Dienstag, 31. Oktober 2017

Lauter gute Absichten von Christopher Isherwood.


Originaltitel: All the Conspirators - Aus dem Englischen von Gregor Runge - Erschienen bei Hoffmann und Campe - 2017 - Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar!

Philipp Lindsay steht sich selbst im Weg. Der junge Mann aus gutem Londoner Hause fühlt sich zu Höherem berufen und scheitert doch ständig an seinen eigenen Ansprüchen und den Erwartungen seiner Familie. Unabhängigkeit sucht er erst als Maler und Dichter, dann als Geschäftsmann. Nach Afrika will er reisen, als Plantagenbesitzer arbeiten und kommt doch nicht weiter als bis in die Arbeiterviertel Londons, wo er schließlich einen Zusammenbruch erleidet. 

Mit den wunderschönen Bänden von Christopher Isherwood macht mit Hoffmann und Campe seit Jahren froh (hier beispielsweise "Praterveilchen"). Nun ist mit "Lauter gute Absichten" der Debütroman des Autors erschienen und durfte selbstverständlich nicht in meiner Isherwood-Sammlung fehlen.

Um was geht es?

Unser Held Philipp Lindsay ist gar kein Held. Er ist ein angry young man, lebt auf kosten seiner Familie, versucht sich als Künster, als Landschaftsmaler und Dichter und endet doch an einem Büro-Schreibtisch. Genervt, entnervt will er aus diesem Korsett ausbrechen – Afrika ruft! Das große Glück ist nur eine Schifffahrt entfernt, endlich flügge werden, endlich der Familie entkommen! Doch Philipp fehlt der Mut und so endet die Geschichte dort, wo sie begonnen hat. 

Anfangs war ich sehr irritiert von "Lauter gute Absichten", weil der Leser direkt in einen Streit zwischen Philipp und seinem Freund Allen geworfen wird. Um was es geht, wo sie überhaupt sind – unwichtig. Was man aber direkt mitbekommt: Zwischen den beiden jungen Männern besteht eine Spannung, die nichts mit dem derzeitigen Streit zu tun hat. Und weil der Autor Christopher Isherwood heißt und weil der Verlag schreibt, dass dieser Roman stark autobiografisch ist, stellt sich direkt die Frage, ob Philipp und Allen möglicherweise schwul sind. Darauf gibt der Roman aber keine Antwort, jedenfalls hab ich keine heraus gelesen. Es ist auch nicht wichtig. Viel interessanter ist das Spannungsverhältnis zwischen Philipp und seiner Familie, die ihn drängt, einem normalen Bürojob nachzugehen anstatt sich in der brotlosen Kunst zu verlieren. 

Ganz besonders Joan, die Schwester von Philipp, ist eine faszinierende Persönlichkeit, die zwischen Loyalität zu ihrem Bruder und Loyalität zu ihrer Mutter schwankt. Zudem hat sie einen Vielleicht-Vielleicht-nicht-Verlobten an der Backe, der ihre Aufmerksamkeit fordert. 

Zerrissenheit – ein Thema, welches sich in wohl allen Werken von Christopher Isherwood findet. Wie findet man seinen Platz in der Gesellschaft, wenn die Gesellschaft doch will, dass man ganz anders ist als man eigentlich sein möchte? 

Mit dem angry young man Philipp ist Isherwood eine weitere interessante Charakterstudie zu dieser Frage gelungen, die mit keinem happy end endet. Aufgrund des sehr holprigen Einstiegs würde ich "Lauter gute Absichten" prinzipiell Isherwood-Fans empfehlen. Neulinge sollten lieber zu "A Single Man" greifen, weil dieses sehr viel runder und gefälliger gestaltet ist. 

Freitag, 27. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 10: Brösels Bücherregal.


Liebste Breze, es ist mir eine Freude und Ehre, auf Deine Jubiläumsparty eingeladen zu sein. Zehn Jahre Nordbreze und so. - Happy Blogbirthday! Es ist so schön, dass es Dich und Deinen Blog gibt.

Tatsächlich überschneiden sich unsere Leservorlieben nicht allzu oft, vor allem weil bei mir sehr oft der geschätzte Jugendbuchbereich vorkommt. Aber, Brösel kann nicht nur Jugendbuch, daher habe ich nach einer tollen Mitte gesucht. Quasi sogar schon ein Klassiker für mich, da ich ihn immer wieder gern empfehle: "Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky. Auch in Buchhandlungen versteckt sich der Roman mal bei der Belletristik und auch im Bereich Jugendbuch, eindeutig gibt es hier nicht, zum Glück! Ich liebe Charlie und seine Sicht auf die Dinge während seines ersten Jahres in der Highschool. Er schreibt zudem Briefe an einen Unbekannten, macht Erfahrungen mit Veränderungen in der Familie, Liebe, Drogen und Gefühle, die er vorher nicht kannte. Bis er erkennt, weshalb er der Mensch wurde, der er wurde. Freundschaft, dramatisch viel Gefühl, Musik und Liebe, dies ist eins meiner Lieblingsbücher für Dich.

Brösel von Brösels Bücherregal

Zum Abschluss der Party gibts noch einen Keks! Bröselchen gehört zu den wenigen auserwählten Menschen, die schon einmal in unserem Wohn-/Bücherzimmer schlafen durften. Über Brösel-Sichtungen freue ich mich immer ganz besonders, ihre sympathisch-fränkische Art ist einzigartig.

