Freitag, 30. Januar 2015

Fotobreze - Januar 2015

Oh weh, der erste Monat des Jahres 2015 ist schon vorbei. Ich habe Schnupfen und muss Französisch lernen. Je dois apprendre français. Oder so. Ich mag es ja, wenn ich mir irgendwelche Sätze zusammenbaue und keine Ahnung habe, ob die stimmen. Aber sie klingen lustig. Insbesondere, wenn ich die laut sage. Insbesondere, wenn ich die mit Schnupfen laut sage.




// Wintereinbruch //
// Seht her, ich fahre zum Sport! //
// Nennt es Kunst - oder nennt es Toilettenbürste in der Uni // 


// Nur noch wenige Seiten, dann bin ich mit Breakfast at Tiffany's durch. Ein prima Buch //
// Der Elefant repräsentiert meine Schnupfnase //
// Geschenke für Herrn Gatsby. Lustigerweise haben wir "Baal" immer noch nicht gesehen, die Vorstellung fiel aus, ich hab die Karten umgetauscht, damit wir es Anfang Februar sehen können und jetzt, jetzt gibt es wohl ne einstweilige Verfügung gegen das Residenztheater - werde ich das Stück nie sehen? //


// Der Hula-Hoop-Bär macht Sport //
// Der Paddington-Bär war im Kino //
// Und das Lego-Männchen lernte in der Gender-Vorlesung etwas über Venushügelstraffung //


// Dreimal München //
// Olympiapark //
// Residenztheater //
// Schlosspark Nymphenburg //


// Warum ist in meiner roten Paprika eine grüne Baby-Paprika? Das sieht voll traurig aus //
// Muffins und Tee machen jeden Tag schee. Oder so ähnlich //
// Kusmi Tea zum Beispiel //


// Falafel und Salat und Guacamole //
// Pfannkuchen mit Gorgonzola-Spinat-Füllung //
// Pfannkuchen mit Hackfleischfüllung //
// Ich mag Pfannkuchen // 


// Das Fensterbrett neben meinem Bett heute Morgen. Der steigende Taschentuchverbrauch nervt //
// Guckt alle mal wieder Sailor Moon! //
// Crack in the wall - Kommt da jetzt Doctor Who raus? // 


// Weil man Olli Schulz unbedingt hören sollte
// Weil man Vor dem Fest unbedingt lesen sollte //
// Weil man den Dachs unbedingt sehen sollte (bei Mark Forster gefallen mir doch nur zwei Lieder. Schade) // 


// Organisation ist alles - ich hab schon mal ein Notizbuch für meine Masterarbeit angelegt //
// Eigentlich sollte ich mich gerade mit diesen Französisch-Unterlagen beschäftigen. Später dann //
// Mein Thema für die Masterarbeit // 


// Einen eigenen Blogeintrag schaff ich wohl nicht mehr, aber "Leb wohl, Berlin" von Christopher Isherwood ist total interessant. 30er Jahre! Berlin! Und er ist wirklich eine Kamera! //
// Truman Capote ist aber auch nicht zu verachten //
// Die Bücher zur Lesenacht der aufgeschobenen Bücher //


// Weihnachtsgeschenkmitbringsel der Französischdozentin - hauptsache Schokolade //
// Wenn jetzt Semesterferien sind, gibt es gar keinen Pizzadienstag mehr :( //
// Ich mag Marshmallows. Ich mag Schokopudding. Zusammen schmeckt das etwas eigenartig, aber amüsant //

Donnerstag, 29. Januar 2015

Suchbegriffe für Nordbrezen - 8

Oh weh, ich habe meine persönliche Lieblingskategorie vollkommen vernachlässigt. Dabei amüsiert es mich immer sehr, mit welchen Suchbegriffen Menschen hier landen. Gut. Manchmal amüsiert es mich auch nicht, manchmal macht es mir auch einfach nur Angst. Und dann frage ich mich, ob ich auch manchmal so eigenartige Suchbegriffe schreibe. Und ob sich die Leute, auf deren Seite ich dann lande, auch über die eigenartigen Suchbegriffe amüsieren. Oder Angst haben. Ein Kreislauf! Wie schön.
Eigentlich schreibe ich jetzt nur einen Blogeintrag, damit ich nicht Französisch lernen muss. Je ne parle pas français. Je suis nulle. Wetten, in diesen zwei Sätzen sind wieder hundert Fehler enthalten?

