Montag, 30. Juni 2014

Suchbegriffe für Nordbrezen - 3

Nachdem ich nun eine Stunde lang Zitate auf kleine, blaue Zettel geschrieben und die kleinen, blauen Zettel danach dem passenden Kapitel zugeordnet habe, brauche ich nun eine Hausarbeitspause und mache -andere Dinge. Lustige Dinge. Suchbegriffdinge! Diese Woche im Angebot:

sex and the city standesamt
carrie bradshaw kleid standesamt
sex and the city single mädchen
Ein bisschen gemein ist das ja schon. So ein großer Fan von Sex and the City bin ich auch wieder nicht. Ich mochte die Serie (die Staffelbox hab ich dann auf Englisch geguckt, um alibimäßig für die Englischklausuren zu lernen) und habe beide Filme gerne geguckt. Aber das ist schon hundert Jahre her. 
pro und contra liste
Für was genau? 
anzug mitbring stecktuch
Ich habe keine Ahnung, um was es hier geht und finde auch keinen passenden Blogeintrag. 
blaues baby
Das blaue Baby ist ein riesiges Kunstwerk und stand einmal im Schlosshof der Heimatstadt. Als Heidi-Schatz zu Besuch war
bus 36 teufelsbrück hamburg
Das ist doch falsch. Der 36 fuhr früher von Heimatstadt nach Augsburg. Jetzt nicht mehr. Jetzt gibt es stattdessen eine Straßenbahn. Ob in Hamburg auch so ein Bus fährt, weiß ich nicht. Ich bin in Hamburg sehr selten Bus gefahren. Die U-Bahn ist da eh viel schöner. Weil man den Hafen sieht. Mit Hafen ist eh alles viel schöner.
eiskonfetti
Heißt das nicht Eiskonfekt? Und jetzt will ich das unbedingt haben und essen. 
lustige locher um.merr see
... Ja. Ja?
pax schiebetüren nachträglich
Nachträglich kann man die bestimmt auch ganz toll hinmachen. Aber viel toller ist es, erstmal den Kleiderschrank ein paar Wochen ohne Türen im Schlafzimmer stehen zu haben. In der Hoffnung, dass sich die Türen von ganz alleine aufbauen.
(Nein, das ist leider nie passiert. Dafür wohnen wir nun schon fast ein halbes Jahr in dieser Wohnung. Wie gern ich die Wohnung mag. Nur der Lüfter im Bad ist so dumm laut)

Sonntag, 29. Juni 2014

Fotobreze - Juni 2014

Es ist Sonntag, es regnet, ich müsste meine Hausarbeit über Lumpen und Lumpensammler und Papier schreiben, da könnte ich doch auch gut Fotos zusammenfügen und einen Text dazuschreiben. Quasi das hier:


// Netzwerkabend-Deko //
// Netzwerkabend-Glückskeks //
// Netzwerkabend-Deko mit Blumen //


// Draußen am Lerchenauer See //
// Draußen im Hofgarten //
// Draußen im Nymphenburger Schlosspark //


// Geldausgabe-Rubrik //
// Tasche für die Uni //
// Zugticket nach Kopenhagen (aber ich habe nur die Reservierung bezahlt //
// neues Handy //


// Mini-Törtchen mit Himbeeren und Vanillepudding. Selbstgemacht //
// Literatur zur Hausarbeit lesen. Mit Eisgetränk //
// Der Geburtstagskuchen //


// Der Lumpenmann, der Lumpenmann, ich dachte, den gibt's gar nicht mehr //
// Zum Ende des Semesters habe ich mir neue Stifte gekauft. Sinnvoll //
// Meine liebste Lieblingssüßigkeit der Welt - Schokobons!//


// Im Bett mit: Sándor Márai //
// Brandwunden am Ellenbogen (extra markiert) //
// noch ein Geburtstagsgeschenk - Everything is awesome! //

Freitag, 27. Juni 2014

Wartezeiten.

