der Natur (Regengüsse, etc.)

Wer also schon immer mal mit mir einen romantischen Campingausflug machen wollte, den muss ich leider enttäuschen. Ich bleib lieber zuhause. 

Sonntag, 12. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 12.


Anscheinend sind Sonntage immer Religionstage, denn heute habe ich das Wort Judentum gezogen. Ob da wohl noch mehr religionsbezogene Wörter kommen? Wir werden es nächsten Sonntag erfahren.
Ich war einmal mit der Schule in der Augsburger Synagoge, bei der auch ein Museum angeschlossen ist. Dort konnte man sich Messer angucken, mit denen bei kleinen, jüdischen Jungen die Vorhaut abgeschnitten wird. Für eine pubertierende Klasse natürlich das einprägsamste Ausstellungsstück. Ansonsten kann ich mich noch an die hohe Kuppel in der Synagoge erinnern und dass es mich gewundert hat, dass das Gebäude von außen voll unauffällig und klein aussieht und von innen sehr viel größer und imposanter wirkte. Eine TARDIS.
Ich glaube, es gibt jetzt nicht mehr viele Juden in Deutschland. Und deswegen bin ich auch immer etwas verwirrt, wenn ich lese, dass Millionen Juden im Holocaust gestorben sind. Dabei gehe ich da von der jetzigen Anzahl aus und die ist ja so gering, weil eben so viele Juden getötet wurden. 
Die meisten jüdischen Gebräuche kenne ich aus Filmen. Bar Mitzwa und aus der Tora lesen. Masel tov und bei der Hochzeit auf ein Glas treten. Ich bin sehr informiert. Danke, Hollywood! 

Samstag, 11. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 11.


Vor langer Zeit lebten die Schweine glücklich und zufrieden in ihrem Stall und ahnten nichts Böses. Sie aßen und fraßen und schliefen und liefen und suhlten und buhlten und taten vielerlei andere schweinische Dinge. Doch eines Tages, die Sonne schien fröhlich vom Himmel und die Schweine schienen fröhlich zurück, fuhr ein Lastwagen mit der Aufschrift "Achtung! Lebendtransport!" auf den Hof des Bauernhofes, der Fahrer dieses Vehikels stieg aus, begrüßte den Bauern und machte sich sogleich an seine Arbeit. Neugierig besahen die Schweine diese lange, metallene Bodenfläche, die in das dunkle Innere des Lastwagens führte und welche vom Lastwagenfahrer fachmännisch verlegt wurde. Bald schon ließ das Interesse der Schweine an dieser neuen Seltsamkeit aber spürbar nach und die Schweine gingen wieder ihren täglichen Aktivitäten nach. Erst als der Bauer das Gatter zum Stall öffnete, kam wieder Bewegung in die Schweineschar. Was sollte dies nun werden? Zögerlich erkundeten zuerst die besonders mutigen Schweine ihre neu gewonnene Freiheit. Dann ging ein Ruck durch die ganze Mannschaft, nachdem der Bauer auch die faulen und langsamen und verschlafenen Schweine antrieb. Eins nach dem anderen lief aus dem Stall, über den Hof und auf den Lastwagen mit seiner glänzenden Einladung zu. Hier stoppten die meisten Schweine ab und erkundeten vorsichtig den unbekannten Untergrund und die ungewohnte Steigung des Weges. Aber von hinten ließ die Bewegung nicht nach und so wurden die Schweine über die Rampe in den Lastwagen geschoben. Nur ein Schwein blieb mitten auf dem Weg stehen und blickte sich noch einmal um, sah den Hof, sah den Eingang zum Stall, sah den Bauern, der aus dem Stall kam und sich erschöpft Schweiß von der Stirn strich und sah auch den Lastwagenfahrer, der sich dem Schwein näherte und dabei lachend rief: "Na, du bist mir aber eine Rampensau, hältst hier den ganzen Verkehr auf! Marsch, Marsch! Weiter geht's!". Er klopfte dem Schwein aufmunternd auf den Po und das Schwein hüpfte kurz auf, lief weiter zu seinen Kameradenschweinen und wartete, was als Nächstes geschehen würde.

