Samstag, 31. Dezember 2016

Jahresabschlusshauptversammlung 2016


Pünktlich zum letzten Tag des Jahres gibt es die traditionelle Jahresabschlusshauptversammlung für das Jahr 2016. Wie immer mit einem bunten Blumenstrauß an nordbrezschen Begebenheiten der letzten zwölf Monate.

Wir starten mit dem Januar und der Frage: "Welche Literatursendung soll ich gucken?" (ich möchte unbedingt mal wieder was in dieser Art machen, mir fällt nur kein Thema ein. Vorschläge, anyone?). Außerdem wurden kunstvolle Gewänder bestaunt und das großartige LEGO-Kino aufgebaut. Im Februar geht man immer zum Bücherflohmarkt und bringt ganz viele Bücher nach Hause. März = Buchmesse. So steht es geschrieben, so ist es auch. Zum ersten Mal an einem eigenen Stand, was schon ein Erlebnis für sich ist. Und die Oscar-Verleihung wurde wie immer artig geguckt. Eine Fahrt nach Frankfurt, ein Buchkauf-Verbot und ein Wunschzettel zum Welttag des Buches standen im April auf dem Plan. Der Mai hielt eine weitere Ausgabe der Bookshelf-Tour bereit, die ein liebgewonnenes Ritual der Arbeitskollegen geworden ist. Fremde Bücherregale angucken macht eben doch am meisten Spaß. Im Juni feiert man traditionell Geburtstag und bekommt feine Geschenke. Außerdem eröffnete der Bücherschrank um die Ecke, was dafür gesorgt hat, dass viel zu viele neue Bücher bei mir eingezogen sind. Im Gegenzug bringe ich aber auch immer brav alte Bücher vorbei. Außerdem erfreute sich mein Fan-Herz an der Lesung von Saša Stanišić. Reise-Juli! Fast spontan ging es nach Slowenien ans Meer, um die beste aufblasbare Breze der Welt einzuweihen. Und Alpakas mussten auch gestreichelt werden. Nicht in Slowenien, sondern in Österreich natürlich. Reise-August! Budapest ist schon arg hübsch und auch so ein Instawalk durch München ist immer zu empfehlen. Der September ist der Buchpreis-Monat, denn wie immer musste ich mich auf die Jagd nach dem Leseproben-Heft des Deutschen Buchpreises machen. Eine Herkules-Aufgabe, die ich aber wie immer gemeistert habe. Der Oktober stand dann ganz unter dem Zeichen der Frankfurter Buchmesse, die wie wieder ein Freudenfest war. Den November gibt es nicht, weil mein Kopf nicht mitdenkt, ich kann aber berichten, dass ich im November gelesen und endlich den Budapest-Urlaub im Blog festgehalten habe. Im Dezember flog die Business-Breze nach Köln und nach Berlin (falsche Reihenfolge) und fand das sehr aufregend. Und die Flüge waren nicht mal schlimm, yay! Mit viel zu viel Essen vergingen die Tage und wahrscheinlich wird es damit auch enden, denn heute gibt es eine Silvester-Sause mit besten Menschen und Raclette. 

Conclusion: Persönlich fand ich 2016 sehr nett, weltumspannend aber eher so seminett. Ich möchte bitte nicht noch einmal erleben, dass Facebook eine Sicherheitsabfrage für München macht, wenn das eigene Zuhause nur einen Kilometer vom Tatort entfernt liegt. 2017 kann also hoffentlich in dieser Hinsicht nur besser werden. Hoffe ich jetzt mal.

Letztes Jahr habe ich an dieser Stelle fröhlich verkündet, dass sich mein Volontariat in eine richtige Arbeitsstelle verwandelt hat. Nun kann ich fröhlich verkünden, dass die richtige Arbeitsstelle erhalten bleibt, denn aus dem befristeten Vertrag wurde ein unbefristeter und jetzt steht in meinem Vertrag sehr ulkig, dass ich bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters im Unternehmen verbleibe. Rentenalter! Damit bin ich jetzt wohl offiziell alt und erwachsen und meine Haare passen sich dieser neuen Situation direkt an und werden immer häufiger grau. 

