Sonntag, 25. März 2018

Zum Indiebookday 2018: Neu im Bücherregal


Wie bereits im vergangenen Jahr wurde der Indiebookday wieder als Feiertag für Buchmenschen zelebriert. Eine Tour durch sechs Münchner Buchhandlungen mit Kollegen und Freunden inklusive Kuchenfinale stand auf dem Plan. Und wie auch im letzten Jahr eskalierte das ganze zu einem Einkaufsrausch, der mich mit sechs neuen Büchern zurückgelassen hat. Aus diesem Grund werden die gestern erworbenen Bücher aus der März-Aufstellung herausgenommen und hier einzeln nochmal präsentiert.

Nachdem ich Ende Januar noch vier Bücher aus unabhängigen Verlagen präsentiert habe, die 2018 erscheinen, kann ich mit stolzgeschwellter Brust verkünden, dass ich nun alle vier Bücher besitze. Möglicherweise muss ich das Format also nochmal wiederholen, um für den Herbst gewappnet zu sein.

Hier nun aber alle sechs Bücher, die gestern heimtückisch in meinen Jutebeutel gesprungen sind:

Bestseller von Beka Adamaschwili. Erschienen bei Voland & Quist. Diese Buchblogger-Influencer! Da rede ich auf der Buchmesse mit Sarah und Julia und beide loben "Bestseller" in den höchsten Tönen und dann kann ich nicht anders, als das Buch direkt am Indiebookday zu kaufen. Mir wurden Fußnoten versprochen und ein ironisch-böser Blick auf die Literaturszene. Das werde ich überprüfen! 

Nicht zur Veröffentlichung bestimmt von Elisabeth Borchers. Erschienen bei weissbooks. Als ich dem nicht anwesenden Herrn Gatsby während der Indiebookday-Tour ein Foto meiner bisher erstandenen Bücher geschickt habe, war seine Antwort nur: "War ja klar dass du Borchers kaufst". Ich bin wohl zu vorhersehbar. Aber wie soll man als Liebhaberin von Verlagsgeschichte bitte an einem Buch über Verlagsgeschichte vorbeigehen? Eben!

Peach von Emma Glass. Erschienen in der Edition Nautilus. Wie bitte hätte ich dieses düster-klebrige Buch in der Buchhandlung stehen lassen können, wenn es sich doch schon seit Wochen in meinem Kopf eingenistet hat? 118 Seiten. Wahrscheinlich hab ich "Peach" innerhalb von einer Stunde inhaliert und ich freu mich schon jetzt auf diese poetische Stunde. 

Tyll von Daniel Kehlmann. Erschienen in der Büchergilde Gutenberg. Eben jenes Buch stand in der Rowohlt-Ausgabe auf meinem Weihnachtswunschzettel. Und auch auf dem Wunschzettel von Herrn Gatsby. Eingezogen ist es bisher aber noch nicht. Die optisch wirklich herausragende Ausgabe der Büchergilde hat nun das Fass zum Überlaufen gebraucht. Nun gilt es abzuwarten, ob ich nach der Lektüre genauso "sprachtrunken, bildersatt und verzaubert" bin wie Denis Scheck. 

Nordwasser von Ian McGuire. Erschienen bei mare. Schon auf der Leipziger Buchmesse winkte mir die Walflosse fröhlich-düster zu, doch ich konnte dem Kaufreflex widerstehen. Schließlich hatte ich den Indiebookday schon im Kopf und wusste, dass sich im Buchmessen-Koffer kein Platz mehr für ein Buch finden würde. Schlussendlich durfte der Wal also doch ins Regal, nur eben zeitverzögert und mit dem Jutebeutel als Transportmittel. 

Eileen von Ottessa Moshfegh. Erschienen bei liebeskind. Schon seit längerer Zeit schleiche ich um dieses Buch herum. Gestern nun lag es als Mängelexemplar bei Buch & Töne und mein Herz klopfte ganz schnell und meine Hände packten das Buch noch schneller an sich, um es an jenes schnell klopfende Herz zu pressen. 

Am allerliebsten hätte ich nun eine Woche frei, um alle Bücher direkt sofort gleich zu lesen. Geht aber nicht. Häppchenweise ist das ganze wahrscheinlich auch magenschonender. Von den fünf Büchern, die ich mir am Indiebookday 2017 gekauft habe, habe ich in der Zwischenzeit drei gelesen. "Hinfallen ist wie anlehnen, nur später" von Sebastian 23 und "Das unendliche Buch" von Noëlle Revaz teilen sich das Schicksal der ungelesenen Bücher. Wir werden sehen, wie viele der 2018-Bücher ich in einem Jahr gelesen haben werde. 

