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Freitag, 30. Dezember 2022

Lesezeit im Dezember 2022

Der Dezember neigt sich dem Ende zu, die letzten Seiten 2022 werden gelesen und damit ich morgen auch eine vollständige Liste aller gelesenen Bücher 2022 präsentieren kann, bleibt nicht viel Zeit, um hier einen besonders kreativen Aufmachertext zu schreiben, der gekonnt zu den Dezember-Bücher überleitet. Deswegen in aller Kürze: Fünf Bücher habe ich im Dezember gelesen bzw. bin ich bei einem noch dabei und verschwinde nun auch direkt wieder zwischen den Seiten. 

»Der talentierte Mr. Ripley« von Patricia Highsmith. Aus dem Amerikanischen von Melanie Walz.
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, »Der talentierte Mr. Ripley« im Sommer zu lesen, weil ich durch die Verfilmung mit Matt Damon und Jude Law das Buch mit Sommer assoziiere. Doch irgendwie klappt das im Sommer nie. Und nachdem ich im November »Loving Highsmith«, eine Doku über Patricia Highsmith, gesehen habe, wurden die Assoziationen über Bord geworfen (!) und ich hab das Buch einfach im Winter gelesen. Bisschen literarische Sommersonne schadet eh nie. Außerdem spielt das Buch eher im Herbst. Und ich bin doch recht angetan von der Geschichte, vielleicht lese ich demnächst einmal die weiteren Ripley-Bände.

»Jahre mit Martha« von Martin Kordić.
Ende November fand im Rahmen des Literaturfests München eine Lesung mit Martin Kordić und Slata Roschal statt, bei der ich mal wieder bemerkt habe, dass ich die aktuellen Bücher der beiden Autor*innen (»Jahre mit Martha« und »153 Formen des Nichtseins«) unbedingt demnächst lesen möchte. Mit Martha ist mir das im Dezember direkt geglückt. Ich mag, mit wie viel Feingefühl Martin Kordić seinen Protagonist*innen Leben einhaucht und ihnen Raum gibt. Teilweise mag das gerade bei Željko fast zu viel Raum sein, für mich bleibt er wenig greifbar in dieser nebeligen Liebesgeschichte, wenn man hier von Liebe sprechen möchte. Demnächst widme ich mich dann den »153 Formen des Nichtseins«, die ich glücklicherweise von Herrn Gatsby zu Weihnachten geschenkt bekommen habe. 

»Flâneuse« von Lauren Elkin. Aus dem Englischen von Cornelia Röser.
Dieses Buch hätte genau mein Buch sein können. Ein Essay über das weibliche Flanieren in Großstädten verbunden mit Kunst, Literatur, Filmen und großen Frauen der Geschichte. Doch insgesamt fehlt mir dann doch der rote Faden, Lauren Elkin wechselt zu häufig die Straßenseite (um bei Flanier-Vokabular zu bleiben) und ist mir persönlich zu stark auf ihre Lieblingsstadt Paris fokussiert. Dafür habe ich dank dieser Lektüre mal wieder gemerkt, wie großartig ich Deborah Levy finde, das ist doch auch schön. Und ich möchte öfter mal ohne Plan durch München flanieren, um neue Ecken zu entdecken. 

»Alte Mädchen« von Julia Wolf.
Endlich wieder Julia Wolf lesen! Nach »Alles ist jetzt« und »Walter Nowak bleibt liegen« ist diesen Herbst nun ein weiteres Buch von ihr erschienen. Da ich vor kurzem für den Adventskalender des Deutschen Buchpreises nochmal über Walter Nowak gesprochen habe, war das die perfekte Gelegenheit, um im Dezember zu den alten Mädchen zu greifen. Und: Ich mochte es sehr. Mit ihrem ganz eigenen Stil wickelt mich Julia Wolf immer wieder um den Finger. Deswegen demnächst noch einmal mehr zu »Alte Mädchen« an dieser Stelle. 

»Die geheimste Erinnerung der Menschen« von Mohamed Mbougar Sarr. Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller.
Das ist nun ein bisschen geschummelt, denn Stand jetzt fehlen mir noch 170 Seiten des Buchs, ABER ich bin sehr optimistisch, dass ich in den verbleibenden zwei Tagen im Dezember damit fertig werde, deswegen bekommt »Die geheimste Erinnerung der Menschen« noch einen Platz auf der Liste. Nach kleineren Startschwierigkeiten, weil ich mich erst an den Erzählstil des Buches gewöhnen musste, bin ich nun komplett gefangen in dieser ganz besonderen literarischen Spurensuche. Deswegen will ich gar nicht mehr dazu schreiben, sondern lieber direkt weiterlesen.

1 Kommentar:

  1. Herr Lehmann möchte ich auch noch lesen! Und Lyrik liebe ich. Den Reclamband Frauenlyrik spechtel ich auch an :)

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