Wie bereits im vergangenen Jahr wurde der Indiebookday wieder als Feiertag für Buchmenschen zelebriert. Eine Tour durch sechs Münchner Buchhandlungen mit Kollegen und Freunden inklusive Kuchenfinale stand auf dem Plan. Und wie auch im letzten Jahr eskalierte das ganze zu einem Einkaufsrausch, der mich mit sechs neuen Büchern zurückgelassen hat. Aus diesem Grund werden die gestern erworbenen Bücher aus der März-Aufstellung herausgenommen und hier einzeln nochmal präsentiert.
Nachdem ich Ende Januar noch vier Bücher aus unabhängigen Verlagen präsentiert habe, die 2018 erscheinen, kann ich mit stolzgeschwellter Brust verkünden, dass ich nun alle vier Bücher besitze. Möglicherweise muss ich das Format also nochmal wiederholen, um für den Herbst gewappnet zu sein.
Hier nun aber alle sechs Bücher, die gestern heimtückisch in meinen Jutebeutel gesprungen sind:
Bestseller von Beka Adamaschwili. Erschienen bei Voland & Quist. Diese Buchblogger-Influencer! Da rede ich auf der Buchmesse mit Sarah und Julia und beide loben "Bestseller" in den höchsten Tönen und dann kann ich nicht anders, als das Buch direkt am Indiebookday zu kaufen. Mir wurden Fußnoten versprochen und ein ironisch-böser Blick auf die Literaturszene. Das werde ich überprüfen!
Nicht zur Veröffentlichung bestimmt von Elisabeth Borchers. Erschienen bei weissbooks. Als ich dem nicht anwesenden Herrn Gatsby während der Indiebookday-Tour ein Foto meiner bisher erstandenen Bücher geschickt habe, war seine Antwort nur: "War ja klar dass du Borchers kaufst". Ich bin wohl zu vorhersehbar. Aber wie soll man als Liebhaberin von Verlagsgeschichte bitte an einem Buch über Verlagsgeschichte vorbeigehen? Eben!
Peach von Emma Glass. Erschienen in der Edition Nautilus. Wie bitte hätte ich dieses düster-klebrige Buch in der Buchhandlung stehen lassen können, wenn es sich doch schon seit Wochen in meinem Kopf eingenistet hat? 118 Seiten. Wahrscheinlich hab ich "Peach" innerhalb von einer Stunde inhaliert und ich freu mich schon jetzt auf diese poetische Stunde.
Tyll von Daniel Kehlmann. Erschienen in der Büchergilde Gutenberg. Eben jenes Buch stand in der Rowohlt-Ausgabe auf meinem Weihnachtswunschzettel. Und auch auf dem Wunschzettel von Herrn Gatsby. Eingezogen ist es bisher aber noch nicht. Die optisch wirklich herausragende Ausgabe der Büchergilde hat nun das Fass zum Überlaufen gebraucht. Nun gilt es abzuwarten, ob ich nach der Lektüre genauso "sprachtrunken, bildersatt und verzaubert" bin wie Denis Scheck.
Nordwasser von Ian McGuire. Erschienen bei mare. Schon auf der Leipziger Buchmesse winkte mir die Walflosse fröhlich-düster zu, doch ich konnte dem Kaufreflex widerstehen. Schließlich hatte ich den Indiebookday schon im Kopf und wusste, dass sich im Buchmessen-Koffer kein Platz mehr für ein Buch finden würde. Schlussendlich durfte der Wal also doch ins Regal, nur eben zeitverzögert und mit dem Jutebeutel als Transportmittel.
Eileen von Ottessa Moshfegh. Erschienen bei liebeskind. Schon seit längerer Zeit schleiche ich um dieses Buch herum. Gestern nun lag es als Mängelexemplar bei Buch & Töne und mein Herz klopfte ganz schnell und meine Hände packten das Buch noch schneller an sich, um es an jenes schnell klopfende Herz zu pressen.
Am allerliebsten hätte ich nun eine Woche frei, um alle Bücher direkt sofort gleich zu lesen. Geht aber nicht. Häppchenweise ist das ganze wahrscheinlich auch magenschonender. Von den fünf Büchern, die ich mir am Indiebookday 2017 gekauft habe, habe ich in der Zwischenzeit drei gelesen. "Hinfallen ist wie anlehnen, nur später" von Sebastian 23 und "Das unendliche Buch" von Noëlle Revaz teilen sich das Schicksal der ungelesenen Bücher. Wir werden sehen, wie viele der 2018-Bücher ich in einem Jahr gelesen haben werde.
Seit ihr gestern auch zum Indiebookday ausgezogen, um nach Büchern aus kleinen, unabhängigen Verlagen zu stöbern? Wart ihr erfolgreich?