carrie bradshaw hochzeit standesamt
Jaja. Sex and the City. Werde ich wohl nie wieder los. Erinnert mich aber daran, dass bald Semesterferien sind und dann werde ich Gossip Girl weitergucken. Staffel 5 und 6! Es wird ein großer Spaß. Vielleicht sollte ich mal gucken, ob die DVDs auch eine französische Tonspur haben. Schließlich steht in meinem Kurzgrammatiklernbuch, dass man sich französische Filme angucken soll, um dann irgendwann die falsche Grammatik der Schauspieler korrigieren zu können. Da musste ich ja schon sehr lachen.
bleigießen tintenfisch
Silvester finde ich doof, aber Bleigießen finde sehr amüsant. Leider weiß ich gar nicht mehr, wo mein Tintenfischalienmaskenbleiklumpen abgeblieben ist. Ich rate mal ins Blaue hinein - ich hab das Ding weggeschmissen.
boot gemalt wasser
Boote! Wasser! Ich möchte gerne wieder nach Hamburg. Das einzige gemalte Boot, an welches ich mich erinnern kann, ist das Isarpaddelboot. Das ist gefühlt hundert Jahre her und hat mir gezeigt, wie furchtbar schlecht ich im Paddeln bin. Wenn ich in Hamburg aufgewachsen wäre, hätte ich mir von meinen Eltern gewünscht, dass ich auf der Alster paddeln darf. Oder segeln. Beides. Hauptsache Boot.
buchrezension die bienen von laline paull
Das Buch ist immer noch groß. An Weihnachten habe ich eine Biene im Garten meiner Eltern gesehen und, urch meine Buchlektüre festgestellt, dass die Biene bald stirbt, weil es viel zu kalt ist. Die muss doch in ihren Stock.
dummer azubi
Also bitte. Was soll denn das? Azubis sind niemals dumm. Niemals. Wie lang meine Ausbildung schon vorbei ist. Das macht mir Angst. Ich hab doch erst gestern mit dem Studium angefangen, oder? Dann kann doch die Ausbildung noch nicht so lang her sein. Ist sie aber. Fast schon 10 Jahre. Im September 2006 hab ich angefangen. Im Februar 2009 hab ich aufgehört.
mindestlohn volontariat
Ich finde es immer noch ganz furchtbar, dass mein eigener Studiengang die Ausbeutung von Praktikanten fördert, weil man ein Praktikum machen muss und das damit ein Pflichtpraktikum ist und man damit nicht unter das neue Mindestlohngesetz fällt. In letzter Zeit guck ich manchmal bei Stellenanzeigen nach den Gehaltsangaben. Da steht aber meistens nichts. Mal sehen, wie das wird, wenn ich dann wirklich eine Stelle suchen muss. Im Sommer. Oder Herbst.
orcas augen
Dieser Suchbegriff sagt mir, dass ich nicht die Einzige bin, die denkt, bei Orcas wäre der große weiße Fleck das Auge.
'me cles ... ah, toujour la
Kein Mensch wird mir glauben, dass ich diesen Suchbegriff nicht selbst eingefügt habe. Habe ich aber nicht. Er erfreut mich aber sehr, weil ich jetzt in meinem Kopf ganz laut Thees Uhlmann singe: "Ich hab das schönste auf der Welt gesehen - Paris im Herbst." Ich hab Paris noch nicht im Herbst gesehen. Ich habe Paris noch gar nicht gesehen, würde das aber gerne ändern. Vielleicht noch dieses Jahr. Und dann werde ich die Franzosen mit meinen unfassbar guten Französischkenntnissen umhauen. Die werden staunen! Die werden staunen - weil sie nichts verstehen. Und weil ich sie nicht verstehe. Und dann werden wir gemeinsam weinen. Ich weiß nicht, was "weinen" auf Französisch heißt. In meinem Französischbuch weint niemand. Yasmina will ein Piercing und Jéremie muss seinen Hund abgeben, weil der im Hochhaus nicht wohnen darf (ich glaube, dass der Hund weg musste, der kam nämlich schon lange nicht mehr vor und der Hausmeister hat gesagt, dass sich die Nachbarn beschwert haben. Aber das wäre voll gemein. Der arme Hund. Le chien!)
backpulver bei stimmlosigkeit
Kann mir das wer erklären? Soll man bei Stimmlosigkeit Backpulver lutschen, oder wie? Das hört sich sehr eklig an. Könnte man das auch einfach nicht machen?
bemalte chucks
Ich hatte schon so lange keine Chucks mehr an. Jetzt liegt ja auch Schnee, da friere ich zu schnell. Früher ging das noch besser.