Freitag, 10. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 10.


Heute geht es um die Qualle. Quallen schwimmen im Wasser und sind deswegen erst einmal ganz nett. Außer sie schwimmen zu nah an mir dran. Dann finde ich die nicht mehr ganz so nett. Insbesondere, wenn es Brennquallen sind. Heißen die so? Auf jeden Fall kann ich mich an einen Urlaub in Italien erinnern, bei dem meine Mutter, mein Bruder und ich mit einer Luftmatratze im Meer schwimmen waren und plötzlich schreit mein Bruder "Ah, da ist was an  meinem Bein!" und meine Mutter sieht die Quallen und wir versuchen uns zu dritt auf die Luftmatratze zu retten. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte mein Bruder am Bein eine Quallenverbrennung. So nen kleinen roten Streifen. Er lebt immer noch. 
Bei "Findet Nemo" kommen auch Quallen vor. Da sind die rosa und Dori tut sich weh, als sie eine berührt.
Hab ich das noch richtig im Kopf, dass Quallen nicht sterben können? Oder einfach uralt werden? Eins von beiden. 
Außerdem habe ich zusammen mit Josefina schon einmal Quallen gesehen, als wir an der Nordsee waren. Im ganzen Hafenbecken schwammen da Quallen. Quall-Quall! Das war ein schöner Ausflug. Es gab Wasser und Strand und Schiffe und Sonne und prima Menschen. Wir sollten das wiederholen. Egal, ob mit oder ohne Quallen.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 9.


Analphabetismus. Was für ein passendes Wort, wenn man sich einen Monat lang jeden Tag mit einem Wort und dessen Ausführung in 200 Wörtern beschäftigt. 
Ich kann lesen. Und schreiben. Auch wenn es manchmal nicht so wirkt. Ich kenne niemanden, der Analphabet ist. Oder vielleicht kenne ich jemanden, weiß aber gar nicht, dass der Analphabet ist. So wie einmal bei GZSZ. Da war dann plötzlich eine Figur Analphabet. Kommt es nur mir so vor, oder ist das Wort "Analphabet" total schwer zu schreiben? 
Aus der Werbung weiß ich, dass "über vier Millionen Menschen in Deutschland [...] nicht richtig lesen und schreiben [können]". Die Werbung ist sehr alt und lief schon lange nicht mehr im Fernsehen. Ob sich die Zahl verändert hat? 
Ich stelle es mir furchtbar schwer vor, nicht richtig lesen zu können. Was ja auch bei einer Legasthenie der Fall ist. Und das bezieht sich noch nicht einmal auf Bücher. Ich meine - überall sind Wörter. Überall! Hier! Auf der Straße, beim Einkaufen, in der Arbeit, beim Essen. Überall. Als ich damals in Finnland aus dem Flugzeug stieg, konnte ich ein ganz klein wenig nachfühlen, wie es ist, wenn man das geschriebene Wort nicht versteht. Überall Werbeplakate und ich hab keine Ahnung, um was es geht. Bei Fremdsprachen ist man quasi immer erst Analphabet. Heute hatte ich meine zweite Stunde Französisch und ich denke mir sehr oft "Oh weh. Was sollen diese komischen Buchstaben da heißen?". Und dabei sind das lateinische Buchstaben, ich versteh die also prinzipiell. Außer Ç - ç. Da habe ich gerade erst nachgucken müssen, wie man die überhaupt am Computer schreibt. Handschriftlich sehen die bei mir furchtbar aus. 

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 8.


Das Semester ist gerade mal zwei Tage alt und schon komm ich erst abends zum Wortetext-Schreiben. Oh weh. Wobei ich irgendwie dachte, dass es schon später wäre. 20:30 Uhr ist ja sogar noch eine halbwegs okaye Zeit. 

