Nachdem ich mich vorher noch beklagt habe, dass ich so wenig lese, habe ich heute ein Buch innerhalb von wenigen Stunden fertig gelesen. Ich bin kurz stolz auf mich --- gut. Geht wieder. Also. Buch. Nichts. Was im Leben wichtig ist. Von Janne Teller. Das Buch erschien 2010 und war damals sehr im Gespräch. Als Jugendbuch deklariert, spricht es doch wohl eher Erwachsene an. Ich weiß auch nicht, ob ich das Buch als Jugendbuch bezeichnen würde. Nur weil Jugendliche die Protagonisten sind? Naja. Lassen wir das. Zum Inhalt. Eines Tages verkündet Pierre Anton seinen Mitschülern, dass nichts Bedeutung hat. Die können das nicht einfach so hinnehmen und wollen ihm beweisen, dass sehr wohl Dinge Bedeutung haben. Und diese Dinge werden gesammelt. Es beginnt ganz harmlos und eskaliert immer mehr. Ich hab noch nie so viele Textstellen unterstrichen. Weil dort gute Dinge stehen. Weil mir der Schreibstil von Janne Teller sehr gut gefällt. Nüchtern. Sachlich. Während die Situation immer unkontrollierbarer wird. Versuchen die Jugendlichen wirklich Pierre Anton von der Bedeutung der Dinge zu überzeugen oder eher sich selbst? Ein sehr interessantes und gutes Buch, wie ich finde. Und deswegen folgt nun - Zitateflut!
- Nichts bedeutet irgendetwas, das weiß ich seit Lagem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden.
- Aus uns sollte etwas werden. Etwas werden bedeutete jemand werden, aber das wurde nicht laut gesagt. Es wurde auch nicht leise gesagt.
- Das Ganze ist nichts weiter als ein Spiel, das nur darauf hinausläuft, so zu tun als ob - und eben genau dabei der Beste zu sein.
- Unter allen Umständen war am wichtigsten, dass aus einem etwas wurde, das nach etwas aussah.
- Der Sieg ist süß. Der Sieg ist. Der Sieg.
- Etwas. Viel. Bedeutung!
- Erst verliebt man sicht, dann geht man miteinander, dann hört die Verliebtheit auf. und dann trennt man sich wieder.
- Und so geht es ein ums andere Mal,so lange, bis ihr die Wiederholung so satt habt, dass ihr so tut, als sei er, der gerade in der Nähe ist, derjenige welche. Dass ihr dazu Lust habt!
- Blau. Mehr blau. Am meisten blau.
- Große Bedeutung? Größere Bedeutung? Größte Bedeutung?
- Die Hilfe ist dein. Die Hilfe ist unser. Die Hilfe sind wir.
- Weiß. Hellrot. Rot ist tot.
- Kalt. Kälter. Frost, Eis und Schnee.
- So schlimm war es doch wohl nicht.
- Das ist nichts, wovor man sicht fürchten muss. Das ist nur ein Finger.
- Und wenn es nicht wehtun würde, wäre es ja auch nichts von Bedeutung.
- Ist die Bedeutung nicht wichtiger als alles andere?
- Halt den Mund. Schweig still. Sag kein _____ .
- Dafür! Dagegen! Dafür mal Dagegen!
- Und es hieß nicht irgendetwas, sondern jemand.
- Wir waren berühmt, und nichts konnte uns den Rang ablaufen. Nichts konnte uns den Rang ablaufen, denn wir waren berühmt.
- Bedeutung war relativ und deshalb bedeutungslos.
- Und Wichtigkeit entsprach Bedeutung, und größte Wichtigkeit entsprach deshalb größter Bedeutung. Und ich zweifelte ja auch nur ein ganz winziges bisschen. Ein winziges bisschen. Weniger. Nichts.
- Wir gingen umher als existierten wir nicht.
- Ein Tag wie der andere. Und auch wenn wir uns die ganze Woche aufs Wochenende freuten, war das Wochenende doch immer eine Enttäuschung, und dann war es wieder Montag, und alles fing von vorne an, und das war das Leben und nichts sonst.
- Dreizehn. Vierzehn. Erwachsen. Tot.
- Man kann die Bedeutung nicht verkaufen.
- Und die Sofie, was ist dir geblieben, wenn dudich selbst verkauft hast?
- Wenn das da wirklich etwas bedeutet hat, dann hättet ihr das doch wohl nicht verkauft?
- Wir weinten, weil wir etwas verloren hatten und etwas anderes bekommen hatten. Weil beides wehtat, verlieren und bekommen. Und weil wir wussten, was wir verloren hatten, während wir das, was wir bekommen hatten, nich nicht benennen konnten.
Uff.