Dienstag, 27. Januar 2015

Aufbrezeln in München - Teil 4.

Dieses Mal kaufte ich mir eine Breze als "In der Arbeit essen"-Breze. Weil ich nämlich in der Früh nichts gegessen habe. So wie immer. Und in der Arbeit hungere ich dann entweder oder ich bin schlau genug, mir etwas mitzunehmen. Brot oder nen Keks oder nen Smoothie oder nen Apfel. Mehr brauch ich auch nicht, ich arbeite ja nur maximal 6 Stunden und mach keine Pause, esse also nebenbei und wenn ich daheim bin, gibt es dann ein richtiges Mittagessen. Gestern aber (denn die Breze kaufte ich gestern. Also am Montag) hatte ich in der Früh keine Lust Brot oder einen Apfel mitzunehmen und außerdem wusste ich ja, dass mir noch eine Breze fehlt. Deswegen habe ich also einen Zwischenstopp auf dem Arbeitsweg eingelegt und eine Breze gekauft.
Die Frau, die vor mir die Bäckerei betreten hat, hat mich vorgelassen, weil sie noch in ihrer Tasche wühlen musste. Deswegen habe ich mich freundlich bedankt und dem Bäckereifachangestellten meinen Wunsch mitgeteilt: Eine Breze.
Bäckereifachangestellter: "Eine Breze. Eine lachende Breze?"
Ich: "Eh ... ja."
Bäckereifachangestellter: "Das macht dann 60 Cent, Grinsemaus."

...

Grinsemaus! Er hat ernsthaft "Grinsemaus" zu mir gesagt! Um kurz vor 10 Uhr (gut, das klingt jetzt nicht so schlimm, aber ich war da noch sehr müde)! GRINSEMAUS! Ich komme da nicht darüber hinweg. Ich hab nicht gegrinst! Ich hab normal geguckt. Wie immer halt. Ich grinse nicht! 

Name: Breze (jedenfalls hab ich eine Breze bestellt und der Mann hat Breze gesagt und auf der Homepage steht auch Breze. Ich sollte in Zukunft genauer nach den Produktschildern gucken)
Preis: 0,60 Euro*
Optik: helle Farbe, insgesamt vier Salzkörnchen, am Bauch nicht aufgesprungen, dicke Ärmchen, mittelgroß
Konsistenz: außen knusprig, innen nur ganz leicht fluffig, Ärmchen weich, etwas trocken
Geschmack: neutral, wobei ich im Nachhinein sagen würde, dass durch die wenigen Salzkörnchen der typische Brezengeschmack gefehlt hat
Gesamturteil: okay, wäre mit etwas mehr Salz eindeutig besser
Ich vergebe 3 von 5 Brezen.

 
Grinsemaus ... also wirklich!
Und die Breze lacht nicht mal!


* Ich hatte mal behauptet, dass ich den Durchschnittspreis einer Breze bei 50 Cent sehen würde. Anscheinend habe ich mit getäuscht und ein Preis zwischen 50 und 60 Cent ist normal.

Samstag, 24. Januar 2015

Das SuB-Buch der Woche - Folge 7.


Der junge Arkadij bricht nach St. Petersburg auf, um dort seinen unbekannten Vater zu suchen. In der chaotischen Großstadt beginnt eine Odyssee durch Elendsquartiere, fürstliche Salons, Spielhöllen und revolutionäre Zirkel. Als er seinen Vater endlich findet, bahnt sich eine Katastrophe an.

So spricht der Klappentext zum dieswöchentlichen SuB-Buch. Es handelt sich um "Der Jüngling" von Dostojewskij. Fjodor M. Dostojewskij. Ich kann mir nie merken, von welchem russischen Schriftsteller welches Werk ist. Die verschwimmen für mich alle in eine Person. Ich glaube, über Dostojewskij habe ich einen Film gesehen. "Ein russischer Sommer". Eine kurze Recherche ergab, dass ich falsch lag. Natürlich ist das ein Film über Tolstoi. Was meine Behauptung, dass alle russischen Schrifsteller für mich in eine Person verschwimmen, untermauert. 
"Der Jüngling", also. Gekauft habe ich das 2010 und ich kann mich schwach daran erinnern, dass ich 2014 in Hamburg ein wenig in das Buch hineingelesen habe. Was man auch daran erkennt, dass bereits auf der ersten Seite zwei Sätze unterstrichen wurden.

"Man muß schon allzu erbärmlich in sich selbst verliebt sein, um ohne Schamgefühl etwas über sich zu schreiben."