Gestern ging ich zur Post und stellte mich schon auf eine lange Wartezeit ein. Doch es war kurz nach 9 Uhr und in der Post war niemand. NIEMAND! Also, außer zwei Angestellte. Ich konnte mir also sogar den Schalter aussuchen. Ein sehr merkwürdiges Gefühl. Ich habe mich noch nie nicht bei der Post anstellen müssen. Und wenn nur eine Person vor mir war. Ein schlechtes Zeichen? Wahrscheinlich. Der Postmann hat sich auf jeden Fall über mich lustig gemacht. Oder vielleicht auch nicht über mich, sondern über das Zalando-Paket, welches ich zurückschicken wollte (niemand hat geschrieen). Denn es war ein sehr kleines Zalando-Paket. Und der Postmann meinte, dass wäre das kleinste Zalando-Paket, welches er je gesehen hätte. Pah! Immer auf die Kleinen! Auf die Größe kommt es gar nicht an! Der Inhalt ist wichtig! Der Inhalt war nur doof, das T-Shirt (deswegen war das Paket so klein, denn da war nur ein kleines T-Shirt ganz alleine drinnen) sah sehr furchtbar aus und hatte einen sehr furchtbar dicken und festen Aufdruck. Deswegen musste es ja zurück. Begleitet vom Lachen des Postmanns. Das geht doch aufs Ego. Das arme T-Shirt. (Besonders amüsant in dem Zusammenhang: Ich habe auch getwittert, dass der Postmann das Zalando-Paket lustig-klein fand und bekam daraufhin eine Antwort von Zalando "klein aber oho ♥" - Ich hab mich nicht getraut, ihnen mitzuteilen, dass ich das Paket nicht abgeholt, sondern abgegeben habe ... )

Heute ging ich zum Arzt und stellte mich auf eine relativ kurze Wartezeit ein. Doch es war kurz nach 9 Uhr und im Wartezimmer waren schon sechs wartende Personen. Dabei hat die offene Sprechstunde (denn Termine gibt es nicht, wie mir gestern die Sprechstundenhilfe am Telefon mitgeteilt hat) erst um 9 Uhr begonnen. Wenigstens konnte ich in der Zeit lesen. Sándor Márai - Die Glut. Nur der Wasserautomat und eine sehr geschwätzige alte Frau störten teilweise meine Konzentration. Eine Stunde später wurde ich aufgerufen (mein Name wurde schon vorher einmal aufgerufen, aber da war nicht ich gemeint, sondern eine andere Frau mit dem gleichen Namen). Ich teilte dem Arzt mit, dass mein rechtes Knie beim Treppensteigen (hoch und runter) weh tut. Und wenn ich das Knie lange angewinkelt habe und es dann bewege. Aber sonst nicht. Nie. Selbst beim Joggen nicht. Und auch danach nicht. Außer ich lauf eine Treppe hoch. Oder runter. Der Arzt drückte etwas auf dem Knie rum, sagte "Aha, hm-hm" und lokalisierte die Stelle (deren Namen ich wieder vergessen habe) und gab mir ein Rezept für Ibuprofen. Vielleicht wird es ja wirklich besser, wenn ich den Schmerz nicht mehr spüre und dadurch anders laufe. Mal sehen. Dafür darf ich in drei Wochen nochmal kommen, weil der Arzt, unabhängig vom Knie, meinte, dass wir doch mal ein Blutbild machen könnten, weil ich sowas noch nie gemacht habe und ich zum ersten Mal bei dem Arzt war. Bis dahin muss ich noch meinen Impfpass suchen. Wo auch immer der sein mag. Ich hoffe, der befindet sich noch im elterlichen Wohnzimmer.

Freitag, 20. Juni 2014

Das SuB-Phänomen.