Mit dem unterschiedlichen Lesegeschmack hat Brösel Recht. Macht aber nix, ich freu mich umso mehr darüber, dass sie mir auch eine Buchempfehlung zum Jubiläum ausstellt. Verrückterweise hatte ich "Das also ist mein Leben" schon mal auf meiner Merkliste stehen. Nach der Sichtung von "Vielleicht lieber morgen", der Verfilmung des Buches unter einem anderen Namen, habe ich das Buch wieder gestrichen. Aber nicht, weil mir der Film nicht gefallen hat, sondern, weil ich der Meinung war, dass der Film ausgereicht hat, um die Story zu transportieren.

Das ist nun aber schon so lange her, ich kann mich eigentlich gar nicht mehr an den Inhalt erinnern (nur noch an Emma Watson), deswegen hat das Buch gute Chance, demnächst gelesen zu werden.

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Zum 10-jährigen Jubiläum meines Blog wünsche ich mir von 10 lieben Menschen 10 Buchempfehlungen. Alle Infos zu dieser Reihe und zum dazugehörigen Gewinnspiel findet ihr hier

Donnerstag, 26. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 9: Josefina.


Liebe Marina

Zehn Jahre! Ich blogge seit über neun Jahren, nur deinetwegen. Mein erster (inzwischen privater) Blogeintrag beginnt mit den Worten „Nur wegen [Marina].“ Danke dafür!

Du bekommst dafür eine Buchempfehlung von mir, obwohl ich das generell schwierig finde und bei dir besonders. Man will ja ein Buch empfehlen, von dem man glaubt, der andere könnte es gut finden, aber man selbst muss es auch gut finden, denn wer will schon ein schlechtes Buch empfehlen? Aber ich bin nicht sicher, ob ich weiß, was du gut findest. Ich versuche es deswegen mit einem Buch, von dem ich gerne wüsste, ob du es gut findest: Lethargie von Wojciech Kuczok. Man muss sich nicht speziell für die polnische Gesellschaft interessieren, um die Beobachtungen und die Sprache in dem Buch gut zu finden. Die Perspektive und Innensicht gibt Blick auf das Leben der Figuren, die sich mit alltäglichen, zwischenmenschlichen und finanziellen Zwängen konfrontiert sehen und dabei zwischen kindlichem Trotz und Emanzipation schwanken; dabei ist das Buch ebenso lakonisch wie präzise in der Beschreibung von der Absurdität des Lebens.

Als Extra empfehle ich dir zusätzlich auch noch Greasy Lake und andere Geschichten von T. C. Boyle, weil ich weiß, dass du Kurzgeschichten nicht magst, ich aber schon. Man muss auch mal egoistisch sein und das ist eine ziemlich gute Sammlung ziemlich guter Kurzgeschichten.
Ich leihe dir beide Bücher auch gerne, komm mal wieder in den Norden! 

In ewiger Bloggerliebe


Meine liebste Josefina! Wir haben uns in einem Forum kennengelernt, als Foren noch im Trend lagen und niemand was von Facebook, Twitter oder Instagram gehört hat. Auch das Bloggen war noch neu und frisch. 

Josefina ist aber nicht einfach nur eine Internet-Freundin, wir kennen uns auch in echt. Hamburg verbindet. Und so schmerzt es mich gar sehr, dass wir uns aufgrund der großen Kilometerdifferenz zwischen Hamburg und München nicht mehr so oft sehen. Zum Glück gibt es das Internet. Um den Bogen wieder zu schließen.

Lustigerweise habe ich "Lethargie" von Kuczok im Bücherregal stehen, weil Josefina es Herrn Gatsby und mir geschenkt hat. Gelesen habe ich es aber augenscheinlich noch nicht, obwohl es so vielversprechend klingt. Aber das tun diese fiesen Bücher ja meistens. 

Mit den Kurzgeschichten hat Josefina auch Recht. Ich tu mir da immer noch schwer. Manchmal mag ich sie, meistens dann doch wieder nicht. Aber T. C. Boyle klingt vielversprechend. Bis zum nächsten Hamburg-Besuch habe ich hoffentlich eines der beiden Bücher gelesen. Ansonsten muss ich leider, leider im hohen Norden bleiben.

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Mittwoch, 25. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 8: Die Liebe zu den Büchern.


Liebe Marina, ich habe ja immer ein bisschen Angst, wenn mich ein anderer Büchermensch nach einem Buchtipp fragt. Die Wahrscheinlichkeit, dass du alles davon schon kennst und gelesen hast, ist sehr hoch. Natürlich habe ich deine Anfrage trotzdem nicht abgelehnt, denn einer der zehn tollen Menschen zu sein, die dir ein Buch empfehlen dürfen, ist ja irgendwie auch eine Ehre. Ich wünsche dir einen fantastischen Bloggeburtstag und hoffe, dass es mindestens noch die nächsten zehn Jahre hier weitergeht. Damit wir möglichst viele tolle Bücher empfohlen bekommen, die wir unbedingt kaufen müssen.

Ich versuche jetzt mein Glück und werfe hiermit feierlich „bleiben“ von Judith W. Taschler in die Runde. Ich hatte keinerlei Erwartungen an das Buch und die Autorin und habe es wahrscheinlich deshalb in kurzer Zeit regelrecht verschlungen. Taschler erzählt hier eine äußerst bewegende und mitreißende Geschichte, die besonders durch ihren Erzählstil geprägt wird und eine große Bandbreite an Emotionen bedient. Am Ende ist es aber einfach nur tragisch und ich persönlich war kurz sprachlos. Aus genau diesem Grund, und weil ich denke, dass die Autorin eine großartige Erzählerin ist, solltest du dieses Buch unbedingt mal lesen. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass es auch dir gefallen könnte.