Ohne jemals russische Literatur gelesen zu haben, habe ich den Eindruck, dass die schwer ist. Aufgebläht, lang, ausführlich. Deswegen stehe ich nun vor einem Dilemma. Ich weiß nicht, ob ich "Der Jüngling" behalten soll. Ich habe nämlich gerade zwölf andere Bücher aus meinem Regal aussortiert, die ich bei Momox verkaufen möchte (Dafür würde ich 27 Euro bekommen und für 27 Euro kann ich den Herzschmerz verdrängen, den ich beim Anblick der Lücken im Regal erleide). Packe ich da nun Dostojewskij hinzu? Denn eigentlich wäre es kein richtiger Abschied. Herr Gatsby hat die komplette rote Piper-Gesamtausgabe von Dostojewskij. Falls mich jemals die russische Sehnsucht packen sollte, kann ich mich da bedienen. Reichlich bedienen. Der Unterschied liegt allein in der Übersetzung, wobei da das "allein" falsch sein kann, vielleicht ist gerade die Piper-Übersetzung gar furchtbar. Oder meine Übersetzung. Der oben angestrichene Satz lautet in der E.-K.-Rahsin-Piper-Übersetzung:

"Da müßte man denn doch schon gar zu erbärmlich in die eigene Person verliebt sein, um ohne Scham vor sich selbst sein ganzes Leben aufzudecken!"

Die schwierigen Fragen des Lebens, also. Take or toss?

Donnerstag, 22. Januar 2015

Vor dem Fest von Saša Stanišić.


Originalausgabe - Erschienen bei Luchterhand - März 2014

"Noch ist Zeit vor dem Fest. Die Nacht muss ausgestanden werden, am Tag werden die letzten Vorbereitungen getroffen. Das Dorf kocht, das Dorf sprüht Glasreiniger, das Dorf schmückt die Laternen. Für die gute Statik des Scheiterhaufens hat lange unser Tischler gesorgt, der ist jetzt tot. Ein zugezogener Innenarchitekt aus Berlin hat sich an seiner Stelle angeboten, aber das gibt nur Probleme. Die Sitzordnung, brisantes Thema. Wer kriegt den Biertisch vorn am Scheiterhaufen? Wer hat es verdient, den Flammen nah zu sein?"

Ich finde es furchtbar schwer, für dieses Buch Worte zu finden. Worte, die passen und niemanden verschrecken, weil ich nicht möchte, dass man abgeschreckt wird. Ich möchte das Gegenteil. Ich möchte, dass Menschen dieses Buch lesen und verstehen, was ich meine, wenn ich sage, dass ich es furchtbar schwer finde, für dieses Buch Worte zu finden. 
Versuchen wir es mit: Es geht um das Dorf Fürstenfelde in der Uckermark. Das Dorf feiert alljährlich ein Fest. Das Annenfest.  Es ist die Nacht vor dem Fest. Und wir begleiten das Dorf durch die Nacht und durch den Festtag. Aber hauptsächlich durch die Nacht. Da gibt es den Fährmann, denn das Dorf hat zwei Seen, aber eigentlich gibt es den Fährmann nicht mehr, der ist tot. Es gibt Frau Kranz, die alt ist und Bilder vom Dorf und seinen Bewohnern malt. Es gibt Ulli, der eine Garage hat, in der das Dorf trinken geht. Es gibt Anne, die joggt. Es gibt die Fähe, die Eier stiehlt. Es gibt den Glöckner und seinen Lehrling. Es gibt Frau Schwermuth, die im Haus der Heimat das Archiv führt und etwas verbirgt. Es gibt noch weitere Dorfbewohner. Beispielsweise gibt es Herrn Schramm:

"Und Herr Schramm, ehemaliger Oberstleutnant der NVA, dann Förster, jetzt Rentner und, weil das nicht reicht, schwarz, reibt die Münze über die Stelle am Zigarettenautomaten, wo andere vor ihm gerieben haben. Er riecht an seinen Fingern, seine Finger riechen nach lauwarmen Geldabrieb.
[...]
Herr Schramm ist ein Mann mit Haltung und Haltungsschaden. Herr Schramm legt dem Automaten die Pistole an die Schläfe.
[...]
Herr Schramm tritt drei Schritte zurück und erschießt den Zigarettenautomaten." 