Nachdem ich 2016 extrem wenig gebloggt habe, möchte ich mir gerne für 2017 vornehmen, eine gewisse Routine einzubauen und mehr zu schreiben. Wie das funktionieren soll, weiß ich noch nicht, aber wenn ich es jetzt aufschreibe, kann ich dann in 365 Tagen darüber philosophieren, warum es nicht geklappt hat. Sehr erbaulich.

Das mit dem "mehr Reisen" hat 2016 schon mal gut geklappt, ist aber auf jeden Fall noch ausbaufähig. Deswegen nehme ich mir für 2017 still und heimlich vor, dass ich vielleicht-möglicherweise-gegebenenfalls nach New York fliege. Weil ich das schon sehr nett fände. Erst einmal geht es aber nach Berlin (touristenmäßig dieses Mal, nicht arbeitsmäßig), das ist ja auch eine Großstadt, da kann ich schon mal üben, wie man sich nicht peinlich in Großstädten benimmt.

Bei allen Menschen, die mich durch 2016 begleitet oder die ich zum ersten Mal getroffen habe – yay, es war ein Fest! Euch behalte ich.

Ich hoffe, es hat euch auch 2016 bei der Nordbreze gefallen und ihr seid nächstes Jahr wieder mit dabei. Bis dahin wünsche ich alles Gute, Konfettiregen und Sprühsahne! 

Freitag, 30. Dezember 2016

Fotobreze - Dezember 2016

Kinder, ich werde alt. Also nicht nur in echt, sondern auch im Kopf! Es gibt gar keine Fotobreze im November! Wie konnte mir nur das passieren? Glücklicherweise kann man die besten Foto-Hits auch bei Instagram bewundern. Wir widmen uns jetzt einfach direkt dem Dezember. Der ja auch schon fast wieder vorbei ist. Und dann ist das Jahr vorbei und schwuppdiwupp müssen wir einen neuen Kalender benutzen. Ich mag meinen neuen Kalender. Meinen Taschenkalender und meinen Wandkalender. Beide sind mit wunderprächtigen Fotos aus dem vergangenen Jahr geschmückt. Jetzt aber wunderprächtige Fotos aus dem Dezember.


// Pizza-Abend mit ATM und eindeutig zweideutigen Servietten //
// Lampenparty //
// Die allerbeste Tasse vom allerbesten Bröselchen. Ich bin schwer verliebt //


// Anfang des Monats die Business-Breze unterwegs. In Berlin und in Köln. Ich musste früh aufstehen und zum Flughafen und war fürchterlich aufgeregt und es war toll //
// Das ist dieser Kölner Dom, ne //
// Und das ist ein Flugzeug. Und der Himmel. Von oben. //



// Ullstein, Aufbau, Suhrkamp – so viele Verlagstermine //


// Arbeitsweihnachtsessen. Sehr delikat //
// Arbeitsweihnachtsessen. Alpaka und Flamingo sind eine super Tischgesellschaft //
// Driving home for christmas //


// Der Weihnachtshund. Die Eule heißt angeblich Elli und ist ein Türstopper und steht da so rum //
// Der traurige Weihnachtsbaum der Familie. Er ist eher flach. Eigentlich ist es nur ein Ast //
// Weihnachtsessen daheim //

Samstag, 24. Dezember 2016

Ein Weihnachtsgruß.


It's this time of the year. Ich wünsche euch ein gar großartiges, entspanntes Weihnachtsfest hier und dort. Macht es euch in den nächsten Tagen mit guten Büchern und Tee bequem. Das ist jedenfalls mein Plan. 

Sonntag, 18. Dezember 2016

Himbeeren mit Sahne im Ritz von Zelda Fitzgerald.