Die Angst, anderen Buchmenschen Bücher zu empfehlen kenne ich recht gut. Beziehungsweise würde ich gerne sehr viel öfter Bücher verschenken, ich habe aber immer Angst, dass der Beschenkte, das Buch schon hat. Aber ein bisschen Risiko muss sein. Deswegen freut mich hier auch jede Buchempfehlung so sehr, weil daraus auch immer etwas sehr persönliches spricht.

Und persönlich ist ein wunderbares Stichwort für Petzi, die wohl zu den Bloggern gehört, die ich in den letzten Jahren am häufigsten gesehen habe. München-Homebase sei Dank! 

Von Judith W. Taschler hatte ich schon einmal "Roman ohne U" auf meine Merkliste gesetzt, es aber dann wieder verworfen. Mein Interesse war doch nicht groß genug. "bleiben" klingt auf den ersten Blick so, als könnte es einem ähnlichen Schicksal erliegen. Irgendwas reizt mich an der Story, aber für das große Interesse fehlt dann doch etwas. Jetzt, da mir aber Petzi das Buch empfohlen hat, könnte das den Ausschlag geben, dass das Buch länger auf der Merkliste stehen darf. Oder sogar den nächsten Schritt nimmt und ins Bücherregal einzieht. Wobei ich mir ja eigentlich insgeheim vorgenommen habe, dass ich alle Buchempfehlungen aus dieser Reihe lesen. Aber psst ... dazu demnächst mehr! 

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Dienstag, 24. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 7: Buchrevier.


Liebe Marina,
ich muss zugeben, es war dieser kranke Blogname ‚Nordbreze und so’, der mir sofort gefallen hat. Seitdem bist du auf meinem Radar und ich klammheimlicher Fan. Nachdem ich seit Jahren darunter leide, dass mein Blog in deiner Blogroll gar nicht auftaucht, habe ich mich jetzt sehr gefreut, dass ich zu den zehn ausgewählten Bloggern gehöre, die zu deinem Blogjubiläum eine Buchempfehlung geben dürfen.
Ich habe gar nicht so lange nachdenken müssen und sofort ein Buch aus dem Regal gezogen, von dem ich nahezu sicher bin, dass du es mögen wirst. Und zwar den Debütroman von Nino Haratischwili „Juja“. Ich habe auf deinem Blog geschaut – da taucht Nino, die zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, nicht auf. Ich bin fast ein wenig neidisch, dass du die wunderbare Geschichtenwelt dieser Autorin noch entdecken kannst. Wenn dir „Juja“ gefallen sollte, warten noch ihre beiden weiteren Romane „Mein sanfter Zwilling“ und der Mega-Schmöcker „Das achte Leben (für Brilka)“ auf Dich.  Im Herbst 2018 erscheint dann Ninos neuester Roman bei der FVA. Ach ja, wenn Du wissen willst, worum es in Juja geht, dann klick mal auf die Besprechung bei mir im Buchrevier
Happy Blog-Birthday und auf die nächsten zehn Brezen-Jahre! 

Herzliche Grüße


Uh, das tut weh. Erst meinen höchstkreativen Blognamen beleidigen und dann auch noch dezent auf den fehlenden Link im Blogroll aufmerksam machen. Solche Geburtstagsgäste mag ich am liebsten. Letzteres wurde sofort behoben, denn Tobias schreibt im Buchrevier ganz besondere Buchkritiken, die sich von der Masse abheben (und dass wir über "Außer sich" von Sasha Marianna Salzmann exakt dasselbe denken, unterstreicht das gegenseitige Fantum nur noch).

Schockierenderweise habe ich von "Juja" bisher wirklich nichts gehört. Wahrscheinlich war ich von der Aussicht auf "Das achte Leben (Für Brilka)" von Nino Haratischwili so erschlagen und eingeschüchtert, dass ich weder dieses Werk noch andere Bücher von ihr jemals in die Hand genommen habe. Inhaltlich klingt es aber sehr interessant und auch die Tatsache, dass nächstes Jahr ein weiteres Buch bei einem meiner Lieblingsverlage (Fähnchen hoch für die Frankfurter Verlagsanstalt!) erscheint, klingt doch sehr vielversprechend.

Auf die Merkliste ist "Juja" schon mal gewandert! Und sobald ich es gelesen habe, werde ich dir und euch und allen davon berichten!

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Montag, 23. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 6: Ayla.


„A tree grows in Brooklyn“ von Betty Smith ist ein wunderbarer Coming-of-Age-Roman, der dich nach Brooklyn zu Beginn des 20. Jahrhunderts entführen wird. Die junge Francie Nolan lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Neely im armen Williamsburg, einer heruntergekommen Nachbarschaft Brooklyns. Nur in der Lektüre ihrer Lieblingsbücher scheint Francie die Flucht in ein besseres Leben zu gelingen, dabei träumt sie von nichts sehnlicher, als einmal die Brücke nach Manhattan zu überqueren. Während Francie ihren Weg durchs Leben zu gehen lernt, wird sich vor deinen Augen ein grandioses Panorama New Yorks der 10er Jahre entfalten. Gesellschaftsstudie und Zeitroman - Betty Smith verknüpft das Schicksal eines kleinen Mädchens gekonnt mit den großen Themen ihrer Zeit und hat einen absoluten Klassiker der amerikanischen Literatur geschrieben. Ein atmosphärisches, bewegendes und mehr als grandioses Buch, das ich verschlungen habe und gerade am liebsten noch mal lesen möchte.


