Sonntag, 7. Juli 2019

Neu im Bücherregal - Die Juni-Bücher 2019.

Während die erste Woche im Dicke-Bücher-Camp schon fast vorbei ist, stapeln sich die neuen Bücher aus dem Juni noch fröhlich auf dem Wohnzimmertisch. Der Turm auf der rechten Seite wurde bereits gelesen (oder wenigstens teilweise gelesen. Irmgard Keun wird wohl eher ein Jahrzehnte-Projekt), die Titel auf der linken Seite müssen sich noch etwas gedulden. Und zwar wahrscheinlich bis in den Herbst hinein. Außer, ich lese die wirklich dicken Bücher doch schneller als gedacht. Mit dem ersten Buch ("Fräulein Nettes kurzer Sommer" von Karen Duve) bin ich sogar bereits fertig. Wie auch immer das funktioniert hat. Jetzt werden erstmal die Bücher ins Regal gestellt. Wenn noch irgendwo Platz sein sollte ... 




Das Werk von Irmgard Keun. Was für eine wunderschöne Gesamtausgabe. Ich bin sehr begeistert. Sowohl optisch als auch inhaltlich. Denn einen ersten Text habe ich bereits gelesen – "Gilgi, eine von uns". Eine Buchclub-Lektüre und natürlich braucht man dann direkt eine Gesamtausgabe. Insbesondere, wenn man von der Autorin schändlicherweise noch nichts gelesen hat. So beschenkte mich Herr Gatsby mit dem Werk von Irmgard Keun zum Geburtstag und ich möchte ganz dringend ganz bald noch mehr von ihr lesen. "Gilgi" ist nämlich arg famos.

Jakob der Heiler von Aldous Huxley und Christopher Isherwood. Ein Bücherflohmarkt-Fund. Ich wusste gar nicht, dass die beiden Autoren zusammen ein Drehbuch geschrieben haben. Nach der Lektüre muss ich leider sagen: Muss man auch nicht wissen. Relativ belangloses kleines Geschichtlein ohne die sonstige Großartigkeit von Isherwood.

Hunger von Roxane Gay. Sehr intime Geschichte über eine Vergewaltigung und den Hunger, die daraus entstehende Leere im Körper zu füllen. Roxane Gay schreibt wirklich wahnsinnig einnehmend und eindringlich über ihre persönlichsten Erfahrungen. Ihr anderes Buch "Bad feminist" möchte ich nun auch ganz bald lesen.

Lvstprinzip von Theresa Lachner. Let's talk about sex, baby! Nachdem ich das Buch bei einer Verlagsveranstaltung mit der Autorin bekommen habe, habe ich es auch direkt auf dem Nachhauseweg begonnen. Entspannt-unaufgeregte Biografie über das Leben als Sexbloggerin und warum auch digitale Normaden im Hamsterrad stecken.

Anpflanzen von Alice Holden.
Imkern von Orren Fox.
Einmachen von Anja Dunk, Jen Goss, Mimi Beaven.
Design von Alan Moore.
Bestimmung von David Hieatt.
Es ist eine Sucht! Nachdem ich meinen Beitrag über die "Do-Reihe" veröffentlicht habe, staunte ich nicht schlecht über das dicke Bücherpaket, das einige Tage später in meinem Briefkasten klemmte. Weitere fünf Do-Bücher sind danke Hoffmann und Campe bei mir eingezogen, vielen herzlichen Dank dafür! Ich sehe schon einen sehr do-lastigen Herbst auf mich zukommen. Vielleicht kann ich dann bald selbstgemachte Marmelade und eigenen Honig vom selbstgebackenen Brot essen. Und dabei atmen. Immer atmen!

Lean in von Sheryl Sandberg. Mal wieder mehr für den Kopf lesen, ne. "Lean in" habe ich mir als Geburtstagsbuch von der Arbeit gewünscht, nachdem ich es bei Vanilla Mind vor einiger Zeit als Buchtipp entdeckt habe. Ich bin noch ein wenig skeptisch, ob mir das zu viel US-amerikanisches "Jo, wir schaffen das!"-Gerufe ist, aber beeindruckend ist Sheryl Sandbergs Weg auf jeden Fall schon mal.

Nachts ist unser Blut schwarz von David Diop. Bei der Verlagsveranstaltung zu "Lvstprinzip" habe ich mir auch noch dieses schmale Bändchen mitgenommen, weil mir das Buch schon in der Vorschau aufgefallen ist. Der erste Weltkrieg aus der Sicht eines Senegalesen, der für die Franzosen kämpfen muss und doch nie an ihrer Seite stehen wird.

Hochzeit in Konstantinopel von Irmtraud Morgner. Wer stellt denn bitte Bücher aus der Edition Fünf in den Bücherschrank? Und vergisst dann noch sein Lesezeichen auf Seite 9. Ich hoffe mal, dass ich weiter kommen werde.

Rausch von Irène Némirovsky. Um mich nicht zu wiederholen, sehen wir uns den Kommentar zu "Glück" von Gaito Gasdanow aus dem letzten Beitrag an und setzen ihn hier wieder ein. Das wäre doch ein schönes Herbstprojekt.

Das Leben einer Frau von Annie Ernaux. Nach der Lektüre von "Der Platz" wollte ich unbedingt mehr von Annie Ernaux lesen und da kam es sehr gelegen, dass Herr Gatsby diese Buch im Bücherschrank gefunden hat. Auf meiner Merkliste hatte ich das Buch bereits, denn es erscheint im Herbst unter dem Titel "Eine Frau" bei Suhrkamp.

Hundertundeins Dalmatiner von Dodie Smith. Manchmal läuft man beim Bücherflohmarkt an Büchern vorbei, die einen dann nicht mehr loslassen, deren Kauf aber eigentlich etwas albern ist. So wie jetzt hier. Auf der anderen Seite: Ich kenne die Geschichte bisher nur als Disney-Film, das Buch enthält zauberhafte Illustrationen und im Klappentext steht der großartige Satz: "Alle, die einen Hund haben, die sich einen Hund wünschen, die ein Herz für Tiere haben, werden dieses Buch lieben. (Übrigens: Kein Hund, der lesen kann, wird es vor dem Ende wieder aus der Hand legen können.)" – ist das nicht zauberhaft?

Kintsugi von Miku Sophie Kühmel. Wenn einem die Lektorin selbst das Buch ans Herz legt, dann bin ich umso gespannter auf die Lektüre. Ich lasse mich also überraschen – wieder ein Buch für den Herbst.

An den Ufern der Seine von Agnès Poirier. "Das Café der Existenzialisten" von Sarah Bakewell hat mir so gut gefallen, dass ich danach ganz viel Camus und Sartre und Beauvoir lesen wollte. Ist nicht ganz passiert, aber vielleicht schaffe ich es mit diesem Sachbuch nochmal in das Paris der Vergangenheit einzutauchen und mich auf die gewaltige Literatur, die da noch kommt, einzustellen.

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