Mein heutiges Wort ist Irving. Ich bin einmal so frei und schreibe dann über John Irving, denn sicherlich hat Josefina diesen Autor gemeint. 
Jahrelang wollte ich mir "Gottes Werk und Teufels Beitrag" nicht kaufen, weil mir das Cover nicht gefiel. Dieser komische Apfel. Hässlich. Aber ich hab das Buch auch nie in einer anderen Ausgabe entdeckt. Irgendwann hat mein ästhetisches Auge dann doch ein Auge zugedrückt und ich habe es gekauft und gelesen und für gut befunden. Die Verfilmung habe ich vermutlich davor bereits gesehen. Ich kann mich aber nicht mehr so richtig daran erinnern. 
Außerdem habe ich von John Irving "Die wilde Geschichte vom Wassertrinker" gelesen und auch dieses Buch für gut befunden. Was ich gar  nicht per Blogeintrag mitgeteilt habe. Furchtbar. Auf jeden Fall mochte ich das Buch, war aber am Anfang etwas verwirrt vom ständigen Wechsel zwischen Briefkapitel und Nicht-Briefkapitel. Aber letztendlich wurde alles gut. 
Daneben stehen noch ungelesen im Regal: "Zirkuskind" und "Die vierte Hand".
Die letztgenannten zwei Bücher habe ich von eben jener Josefina geschenkt bekommen, die mir auch jetzt wieder Irving zugeteilt hat. Ein Muster! 
Ich weiß auch, dass Josefina Irving ganz furchtbar gut findet. Ich weiß aber nicht mehr, was ihre Rechtfertigung dafür ist.
Immer geht es ums Ringen!

Dienstag, 7. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 7.


Übelkeit. Vor neuen Situationen ist mir immer übel. Heute in der Früh war mir nur ein bisschen übel, weil ich heute die erste Veranstaltung des neuen Semesters hatte. Französisch! Je m'appelle Marina. Ich habe in der Schule kein Französisch gelernt, mal sehen, ob in mir ein heimliches Sprachtalent steckt (die richtige Antwort ist: Nein). 
Mir ist statistisch gesehen mindestens zwölfmal im Jahr übel. Quasi einmal im Monat. Ich muss mich dann zwar nicht erbrechen, aber ich bin ein jammervolles Häufchen Elend mit Übelkeit und Schmerzen. Danach fühle ich mich immer schlecht, weil ich so viel jammere und damit meine Umgebung sicherlich elendig nerve. 
Von Bananengeruch, Knoblauch- und Zwiebelfahnen wird mir übel. Gleich nach dem Aufstehen kann ich nicht frühstücken (geschweige denn die Kühlschranktür aufmachen), weil mir dann übel wird. Manchmal wird mir nach dem Verzehr von Kaffee übel und ich weiß nicht, ob es am Kaffee liegt oder an der Milch. 
Das letzte Mal übergeben habe ich mich 2011 in Finnland. In der Uni. Auf der Toilette. Total schön. Irgendwas ekliges war in meinem Tee (ich vermute, dass es irgendwas aus dem Wasserkocher war) und deswegen bin ich aus der Vorlesung raus. Danach war mir nicht mehr übel.
Eigentlich dachte ich ja, dass der letzte Übergebensakt alkoholbedingt im Jahre 2010 stattgefunden hat. Danach war mir wirklich übel. Oh weh. 
Gleich wird mir wieder übel sein, denn um 16 Uhr habe ich meine nächste Veranstaltung. Und wieder kenne ich keinen Menschen, was mich noch nervöser macht. 

Montag, 6. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 6.