Mit Aylas Buchtipp ist ATM (Ayla-Tina-Marina) nun also vollständig auf dem Blog vertreten. Meine liebsten Buch-Reise-Kuchen-Freundinnen! Bei Menschen, die mich so gut kennen, bin ich natürlich besonders gespannt, wie ihre Buchempfehlung aussieht. Und Ayla hat mich wirklich überrascht. 

Englisch? Nicht gerade meine erste Wahl.
Betty Smith? Noch nie gehört.

Doch die Geschichte eines kleinen Mädchens, die ihre Nase ständig in Bücher steckt und von einem großen, anderen Leben träumt, klingt so fabelhaft, dass ich wirklich neugierig geworden bin. Ayla hat zwar ausdrücklich gesagt, dass ich mir die englische Ausgabe von Harper Perennial Modern Classics angucken soll, aber ich habe entdeckt, dass das Buch dieses Monat beim Insel Verlag neu aufgelegt wird. Ein kurzer Blick in die deutsche Ausgabe ist hoffentlich erlaubt!

Und wenn ich dann mit Francie einen Teil von New York entdeckt habe, klappt hoffentlich nächstes Jahr vielleicht der ATM-Ausflug in eben jene Stadt. Oder? 

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Sonntag, 22. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 5: paper and poetry.


Liebe Nordbreze,

zu allererst: die herzlichsten Glückwünsche zum Bloggeburtstag! 10 Jahre. Wow! Da kann sich so manch einer ein Scheibchen von abschneiden. Oder vielleicht lieber nicht, sonst hätten wir ja nur eine halbe Breze – und das wäre sehr doof!

Du hast mich nach einem Buchtipp gefragt und damit habe ich mich in der Tat ein wenig schwer getan. Es ist nicht so, als hätte ich keine Empfehlungen parat, aber, es soll ja zu dir passen und vor allem: du sollst es noch nicht gelesen haben! Ich wollte dir also ein Buch empfehlen, das du noch gar nicht kennst. Und dann dachte ich: wieso eigentlich? Wieso dir nicht eines schmackhaft machen, das du schon greifbar in der Nähe hast? Da wir beide große F. Scott Fitzgerald Fans sind, empfehle ich dir nun also „Westlich des Sunset“ von Stewart O’Nan. Ein Buch, das sich mit dem Leben der Fitzgeralds nach der ganz wilden Zeit in den 1920ern auseinandersetzt. Zelda befindet sich mittlerweile in einer Nervenheilanstalt und Scott versucht sein Glück in Hollywood. Irgendwie ist da immer noch was zwischen den beiden, aber mehr eine alte, längst verblasste Liebe. Sie haben sich auseinandergelebt, jeder geht seine eigenen Wege, mehr schlecht als recht. Was ich besonders schön an diesem Roman finde, ist die Feinfühligkeit, mit der O’Nan diese Zeit wiedergibt, die dadurch unfassbar echt und greifbar wirkt und, dass er sich hier mal nicht mit den goldenen Zwanzigern, sondern mit dem, was danach passiert, befasst - und so neben den Schattenseiten des (ehemals) Berühmtseins auch wichtige Personen der 1930er Jahre miteinarbeitet. Aber der Hauptgrund ist natürlich: ganz viel Fitzgerald! (Auch wenn Zelda – wie so oft – leider viel zu kurz kommt!) So, liebe Nordbreze, ich hoffe, du greifst jetzt ganz schnell zum Buch und – noch viel wichtiger – bleibst uns mindestens weitere zehn Jahre erhalten!

Danke für jeden Beitrag, jede Instagramstory, jeden wunderbaren Buchtipp und deinen unvergleichlichen Humor!

Die Mia


Wo sie Recht hat, da hat sie Recht, die gute Mia! Die Chance, dass ich eine der Buchempfehlungen aus dieser Reihe lese, steigt natürlich, wenn ich das Buch bereits besitze. Und das ist der Fall bei "Westlich des Sunset". Lange Zeit bin ich um das Buch herumgeschlichen, weil ich mir so unsicher war. Kann der Autor überhaupt den Geist, die Stimmung, das Leben der Fitzgeralds einfangen? Muss das überhaupt sein? Am Ende siegte die Neugierde, deswegen steht das Buch nun im Bücherregal. 

Nach Mias Buchempfehlung darf "Westlich des Sunset" einen großen Sprung auf der "Lese ich demnächst dann mal"-Liste machen. Vielleicht schaffe ich es sogar noch diesen Monat, das Buch zu beginnen. Gerade wäre auch ein guter Zeitpunkt, weil ich durch "Babylon Berlin" komplett dem Zwanziger Jahre-Fieber erlegen bin. Kurze Werbeunterbrechung an dieser Stelle: Guckt bitte diese Serie, denn sie ist sehr gut. Allein das Ende der zweiten Folge ist ein Augenschmaus für jeden Serienliebhaber. I like!

Und wenn ich schon beim Liken bin – Mias Instagram-Account ist ein optisches Freudenfest. Mit viel Liebe zum Detail, schlicht und mit viel Herz präsentiert Mia dort Einblicke in ihr Bücherleben. Und irgendwann möchte ich bitte auch einen so wunderschönen Holztisch haben.

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Samstag, 21. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 4: 54books.


Jubiläum!
Bestimmt ist ständig irgendwo ein Jubiläum, aber 10 Jahre sind schon stattlich. Apropos stattlich, kann Dir gut ein Buch empfehlen, weiß nur nicht welches.