Aus dem amerikanischen Englisch von Eva Bonné - Erschienen bei Manesse - 2016

Kaum jemand verkörpert den  Zeitgeist der Roaring Twenties so wie Zelda Fitzgerald. Sie war der Prototyp des "Flappers": frech, abenteuerlustig, extravagant. Das Lebensgefühl dieser Ära hat sie in bezaubernden Erzählungen eingefangen, die nun erstmals auf Deutsch zu entdecken sind.

Meine Verehrung für die Zwanziger Jahre und insbesondere für die Familie Fitzgerald ist ungebrochen. Das ist quasi mein buzz word – wenn ich "Fitzgerald" höre, werde ich zum Erdmännchen. Oder so ähnlich. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass ich bei der Ankündigung eines Erzählbandes von Zelda Fitzgerald nicht nur in Erdmännchen-Position ging, sondern auch meine Öhrchen gespitzt habe. Und so kam es, dass ich vor der Lektüre des Buches erst einmal zu einer Lesung im Rahmen des Münchner Literaturfests ging und lauschte, wie Bibiana Beglau aus "Himbeeren mit Sahne im Ritz" vorlas. Ein Freudenfest! Bibiana Beglau ist eine gar großartige Schauspielerin, die ich schon öfter im Residenztheater bewundert habe und deren Stimme mich komplett hypnotisiert. Besser hätte man es also nicht treffen können. Drei Geschichten wurden an dem Abend vorgelesen und schon da witterte ich den ersten Schwachpunkt des Erzählbandes, der sich dann beim Lesen auch weiter bestätigt hat.


Doch zuerst einmal die positiven Seiten. In elf Erzählungen widmet sich Zelda Fitzgerald starken, eigenständigen Mädchen, nein, Frauen, die in den Zwanziger Jahren ihren Platz im Leben suchen. Der Platz befindet sich meistens auf der Bühne oder vor der Kamera, nicht unbedingt an der Seite eines Mannes und schon gar nicht vor dem Herd. Showgirls, angehende und bestehende Schauspielerinnen, Träumerinnen und scharfsinnige Beobachterinnen geben sich hier ein Stelldichein bei Himbeeren mit Sahne im Ritz. 

"Aber es muss furchtbar gewesen sein, ganz allein unter dem vergoldeten Stuck eines Pariser Hotels zu sterben, egal wie kostbar das Gold war und wie gewohnt der Anblick." (Seite 47 f.)

Wenn ich wollte, könnte ich die elf Geschichten mit den elf Protagonistinnen hier nun beschreiben. Das Problem ist aber: Das geht gar nicht wirklich. Denn egal, ob sie nun Gay oder Lou oder Miss Ella heißen, sie sind doch alle die eine – Zelda. Immer ist es Zelda, die da ihren Weg ins Rampenlicht sucht, immer ist es die große, alles verschlingende Beziehung zu F. Scott, die da aufgebaut oder zerbrochen wird. Liegt das nur an mir, dass ich zwischen den Zeilen nur die echte Zelda Fitzgerald sehen kann oder ist dem wirklich so? 

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich in letzter Zeit zwar dachte, dass ich mit Erzählungen gut klar komme, sich die Erzählungen in "Himbeeren mit Sahne im Ritz" aber so ähnlich sind, dass nur die klare Abtrennung durch die Überschriften mich davon abhält, alles in einem Zug und verwoben miteinander zu lesen. 

Im Nachwort fragt Felicitas von Lovenberg, wie wir die vorliegenden Erzählungen wohl lesen würden, wenn sie nicht von Zelda, sondern einer unbekannten Frau geschrieben worden wären. Meine ehrliche Antwort? Gar nicht. So sehr mich die Lektüre erfreut hat, so wenig kann ich damit im Nachhinein anfangen. Umso interessanter finde ich es, dass einige der Erzählungen zu Lebzeiten unter F. Scott Fitzgeralds Namen veröffentlicht wurden. Dieser Aspekt interessiert mich so sehr, dass ich wohl noch ein wenig herumforschen muss, wie eng das schriftstellerische Schaffen des Ehepaars miteinander verwoben war. Falls hier jemand Lektüretipps für mich hat: Immer her damit! 