Seit ihr gestern auch zum Indiebookday ausgezogen, um nach Büchern aus kleinen, unabhängigen Verlagen zu stöbern? Wart ihr erfolgreich? 

Freitag, 23. März 2018

Ins Blaue! Natur in der Literatur im Literaturhaus München

Eine der ersten Lektionen, die ich von Tina im Hinblick aufs Schreiben von Newsletter-Texten gelernt habe, war diese hier: Man schreibt nicht über das Wetter. Lustigerweise fällt mir das wirklich immer dann ein, wenn ich dazu ansetze, einen Satz über das Wetter zu schreiben. In diesem Fall ignoriere ich die Regel, denn man muss über das Wetter sprechen, wenn man über Natur spricht. Und das will ich tun.

In dieser Woche durfte ich der Ausstellungseröffnung zu "Ins Blaue! Natur in der Literatur" im Literaturhaus München beiwohnen und während drinnen über Blumen, Blau und Blätter gesprochen wurde, tanzten draußen Schneeflocken am Nachthimmel. Ein absurdes Bild. Und der traurige Grund, warum man einen Teil der Ausstellung (noch) nicht besuchen konnte. Das Literaturhaus hat, um dem Thema gerecht zu werden, einen kleinen Garten angelegt, der aber aufgrund der Kälte noch dick eingepackt sein muss, damit er Überlebensschancen hat.

Stattdessen gab es im warmen Ausstellungsraum Natürliches und Künstlerisches zu entdecken. Neben Zitaten aus 2.500 Jahren Weltliteratur zum Thema Natur ("In einem Blumentopf können Sie Dreck eigentlich nicht Dreck nennen." - Bertold Brecht) gab es Naturstücke von zeitgenössischen Schriftstellern und Schriftstellerinnen zu bestaunen. Ein räudiges Tier von Eva Menasse, ein Pailletten-Vögelchen von Teresa Präauer oder Gestein von Raoul Schrott, immer begleitet von Texten der Autoren. Dazu eine Dunkelkammer mit Vogelgezwitscher und einen weißen Raum, der die Farbe wechselt – Gegensätze ziehen sich an. Ein Bett aus Gras, ein Blumenmeer und wunderschöne Hermetosphäre (Mini-Biotope in geschlossenen Gefäßen inklusive tropischer Springschwänze – ich bin sehr begeistert!). 

Bei der begleitenden Blogparade des Literaturhaus Münchens stellt sich die Frage: Was verbindet euch mit Natur? Eine fiese Frage für einen Standard-Stadtbewohner wie mich. Besonders viel Natur bekomme ich normalerweise nicht ab. Ich bin kein großer Spaziergänger, und wenn, dann beschränkt sich das auf Ausflüge in den Nymphenburger Park. Kann man einen von Menschenhand gestalteten Park aber wirklich als Natur bezeichnen? 

Passenderweise sagte jemand bei der Ausstellungseröffnung "Je weiter sich der Mensch von der Natur entfernt, desto intensiver setzt er sich mit ihr auseinander." – vielleicht ist das eine Erklärung, warum ich mir die Natur im Kleinen in die Wohnung hole und meine Sukkulenten-Sammlung wächst und gedeiht. Und anstatt Schnittblumen müde zu belächeln, erfreut sich mein Herz nun regelmäßig an Tulpen in der heimischen Blumenvase. Weswegen die Blumenvase wohl auch der Gegenstand gewesen wäre, den ich der Ausstellung zur Verfügung gestellt hätte, wenn ich ein zeitgenössischer Autor wäre. Konjunktiv-Party!

Wer also den Frühling in kleinen Portionen erleben möchte, dem kann ich "Ins Blaue!" nur empfehlen. Und vielleicht kehrt irgendwann die Sonne aus ihrem Winterschlaf zurück und man kann den Literaturhaus-Garten beim Blühen zugucken. 

Ins Blaue! Natur in der Literatur
Literaturhaus München
Montag bis Freitag 10:00 - 19:00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 10:00 - 18:00 Uhr
Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro

Sonntag, 11. März 2018

Dunkelgrün fast schwarz von Mareike Fallwickl.