Aber weißt Du, ich empfehle Dir "Beton Rouge" von Simone Buchholz. Quasi die einzigen Krimis, die ich lesen kann. Schnodderig und schnell, nicht klebrige Traurigkeit und Wehmut und dazu ganz viel Hamburg. Und Norden magst Du doch?!


Oh no. Krimis? Wirklich? Eines der wenigen Genres, die ich in den meisten Fällen bei einem Buchladenbesuch links liegen lassen. Ich bin kein guter Krimileser, denn ich die Suche nach dem Mörder langweilt mich meist so sehr, dass ich zum Ende vorblättere, um nachzugucken, wer es denn jetzt gewesen ist. Whodunit hat sich bei mir also meistens nach wenigen Seiten schon wieder erledigt. Ich les dann das Buch auch weiter, wenn die Geschichte interessant ist, aber diese Ungewissheit nervt mich einfach zu sehr. 

Nun kenne ich aber auch Tilmans unfassbar genialen Beitrag zu Simone Buchholz, indem es eigentlich um "Blaue Nacht" gehen sollte, die Schlachtung eines Schweines aber die Hauptrolle spielt. Wohl einer meiner liebsten Blog-Beiträge, weil er so herrlich anders ist und Tilman so herrlich trocken von Blut, Messern und Gedärmen schreibt. 

Und mit dem Norden hat der gute Mann eben auch Recht. Ich vertraue ihm also und setze "Beton Rouge" auf die Leseliste. Nur ist die Frage, ob ich vorher "Blaue Nacht" lesen sollte?

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Freitag, 20. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 3: Herzpotenzial.


Liebe Marina, zu deinem Blogjubiläum haben wir lang überlegt: Wir lieben alle drei Hemingway und Fitzgerald, wir lesen gern über außergewöhnliche Frauen und leckeres Essen. Aber wir versuchen uns auch alle gerade an der Pflege von Zimmerpflanzen. Und deshalb ist unser Buchtipp für dich „Grüner Wohnen“ von Ulrike Herzog aus dem Christian Verlag. Das Buch enthält nicht nur wundervoll inspirierende Bilder von tollen Zimmeroasen, es erklärt auch sehr anschaulich die Vorteile von Zimmerpflanzen für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Kreativität. Aber das Beste ist: Ein Teil des Buches ist aufgeteilt nach Räumen und erklärt, welche Pflanzen wo am besten gedeihen und nützen. Warum einige Sukkulenten nie ins Schlafzimmer sollten und weshalb ein Kaktus nicht ins Bad gehört - hier wird es erklärt. Wir finden dieses Buch unheimlich nützlich und blättern regelmäßig darin. Du vielleicht auch bald?


Bei Mareike und Maike war ich ja sehr gespannt auf die Buchempfehlung, weil sich hier ein Problem auftut: Wir haben einen wirklich sehr ähnlichen Lesegeschmack, sodass es gut sein kann, dass ich das empfohlene Buch bereits gelesen habe. Aber Probleme sind schließlich nur dornige Chancen (danke Christian Linder!) und über die Empfehlung eines Sachbuches freue ich mich umso mehr! 

Denn die beiden haben Recht. Nachdem mein nicht vorhandener grüner Daumen jahrelang dafür gesorgt hat, dass ich mir keine Zimmerpflanzen zugelegt habe, konnte ich dank des Trendthemas Sukkulenten nun auch meine Fensterbank im Wohnzimmer begrünen. Sukkulenten kriege ich so schnell nicht tot. Bisher jedenfalls noch nicht. Die traurige Ausnahme ist der lebende Stein, aber da läuft gerade das Projekt Frankenstein, damit ich dieser Pflanze wieder Leben einhauche. 

Im Bereich Lifestyle-/Interior-/Wohnen-/Pflanzen-Bücher bin ich ein unbeschriebenes Blatt. Schön finde ich einige der Bücher, aber wirklich damit beschäftigt habe ich mich noch nie damit. Euer Tipp klingt aber gerade wegen der Einteilung in verschiedene Räume sehr spannend. Im Bad hätte ich nämlich auch gerne mal eine Pflanze stehen. Vielleicht sollte ich mir hier wirklich Inspiration aus Büchern holen. Daran hatte ich bisher noch nicht gedacht. I like! 

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Donnerstag, 19. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 2: Revolution, Baby, Revolution.


Mein Buchtipp für Marini: Zsuzsa Bánk – Der Schwimmer

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Jahre es her ist, dass ich „Der Schwimmer“ gelesen habe – acht bestimmt! Das Leseerlebnis ist mir dennoch im Kopf geblieben und wenn ich das Buch beim Buchhandlungsbesuch irgendwo sehe, empfehle ich es auch gern jedem, der mit dabei ist. Vielleicht habe ich es auch dir, liebe Marina, schon einmal empfohlen. Falls ja, tut es mir leid, aber wir sprechen so viel über Bücher – unmöglich, den Überblick zu behalten! Falls nein, entschuldige ich mich für die Verspätung: Denn „Der Schwimmer“ ist einfach ein wunderbarer Roman!

Die Erzählerin Kata beschreibt ihre Kindheit in Ungarn Mitte der 1950er Jahre mit dem Vater Kálmán, dem Bruder Isti und ohne die Mutter Katalin, die sich während der Unruhen gen Westen aufgemacht hat – ohne ihre Familie. Zu dritt ziehen sie durchs Land – von Freunden zu anderen Familienmitgliedern und wieder zurück, immer im Zug, immer mit den Abfahrtszeiten im Kopf. Bis sie am See ankommen und eine neue Heimat finden, sich in Gedanken eine eigene Welt bauen – ohne den Vater, der in seiner Melancholie abtaucht.

