Sonntag, 30. April 2017

Fotobreze - März und April 2017

Im März ist schockierenderweise der Beitrag der Fotobreze ausgeblieben, was ich einfach mal auf einen Post-Messe-Gehirn-Ausfall schiebe. Dass die Buchmesse aber auch erst einen Monat her sein soll, versteht mein Kopf wiederum auch nicht. Das ist doch schon ewig her, dazwischen ist doch schon wieder so viel passiert. Mit was ich mir im März und April die Zeit vertrieben habe, kann man nun hier in einem Special-Edition-Mash-up-Beitrag sehen. 


// Kino-Popcorn ist meistens doof, außer in den City-Kinos, da wird das auch mal zur Hauptmahlzeit //
// Grund, warum ich die Arbeit mag, Nr. 324: Die Süßigkeitenverpflegung ist top //
// Ein Bäcker würde doch nie lügen //


// Leipziger Buchmesse 2017 morgens in der Villa ...//
// ... abends in der Glashalle ... //
/// ... nachts bei der Litpop //


// Weltmeister im Sprinterpacken //
// Selbst in Leipzig kann man nicht Nein zu Brezen sagen //
// Weil ATM alles prima macht //


// Hallo April, hallo Crêpe (hallo Sonnenbrand ...) //
// Hallo doofes Fahrrad, welches ständig einen Platten hat und deswegen zur Strafe an einer U-Bahnhaltestelle steht, bis ich es endlich mal abhole ... //
// Hallo Welt! //


// Getäuscht durch zwei Sonnenstrahlen habe ich meinen Balkon mit Blumen ausgestattet, die nun alle unter der Schneedecke der letzten Tage leiden mussten //
// Da sind Tulpen einfacher //
// Die kann man nämlich in der U-Bahn unauffälliger transportieren //


// Nach dem Theresienwiesen-Flohmarkt sollst du ruhn und erstmal ganz viel Kuchen essen //
// Wenn man spontane Lust auf Zimtschnecken hat, eilt man mit Bruder + Freundin ins nächste Café //
// Der heimische Backofen darf natürlich nicht kalt bleiben //


// Hach, München. Manchmal bist du schon arg prima //
// Hinweis: Bei einem spanischen Autor wie Carlos Ruiz Zafón kann es schon mal vorkommen, dass die Lesung auf Spanisch stattfindet. Wer hätte es gedacht? //
// So entstehen Instagram-Fotos. Hier bei der Lesung von Fatma Aydemir aus "Ellbogen" //

Sonntag, 9. April 2017

Vier Bücher für ... Berlin.

Beginnen möchte ich diesen Beitrag mit einer Entschuldigung: Hamburg! Ich liebe dich gar sehr. Du musst nicht eifersüchtig sein! Aber in letzter Zeit neige ich dazu, Bücher, die in Berlin spielen, zu lesen. Vielleicht liegt das am Ausflug im Januar, als die Reise-Breze in Berlin war. Vielleicht ist aber auch einfach nur das Hipster-Berlin unauffällig in den Buchmarkt gewandert. Oder so ähnlich. Auf jeden Fall schmälert diese Berlin-Omnipräsenz auf keinen Fall meine Liebe zu Hamburg. Im Gegenteil. Jetzt hab ich den Drang, eine ähnliche Liste für Hamburg zu erstellen. Vor dem bald anstehenden Urlaub in meiner liebsten Hanse-Stadt kommt da also sicherlich noch was.