Wenn man manchmal Buch-Blogs liest, stößt man irgendwann auf SuBs. SuB, das steht laut Wikipedia für eine passiv-unterwürfige Person im BDSM. Oder für die Stadt-Umland-Bahn München. Die kenn ich aber gar nicht. Und eigentlich bin ich gerade nur albern. SuB steht für "Stapel ungelesener Bücher" und ich muss da immer ein bisschen irre kichern, weil das bei mir kein Stapel ist, sondern ein ganzes Regal (und gerade habe ich auch gesehen, dass es dafür auch die viel tollere Abkürzung RuB gibt. Das kann dann auch für "Räume ungelesener Bücher" stehen, was  mir auch sehr sympathisch ist). Und weil ich gerade mal wieder nicht weiß, was ich als Nächstes lesen soll, mache ich einfach ein Foto meiner SuB. Oder RuB. Egal. 
Rubdeldibum!


(Schlaue Menschen könnten jetzt die Bücher mit den Büchern aus dem Eintrag von 2009 vergleichen, um festzustellen, was ich seitdem immer noch nicht gelesen habe)

Die Frage ist nun - was les ich denn jetzt? Ich schwanke gerade zwischen dem Buch von Fitzek (Der Seelenbrecher), weil ich mal was von dem lesen wollte, Silver Linings von Matthew Quick, weil ich den Film mochte oder Nachtzug nach Lissabon von Pascal Mercier, weil ich den Film mochte. Oder les ich doch endlich bei A Feast for Crows weiter? Entscheidungen, Entscheidungen. 

Donnerstag, 19. Juni 2014

Feststellungen.

- Irgendwie ist es mit der kurzen Hose doch ein wenig kalt, ich werde mich also nochmal umziehen
- Heute war ich nicht Laufen, feiere aber innerlich immer noch meine letzten Lauferfolg von 5 Kilometern in 35 Minuten
- kalte Pommes sind irgendwie auf eine abartige Art und Weise lecker
- die letzten drei Tage habe ich zwecks Hausarbeitsthemenfindung das Buch "Weisse Magie" von Lothar Müller gelesen und für ein Sachbuch über Papier ist es erstaunlich gut geschrieben (= Lest das mal! Oder guckt euch den Vortrag von Lothar Müller von der re:publica 13 an, das ist quasi das Buch in Kurzform)
- Außerdem habe ich dank dem Buch nun wirklich ein Thema. Und auch gestern schon haufenweise Bücher bei der Bibliothek bestellt. Abgabe ist am 12.07. Hahaha ...
- ich fahre nach Kopenhagen! Jetzt - so richtig! Hinfahrt am 31.07. mit dem Zug (12 Stunden Fahrt, yay!), Rückflug am 07.08. mit dem Flugzeug. Und ich freu mich schon ganz arg auf meine Kopenhagen-Korrespondentin
- heute muss ich für die Uni noch einen Text zur modernen Unternehmensgeschichte lesen und drei Kapitel aus dem Urheberrechtsskript lesen-lernen, um mein Pensum "1 Kapitel pro Tag" wieder aufzuholen, nachdem ich dank Papier nicht dazu gekommen bin

Sonntag, 15. Juni 2014

If you stay - Courtney Cole

Manchmal mache ich dumme Dinge. Mich wiederholt am Ofen verbrennen, obwohl ich zwei Sekunden davor noch daran dachte einen Topflappen zu benutzen. Mir einen Kräutergarten wünschen und dann nie die Kräuter gießen. Meine Umgebung mit Nicht-Kommunikation immer wieder vor den Kopf stoßen. Den Kauf eines Flugtickets nach Kopenhagen so lange vor mir herschieben, bis die Tickets viel zu viel Geld kosten (und trotzdem werde ich im Sommer nach Kopenhagen fahren! Mit dem Zug! Ha!). Oder besseren Wissens Bücher zu Ende lesen, bei denen ich von Anfang an weiß, dass sie schlecht sind. 
So geschehen bei "If you stay - Füreinander bestimmt" von Courtney Cole. 


Das Cover finde ich ja irgendwie noch ganz nett. Insbesondere fühlt es sich gut an, weil es nicht wie bei anderen Taschenbüchern mit einem Lack überzogen ist (oh weh, bestimmt müsste ich eigentlich die Fachbegriffe dafür kennen ...), sondern sich leicht gummig anfühlt. Das war es dann aber auch schon mit den positiven Seiten. Und ich weiß nicht, ob es gut ist, ein Buch nur so oberflächlich (im wahrsten Sinne des Wortes) gut zu finden. 