Zsuzsa Bánk schafft es mit ihren leisen, aber kraftvollen Worten, die Atmosphäre in der Familie, zwischen den Geschwistern und in der Natur perfekt einzufangen. Sehr dicht strickt sie die Geschichte und die Personen mit ihrem Schreibstil zu einem unvergesslichen Lesevergnügen, das absolut zu recht von den Kritikern bejubelt wurde und das mir auch Jahre später noch im Gedächtnis bleibt.

Ich kann mir nur vorstellen, dass dir das Buch auch gut gefällt – nicht nur, weil es in Ungarn spielt – und hoffe sehr, dass ich richtig liege!


Von Tina kriege ich sehr häufig Buchtipps, deswegen freut es mich sehr, heute hier einmal einen schriftlich festgehaltenen Tipp präsentieren zu können. Normalerweise läuft das eher so ab, dass wir gemeinsam in Buchhandlungen stehen und uns gegenseitig Bücher vor die Nase halten. Oder in der Mittagspause über Bücher sprechen. Oder bei Whatsapp Nachrichten schreiben. Man könnte sagen, dass mich mit Tina eine sehr buchige Freundschaft verbindet. 

Ob du mir schon einmal "Der Schwimmer" von Zsuzsa Bánk empfohlen hast, kann ich nun aber auch nicht sagen. Ich habe gerade nachgeguckt, ein Buch der Autorin steht bereits in meinem Bücherregal und zwar "Die hellen Tage". 

Für "Der Schwimmer" spricht nicht nur der Titel (denn schwimmen kann man bekanntlich nur im Wasser und Wasser ist immer gut), die Ungarn-Verbindung (daran ist Herr Gatsby schuld), sondern auch ein Satz, der sich nicht direkt in Tinas Buchempfehlung befindet, sondern in der Mail, die sie mir dazu geschrieben hat: "Sollte das Buch dich tatsächlich interessieren und du hast es nicht schon im Regal, wäre es in der braunen Papiertüte, die du jetzt bei dir in der Wohnung stehen hast." 

Da sich Fräulein Tina gerade auf einer fantastischen Panama-Reise befindet (auf ihrem wunderbaren Instagram-Account kann man die Reise mitverfolgen – aber seid gewarnt! Man wird sehr schnell sehr neidisch!), hüte ich nämlich einige Taschen und Koffer. Und wenn sich in diesen Taschen und Koffern Bücher befinden, die ich lesen könnte, freut mich das umso mehr. 

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Mittwoch, 18. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 1: Pinkfisch.


Als Du mich um eine Buchempfehlung gebeten hast, musste ich erstmal mein Buchregal und parallel dazu deinen Blog durchforsten. Gar nicht so einfach! Am Ende blieben dann zwei Bücher übrig (ist das geschummelt? Ich konnte mich unmöglich nur auf eines festlegen. Also nenne ich No. 2 jetzt einfach unauffällig trotzdem. Lies "Das Tiefland" von Jhumpa Lahiri, weil die Autorin viel zu unbekannt ist und deutlich mehr Leserinnen und Leser verdient! Weil es ein grandioser Roman über Familie, Heimat und Ursprünge ist, über Politik und Entscheidungen). Das zweite Buch, das ich Dir ans Herz legen möchte ist "The Art of Asking" von Amanda Palmer. Eine unheimlich interessante Künstlerin und Persönlichkeit, die andere Wege gegangen ist als üblich und damit ganz besondere Erfolge feiern konnte - indem sie um Hilfe gebeten hat. Mir hat dieser Ansatz und ihre sehr lebendige und offene Art des Erzählens enorm gefallen und ich könnte mir vorstellen, dass es Dir ähnlich gehen wird =) 

Happy Breze-10th-Anniversary!

Sarah von Pinkfisch

Danke Sarah! Auf deinen Buchtipp bzw. auf deine Buchtipps war ich ganz besonders gespannt. Denn als Buchhändlerin stellt sich für dich die Frage nach persönlichen Buchempfehlungen schließlich jeden Tag. Und obwohl ich selbst im Buchhandel gearbeitet habe, trau ich mich nie in einem Buchladen nach Buchempfehlungen zu fragen. Das ist jetzt also die perfekte Gelegenheit!

"Das Tiefland" von Jhumpa Lahiri kannte ich bisher nicht. Ein kurzer Blick in die Inhaltsangabe stimmt mich aber neugierig. Kurze Nacherzählung: Es geht um zwei Brüder, die in Indien aufwachsen und eine sehr innige Beziehung zueinander haben. Doch je älter sie werden, desto unterschiedlicher entwickeln sich die Lebenswege der beiden. Da Indien bisher eher selten auf meiner Buchliste steht und ich gerne Familiendramen lese (Tolstoi lässt grüßen), möchte ich das Buch auf jeden Fall lesen.

Geschummelterweise steht in deinem Text noch ein zweites Buch – "The Art of Asking" von Amanda Palmer. Und eben jenes Buch steht schon seit längerer Zeit auf meiner Wunschliste, weil ich (wie du bereits geschrieben hast), ihre Persönlichkeit sehr faszinierend finde. Nach deiner Empfehlung rutscht das Buch also direkt etwas weiter nach oben auf der Liste!

