Sonntag, 16. Oktober 2016

Ein neues Bücherregal und andere schöne Dinge.

Seit knapp drei Jahre (wir feiern das Jubiläum dann im Februar oder so) wohnen Herr Gatsby nun in unserer Wohnung und wir mögen diese immer noch gar sehr. Trotzdem gibt es Dinge, an denen man sich irgendwann satt gesehen hat. In meinem Fall war das die rote Wand im Wohnzimmer, die wir von unseren Vormietern übernommen haben. In Herrn Gatsbys Fall waren das die nicht zusammenpassenden Bücherregale, die in der Bücherecke standen.

Und so entstand der Entschluss, dass es Zeit wäre, das Wohnzimmer zu verändern. Ich machte einen Ausflug in den Baumarkt und suchte eine schicke Wandfarbe (erst tendierte ich zu einer grauen Farbe, dann eher zu einem grau-grün oder grau-blau und jetzt ist es doch eher ein petrol mit Hang ins waldgrün geworden. Aber es gefällt mir gar sehr und ich bin begeistert, wie gleichmäßig ich das hinbekommen habe. Naja. Fast), Herr Gatbsy bestellte neue Bücherregale (das ist nicht ganz richtig, wir bestellten zusammen die Bücherregale, aber aus dramaturgischen Gründen muss das jetzt eine Einzelhandlung sein). 15, um genau zu sein. Ja. Fünfzehn. Richtig gelesen. 15 schmale, weiße Billy-Regale. Ein Fest. Dazu kamen noch 15 Aufsätze, um die Deckenhöhe auszunutzen. Und ein paar Extra Regalböden. Und eine fesche Lampe. 

In meinem übertriebenen Aktionismus habe ich direkt nach der Regal-Bestellung alle bisherigen Regale bei ebay Kleinanzeigen eingestellt, was dazu führte, dass wir am nächsten Tag schon alle Regale ausräumen mussten, weil ich sie weiterverkauft habe. Deswegen standen und lagen die Bücher nun eine Woche lange auf dem Boden und im Schlafzimmer. Auch ein Fest. 


Beachtet bitte die noch freien Regalfächer! Wir haben noch freie Regalfächer! Ich kann es gar nicht glauben und möchte sofort in einen Buchladen rennen. Oder Deko-Krams da rein stellen. Wie es Herr Gatsby schon mit seinen Gin-Flaschen getan hat. 


Die Ordnung der Bücher hat sich ein klein wenig geändert. Es fängt an mit den Mischmasch-Büchern (gelesene + ungelesene Bücher von Herrn Gatbsy + meine gelesenen Bücher – ungarische Bücher bzw. Bücher aus dem Ungarischen – meine ungelesenen Bücher)


Aber jetzt. Jetzt ist alles gut und schön und ich bin ein ganz klein wenig verliebt. Eigentlich ein bisschen sehr. Ich habe es mir nämlich ehrlich gesagt nicht so schön vorgestellt, wie es nun in Wirklichkeit ist. Ich hatte nämlich große Angst, dass das Wohnzimmer durch die vielen Regale (15! Beziehungsweise ja 16, weil ein Regal schon da war) zu vollgestopft aussieht. Aber das tut es gar nicht. Und die Ecke! Die Ecke sieht so toll aus. Hat Herr Gatsby ganz gar wunderbar gemacht. 


Für Vorher-Fotos verweise ich auf diesen alten Beitrag. Was man auf den alten Fotos nicht sieht: Im Laufe der Zeit kam noch ein schmales, weißes Billy-Regal neben dem Esstisch hinzu, welches jetzt quasi das rangälteste Regal hier im Wohnzimmer ist. 


Die Fernseh-Ecke war vom Renovierungswahn nicht betroffen, aber die beiden Regalbretter über dem Fernseher sind auch erst im Sommer bei uns eingezogen. 

Was ich mir jetzt noch wünsche: Einen richtigen Lesesessel. Der Poäng ist erstens nicht bequem, zweitens viel zu klein und drittens hat der Bezug auch schon seine besten Tage hinter sich gebracht. Doch dieser Wunsch musst erstmal ein wenig warten. Denn – 15 Bücherregale kaufen ist gar nicht mal so günstig. Außerdem habe ich so absurde Ansprüche an einen Lesesessel, dass die Suche danach sicherlich noch eine Weile dauern wird. 



Langfristig hätte ich auch gerne noch einen anderen Esstisch, aber das kann auch erstmal warten. Erst einmal bewundere ich unser Werk und erfreue mich am Geruch der neuen Möbeln. Das ist so ähnlich wie bei einem neuen Auto. Es macht ein bisschen süchtig. Und setzt Glückshormone frei.

Sonntag, 2. Oktober 2016

Neu im Bücherregal - Die September-Bücher 2016

Zur Feier des ersten Oktoberwochenendes habe ich meine Teekanne reaktiviert und Tee gekocht. Schockierenderweise habe ich nämlich in den letzten Monaten so gut wie gar keinen Tee getrunken. Stattdessen kam es manchmal vor, dass ich zwei (ZWEI!) Tassen Kaffee in der Arbeit getrunken habe. Verrückte Welt. Auf Fotos mit Büchern macht sich eine Teekanne aber immer noch am besten. Das behaupte ich jetzt einfach. Auch aus dem Grund, weil ich gar keine Möglichkeit habe, daheim Kaffee herzustellen. Den Krümmel-Instant-Kaffee will ja immer niemand als richtigen Kaffee bezeichnen. 