Das Wintersemester hat begonnen und ich hab frei, da bekommt man doch gleich einen - Lachflash. Nein, bekommt man nicht. Trotzdem werde ich nun darüber schreiben. Glücklicherweise musste ich gerade sehr häufig lachen, ansonsten wüsste ich leider nicht, was ich nun erzählen soll (oder doch. Ich hätte davon erzählt, dass Herr Gatsby und ich letztens das nette Kinderlied "Dornröschen war ein schönes Kind" umgedichtet haben in ein furchtbares, nicht-jugendfreies Lied und dabei musste ich auch lachen).
Ich musste nun also sehr häufig lachen, weil ich gerade das Hörspiel "Förderschulklassenfahrt 2 - Fünf Feinde und der Proletenhund" von Jan Böhmermann und Klaas Heufer-Umlauf gehört habe. Wer das nicht kennt, muss sich keine Sorgen machen. Es ist ganz nett, ich mag das wahrscheinlich nur, weil ich unsterblich in Jan Böhmermann verliebt bin. Und in letzter Zeit auch Herrn Heufer-Umlauf immer lieber mag.
Um nun kurz von der Lachflash-Stelle zu berichten (was ist überhaupt ein Lachflash? Darf man dafür dann gar nicht mehr aufhören zu lachen, bis man keine Luft mehr bekommt und nur noch durch Schnappatmung lacht? Ich weiß es nicht. Ich hab auf jeden Fall das Hörspiel kurz pausieren müssen), muss ich schnell die Ausgangssituation erklären.
Im ersten Teil der Förderschulklassenfahrt fuhr eine Förderschulklasse nach Berlin und erlebte dort so einige Abenteuer.
Im zweiten Teil nun gibt es die Förderschulklasse gar nicht mehr, die einstige Lehrerin ist jetzt VIP-Betreuerin in einem Freizeitpark. Für eben jenen Freizeitpark haben zwei der ehemaligen Schüler Freikarten gewonnen und fahren nun mit all ihren Freunden dort hin. Darunter auch Bogdan Rosentreter, der als Mischung zwischen Gorilla und Ork beschrieben wird. Doch irgendwie spielt Bogdan nie wirklich bei der Hörspielgeschichte eine Rolle, weil er immer verschwindet. Auch dieses Mal. Und zwar in die Ukraine mit einem Panzer. Was zu folgender Szene führte, die ich zitieren möchte, weil sie mich sehr zum Lachen brachte:

Begleitet von drei Drachen und einer Armee von 80.000 befreiten Sklaven zöge ein Menschenaffengottkönig namens Bogdan Rosentöter plündernd  und brandschatzend durch Vorderasien. 

Das kenn ich aus Game of Thrones! Voll gut! Deswegen fand ich das sehr lustig und musste da lachen. Haha. 

Der Allesforscher von Heinrich Steinfest.

Der Mann heißt Sixten Braun und erlebt seine Verwandlung. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe, eine lieblose Ehe sowie eine raffinierte Frau mit Nasenpiercing. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte - nämlich ein Vater ...


Wäre das hier eine Kindergeschichte gewesen oder ein Roman von John Irving, hätte sich jetzt ein Bär ganz gut gemacht.



Schon bei den Leseproben der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2014 musste ich bei diesem Buch schummeln und zwei gute Abschnitte zitieren. Nun habe ich Der Allesforscher komplett gelesen und muss sagen - so ein gutes Buch! Lest das mal alle. 

Wenn man sich die Geschichte des Buches anguckt, könnte man denken, dass das schon ein bisschen arg zu viel ist. Sixten Braun ist Manager und gerade in Taiwan unterwegs, als er auf der Straße beobachtet, wie ein großer Wal auf einem LKW transportiert wird. Er beobachtet und beobachtet und plötzlich platzt der Wal. Herumfliegende Ex-Körperteile treffen Sixten Braun am Kopf, er erwacht im Krankenhaus. Hui. Dort verliebt er sich in seine behandelnde Ärztin. Als es im kopfmäßig wieder besser geht, fliegt er arbeitsbedingt kurz nach Japan - auf dem Rückweg stürzt sein Flugzeug ab. Auf dem offenen Meer. Er überlebt. Und, schon den Kopf geschüttelt? Danach folgen noch mehr skurrile Situationen, aus dem Manager wird ein Bademeister, aus dem alleinlebenden Mann wird ein Vater (aber nicht ganz), aus dem Vater-Sohn-Gespann wird eine Familie. Es geht ums Hürdenlaufen, Schwimmen und Bergsteigen. Der Mann hat Höhenangst und einen Sohn, den er nicht versteht. Sprachlich gemeint. Niemand versteht den Sohn. Der Sohn versteht dafür sehr viel vom Klettern. Und Malen. Ein Universalgenie? Ein - Allesforscher? 