Die Story: Mila ist Künstlerin und macht eines Nachts Fotos von dem See, an dem sie wohnt (ich glaube, es war der Michigansee). Dabei fällt ihr ein Auto am Parkplatz auf, bei dem die Fahrertür offensteht. Sie tritt näher und dort liegt - ein Mann in seinem Erbrochenen. Hmmm. Bester erster Eindruck ever. Jedenfalls rettet Mila dem Mann - er heißt Pax - das Leben, ruft den Krankenwagen, besucht ihn später im Krankenhaus. Pax kam aufgrund von Drogen- und Alkoholkonsum in diese missliche Lage. Und sieht nebenbei natürlich total sexy aus. TOTAL SEXY! Und er findet Mila total sexy. TOTAL SEXY! (Beides erfährt der Leser, weil das Buch immer abwechselnd aus der Sicht von Mila und Pax geschrieben ist) Aber Pax ist natürlich ein schlimmer Junge, er ist tätowiert (ja, ernsthaft). Und nimmt Drogen. Ist aber laut eigenen Angaben nicht süchtig. Außerdem hat er eine "Geschäftsbeziehung" mit einer Drogenabhängigen - er besorgt ihr Drogen, sie bläst ihm einen. Schlimmer Junge. (Oh, und nebenbei ist er reich, er lebt von einem Treuhandfond der Familie). Trotzdem fühlt sich Mila zu ihm hingezogen. Und Pax auch. Und schockierenderweise gibt es den ersten Sex zwischen Mila und Pax erst nach der Hälfte des Buches. Weil Mila es nämlich langsam angehen will. Deswegen müssen sie erst eine bestimmte Anzahl von Dates (hach, ich liebe das US-amerikanische Liebessystem) absolvieren. Und als dann alles schön und toll zwischen den Beiden ist, werden Paxs Albträume immer schlimmer, denn in seiner Kindheit ist seine Mutter gestorben und irgendwas daran muss ihn so traumatisiert haben, dass er es vergessen hat und es jetzt bruchstückartig in seinen Träumen auftaucht. Oh weh! Der missverstandene, schlimme Junge. Fast müsste ich weinen. Dank einem hypnotisierenden Psychiater wird aber schlussendlich alles gut. Hurra.

Abgesehen von der miesen Story sind in dem Buch auch Textstellen drinnen, wo ich mir ernsthaft immer an den Kopf fassen musste, weil sie so dumm sind. So unfassbar dumm. Und weil ich nicht alleine leiden will, gibt es hier ein Best-of-dumme-Textstellen:

"Er lacht, als er hört, dass ich einmal Cheerleaderin gewesen bin. Und ich lache, als ich höre,dass er jeden Star-Wars-Film besitzt, der jemals gedreht worden ist. 'Was denn?', fragt er gebieterisch. 'Das sind tolle Filme!'"
"Dieses Mal hatten wir einen Film bei mir [Pax] angeschaut und zu unserem dritten 'offiziellen' Date Pizza bestellt. Und dieses Mal durfte ich den Film aussuchen. Er bestand hauptsächlich aus Schießereien und Blutvergießen. Ein echter Männerfilm eben. Mila hat sich tapfer geschlagen, ihn bis zum Ende angeschaut und sich nicht ein einziges Mal ein Kissen vors Gesicht gehalten."

"Während ich [Mila] dies tue, lass ich meine Gedanken schweifen, denke darüber nach, wie froh ich bin, dass ich jetzt die Pille nehme,weil der Test, den Pax auf Geschlechtskrankheiten hatte machen lassen,negativ gewesen war. Es ist schön, keine Kondome mehr benutzen zu müssen."