Wer Sarah bisher noch nicht kennt, sollte sich ganz dringend ihren Blog "Pinkfisch" zu Gemüte führen! Denn Sarah schreibt hier kurz, knapp und authentisch über Bücher, die sie beschäftigen. Ich freue mich immer sehr, wenn sie mir pinkgelaunt auf einer Buchmesse über den Weg läuft. Und irgendwann schaffe ich es auch einmal in den Buchladen am Freiheitsplatz in Hanau, um sie in ihrem natürlichen Arbeitsumfeld zu beobachten. Ganz bestimmt! 

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10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Die Übersicht.


Vor zehn Jahren entstand der erste Beitrag in diesem Blog. Noch nicht ausgereift, nur als Ersatzplattform geplant, denn der eigentliche Blog bestand damals noch bei blogigo (gibt es das überhaupt noch?). Entstanden ist "Nordbreze und so" (beziehungsweise hieß der Blog damals noch anders) als persönliches Tagebuch im Internet. Deswegen bin ich bei der Lektüre alter Beiträge auch etwas peinlich berührt. Aber löschen möchte ich nichts, schließlich gehört das auch zu mir. Erst in den letzten Jahren wurde die Literatur auf dieser Plattform immer wichtiger – weil sie auch in meinem Leben immer wichtiger wurde. Und es freut mich gar sehr, dass dieser kleine, aber doch feine Blog über die Jahre zahlreiche Leser gefunden hat. Leser, aus denen Freunde wurden. Leser, die mich nicht nur auf dem Blog, sondern auch auf meinen anderen Social-Media-Kanälen begleiten. An dieser Stelle geht schon einmal ein großes Dankeschön an euch heraus. Whoop-Whoop!

Um den 10-jährigen Geburtstag meines Blog angemessen zu feiern, habe ich mir etwas ausgedacht. Und zwar wünsche ich mir zum Geburtstag Buchempfehlungen. Deswegen gibt es in den nächsten zehn Tagen zehn Buchempfehlungen von lieben Menschen, die ich zum großen Teil durch den Blog (oder etwas weiter gefasst: Durch das Internet) kennen lernen durfte. Freut euch also schon einmal auf einen bunten Blumenstrauß an Buchtipps! 


Als guter Geburtstagsgastgeber gibt es aber nicht nur Geschenke für mich, sondern auch für euch. Oh ja! Ich verlose einen 20-Euro-Bücherscheck zum Jubiläum. Quasi für die letzten 10 Jahre und die kommenden 10 Jahre. Oder so. 

Was ihr dafür tun müsst? 

Kommentiert bis einschließlich 28.10.2017 einen der zehn kommenden Beiträge im Rahmen von "10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so." und empfehlt mir in eurem Kommentar ein Buch! Was sollte ich unbedingt mal lesen? Am 29.10.2017 landen alle Kommentatoren in einer Lostrommel und der hoffentlich sehr glückliche Gewinner wird gezogen. 

Rechtliche Hinweise:

- Um an diesem Gewinnspiel teilzunehmen, müsst ihr über 18 Jahre alt sein oder die Erlaubnis eurer Eltern haben
- Teilnahmebedingung ist das Hinterlassen eines Kommentars bei einem der zehn "10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so."-Beiträgen
- Das Gewinnspiel endet am 28.10.2017
- Der Gewinner des 20-Euro-Bücherschecks wird am 29.10.2017 bekannt gegeben und per E-Mail benachrichtigt
- Eine Barauszahlung ist nicht möglich
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen


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Sonntag, 1. Oktober 2017

Neu im Bücherregal - Die September-Bücher 2017

Nein, ich werde nicht darüber jammern, dass im September schon wieder viel zu viele Bücher bei mir eingezogen sind. Nein, ich werde nicht darüber grollen, dass das Bücherregal nun eigentlich wirklich voll ist und bald die Bücher zweireihig stehen müssen (zwei Reihen! Wer macht denn sowas???). Nein, ich werde mich nicht beklagen, dass ich einfach keine Zurückhaltung kenne und es deswegen beim Kauf von Büchern immer übertreibe. 

Stattdessen erfreue ich mich an den vielen Büchern, denen ich ein neues Zuhause bieten kann. Wo, ist dabei doch erst einmal zweitrangig. Hauptsache, sie haben es warm und trocken und werden von mir regelmäßig abgestaubt. 


Chronik 1971 von Siegfried Unseld. Meine heimliche Leidenschaft: Verlagsgeschichte. Insbesondere für die Verlage S. FISCHER und Suhrkamp schlägt mein Geschichtsherz. Könnte etwas mit meiner Masterarbeit zu tun haben (wir erinnern uns: „Das Geschäftliche überlasse ich dem Gatten Gottfried“ Die Rolle der Ehefrau in der Autor-Verleger-Beziehung am Beispiel des Briefwechsels zwischen Carl Zuckmayer und Gottfried Bermann Fischer). Jetzt also ein Chronik-Band von Siegfried Unseld. Schon die erste Seite konnte mich begeistern, denn da schreibt Unseld über Ingeborg Bachmann und dass er den Umbruch von "Malina" gelesen hat.  

Romeo oder Julia von Gerhard Falkner. Hab ich nicht gesagt, dass ich bald anfangen werde, mir Bücher aus der Long- und Shortlist des Deutschen Buchpreises zu kaufen? Tada! Aber! Ich bin leider nach der Lektüre von "Romeo oder Julia" nicht mehr ganz so begeistert. Die Leseprobe versprach so viel, aber das ganze Buch konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Amüsant ist es fürwahr, aber mehr ist es dann auch nicht.