Nicht alle Geschichten im Leben und im Buch waren so einfach gestrickt wie bei diesen Jungs, die sich Die drei Fragezeichen nannten.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat, ist die Tatsache, dass trotz aller schrägen Ereignisse (Hallo? Explodierender Wal?) nichts davon unrealistisch wirkt. Nichts. Dazu ist das Ganze in einer wunderschönen Sprache geschrieben, die mich begeistert hat. Deswegen könnte ich jetzt hier viele Sätze zitieren, die ich unterstrichen habe. Mach ich aber nicht.  Ein Abschnitt muss aber noch sein.

Und genau darin besteht ja der Sinn der Liebe: keine Erklärungen abgeben zu müssen. Im wirklichen Leben - denn die Liebe ist in der Tat genau das Gegenteil - muss man sich ständig rechtfertigen. [...] Die Liebe hingegen gipfelt darin, nicht lügen zu müssen.

Es hat mich etwas verwirrt, dass das Buch anscheinend in der alten Rechtschreibung geschrieben wurde. KK-Trennung? Busineß? Oder liegt das an der österreichischen Herkunft des Autors? Von eben jenem Autor habe ich bisher nichts gelesen, da Heinrich Steinfest überwiegend Krimis schreibt und - ich habe es schon des öfteren erwähnt - ich eigentlich keine Krimis lese. Vielleicht versuche ich es trotzdem mit einem weiteren Buch von ihm, weil das doch schon alles sehr schön war beim Allesforscher. Und überhaupt nicht aufgesetzt. Die Liebesgeschichte(n) ist/sind nicht kitschig, sondern nachvollziehbar. Und am schönsten finde ich die Vaterschaftsnichtauflösung. Auf die ich nicht näher eingehen möchte, weil man das selber lesen soll. Jawohl. Hatte ich schon gesagt, dass man dieses Buch lesen sollte? Ja? Gut. Und außerdem fände ich es prima, wenn Der Allesforscher den Deutschen Buchpreis gewinnen würde. Nachdem ich nun zwei von sechs nominierten Büchern gelesen habe, kann ich mir ja ein Urteil erlauben.

Das Leseexemplar von Der Allesforscher habe ich freundlicherweise vom Piper Verlag erhalten. Vielen lieben Dank dafür! 

Sonntag, 5. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 5.


Es ist Sonntag. Deswegen ist mein heutiges Wort natürlich - GoH. Was auch immer das sein mag. Nein, okay. Mein heutiges Wort ist Gott und ich bin nur gemein zu Josefina, die die Ts etwas H-förmig geschrieben hat. 

Das lustige ist, gestern bekam ich einen Brief von der Kirche, ob ich nicht Lust hätte Kirchgeld zu zahlen. Ich hab dazu aber nie Lust und schmeiße deswegen die Briefe immer gleich weg. Und wie jedesmal informiere ich mich nach Erhalt eines solchen Briefes, was man für einen Kirchenaustritt machen muss. In München muss man dafür zum Standesamt und 31 Euro zahlen. Diese Information speichere ich dann einige Tage in meinem Kopf und vergesse dann wieder, dass ich das doch eigentlich mal machen sollte. 
Ich wurde nicht christlich erzogen, bin getauft und konfirmiert (Ja, schockierenderweise bin ich trotz der bayerischen Herkunft nicht katholisch, sondern evangelisch - jedenfalls steht das in allen offiziellen Dokumenten), weil man das eben als Kind so macht und meine Familie geht eigentlich nur an Weihnachten in die Kirche, wobei mein Bruder und ich seit einigen Jahren nicht mehr mitgehen. 
Soviel also zu meinem Verhältnis zu kirchlichen Institutionen. 
Was aber noch nicht die Frage nach Gott beantwortet. 
Ich glaube, ich stehe der ganzen Gott-Geschichte eher skeptisch gegenüber. Ich glaube weder aktiv an einen Gott (egal ob christlich, islamisch, buddhistisch oder sonst wie -istisch) noch bin ich aktiver Atheist. Mir sind Götter und Religionen erstmal egal, da darf jeder gerne machen was er will, solange er keinen Schaden (wie auch immer sich der Schaden manifestiert) anrichtet. Extreme Ausprägungen sind immer schlecht. Was jeder vernünftige Gott doch eigentlich auch so sehen sollte, weswegen ich nicht verstehe, wie man im Namen eines Gottes irgendwelche Schäden anrichtet. Feiert doch lieber alle lustige Feste und esst im Namen eures Gottes! Das macht bestimmt jede Gottheit froh. 