Jeder Dorfbewohner (also, nicht alle Dorfbewohner. Das wären bestimmt ein paar mehr. Einwohnerzahl ungerade und so) bekommt seine eigene Geschichte, alle Geschichten sind miteinander verwoben, dazu gibt es Aufzeichnungen aus dem Archiv und dann das Fest. Mehr passiert nicht. Es muss aber auch nichts passieren. Die einzelnen Personen sind jede für sich so interessant und authentisch gestaltet, dass da nichts passieren muss.

Was für mich "Vor dem Fest" auszeichnet, ist die schnörkellose Sprache, die mehr Bilder zeichnet als hundert Adjektive. Oder so ähnlich. Ich kann das nicht beschreiben, aber wenn ich ein Buch schreiben wollen würde, dann würde ich es so schreiben wollen. Einfache, aber anstrengende Sprachbilder. Ist das nicht ein Widerspruch? Dann - Einfache Sprache, die anstrengt. Und nicht immer ganz klar ist. Und am Schluss dann doch klar wird. Auf jeden Fall ist das kein Buch, dass man mal eben schnell in der U-Bahn lesen kann. Mir sind einige Dinge erst klar geworden, nachdem ich gerade nochmal die ersten Seiten überblättert habe. Da steht eigentlich schon alles. Aber das weiß man noch nicht.
Vollkommen verdient hat Saša Stanišić 2014 den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen.


"Es ist doch fabelhaft, sich zu beweisen in Tätigkeiten, die keinen Nutzen haben.

Mittwoch, 21. Januar 2015

Mein liebster #leseplatz

Tobi von Lesestunden hat gefragt, wo man am liebsten liest und ich antworte. Um zu antworten, musste ich aber erst einmal den Wäscheständer zur Seite räumen, um ein eindrucksvolles Foto zu machen, denn eigentlich lügt das Foto ein bisschen, weil dort, wo der Stuhl steht, steht derzeit sehr häufig der Wäscheständer. Bei Wind und Schnee macht sich der nämlich nicht so gut auf dem Balkon. Obwohl ich eigentlich dachte, der Balkon wäre witterungsgeschützt. Egal. Die Wäsche musste eh abgehängt werden, nur war ich die letzten Tage zu faul dazu. Jetzt ist sie weg und der Wäscheständer auch und ich konnte ein Foto von meinem liebsten Leseplatz machen.

Dem hier nämlich:


Mein liebster Leseplatz befindet sich in unserer Bücherecke, die man bereits auf den ersten Wohnungsfotos bewundern durfte. Seitdem hat sich in dieser Ecke nicht viel verändert. Außer, dass mehr Bücher dazugekommen sind. Ich mag diesen Sessel gar sehr, weil man auf ihm wippen kann und ich es sehr schön finde, wenn ich ein Buch lese und immer wippen kann. Wippen ist eh wunderbar. Man sollte viel öfter wippen. Ich wippe auch sehr häufig mit dem Esstischstuhl, auf welchem ich sitze, wenn ich vor dem Laptop sitze. Auf dem Foto sieht man noch eine Teetasse mit Tee und einen Teller mit zwei Kartoffelbrotschreiben mit Butter, die ich gerade esse. Ich habe die kunstvoll auf den Boden gestellt, um damit zu verdeutlichen, dass ich während des Lesens gerne Tee trinke. Und esse. Und meistens stehen die Sachen auf dem Boden, weil ich kein kleines Tischchen habe. Ich glaube, ich will auch gar kein kleines Beistelltischchen. Außerdem sieht man links unten noch eine Ecke von der Couch und auf der lese ich auch sehr häufig. Ich mag unsere Couch auch. Die ist groß und breit  und sehr gemütlich. Was ich gerade weniger mag: Das Brot, weil das hart ist. Falls das jemanden interessiert. Ich hab auch ganz kunstvoll und ganz unauffällig ein Buch auf den Sessel gelegt. Um den Leseplatz noch eindeutiger zu gestalten. Bald bin ich mit "Vor dem Fest" von Saša Stanišić fertig und kann von der Großartigkeit des Buches erzählen. Außer die letzten 60 Seiten sind ganz, ganz furchtbar. Dann mach ich das nicht.

Wenn ihr auch einen Lieblingsleseplatz habt und davon berichten möchtet, könnt ihr das nun tun. Ihr könnt aber auch einen Blogeintrag dazu schreiben und den Link an Tobi von Lesestunden schicken, die freut sich sehr.

Dienstag, 20. Januar 2015

Aufbrezeln in München - Teil 3.