"Ich [Mila] entspanne mich im heißen Wasser, atme den Lavendelduft ein, bis alle meine Muskeln wieder locker sind. Und habe meine wahre Freude daran, dass mein großer, starker Freund mit dem Bad-Boy-Image mir ein Schaumbad eingelassen hat."

"Wenn er [Pax] sein Haus nicht verändert hat, dann hat sich das, was er für mich empfindet, vielleicht auch nicht geändert."

Die dümmste Dumme-Textstelle kann ich aber leider nicht zitieren, weil es viel zu viel wäre. Deswegen muss eine Kurzbeschreibung reichen. Mila und Pax fahren mit seinem Schnellboot auf den See. Im Winter. Der See ist aber noch nicht gefroren, es ist nur sehr kalt. Es kommt zu einer Meinungsverschiedenheit, weil Mila wissen möchte, wer Pax ständig SMS schickt, ihn interessiert es aber nicht, blabla, sie fahren mit dem Boot zurück. Pax fährt sehr schnell, Mila kann sich nicht mehr im Boot halten und - fliegt raus. Ins eiskalte Wasser. Und ertrinkt fast. Pax springt hinterher, zieht sie an die Oberfläche, fährt sie zurück in sein Haus, hat Schuldgefühle und - hat Sex mit ihr. Und anstatt mal darüber zu sprechen, dass Mila fast gestorben wäre, hat sie - natürlich wieder - einen total intensiven Orgasmus.

Man weiß nicht, ob man lachen oder weinen soll. Was man aber auf jeden Fall machen soll - dieses Buch nicht kaufen. Wenn jemand nach diesem Text unbedingt selber leiden will - bitte meldet euch. Ich schick euch das Buch gerne zu. Eigentlich will ich das nämlich gar nicht in meinem Regal stehen haben. Es wäre nur ein stiller, anklagender Zeuge und dann fühle ich mich immer schlecht.

Freitag, 13. Juni 2014

Die Liebeshandlung von Jeffrey Eugenides.

Seit zwei Tagen kann ich keine Blogs mehr lesen, denn seit zwei Tagen funktioniert Feedly nicht mehr. Und dort habe ich alle meine Blog-Feeds drinnen. Ein Drama. Wobei mir gerade einfällt, dass das mit den zwei Tagen gar nicht stimmt. Gestern Abend konnte ich kurz mal Feedly benutzen, aber heute geht es wieder nicht. Also doch ein kleines Drama. Dafür hatte ich Zeit ein dickes Buch zu lesen. Was aber vollkommen unabhängig von der Funktionsfähigkeit von Feedly war. Ich hab damit schon viel früher begonnen. Vor vier Tagen oder so. Jedenfalls las ich "Die Liebeshandlung" von Jeffrey Eugenides, von welchem ich bereits "Die Selbstmord-Schwestern" und "Middlesex" gelesen habe. In meiner verschwommenen Wahrnehmung fand ich Middlesex davon am besten, aber meine kompetente Leseliste sagt, dass ich den Selbstmord-Schwestern 5 Punkte gegeben habe und Middlesex nur 4. Die Liebeshandlung hat ebenfalls 4 Punkte erhalten, und dazu jetzt mehr.
(Gerade habe ich eine Pause gemacht, um Tee und Eis zu holen. Dabei habe ich nochmal versucht Feedly zu laden und - es geht. Hurra! Nur elf neue Beiträge zum nachlesen)
Im Vordergrund steht Madeleine Hanna, die gerade ihre Abschlussarbeit über die Liebeshandlung viktorianischer Romane abgegeben hat. Der Collegeabschlusstag ist da und irgendwie ist das das gar nicht mehr so toll, weil Madeleine keine Ahnung hat, was als nächstes kommt, nachdem sie sich von ihrem Freund Leonard getrennt hat. Sie trifft überraschend ihren alten (platonischen) Freund Mitchell wieder, mit dem sie sich gestritten hatte. Diese Dreier-Konstellation begleiten wir durch die nächsten Monate bzw. bekommen wir auch ihre Vergangenheit zu hören. 
Im Grunde hat mich das ganze ein wenig an "Zwei an einem Tag" erinnert, aber - es ist nicht schmalzig, kitschig oder vorhersehbar. Im Gegenteil.