Originalausgabe - Erschienen in der Frankfurter Verlagsanstalt - 2018 - Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar

Moritz, Raffael und Johanna sind immer zu dritt, doch ihre Freundschaft ist Gift. Sechzehn Jahre vergehen, bis das fatale Dreieck erneut zusammenfindet und die Vergangenheit sie einholt – mit unberechenbarer Wucht.

Seit Anfang des Jahres hat wohl jeder, der sich irgendwie in Buchblogs oder bei Bookstagram herumtreibt, dieses waldgrüne Cover das ein oder andere Mal gesehen. Auch ich habe bereits recht früh ein Leseexemplar erhalten und bin doch erst jetzt dazu gekommen "Dunkelgrün fast schwarz" zu lesen. Was auch teilweise daran lag, dass vor dem 05.03.2018 keine Rezensionen veröffentlicht werden durften und ich bin immer ganz schlecht darin, ewig darauf zu warten, einen Blogbeitrag zu veröffentlichen.

Worum geht es?

Der Klappentext lässt es bereits vermuten. Moritz, Raffael und Johanna. Eine Dreiecksgeschichte, die lange vorbei scheint. Aber wann sind Beziehungen wirklich vorbei? Was ist, wenn die Geister der Vergangenheit plötzlich vor deiner Tür stehen? So ergeht es Moritz, der sich mit seiner schwangeren Freundin ein hübsches Nest in Hallein, einem kleinen Städtchen bei Salzburg, gebaut hat. Raffael steht unvermittelt vor seiner Tür. Sechzehn Jahre haben sie sich nicht gesehen, nichts voneinander gehört. Und mit Raffael kehrt das giftige Grün ist Moritz' Leben zurück. 

Mareike Fallwickl erzählt in "Dunkelgrün fast schwarz" die Geschichte einer Freundschaft aus drei Perspektiven. Moritz, der schüchterne Junge, der durch Raffael aus seinem Schneckenhaus herauskommt und in einem Spinnennetz landet. Johanna, die nach einem tragischen Schicksalsschlag Aufmerksamkeit sucht. Und Marie, Moritz' Mutter, die schon früh ahnt, welches gefährliche Potential in Raffael steckt.

Ich bin ganz ehrlich. Ich habe für "Dunkelgrün fast schwarz" fast zwei Wochen gebraucht, um es zu beenden. Wer mich und meine Lesegeschwindigkeit kennt, weiß, dass das nicht gerade normal ist. Abgesehen davon, dass ich unter der Woche selten zum Lesen gekommen bin, habe ich mich teilweise auch davor gedrückt weiterzulesen. Ich hatte in der ersten Hälfte auch zeitweise daran gedacht, nicht über dieses Buch zu schreiben.

Warum?

Weil irgendwie die Chemie zwischen dem Buch und mir nicht gepasst hat. Irgendwas hat immer gezwickt und gezwackt. Ich mochte die Idee, drei Freunde, die sich nach Jahren wiedertreffen und deren gesamte gemeinsame Geschichte auf dem Prüfstand steht. Und obwohl ich auch die Sprache mag, in der man sich sicherlich verlieren kann, so wirkte es insgesamt doch etwas künstlich auf mich. Zu gewollt. Selbst Moritz' Synästhesie, die ich ansonsten wahnsinnig interessant finde, konnte mich nicht richtig überzeugen.

Und ich gebe es zu. Es ist schwer, Kritik an einem Buch zu üben, auf das man sich so gefreut hat. Ein Buch, welches in meiner Filterblase gefeiert wird, weil es "eine von uns" geschrieben hat, denn Mareike ist selbst Buchbloggerin.

Die zweite Hälfte des Buches konnte mich hingegen wieder versöhnen. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, die Protagonisten erscheinen weniger kalt und handeln nachvollziehbarer. Auf die Kapitel mit Marie habe ich mich am meisten gefreut, weil ihre Perspektive der ganzen Geschichte noch einmal eine andere Wendung gibt. Und auch sprachlich wird "Dunkelgrün fast schwarz" entspannter, weniger gewollt, mehr gekonnt. 

Vielleicht muss das auch so. Vielleicht ist es gut, dass ich mich als Leser am Buch reibe, es mir nicht zu einfach gemacht wird. Denn so wird "Dunkelgrün fast schwarz" zu einer intensiven Lesearbeit. Unbequem und fordernd. Und schlussendlich wird man für all die Mühe belohnt.

Montag, 5. März 2018

Die Oscar-Nacht 2018 auf einem Blatt.