Bei diesem Brezenkauf konnte ich das Spielkind in mir rauslassen. Denn ich liebe den Backautomaten bei ALDI. Man muss eine Taste drücken! Und kurz warten! Und dann die Ware in eine Tüte packen! Herrlich! Gibt es sowas eigentlich auch für den Kinderkaufladen? Früher hatte ich mal einen Kinderkaufladen und meine Mutter hat sich viel Mühe gegeben den mit schicken Lebensmitteln auszustatten (ich glaub, ich hatte echte Nudeln. Auf jeden Fall hatte ich echte Nudeln für die Fütterung meines Barbie-Pferds) und ist jetzt immer sehr traurig, wenn sie sieht, was für prima Lebensmittel-Dinge es jetzt für Kinderkaufläden gibt. Ich bin da auch immer sehr traurig, weil ich auch gerne "schneidbares" Holz-Brot oder eine Plüsch-Pizza hätte.
Und weil ich keine Plüsch-Pizza habe, drücke ich gerne auf die Tasten beim Backautomaten bei ALDI. Ersatzbefriedigung. Wobei es mich auch sehr traurig macht, wenn dann die Backautomaten-Stimme sagt "Einen Moment bitte! Das von Ihnen ausgewählte Produkt wird gerade für Sie ofenfrisch hergestellt! Bitte drücken Sie in 4 Minuten noch einmal die Produkttaste!". Dann weine ich ganz leise, laufe durch den ALDI, drücke noch einmal und die Stimme sagt, ich muss immer noch 4 Minuten warten. Dann geh ich zur Kasse und es gibt kein Brot im Hause Nordbreze-Gatsby. Ja! So ist das dann eben.
Glücklicherweise ging beim Brezen-Kauf alles gut und sogar Herr Gatsby hat eine Breze bekommen (weil ich dann zweimal auf die Taste drücken darf!).

Name: Laugenbrezel
Preis: 0,29 Euro
Optik: sehr hell, mittelgroß, mittelsalzig, aber das Salz ist komisch verteilt und die Salzkörner sind auch sehr weich, quasi eingebacken? Breze nicht aufgesprungen, Rückseite okay, Ärmchen mitteldick
Konsistenz: Breze weich, Ärmchen weich, alles weich, auch das Innere weich und fluffig
Geschmack: gut, nicht trocken, schmeckt auf jeden Fall mehr nach Breze, als die andere beiden bisher getesteten Brezen
Gesamturteil: auch, wenn das jetzt ein Schlag ins Bäckergesicht ist, ich mochte bisher die ALDI-Breze am liebsten. Zwar ist sie insgesamt etwas weich (das bezieht sich sowohl auf den Teig, als auch auf die sehr eigenartigen Salzkörnchen), aber sie schmeckt nach Breze! Ein sehr prima Preis-Leistungs-Verhältnis, quasi.
Deswegen bin ich nun total gemein und vergebe ... 4 von 5 Brezen.


Freitag, 16. Januar 2015

#bookupDE beim Piper Verlag - Büchermenschen, Bücher und Büros.

Social Media trifft Büchermenschen, Büchermenschen treffen Social Media, treffen sich über Social Media, treffen Büchermenschen, treffen sich im real life. 
 

So oder so ähnlich könnte man die Veranstaltung umschreiben, bei der ich heute war. Bookup ist das Stichwort. Bookup beim Piper Verlag. Was ein Bookup ist, wird bei LesenLebenLachen sehr schön erklärt. Kurzversion: Buchmenschen treffen sich an Buchorten und tweeten, instagramen, facebooken, schreiben darüber. Und das unter dem Hashtag #bookupDE
Und da war ich nun also heute. Buchmensch ist klar, Buchort ist mit dem Piper Verlag auch klar. Alleine für das Gebäude bzw. die beiden Gebäude hat sich die Veranstaltung schon gelohnt. Alte Villa plus schicke, moderne, verglaste Büros mit Balkon. Mag ich. Und man kann im Piper-Haus auch wohnen. Leider weiß ich nicht, wann denn da mal eine Wohnung frei wird. 
 
Jedenfalls.