Ich liebe dich - Je-t'aime - Ich-liebe-dich
Als sie diese Worte las, wurde Madeleine von Glück durchflutet. Sie blickte zu Leonard auf, lächelte. Mit dem Finger bedeutete er ihr, sie solle weiterlesen. Die Figur bezieht sich nicht auf die Liebeserklärung, auf das Geständnis, sondern auf die wiederholte Äußerung des Liebesseufzers. Plötzlich schwand Madeleines Glück, verdrängt vom Eindruck der Gefahr. Sie wünschte, sie wären nicht nackt. Sie zog die Schultern zusammen und bedeckte sich mit dem Bettlaken, während sie gehorsam weiterlas. Ist das erste Geständnis einmal abgelegt, besagt ein "Ich liebe dich" nichts mehr ... 

Ich mag Jeffrey Eugenides. Auch wenn ich die Griechenland-Fixierung etwas eintönig finde (immer haben die Figuren griechische Großeltern, weil der Autor griechische Großeltern hat). Blöderweise hab ich jetzt schon fast alle Bücher von ihm, es fehlt nur noch ein Band mit gesammelten Liebesgeschichten der Weltliteratur. Und ein Kurzgeschichtenband. Beides Dinge, die nicht unbedingt Haben-Wollen-Reflexe bei mir auslösen. Dafür möchte ich jetzt Roland Barthes lesen, von ihm stammt der nette Satz zu "Ich liebe dich", sein Buch spielt für die Abschlussarbeit (und für das Leben) von Madeleine eine wichtige Rolle. Außerdem habe ich etwas über Hefe gelernt! Sehr sinnvoll sowas. 

Montag, 9. Juni 2014

Die blaue Periode - Geburtstagsversion


Pablos Picassos blaue Periode ist von Melancholie durchzogen. Den blauen Reitern ging es um expressive Darstellung in der Kunst. Warum ich zu meinem 26. Geburtstag nun größtenteils Geschenke aus der blauen Farbfamilie erhalten habe - ein Rätsel! Ich freue mich aber sehr. Außerdem war die Himbeer-Sahne-Torte himbeermäßig rosa. Und Picasso wechselte ja schließlich auch von der blauen zur rosa Periode. 

Ein Winnie-the-Pooh-Buch! Auf Englisch! Mit viel mehr Geschichten als in der deutschen Ausgabe. Die ich auch habe. Daneben hat Herr Gatsby noch eine ungarische Version, wir können also demnächst den Weltrekord für "Besitzer der meisten Ausgaben von Winnie-the-Pooh" beantragen. 
Camilla Collett habe ich in meiner Skandinavistik-Vorlesung kennengelernt und nachdem die die norwegische Bronte-Austen-Version sein soll, wollte ich das nun mal testen. Und geschenkte Tests sind immer gut.
Herr Unseld war mal Suhrkamp-Verleger, deswegen kann er auch was über die Autor-Verleger-Beziehung sagen und als Buchwissenschaftler muss man sowas bestimmt mal gelesen haben. Insbesondere wenn man demnächst dann mal eine Masterarbeit schreiben muss und man immer noch keine Ahnung hat, über was denn überhaupt. Deswegen werde ich voraussichtlich auch schummeln und ein Zwischensemester einschieben, indem ich keine vorgeschriebenen Kurse mehr belege (weil ich schließlich schon alle belegt habe), sondern nur nach Interesse gucke und hoffe, dass ich in dem halben Jahr dann über ein Thema stolpere. Der Masterarbeitsbeginn verschiebt sich also auf März 2015.
Eine DVD statt einem Buch! Hamlet! Mit dem Doctor. Also mit David Tennant. Richard II liegt hier auch, aber dafür müssen wir uns erst lesend vorbereiten. Außerdem hat David Tennant da lange Haare (und wenn ich "lange Haare" sage, dann meine ich lange Haare). Daran muss man sich erst gewöhnen.
Eine Grußkarte von Mitstudentinnen, welche amüsanterweise im Corporate Design des Netzwerkabends (alles lief fein, niemand wurde von herabstürzender Deko getötet) auftritt.
Und die wunderschöne Mini-Katzen-Prinzessinnen-Karte ist von meinem hochgeschätzten Bruder, welcher die Karte so schön fand, dass er sie in der Verpackung und ohne Beschriftung übergab. ♥
Traurigerweise habe ich den von mir gewünschten Spätzlehobel nicht erhalten, weil meine Mutter nirgends einen Spätzlehobel gefunden hat.Sobald die Lieferengpässe aber beseitigt wurden, werde ich dieses praktische Haushaltsgerät erhalten.