Nun aber widmen wir uns Berlin. Einmal alt, einmal kurz, zweimal prekäres Milieu, mit und ohne Berliner Schnauze. Dialekt-Nachahmungen lasse ich nun sein, deswegen hier direkt nun zum Lesen und als Anknüpfungspunkt für eigene Ideen nutzbar: 



Ellbogen von Fatma Aydemir
Es war mal wieder Lesungszeit und so strömte ATM zur Buchhandlung Lehmkuhl, um Fatma Aydemir zu hören. Während der Lesung war ich mir kurzzeitig nicht sicher, ob ich das Buch wirklich lesen mag, gekauft wurde es trotzdem und 270 Seiten später kann ich sagen: Ein großartiges Debüt, welches ein sonst unsichtbares Thema im deutschen Buchmarkt thematisiert. Aber Vorsicht! Keine U-Bahn-Lektüre!  
Originalausgabe - Erschienen im Hanser Verlag - 2017
Sonne und Beton von Felix Lobrecht
Ich hatte schon von meiner Schwärmerei für Felix Lobrecht erzählt. Nach "Ellbogen" habe ich dann direkt mit "Sonne und Beton" angefangen, um im Berliner Milieu zu bleiben. Die ersten 80 Seiten haben mir schon sehr gut gefallen, auch wenn es sprachlich schon einen Ticken anstrengender ist als "Ellbogen".
Originalausgabe - Erschienen bei Ullstein Fünf - 2017

180 Grad Meer von Sarah Kuttner.
Wieso, weshalb, warum ich "180 Grad Meer" als das beste Kuttner-Buch bezeichnen würde, kann man hier nachlesen. Auch wenn das Buch nur am Anfang in Berlin spielt, spiegelt es doch dieses gewisse Berlin-Flair wider, welches wir Nicht-Berliner mit der Hauptstadt verbinden. Und dann gehts zum Meer, da kann Berlin dann halt leider nicht mehr mithalten, aber gut. 
Originalausgabe - Erschienen im S. FISCHER Verlag - 2016
Berlin Alexanderplatz
Mit dem Titel hat bestimmt niemand gerechnet. Ich selbst auch nicht. Gemeinerweise habe ich das Buch zwar vor einigen Jahre schon einmal begonnen, es aber aus Zeitgründen abgebrochen. Immer kommt einem was dazwischen. Doch der sehr eigenwillige Stil, die Verlierergeschichte des Franz Biberkopfs und das Berlin der Zwanziger Jahre sorgen dafür, dass "Berlin Alexanderplatz" sehr weit oben auf meiner "Lies das endlich mal weiter!"-Liste steht. 
Originalausgabe - Erschienen bei FISCHER Klassiker - 2008

Sonntag, 2. April 2017

Neu im Bücherregal - Die März-Bücher 2017

Ich kenne jemanden, der es anscheinend regelmäßig im März mit dem Buchkauf übertreibt. Letztes Jahr sind im März elf neue Bücher bei mir eingezogen. Daraus resultierte dann das Buchkaufverbot im April. Und dieses Jahr? Dieses Jahr musste ich die neu eingezogenen Bücher auf zwei Blogposts verteilen, weil ich schon beim Indie-Book-Day über die Stränge geschlagen bin. Ohne diese fünf Bücher kommen wir nun auf 14 neue Bücher. Insgesamt also 19. Das ist irgendwie schon arg viel. Trotzdem lasse ich das mit dem Buchkaufverbot mal sein. Ich kann mir ja bitte auch einfach mal allgemein vornehmen, öfter beim Buchkauf den Kopf einzuschalten zu überlegen, ob ich dieses Buch nun wirklich ganz dringend jetzt sofort brauche (die Antwort ist immer "JA!!!!!"). 

Welche 14 Bücher ich nun also im März ganz unbedingt dringend brauchte, sieht man nun hier:


Ein Sommer aus Stahl von Silvia Avallone. Bücherflohmarkt-Fund aus Gröbenzell. Für den Sommer braucht man schließlich ein bisschen Italien in Buchform. 

Die hellen Tage von Zsuzsa Bánk. Bücherflohmarkt-Fund aus Gröbenzell. Damit ich nicht direkt mit ihrem neuesten Buch einsteigen muss, kauf ich mir einfach ein älteres Buch von ihr. Sehr klug.