Samstag, 4. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 4.


Mein heutiges Wort ist Bayern und leider war da mein erster Impuls, die Augen zu verdrehen. Ausgerechnet zur Wiesn-Zeit nach meiner Meinung zu Bayern fragen, ist eine furchtbare Idee. Denn in diesen zwei Wochen (es sind doch zwei Wochen, oder? Ich weiß, dass es jetzt bald wieder aufhört) treffe ich geballt alles, was ich an Bayern nicht mag. Dirndl, Lederhosen, Bier, Volksfest, Kotze, Volksmusik und das alles gemischt zu traditionsverschleiertem Rudelficken. 
Ich war noch nie auf dem Oktoberfest und werde versuchen einen Rekord in "Niemals im ganzen Leben auf dem Oktoberfest gewesen sein"aufzustellen. 26 Jahre hab ich schon mal geschafft, hurra. 

Letztens hatte ich überlegt, ob ich vielleicht doch mal den bayerischen Bergen eine Chance geben soll, vielleicht mag ich ja Wandern doch, schließlich bin ich jetzt älter und kann nicht für immer in meiner Sehnsucht nach Meer und Hamburg zergehen. 

Früher, als ich eigentlich nur mit Bayern in Berührung gekommen bin (weil ich nur bayerische Menschen kannte), hab ich eigentlich nie darüber nachgedacht, dass andere Bundesländer anders sind. Je älter ich wurde, je mehr Menschen aus anderen Teilen Deutschlands ich kennengelernt habe und je weiter ich von Bayern weggekommen bin, desto mehr bemerke ich Unterschiede, die ich aber nicht wirklich benennen kann. Vielleicht ist es auch eher so, dass Menschen aus anderen Bundesländern denken, dass Bayern so besonders ist (was auch immer dann besonders heißt) und das auf mich abstrahlt. Ich strahle in der Besonderheit von Bayern. Das klingt dumm und das meinte ich auch gar nicht. Ich hab mir nur nie Gedanken darüber gemacht, dass Bayern beispielsweise unfassbar viele Feiertage hat, Kirchenglocken zum Stadtklang dazugehören und "Grüß Gott" auch etwas anderes bedeuten kann. 

Ich mag es auch, wie unterschiedlich die Wahrnehmung der Sprache ist. In Bayern sagen alle Menschen, dass ich keinen bzw. nur einen sehr, sehr leichten Dialekt spreche, der eine eigentümliche Mischung aus Schwäbisch und Bayerisch darstellt. Im restlichen Deutschland hören alle sofort, dass ich aus Süddeutschland komme. Eigentlich finde ich das fei schon ganz nett. Und fei ist mein Lieblingsdialektwort. 

Prinzipiell mag ich Bayern schon. Ich finde nur, man sollte auch noch andere Gegenden gesehen und ausgetestet haben, bevor man sich für einen längeren Wohnsitz entscheidet. Und am besten sucht man sich dafür nicht München aus, niemand möchte in München eine Wohnung suchen (langsam jähren sich die ersten Wohnungsbesichtigungen und dann guck ich mir unsere Wohnung an und ich freu mich so sehr, dass das alles geklappt hat). 