 
Wir bekamen eine Führung durch den Verlag unter dem Motto "Reise entlang der Straße europäischer Geschichtenerzähler" - jede Station stand für ein Land und für ein Buch. 
Erster Halt war das stürmische England - das Taschenbuch-Lektorat. Dort wurde uns neben der Lektoratsarbeit auch das Buch "Der Sommer, in dem es zu schneien begann" von Lucy Clarke vorgestellt. Hier ist nicht nur das Buchcover hübsch, sondern auch die Autorin. 
Weiter ging es ins finstere Italien mit dem Hardcover-Lektorat und "In der Finsternis" von Sandrone Dazieri. Und ich werde ab jetzt einfach gar nicht mehr sagen, dass ich eigentlich Thriller nicht mag, anscheinend stimmt das einfach nicht mehr. Denn das Buch klang total spannend.
In der nächsten Station ging es um Polen und das Sachbuch-Lektorat. Warschau ist die neue Stadt, die sich Hipster merken müssen. Jawohl. Da gibt es Milchbars und Krapfen.
Apropos Krapfen - zur Halbzeit gab es Essen. Mini-Butterbrezen! Was habe ich mich gefreut (trotzdem darf der Piper Verlag nicht bei "Aufbrezeln in München" mitmachen, die Breze lief außerhalb der Wertung).
Nach der Stärkung ging es nach ... Morbiolien? Nee. Ich glaub, es war Morbidien. Jedenfalls ging es ins Fantasy-Lektorat. Dort lernten wir etwas über Fantasyweltenaufbau und die Begeisterung der Lektorinnen für ihre Bücher. 
Letzter Stop - Marketing. Und ich glaube, das Land war Deutschland. Das Buch spielt auf jeden Fall in München. "Honigtot" von Hanni Münzer. Da weiß ich noch nicht, ob ich das lesen möchte, weil ich auf Frauenromane in letzter Zeit keine Lust habe. Mal sehen. 


Zum Abschluss gab es ein Gruppenfoto und Leseexemplare. Mit Leseexemplaren kann man Büchermenschen natürlich immer glücklich machen. Neben den bereits genannten Büchern bin ich sehr gespannt auf "Couchsurfing im Iran" von Stephan Orth, weil ich das Couchsurfing-Konzept total faszinierend finde (aber selber würde ich es nicht machen, weil ich der größte Angsthase der Welt bin) und der Iran ein für mich so vollkommen unbekanntes Land ist. Da ist doch Krieg. Da kann man doch nicht couchsurfen. Oder doch?

Mir hat das #bookupDE-Treffen beim Piper Verlag sehr gut gefallen. Yay, Tweet-Marathon. Wie viel Spaß sowas macht. Hier zum Nachlesen. Und ich mag es ja immer, wenn man Leute sieht, die man sonst nur in Buchstabenform sieht. Und es war total interessant die unterschiedlichen Arbeitsweisen der verschiedenen Lektorate erklärt zu bekommen. 

Mein herzlichster Dank für diesen prima Abend geht an die Organisatorinnen beim Piper Verlag und an Frau Brösel vom bröseligen Bücherregal. Kann man wieder machen. Muss man wieder machen.

Das SuB-Buch der Woche - Folge 6.


Dieses Mal ist das SuB-Buch lustig, weil ich es schon gelesen habe. Aber auch nicht gelesen habe. Es geht um Wuthering Heights von Emily Brontë und Sturmhöhe von Emily Brontë habe ich bereits 2009 gelesen. Das ist nun also sechs Jahre her, ich habe fast keine Erinnerungen mehr an das Buch. 

One of the most passionate and heartfelt novels ever written, Wuthering Heights tells of the relationship between Chatherine Earnshaw and Heathcliff, the orphan boy her father adopted and brought to Wuthering Heights when they were children.
While Catherine forms a deep attachment to Heathclif, her brother Hindley despises him as a rival. Heathcliff becomes torn between love for Catherine and the rage and humiliation he suffers. Finnaly he can stand it no longer and, in the violence of a summer storm, leaves the Heights for three years. During hins absence Catherine has married, but her tormented heart belongs eternally to Heathcliff who is now prepared to exact his tyrannical revenge.
With its freedom from social convention and its unparalleled emotional intensity, Wuthering Heights is a highly original and deeply tragic work.

Meine Ausgabe ist eine Penguin-Ausgabe, die durch ein sehr hässliches Cover besticht. Da gefällt mir meine deutsche Ausgabe sehr viel besser. Die ist auch doppelt so dick wie die englische Ausgabe. Das amüsiert mich ja schon immer. Warum sind englische Bücher immer auf dünnem Papier in kleiner Schrift gedruckt und warum sehen englische Bücher nach dem Lesen immer so aus, als hätte man die durch einen Aktenvernichter geschoben? 
Ich bin immer noch der Meinung, dass die Brontë-Schwestern viel besser sind als Jane Austen. Erstens sind das drei und zweitens passiert bei den Schwestern auch mal was, da gibt es nicht nur einen marriage plot (ich komme nicht darüber hinweg, dass die Gender-Studies-Dozentin meinte, dass Jane Austen chick lit geschrieben hat ...). Trotzdem habe ich derzeit keine Lust dieses Buch zu lesen. Englische Klassiker können warten, die sind auch in ein paar Jahren noch gut.
Eigentlich wollte ich einmal eine Sturmhöhe-Verfilmung angucken, aber ich weiß nicht, welche da empfehlenswert ist. Jemand nen Tipp?