39,90 von Frédéric Beigbeder. Bücherflohmarkt-Fund aus Gröbenzell. Das Buch steht schon seit meiner BWL-Zeit auf meinem Wunschzettel. Wuhu, Marketing-Kritik. 

Es geht uns gut von Arno Geiger. Bücherflohmarkt-Fund aus Gröbenzell. Familienromane über mehrere Generationen weg mag ich ja doch recht gerne. Und dann auch noch in Wien. 

Auf verschlungenen Pfaden von Thomas Hardy. Bücherflohmarkt-Fund aus Gröbenzell. Denn diese Ausgabe passt perfekt zu "Am grünen Rand der Welt", welches ich seit mehreren Jahren lese, aber nie damit fertig werde ...

Orlando von Virginia Woolf. Bücherflohmarkt-Fund aus Gröbenzell. Man erkennt langsam ein Muster, ne? Ich sollte mich einfach von dem Bücherflohmarkt fernhalten. Aber bei Virginia Woolf kann ich einfach nie Nein sagen. 

It Can't Happen Here von Sinclair Lewis. Nachdem ich letztens "1984" gelesen habe, wanderte dieses Buch direkt zu  mir. Schon verrückt, wie schnell fiktionale Geschichten Realität werden können, ne. 

The one memory of Flora Banks von Emily Barr. Ich habe in bisschen gebraucht, bis ich festgestellt habe, dass dieses Buch ja "Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden" ist. Und eben jenes Buch stand auf meiner Wunschliste, weil die Geschichte der gedächtnislosen Flora sehr nett klang.

Walter Nowak bleibt liegen von Julia Wolf. Rezensionsexemplar der Frankfurter Verlagsanstalt. Und ich freu mich sehr, dass man an mich gedacht hat, weil doch "Alles ist jetzt" so ein prima Buch war. 

Sonne und Beton von Felix Lobrecht. Tina ist schuld! Sie bestand darauf, dass wir bei der Litpop in Leipzig zur Lesung von Felix Lobrecht gehen sollten. Und dann hab ich mich in die Berliner Schnauze verliebt, obwohl ich die doch sonst eher unnötig finde. So schnell kann es manchmal gehen. Nach der Lesung lief ich direkt zum Büchertisch und kaufte mir eben jenes Buch.

Unter Weißen von Mohamed Amjahid. Der zweite Buchmessen-Kauf (wenn man "Sonne und Beton" denn als Buchmessen-Kauf bezeichnen kann, schließlich habe ich es nicht wirklich AUF der Messe gekauft). Spontankauf, weil es doch nicht sein kann, dass ich nur Herrn Gatsby ein Buch mitbringe ("Bauchspeicheldrüsentagebuch" von Péter Esterházy).

The hate u give von Angie Thomas. Ja, ich konnte auch nicht widerstehen und habe das Buch für 5 Euro bei Amazon bestellt. Ein Teil von mir schämt sich auch, der andere lacht und freut sich über das Bücherschnäppchen.

Ragdoll von Daniel Cole. Als ich im Januar arbeitsmäßig in Berlin war, wurde uns dieses Buch schon ans Herz gelegt. Jetzt nehme ich all meinen Mut zusammen und versuche es zu lesen. Ich bin schließlich der größte Hasenfuß der Welt, ich werde sicherlich Angst bekommen, das Buch an die Wand werfen und danach verstört in der Ecke hin und her wippen.

Ein Sommer am See von Mariko Tamaki und Jillian Tamaki. Meine erste Graphic Novel. So spannend. Weil mir auf der Buchmesse eben jenes Buch als Einstieg empfohlen wurde, habe ich es dann beim nächsten Buchhandelsbesuch gekauft und recht fix durchgelesen. Prima Buch! 

Hier ist nun Platz für bestürzte Kommentare, die meinen übermäßigen Buchkonsum kritisieren möchten. Immer her damit! 