"Himbeeren mit Sahne im Ritz" ist eine amüsante Zeitreise in die mondänen Zwanziger Jahre mit der besten Reisebegleitung, die man sich hierfür vorstellen kann – Zelda Fitzgerald herself. Ein Vergnügen mit kleinen Schwächen und wohl eher für Liebhaber der Ära und Fitzgerald-Fans geeignet. 

Sonntag, 4. Dezember 2016

Neu im Bücherregal - Die November-Bücher 2016


Na? Da seid ihr sprachlos, ne? Im November habe ich so wenige Bücher gekauft, da muss man die wenigen Exemplare schon mal besonderes groß präsentieren. Vier Bücher. Das ist ja quasi nix. Das heißt doch eigentlich, dass ich dafür im Dezember so richtig zuschlagen darf, oder? Was eh passieren wird, schließlich ist bald Weihnachten.
Und während ich nun meine Schokoladen-Portion aus dem Adventskalender schnabuliere, gibt es hier eine Aufzählung der im November neu erworbenen Bücher:

Hier bin ich von Jonathan Safran Foer. Herrn Foer mag ich schon sehr gerne, auch wenn ich noch nicht alle seine Bücher gelesen habe. "Alles ist erleuchtet" steht noch immer ungelesen im Regal. Damit es dort nicht ganz alleine steht (die anderen Bücher stehen schließlich im Regal mit den gelesenen Büchern), hat es jetzt einen dicken Spielkameraden bekommen. Wann genau ich diesen Backstein an Buch lesen soll, weiß ich auch nicht. Die Buchhändlerin meinte ja, das wäre ein gutes Buch für die Feiertage. "Da hat man schließlich Zeit!" Ob sie damit richtig liegt, sehen wir, wenn das Licht angeht. 

Leben ist keine Art mit einem Tier umzugehen von Emma Braslavsky. Ich habe keine Ahnung, um was genau es in diesem Buch geht, aber der Suhrkamp Verlag hat das Buch so großartig bei Instagram beworben (Einhörner!), da konnte ich dann einfach nicht dran vorbeigehen. Bücher, die mit einer Übersicht der handelnden Personen und Kapitelzusammenfassungen ausgestattet sind, erheitern mein lesendes Herz aber sehr, also kann das doch gar nicht schlecht sein. Oder?

Du sagst es von Connie Palmen. Mein Herz schlägt für Sylvia Plath und ich hoffe, ich darf sowas überhaupt sagen, denn eigentlich habe ich bisher nur "Die Glasglocke" von ihr gelesen. Dafür stehen aber mehrere andere Bücher von ihr hier herum, fidelbumm. Ich muss sie nur mal lesen. Einer fiktiven Autobiografie von Ted Hughes, ihrem Ehemann, konnte ich dann nicht widerstehen. Gelesen habe ich das Buch bereits und ich bin ein bisschen underwhelmed. Wenn ich demnächst dann Zeit habe (zwischen den Feiertagen, ne), gibt es hierzu noch eine Meinungsäußerung.

Becks letzter Sommer von Benedict Wells. Wenn mein Herz für Sylvia Plath schlägt, dann hüpft es im Dreieck für Benedict Wells. Jetzt ist auch die neue Fassung von "Becks letzter Sommer" bei mir eingezogen. Damit habe ich alle Bücher des jungen Mannes. Vergleichen kann ich die alte und die neue Ausgabe aber nicht, denn eine alte Ausgabe habe ich nicht. Ich bleibe aber weiterhin skeptisch, ob man bereits erschienene Bücher wirklich überarbeiten sollte. 

Habt ihr eines der vier Bücher schon gelesen? Sind bei euch im November mehr Bücher eingezogen als bei mir?