Zur Feier meines gestrigen Geburtstages (25 Jahre! Oder - wie es meine Patentante ausdruckt "1/4 Jahrhundert!" - ich dachte erst, auf der Karte steht 14 Jahre ...) wurde ich nicht nur von lieben Menschen, nein, ich wurde auch von meinem eigenen Körper beschenkt. Oh, das hört sich irgendwie falsch an. Was ich eigentlich sagen wollte - seit Dienstag plage ich meine Umwelt und mich mit Dauerhusten. Freitag kamen dann noch Halsschmerzen und Heiserkeit dazu. Die meiste Zeit über kann ich nicht sprechen. Und wenn ich es mal tu, dann ist das nach fünf Minuten furchtbar anstrengend. Vielen lieben Dank. Das freut mich doch sehr. Deswegen gab es auch daheim bisher noch keinen richtigen Geburtstagskuchen. Sondern nur einen Geburtstagskuchen, der für die Arbeitskollegen gebacken wurde.
Diesen hier quasi:
So ein hübscher Kindergeburtstagskuchen! Ich hatte auch allerliebste Deko an meinem Arbeitsplatz. Kerzen! Girlanden! Luftballone! Selbst die Winkekatze hat einen Luftballon bekommen! Der Kuchen war auch sehr lecker und trotzdem bin ich ein bisschen traurig, dass der andere Kuchen, der mit Schokolade, Kirschen und Sahne noch nicht gebacken wurde. Weil ich krankheitsbedingt heute dem Geburtstagsbesuch absagen musste. Bringt ja nichts, wenn ich nicht reden kann und vielleicht noch alle Menschen anstecke (was ich womöglich bereits mit meiner Chefin getan habe).
Richtige, schöne Geschenke gab es auch. Erfreuet euch an der Geschenkauswahl:
GeloMyrtol und GeloRevoice hab ich von der Apotheke geschenkt bekommen. Geschenkt bekommen heißt, ich habe 12 Euro dafür bezahlt. Der Parmaziepraktikant war lustig. GeloRevoice hätte es noch mit Cassis-Geschmack gegeben. Die Tabletten sind aber tendenziell eher eklig, weil die sich so schleimig anfühlen. Und GeloMyrtol sorgt dafür, dass alles was man isst plötzlich nach ätherischen Ölen schmeckt. Auch nicht besonders erstrebenswert. Ich kann auch berichten, dass mein Hals immer noch weh tut. Der Husten hält sich aber zurück. Hurra!
Herr Gatsby schenkte mir die DVD von Anna Karenina und die beiden darunterliegenden Bücher. Thomas Mann mit seinen Tagebüchern von 1918 bis 1921. Ich habe da schon mal in der Bibliothek reingelesen und fand es sehr viel erträglicher als den Zauberberg. Vielleicht werden Herr Mann und ich also doch noch Freunde. "Die Schönen und Verdammten" ist ein Buch von F. Scott Fitzgerald, was lustig ist, weil ich letztes Jahr von Herrn Gatsby Gatsby geschenkt bekommen habe.
Herr Tee schenkte mir "A Dance with Dragons", damit ich mich gezwungen sehe, endlich den vierten Band von A Song of Ice and Fire zu lesen. Dazu gab es eine wunderhübsche Karte mit dem Stark-Wolf plus Partyhut und einer umgeschriebenen Version von "The Rains of Castamere", die ich hier zitieren muss:
And who are you, the proud lord said,
That I must wish you well?
Only someone who is getting old,
That's all that I can tell.
Another day, another year,
A girl is still the same,
And you're as great as yesterday
Before your name day came.
And so he spoke, and so he spoke,
That uninvited guest,
But now he gets no piece of cake,
And we will eat the rest.
Yes, now he gets no piece of cake,
And I wish you the best!
Ja, so ist das. Herrlich, sag ich doch. Desweiteren gab es ein "Das arme Kind verhungert dort oben!"-Paket von meiner Mutter mit Chips, Schokolade, Keksen und Giotto. Giotto. Hmmmm ... lecker. Und Geld. Auch von Verwandten. Das heißt, ich kann nun unendlich viele Dinge kaufen. Weswegen ich gerade ernsthaft überlege, ob ich mir eine Sonnenbrille von Ray-Ban kaufen möchte. Because I can! Und weil das so überhaupt nicht mainstreamig wäre. Man könnte ja auch das Geld sparen. Für einen möglicherweise anstehenden Umzug Richtung Bayern, aber das wäre ja total langweilig. Und so ... vernünftig. Glücklicherweise hab ich von der Arbeit noch einen Büchergutschein geschenkt bekommen, hier darf ich also Geld verprassen. Ha! Man muss sich nur noch überlegen welches Buch/welche Bücher ich mir kaufen möchte. Entscheidungen ... ekelhaft. Da beschäftige ich mich lieber weiter mit meinen Halsschmerzen und leide fürchterlich.