Freitag, 3. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 3.


Es ist Feiertag, ich habe gestern Abend Brownies gebacken, deswegen kann ich schon so früh das heutige Wort bearbeiten. Frau Koffer-Josefina hat aufgrund von dummen Umständen immer noch keinen Brief von mir erhalten, deswegen muss sie weiter auf meinen Zuruf warten.

Mein heutiges Wort ist: Ödland.

Weil mir zu dem Wort nichts einfällt, es mich quasi anödet, habe ich erstmal die Brownies in browniemäßige Stücke geschnitten und ein, zwei, drei Brownies probiert. Ja, sie schmecken fantastisch. Warum backe ich die eigentlich nicht viel öfter? Warum backe ich stattdessen Kuchen, die auseinander fallen? Warum fällt mir nichts zu Ödland ein?
Mein Balkon ist ein Ödland. Ein Ödland ist eine Fläche, die wirtschaftlich nicht genutzt werden kann. Sagt Wikipedia. Mein Balkon kann wirtschaftlich nicht genutzt werden, was aber eigentlich nicht am "können" liegt, sondern am "wollen". Ich erinnere mich noch, wie Herr Gatsby und ich beim Einzug in die Wohnung meinten: "Und dann pflanzen wir ganz viele Pflanzen auf dem Balkon! Tomaten! Gewürze! Blumen! Lass  uns eine Sickergrube bauen! Vielleicht können wir Hühner halten!". Denn so groß ist der Balkon. 
Und was ist passiert?
Nach drei Monaten hat mir meine Tante einen Blumenkasten mit Gewürzen geschenkt und ich habe es geschafft, die Gewürze innerhalb kürzester Zeit zum Veröden zu bringen. Wirtschaftlich nicht mehr nutzbar. Wider besseren Wissens kaufte ich zwei Blumenpflanzen, pflanzte sie und lies sie veröden. Wirtschaftlich (in diesem Falle nicht auf Ertrag bedacht, sondern an Freude, die mich möglicherweise in anderen Gebieten zu mehr Leistung motivieren würde) nicht mehr nutzbar. 
Bis jetzt!
Lustigerweise habe ich nämlich vor ein paar Tagen kleine, geschlossene Blütenköpfchen an den Pflanzen entdeckt. Die wachsen wieder! Sie wehren sich gegen das Ödland-Image! Ist das nicht schön? So viel Kampfgeist! Ob sie wohl den Winter überleben werden? 

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 2.


Jubel und Freude! Heute kamen die richtigen 31 Wörter per Post an. In einem schicken Briefumschlag, auf dem groß "31 Wörter" steht (und jetzt frage ich mich, ob ich mich vielleicht bei meinen Wörtern doch verzählt und nur 30 geschrieben habe). Deswegen geht es nun richtig weiter. Das Wort, welches ich heute gezogen habe (mit meinen Händen, aus dem Umschlag), ist - Wale.

Das ist ein sehr gutes Wort. Weil es ein sehr gutes Tier ist. Oder eher, weil es sehr gute Tiere sind. Ist das Absicht, dass das Wort in der Mehrzahl steht? 
In dem Buch, welches ich gerade lese, kommt ein Wal vor. Der Allesforscher von Heinrich Steinfest. Und zwar steht da ein Mann an der Straße und beobachtet einen LKW, auf dem sich ein Pottwal befindet. Ein echter. Ein großer. Einer, der wenige Sekunden später explodiert. BOOM! 
So stelle ich mir die erste Begegnung mit einem Wal nicht vor. Genauso wie Jukeboxen habe ich auch noch nie einen echten Wal gesehen. Delfine zählen nicht. Wer spendiert mir nun eine Wal-Safari? Das wäre bestimmt sehr schön. Denn Wale sind im Meer und ich mag Meer. 
Früher mochte ich Orcas voll gerne, auch wenn die damals Killerwale hießen. Free Willy! Ich denk auch immer noch, dass dieser große weiße Fleck am Kopf das Auge ist. 
Jetzt hab ich gerade nach einem neuen Lieblingswal gesucht und schwanke zwischen dem Narwal (dem Einhorn des Meeres) oder dem Stundenglasdelfin (in dem Fall zählen Delfine dann doch wieder). Vielleicht sind Delfine doch ganz in Ordnung und ich möchte auch mal mit denen schwimmen. Während sie durch einen Regenbogen springen. Das klassische Fantasy-Poster. Mit Glitzer. 
Wale sind keine Fische, sondern Säugetiere! 