Wie auch im vergangenen Jahr zelebrierten Herr Gatsby und ich in der vergangenen Nacht die Übertragung der 90. Oscar-Verleihung mit selbstgemachten Hamburgern, einer Folge Neo Magazine Royale zum Wachbleiben und einer Runde Vorschlaf zum Aufwachen. Oder so ähnlich.

Obwohl ich schon 2017 behauptet habe, dass wir zur Vorbereitung auf unser Tipp-Spiel viele der nominierten Filme gesehen habe, hat sich das in diesem Jahr nochmal gesteigert. Von den neun nominierten Filmen für Best Picture habe ich sechs gesehen! Und bei den fiesen, kleinen Kategorien, bei denen ich immer falsch liege (Foreign Language Film, Documentary Feature, Documentary Short, Live Action Short und Animated Short), haben wir alle Trailer gesehen. Mehr Vorbereitung geht gar nicht mehr. 

Vollgepumpt mit Filmeindrücken habe ich es aber dann doch geschafft, nur 9 von 24 Kategorien richtig zu tippen. Ein neuer Negativ-Rekord, yay! Bei Herrn Gatsby sind es 15 von 24 richtigen Tipps. 


Zur Verleihung selbst kann ich irgendwie nur mit den Schultern zucken. War ganz nett, aber auch nicht mehr. Jimmy Kimmel bleibt ein fabelhafter Host, aber gerade für das Jubiläum zur 90. Oscar-Verleihung hätte ich mir ein bisschen mehr Pfiff (oh Gott, wie das Wort klingt) gewünscht. Dass bei Best Picture noch einmal die Presenter Warren Beatty und Faye Dunaway ran durften, um den "La La Land"-Fluch zu besiegen, war eine nette Geste. Die Publikumsaktion mit dem Kino war nicht besonders einfallsreich, weil es quasi dieselbe Aktion vom letzten Jahr war, nur umgekehrt. Trotzdem darf mir Gal Gadot jederzeit Snacks reichen. 

Wenn wir eh schon bei Filmen sind: Mein Lieblingsfilm aus allen nominierten Filmen dieses Jahr ist "Call me by your name". Ich hab lange gebraucht, um zu verstehen, dass das eine Buchverfilmung ist und ich das Buch vor vielen Jahren sogar gelesen habe. Timothée Chalamet ist ein gar wunderbarer Schauspieler und allein die Abspann-Szene hat einen eigenen Oscar verdient. Der Soundtrack ist sehr berührend und bei "Mystery of Love" von Sufjan Stevens bekomme ich jedes Mal feuchte Augen. 

Hat sich jemand von euch auch die Nacht um die Ohren geschlafen, um die Oscar-Verleihung zu sehen? Welcher der Filme hat euch besonders gut gefallen? 

Sonntag, 4. März 2018

Neu im Bücherregal - Die Februar-Bücher 2018

Merke: Wenn man eine Kategorie hat, in der man neue Bücher aus dem vergangenen Monat zeigt, dann sollte man wenigstens dafür sorgen, dass die neu hinzugekommenen Bücher auch zum Fototermin in Reichweite sind. In diesem Fall ist das aber eben nicht der Fall. Denn meine gute Seele hat zwei Bücher verliehen, die es jetzt nicht aufs Foto geschafft haben. "Verliere mich. Nicht." von Laura Kneidl und "Save me" von Mona Kasten. Damit das jetzt aber nicht so wirkt, als würde ich mich für meine "Young Adult"-Phase schämen, erwähne ich es extra hier im Vortext, damit ihr es euch alle merkt. 

Stattdessen findet man hier nun also nur vier der sechs neu eingezogenen Bücher, die sich farblich ganz hervorragend zusammen machen. Und ich möchte an dieser Stelle meinen grünen Daumen loben, denn bitte – wie gut sieht meine Pilea aus? Und sie bekommt schon wieder Babys, dieses Luder. Hoffentlich bleibt sie so fortpflanzungsfreudig, damit noch viele kleine Ableger hier herumstehen können. Gemeinsam mit folgenden Büchern nämlich:


The Beats, Die Geschichte der Beat-Literatur – eine Graphic Novel herausgegeben von Harvey Pekar und Paul Buhle. Niemand braucht den Valentinstag, wenn Herr Gatsby einem auch einfach so sehr schicke Bücher schenkt. Der erste Eindruck ist noch ein wenig verwirrend, aber demnächst beschäftige ich mich dann mal intensiver mit dieser Graphic Novel und berichte. Die Beat-Generation verfolgt mich gerade eh, denn nach Tinas Empfehlung zu "Jack" von Anthony McCarten ist auch dieses Buch ganz weit oben auf meiner Wunschliste gelandet. 

Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt von Jesmyn Ward. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an meinen Beitrag mit vier Büchern, die 2018 erscheinen. Schwuppdiwupp ist eines der Bücher bei mir eingezogen. Ich möchte es bitte jetzt sofort gleich unbedingt lesen. Schenkt mir jemand Zeit dafür?

Verbrechen von Ferdinand von Schirach. Vor Begeisterung hüpfend stand im vor dem Bücherschrank, als ich dieses Buch dort entdeckte. Yay. Denn von Herrn von Schirach wollte ich schon lange ein Buch lesen. 

One of us is lying von Karen M. McManus. Hand hoch, wer bei dem Titel auch sofort einen ABBA-Ohrwurm hat. Schon die englische Ausgabe hat sich in meiner Wunschliste angesiedelt, weil ich mir ein ähnliches Buch wie "Solange wir lügen" davon verspreche (und ich LIEBE "Solange wir lügen"). Nun habe ich die deutsche Ausgabe im Bloggerportal angefordert und bin mal gespannt, was mich wirklich erwartet. 

Donnerstag, 1. März 2018

Vier Bücher für ... den Kopf.

Was meine Lesegewohnheiten angeht, bin ich doch etwas unkreativ. Romane? Yes, please! Jugendbücher? Sure! New Adult, Young Adult, Whatever Adult? Geht auch. Nur selten wage ich einen Blick über den Tellerrand, was eigentlich so schade ist. Denn immer, wenn ich doch mal außerhalb meiner Routine lese, entdecke ich spannende neue Themen, die zum Nachdenken anregen. So zum Beispiel beim Thema Feminismus. Ein Buch führt zum dabei zum nächsten. Deswegen möchte ich versuchen, öfter auch mal zu einem Sachbuch zu greifen. Dass das nicht immer gleichbedeutend mit "In 5 Schritten zum PERFEKTEN Leben"-Ratgebern ist, muss mein Kopf noch lernen.

Deswegen präsentiere ich hier nun vier Kopf-Bücher, die meinen (Lese-)Horizont erweitert haben und wie immer freue mich sehr, wenn ihr in den Kommentaren die Liste noch um eure persönlichen Buchtipps ergänzt!  



Das Ende von Eddy von Édouard Louis
Sehr klug von mir, erstmal lang und breit Sachbücher anzupreisen und dann die Liste mit einem Roman zu beginnen. ABER! Édouard Louis erzählt in "Das Ende von Eddy" nicht nur von seiner Kindheit und Jugend in der französischen Provinz, er verpackt darin geschickt eine Sozialstudie. Und plötzlich hat man Lust, Pierre Bourdieu zu lesen. Verrückt! 
Originaltitel: En finir avec Eddy Bellegueule - Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel - Erschienen im S. FISCHER Verlag - Juni 2016
Unter Weißen von Mohamed Amjahid
Es tut mir leid, dass ich nach der Lektüre des Buches nichts dazu geschrieben habe, denn dieses Buch hat jede Öffentlichkeit wohlverdient. Mohamed Amjahid erzählt darin, wie es sich Rassismus im Alltag wirklich anfühlt und zieht dem weißen, priviligierten Leser dabei die Gutmensch-Maske vom Gesicht. Höchst informativ und pointiert geschrieben.
Originalausgabe - Erschienen bei Hanser Berlin - 2017
Wie wir leben wollen herausgegeben von Matthias Jügler
Ein gar wunderbarer Sammelband von ganz unterschiedlichen Autoren (Hallo Saša Stanišić!) zum Thema Flucht, Heimat und Identität. Sollte man immer wieder lesen und daran wachsen.
Originalausgabe - Erschienen bei Suhrkamp - 2016
Es ist Liebe von Stephan Porombka
Ich hatte bereits von diesem Buch geschwärmt und werde nicht müde es zu wiederholen. Hier stimmt einfach alles. Das Design, der Satz, die Sätze, das Gefühl. Und mit Ratschlägen, die ich nicht in die Schublade der schlechten Ratgeber packen muss: "Las dir nicht schlechtreden, was du machst, wenn du mit Bilder und geschriebenen und gesprochenen Texten als Momentaufnahmen von dir experimentierst."
Originalausgabe - Erschienen bei Hanser - 2017