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Sonntag, 2. Juli 2023

Lesezeit im Juni 2023

Hab ich im Juni neun Bücher gelesen, weil ich Urlaub hatte oder obwohl ich Urlaub hatte? Man weiß es nicht. Es war auf jeden Fall ein sehr durchmischter Lesemonat mit echten Highlights auf der einen Seite und auf der anderen Seite Büchern, die mich verwirrt zurückgelassen haben. Mal sehen, wie der Juli lesezeittechnisch mit dem Dicke-Bücher-Camp laufen wird. 

»Rebecca« von Daphne du Maurier. Aus dem Englischen von Karin von Schab.
Die Verfilmung des Buches von Alfred Hitchcock hat mir schon sehr gut gefallen (ehrlicherweise mag ich auch die neue Verfilmung mit Lily James und Armie Hammer ganz gerne, weil ich die Optik schick finde), deswegen war es nun einmal and der Zeit, das Buch selbst zu lesen. Und ... was soll ich sagen? Ding-Ding-Ding, wir haben hier wohl einen neuen Titel für die Lieblingsbuch-Liste. Selbst, wenn man die Geschichte schon kennt, schafft es Daphne du Maurier Spannung, ja stellenweise Horror zu erzeugen, ganz ohne Blut und körperliche Gewalt. Welch Glück, dass noch so einige Bücher von Daphne du Maurier auf mich warten. 

»Venedig – Fluide Stadt« von Cees Nooteboom. Aus dem Niederländischen von Helga van Beuningen.
Mit den dünnen Bändchen der Edition 5plus kann man hervorragend die Lesestatistik nach oben korrigieren. Und in diesem Fall ist dabei direkt eine kleine literarische Reise nach Venedigt inkludiert. Hat mir gut gefallen.

»Der weiße Fels« von Anna Hope. Aus dem Englischen von Eva Bonné.
Von Anna Hope hat mich »Was wir sind« wirklich sehr begeistert. »Der weiße Fels« ist so ganz anders durch die vier komplett unterschiedlichen Perspektiven, doch der Autorin gelingt es, die einzelnen Schicksale zu einer großen, zeitlosen Erzählung über das, was uns Menschen ausmacht, zu verweben. 

»Gespenster« von Dolly Alderton. Aus dem Englischen von Eva Bonné.
Wenn ich mich richtig erinnere, kam das Buch bei Erscheinen nicht so gut an, weswegen ich erst einmal die Finger davon gelassen habe. Als »Gespenster« dann vor einer Weile plötzlich im Bücherschrank stand, hat meine Neugierde gesiegt und was soll ich sagen? Nette Geschichte mit einigen guten, aber auch einigen etwas drögen Szenen. »Alles, was ich weiß über die Liebe« hat mir deutlich besser gefallen. Im Januar hab ich mir in Berlin »Dear Dolly« gekauft, das sollte ich dann auch endlich mal lesen. 

»I'm a Fan« von Sheena Patel. Aus dem Englischen von Anabelle Assaf.
Ich feiere dieses Buch sehr. Durchdachte Social-Media-Kritik meets toxische Liebesbeziehung mit einem Schuss Stalkertum als Beilage. Statt stundenlang bei TikTok und Instagram durch die Feeds zu scrollen, empfiehlt sich die Lektüre dieses Buches. 

»Die Errettung des Schönen« von Byung-Chul Han.
Bei der aktuellen Buchclub-Lektüre musste ich häufiger mit den Augen rollen. So viele Zitate, so wenig eigene Ideen, aber wenigstens habe ich gelernt, dass das Wort »Desaster« wörtlich übersetzt »Unstern« heißt und das ist doch auch nett.

»Nach Hause fliegen« von William Boyd. Aus dem Englischen von Matthias Fienbork.
Siehe Kommentar zu Cees Nooteboom, nur sind es hier vier kurze Gedankenstücke aus dem Leben von William Boyd, der in Ghana aufgewachsen und in England aufs Internat gegangen ist. 

»Checkout 19« von Claire-Louise Bennett.
Analog zu »Dear Dolly« hab ich bei Dussmann in Berlin auch »Checkout 19« gekauft, nachdem mir »Teich« von Claire-Louise Bennett schon so gut gefallen hat. »Checkout 19« ist genauso speziell und auf Englisch nochmal etwas fordernder bei der Lesekonzentration. 

»Die jüngste Tochter« von Fatima Daas. Aus dem Französischen von Sina de Malafosse.
Wie schön doch diese Ausgabe der Büchergilde ist! Fatima Daas erzählt darin die Geschichte einer jungen Frau, die ihren Platz zwischen den Welten sucht. Frankreich, Algerien, Islam, Homosexualität – wie lässt sich das in einem »Ich« vereinen?

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