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Worte, nur Worte, nur Worte. Tag 1.


Nanu, was ist denn das? Das ist ein Projekt. Ein Oktober-Projekt. Meine hochgeschätzte liebe Freundin Koffer kam vor gut einem Monat auf die Idee, dass wir mehr bloggen müssen. Und entschied, dass wir das im Rahmen eines Projektes machen. Und zwar musste sich jede von uns 31 Wörter (also für jeden Tag des Oktobers ein Wort) ausdenken, diese der anderen schicken und die muss dann darüber bloggen. Einen Text mit mindestens 200 Wörtern. Ausgefuchst! 

Jetzt ist das ganze so ausgefuchst, dass sowohl mein Brief an Kofferschatz, als auch ihr Brief an mich noch nicht angekommen ist. Ansonsten hätte ich jetzt am ersten Tag ein voll gutes Video gemacht, wie ich einen Zettel mit einem Wort aus dem Briefumschlag ziehe und den Zettel in die Kamera halte und dabei das Wort laut sage. 

Schade. Geht nicht. Ist vielleicht auch ganz gut. Denn wir sind ja nicht doof. Wir haben uns jetzt einfach so jeweils ein Wort geschrieben (dummerweise habe ich meine Wörter vor ewig langer Zeit schon auf die Zettel geschrieben, sodass ich mich eigentlich gar nicht mehr richtig an die Wörter erinnern kann. Hoffentlich kommt der Brief morgen an). Und mein heutiges Wort kann ich leider nicht wirklich aussprechen. Das Wort ist: Jukebox.

(Übrigens sind das jetzt schon 201 Wörter, ich kann also quasi schon wieder aufhören!)

Wenn ich Jukebox sage, klingt das so, als würde ich Jud-Box sagen. Das ist doch dumm. Ich habe noch nie eine Jukebox bedient und wahrscheinlich auch noch nie in freier Wildbahn (also in Diners, Autobahnraststätten oder Kneipen) gesehen. Nur in Filmen und Serien. Ist das traurig? Hab ich was verpasst? Gibt es überhaupt noch irgendwie Jukeboxen? Hat irgendwer da draußen schon mal eine benutzt?
Ich weiß, dass da früher Platten drinnen waren, die man auswählen konnte, nachdem man Geld eingeworfen hat und dann wurde das ganze Lokal mit der Musik beschallt. Quasi ein bezahltes "Wünsch dir was". Man kann damit wunderbar seine Umgebung nerven, indem man sich vor die Jukebox stellt und immer und immer und immer wieder das gleiche Lied auswählt. Als wäre Zwangsmusikbeschallung an öffentlichen Orten nicht eh schon schlimm genug. Die Musik ist immer zu laut. Immer. 
In Filmen und Serien wird (in meiner sehr schlechten Erinnerung) oft eine Jukebox benutzt, um die Hintergrundmusik einzuleiten. Also, eine blondgelockte Cheerleaderin kaut Kaugummi, sucht sich ein Lied aus der Jukebox aus, drückt den Knopf, wippt im Takt der Musik, läuft zu ihrem Platz zurück, die Kamera folgt ihr und bleibt dann beim Hauptdarsteller hängen. 
Bei den Simpsons steht in Moe's Taverne eine Jukebox! Da steht aber auch ein Love Tester. Vielleicht verwechsle ich das gerade. 

Morgen gibt es dann ein anderes Wort. Davor gibt es noch Koffers Text zu meinem Wort auf ihrem Blog. Lest das auch! Das wird bestimmt toll!