Das Ende von Eddy von Édouard Louis. Wenn Didier Eribon in mein Bücherregal ziehen darf, dann muss Édouard Louis das natürlich auch machen. Selbstverständlich zur Vorbereitung auf die Veranstaltung mit den beiden in den Münchner Kammerspielen, die gar wunderbar war! Genauso wie das Buch. Ich bin sehr hingerissen von Louis (der mir nach der Veranstaltung auf meine Instagram Story geantwortet hat ♥). Sobald ich "Im Herzen der Gewalt" (siehe weiter unten) und "Rückkehr nach Reims" gelesen habe, folgt ein Mash-up-Blogbeitrag zu den drei Büchern. 

Anna Karenina von Lew Tolstoi. Was macht man, wenn man Karten für eine Ballett-Aufführung von "Anna Karenina" kauft? Man kauft sich danach erst einmal eine Ausgabe des Buches. Selbstverständlich macht man das so. Während der Zugfahrt von Köln zurück nach München habe ich das Buch begonnen und – meine Güte, Tolstoi lässt sich wunderbar lesen. Ganz großes Tennis. 

Eins von Sarah Crossan. Auf die Lektüre dieses Buches bin ich schon sehr gespannt, weil so viele Menschen, die ich sehr schätze, davon so begeistert waren. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass das Lesen anstrengend wird, weil das Buch in Versform geschrieben ist. 

Handlettering Alphabete von Tanja "Frau Hölle" Cappell. I love my job. Insbesondere dann, wenn ich mein privates Fangirltum in die Arbeit packen kann. Das ist dann alles etwas rosa und gold und mit viel Liebe vollgepackt. Und mit dem Buch im Gepäck hab ich mich nun endlich getraut mal wirklich den Stift in die Hand zu nehmen und mit Anleitung zu lettern. Ein großer Spaß. Kann ich nur empfehlen! 

Im Herzen der Gewalt von Édouard Louis. War ja klar, dass ich nach "Das Ende von Eddy" nicht mal einen Tag warten konnte, um mir "Im Herzen der Gewalt" zu kaufen. Nach der Veranstaltung mit Eribon und Louis möchte ich das Buch auch eigentlich sofort lesen. Aber ach! So viele andere Bücher, die ich gerade wieder gleichzeitig lese ...

Herr Lehmann von Sven Regener. Mit "Wiener Straße" konnte mich Herr Regener auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2017 nicht wirklich mitnehmen. Ich versuche es jetzt aber einfach mal mit seinem ersten Buch, welches von so vielen als "Kultbuch" bezeichnet wird. Außerdem passt das ganz wunderbar, weil ich im November im Rahmen des Literaturfests München zur Lesung von Sven Regener gehe. 

Und wenn die Welt verbrennt von Ulla Scheler. Oh, wie sehr ich mich freue, dass Ulla ein zweites Buch veröffentlicht hat. "Es ist gefährlich bei Sturm zu schwimmen" sorgt immer noch für Gänsehaut, deswegen bin ich schon sehr gespannt auf die neue Geschichte. 

Die Geschichte der Baltimores von Joël Dicker. Im Januar durfte aus dem Bücherschrank "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" bei mir einziehen. Das Buch habe ich immer noch nicht gelesen, aber das ist ja kein Argument, um nicht auch noch das zweite Buch des Autors mit nach Hause zu nehmen. Oder? 

Mein Leben als Sohn von Philip Roth. Ach, Herr Roth. Irgendwann werden Sie den Literatur-Nobelpreis erhalten und dann kann ich sagen "Ich wusste es schon immer!". Darauf freu ich mich schon sehr. Bis dahin sammle ich weiterhin Bücher von Ihnen. Ich Roth-Hamster. 

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war von Joachim Meyerhoff. Der Bücherschrank-Gott liest meinen Blog! Letzten Monat hatte ich noch davon berichtet, dass ich mir "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" gekauft habe und nun aber den Vorgänger-Band brauche. Und schwuppdiwupp stand das Buch im Bücherschrank – gerettet von Herrn Gatsby. Welches Buch soll ich mir nun als nächstes in den Bücherschrank wünschen? Vorschläge, anyone?

Die gleißende Welt von Siri Hustvedt. Frau Hustvedt gehört so wie Margaret Atwood zu den Autorinnen, von denen ich zwar viele Bücher im Regal stehen, aber keines davon bisher gelesen habe. Wie aber soll man eine Büchergilde-Ausgabe für nur 9,95 Euro im Buchladen stehen lassen? Eben! Geht nicht! 

Das Mädchen aus Brooklyn von Guillaume Musso. Mit Musso habe ich eine sehr ambivalente Beziehung. Mal finde ich die Geschichte langweilig, mal kann ich nicht aufhören zu lesen. Wir werden sehen, zu welcher Kategorie "Das Mädchen aus Brooklyn" gehören wird. Was mich jetzt schon fertig macht: Auf dem Cover sieht man das Flatiron Building – und das steht nicht in Brooklyn!

Graben von Cynan Jones. Hiermit bin ich wohl offiziell die letzte Person, die sich nach Karlas Empfehlung dieses Buch kauft. Zuvor hat sich mein Hasenfuß-Gen geweigert "Graben" in Betracht zu ziehen. Schließlich wird schon auf dem Cover ein Dachs von mehreren Hunden eher unfreundlich angegangen. Jetzt bin ich aber einfach mal mutig genug und werde dann von meinen Albträumen berichten, sollten sie nach dem Lesen auftauchen.