Samstag, 1. April 2017

Ein Sommer am See von Mariko Tamaki und Jillian Tamaki.


Originaltitel: This one summer - Aus dem Englischen von Tina Hohl - Erschienen bei Reprodukt - 2015

Jeden Sommer verbringt Rose mit ihren Eltern die Ferien im selben Haus am See. Es ist ihr Zufluchtsort, ihr kleines Reich. In Awago Beach trifft sie Jahr für Jahr ihre Sommerfreundin Windy. Sie ist für Rose die kleine Schwester, die sie nie hatte. Doch in diesem Sommer ist alles anders.

An Graphic Novels habe ich mich bisher noch nicht rangetraut. Warum, kann ich gar nicht wirklich sagen. Mit dem Unterschied zwischen Comics und Graphic Novels habe ich mich auch nie näher beschäftigt. Ich kann berichten, dass ich Flix und "Schöne Töchter" sehr mag. Und durch Herrn Gatsby kenn ich Nicolas Mahler und find den auch recht gut. Das war es dann aber auch schon. 

Und jetzt also "Ein Sommer am See" von Mariko Tamaki und Jillian Tamaki. Auf der Leipziger Buchmesse habe ich mit zwei lieben Bekannten gesprochen und dort wurde mir eben jenes Buch als Einstieg empfohlen. Weil ich den Beiden bei diesem Thema vertraue, habe ich mir eine gedankliche Notiz dazu gemacht. Auf der Messe selber bin ich nicht dazugekommen, das Buch zu kaufen, aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht wenige Tage später in einer  Buchhandlung aufgeschlagen wäre. Schwuppdiwupp und schon lag das kleine Schwergewicht bei mir daheim.

Ein kleiner Kritikpunkt zu Beginn. Ich hab "Ein Sommer am See" an einem Abend ausgelesen und als verwöhnter Buchkäufer finde ich 29 Euro dann doch ein bisschen viel. Und mir ist sehr wohl bewusst, dass die Herstellung einer Graphic Novel etwas komplett anderes ist als bei einem Roman. Aber aus diesem Grund werde ich wahrscheinlich nicht beginnen, zahlreiche Graphic Novels zu kaufen. Fürs erste jedenfalls nicht.

Doch nun lieber zu den positiven Dingen. Die Geschichte von "Ein Sommer am See" hat mich sehr angesprochen. Wer kennt dieses Feriengefühl nicht, welches man als Kind hat? Diese Schwerelosigkeit, dieses sich treiben lassen in einer anderen Umgebung als sonst. Ich war mit meiner Familie auch öfter am selben Ort im Urlaub, irgendwann stellt sich ein Gefühl des Kennens und Erkennens ein. Und dieses Gefühl vermitteln Mariko Tamaki und Jillian Tamaki (Cousinen! Nicht Schwestern!) hervorragend. Insbesondere die reduzierten Bilder, die doch mit viel Liebe zum Detail gezeichnet wurden. 

"Knirsch Knirsch Knirsch Knirsch"

Auch der Konflikt des Erwachsenwerdens, des Abspalten der kindlichen Welt wurde wunderbar eingefangen. Nicht nur durch die zerbröckelnde Freundschaft zwischen Rose und Windy, sondern auch durch die Schwärmereien für den älteren Dorfjungen, der so unerreichbar scheint. Und dazu – ein See! Mit Geschichten, die am Wasser spielen, kann man mich immer glücklich machen. Deswegen ist "Ein Sommer am See" eigentlich auch ein perfektes Sommerbuch für einen Tag am See. Oder am Fluss. Oder für die richtig coolen Kids am Meer. 

Eine große Lesefreude, fürwahr. Falls jemand für mich noch mehr Graphic Novel-Tipps hat – ick freu mir (und habe somit den Kritikpunkt schon wieder vergessen. So schnell kann es gehen).