Sonntag, 1. Juni 2014

Später Ruhm von Arthur Schnitzler

Cover: Hanser Verlage
(Vielen lieben Dank für das Leseexemplar!)

Arbeitsbedingt sehe ich sehr viele Bücher-Blogs, die von Verlagen Rezensionsexemplare bekommen, um einen Blogeintrag über das betreffende Buch zu schreiben. Und dann dachte ich mir "Hey, das probier ich jetzt auch mal aus!". Und landete bei Arthur Schnitzler, dessen Buch Später Ruhm erst jetzt veröffentlicht wurde. Weil ich Anatol gerade erst für sehr gut befunden hatte, wollte ich unbedingt mehr von Schnitzler lesen. Und schrieb eine Mail. Und bekam eine Antwort. Und ein E-Book. Mein erstes E-Book! Wuhu! Nach einigen Startschwierigkeiten (warum macht denn Adobe Digital Editions nicht das, was es machen soll? Furchtbar) konnte ich dann das Buch endlich lesen. Um nun hier zu berichten. Was ich ohne Aufforderung des Verlages mache, weil ich ein netter Mensch bin. Falls diesen Text nun ein Werkstudent für den Pressespiegel kopieren muss: Hallo! 

Eduard Saxberger ist ein alter Mann, der tagtäglich seiner Beamtentätigkeit nachgeht. Eines Tages wird sein ruhiges Leben aufgerüttelt, denn ein junger Mann besucht ihn und teilt ihm mit, dass er Saxbergers Gedichtbändchen gelesen hat, welches dieser als junger Mann veröffentlicht hat. Und der junge Mann fand die Gedichte total toll, hat all seinen Freunden davon erzählt und jetzt möchten alle den Dichter kennenlernen. Saxberger ist gerührt  ob dieses späten Ruhms und lernt durch den jungen Mann eine kleine Künstlergruppe kennen, die aus der Nichtbeachtung ins Licht der Öffentlichkeit treten möchten. 

Uff. 
Ich muss leider sagen, dass ich von Später Ruhm etwas enttäuscht bin. Teilweise war die Sprache so ... unschnitzlerig, dass ich schon an eine Fälschung denken musste. Keine Leichtigkeit, kein Witz, nur langweilige Sätze aneinandergereiht, die man auch in einem Schulaufsatz finden könnte. Liegt das daran, dass Schnitzler den Text nicht mehr final durchgearbeitet hat? Vielleicht sollte er gar nicht veröffentlicht werden. Wer weiß. 
Der Schluss hat mich dann aber wieder halbwegs versöhnt, weil er so schön absurd ist und wieder mit Schein und Wahrheit spielt. Wie häufig bei Schnitzler. Dem ich diese Schnitzer (höhö, Wortwitz) verzeihe. Irgendwann möchte ich gerne mal eine Gesamtausgabe haben. Und Tagebücher. Ich muss eh viel mehr Tagebücher lesen. Tagebücher sind höchst amüsant, weil sie ja eigentlich nicht für die Veröffentlichung geschrieben wurden. Alltagsdokumente. Wie Einkaufszettel. 

Später Ruhm ist bei Zsolnay, einem Tochterverlag von Hanser, erschienen und kann hier käuflich erworben werden.