Ich trinke nun also wieder Tee (Saisonstart mit Earl Grey tea with lavendel von HEMA, ein gar vorzüglicher Tee) und berichte voller Scham und trotzdem erfreut, welche Bücher im September bei mir eingezogen sind.


Die Forsyte-Saga (Band 1 - 3) von John Galsworthy. Ich habe keine Ahnung, um was es in diesen backsteinähnlichen Büchern geht. Herr Gatsby hat sie mir bei unserem letzten Ausflug zum Bücherschrank in die Hand gedrückt (nur den ersten Band, weil alle drei Bände kann man gleichzeitig gar nicht halten) und meinte "Hier, das ist was für dich!". Und wer wäre ich, wenn ich dem widersprechen würde. Der Klappentext verrät mir, dass Herr Galsworthy den Literaturnobelpreis erhalten hat. Außerdem findet sich im Inneren der Bücher ein beeindruckender Stammbaum der Familie Forsyte. Ich höre leise "Downton Abbey!!!" rufen und deswegen durften die Bücher auch erst einmal mit. Wann der Tag kommt, da ich mich hinsetze und über 2400 Seiten lesen werde, ... nun ja.

Das Bild aus meinem Traum von Antoine Laurain. Überraschungspost ist die beste Post. Deswegen hüpfte mein Herz auch vor Freude, als ich das Paket vom Atlantik Verlag vor einiger Zeit öffnete. Bisher habe ich keines der Bücher von Antoine Laurain gelesen, aber wenn er mir sogar eine Grußbotschaft schreibt, sollte ich mich schon mal hinsetzen und sein Buch lesen, oder?

Rebel Belle von Rachel Hawkins. Wenn ich schon dabei bin, mich wieder in englischsprachigen Jugendbüchern zu ertränken, dann kann ich auch diese Schönheit kaufen. Irgendwann habe ich "Rebel Belle" bei Instagram entdeckt, ich weiß noch nicht ganz genau, um was es nun geht, aber hey - kämpfende Südstaatenschönheiten klingen doch grundsätzlich ganz nett.

To all the boys I've loved before von Jenny Han. Bei englischen Büchern bin ich lesetempomäßig immer etwas langsamer, weil es doch einen Unterschied macht, ob man einen Satz wirklich liest oder nur darüber hinwegfliegt (wozu ich leider bei deutschen Büchern manchmal neige). "To all the boys I've loved before" habe ich aber weginhaliert wie ansonsten nur mein Nasenspray wenn ich Schnupfen habe. Oh, Jenny Han! Was hast du nur mit mir gemacht? Ich bin fürchterlich verliebt in die Song girls. Deswegen steht für mich auch die Beziehung zwischen den drei Schwestern viel mehr im Mittelpunkt als die Liebesgeschichte(n). 

P.S. I still love you von Jenny Han. Nachdem ich den ersten Teil gelesen habe, hatte ich das dringende Bedürfnis SOFORT die Fortsetzung zu verschlingen. Aufgrund der Tatsache, dass das Buch aber im örtlichen Buchhandel nicht vorrätig war, musste sich mein Buchhunger gedulden. Jetzt steht es hier und ich kann es nicht direkt lesen, weil ich gerade gefühlt zehn andere Bücher gleichzeitig lese und ich wenigstens eines davon beenden will, bevor ich mit "P.S. I still love you" weitermache. 

Die Welt im Rücken von Thomas Melle. Wenn ich schon ständig behaupte, dass dieses Buch mein Favorit aus der Shortlist des Deutschen Buchpreises ist, dann kann ich doch nicht einfach im Buchladen daran vorbeilaufen als wäre nix. Eben. Und deswegen wohnt Herr Melle jetzt hier. Ich habe auch schon mit der Lektüre angefangen und .... uff. Harte Kost. Gute, harte Kost. Die Art von anstrengend, die den Kopf ganz fiebrig macht, weil man nachdenken muss. Gefällt. 

Boy von Wytske Versteeg. Wieder so ein Buch, welches ich mit komplett falschen Bildern im Kopf gekauft habe. Und trotzdem freue ich mich sehr darüber. In meinem Kopf handelte es sich hierbei nämlich um ein Jugendbuch. Ich glaube, das liegt daran, dass ich immer an "Eins" von Sarah Crossan denken musste. Nichtsdestotrotz klingt der Klappentext mit der Geschichte eines afrikanischen Jungen, der adoptiert wird, schon mal recht gut. Und auch  nicht so klischeebeladen. Hoffen wir, dass es so bleibt.

Samstag, 1. Oktober 2016

Fotobreze - September 2016

Oh Schreck! Der September, der ist weg! Dafür ist nun Oktober und das ist schon ein bisschen verrückt, wenn man mit T-Shirt und Stoffschuhen draußen in der Sonne herumhüpfen und dabei Kastanien sammeln kann. Etwas ähnliches muss ich wohl auch im September gemacht haben, denn das virtuelle Fotoalbum ist sehr spärlich nur besetzt. Auf dem Oktober lasten nun hohe Ansprüche. In 30 Tagen sehen wir, ob er ihnen standhalten konnte. Oder so ähnlich.


// Ich bin immer noch gegen Gin. Da kann selbst das Bild an der Wand nichts gegen ausrichten //
// Ein Blümlein steht auf dem Tische, ganz still und stumm //
// Herr Alex Capus erzählt gestenreich von seiner Arbeit als Schriftsteller und Barbesitzer //


// Ausgewogenes Mittagessen kann ich //
// Dem Dachs schmeckt es auch //
// Und für eine Breze bin ich immer zu haben //