Mittwoch, 14. Januar 2015

Der Marsianer von Andy Weir.


Originaltitel: "The Martian" - Aus dem Amerikanischen von Jürgen Langowski - Erschienen bei Heyne - November 2014

Bei einer Expedition auf dem Mars gerät der Astronaut Mark Watney in einen Sandsturm und wird bewusstlos. Als er aus seiner Ohnmacht erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Nahrung. Ohne Ausrüstung. Und ohne Crew, denn die ist bereits zurück auf dem Weg zur Erde. Für Mark Watney beginnt ein spektakulärer Überlebenskampf ...

Anmerkung: Ich habe bisher noch nie ein Weltraum-Science-Fiction-Buch gelesen, weil ich mich nicht besonders für dieses Genre interessiere. Ich find auch Star Wars und Star Trek und all das eher langweilig. Ich wollte aus diesem Grund auch erst nicht Doctor Who gucken, wurde aber glücklicherweise eines besseren belehrt. Ich glaube, ich mag Weltraum-Science-Fiction-Dinge nicht so gerne, weil ich die meisten Alien-Konstrukte doof finde.

Erste Beruhigung - Bei "Der Marsianer" von Andy Weir kommen keine Aliens vor. Klarer Pluspunkt. Auch sonst hat mir das Buch richtig gut gefallen. So gut, dass ich selbst überrascht war. Die letzten Seiten habe ich in der Straßenbahn gelesen und dann musste ich aufhören, weil ich aussteigen musste. Das war furchtbar. Ich konnte nicht weiterlesen, weil ich in der Arbeit war. 

Die Ausgangslage wird ja bereits im Klappentext verraten. Mark Watney sitzt auf dem Mars fest. Das mit "Ohne Nahrung. Ohne Ausrüstung" stimmt nicht so ganz, seine Crew sollte eigentlich ein paar Wochen auf dem Mars bleiben und deswegen steht da eine Wohnkuppel. Mit Nahrung für sechs Personen. Das Problem ist eher, dass die Vorräte begrenzt sind und er keine Kommunikationsmöglichkeit mit der Erde hat. Weil Mark aber ein gewissenhafter Astronaut ist, führt er Logbuch und so lesen wir in seinen Einträgen über seine Versuche, dieser auswegslosen Situation zu entkommen. Mark ist nicht nur gewissenhafter Astronaut, er ist eigentlich Botaniker und schon bald verwandelt er die Wohnkuppel in eine riesige Kartoffelfarm. Denn er hat einen Plan. In vier Jahren landet die nächste Marsmission und bis dahin will er überleben. Mit Kartoffeln.
Ein hervorragender Plan, wie ich finde. Nach drei Tagen hätte ich keine Lust mehr auf Kartoffeln und würde sterben.
Mark versucht also die Zeit bis zu seiner möglichen Rettung rumzukriegen, er muss sich aber nicht langweilen, denn er kann Serien aus den 70er Jahren angucken, die seine Kommandantin auf ihre USB-Stick hinterlassen hat. Außerdem geht immer irgendetwas schief, er schwebt ständig in Lebensgefahr, aber irgendwie wirkt das nicht so dramatisch, weil Mark das Logbuch sehr unterhaltsam schreibt. Oder eher - Andy Weir lässt Mark das Logbuch sehr unterhaltsam schreiben. Auch wenn häufig chemische und technische Prozesse erklärt werden, wird es nie langweilig. Ich versteh nur manche Sachen nicht, weil ich in den naturwissenschaftlichen Gebieten eher eine Niete bin. 
Irgendwie dachte ich, dass das komplette Buch nur aus dem Logbuch besteht. Das ist nicht der Fall (ich weiß aber auch gar nicht, wie ich dachte, dass das Buch endet). Ab einem gewissen Punkt erfährt man auch, was die NASA so treibt und wie die Pläne für die Rettung von Mark aussehen. Ob und wie Mark gerettet wird, verrate ich nun nicht. 

"Der Marsianer" ist ein unterhaltsamer Weltraum-Roman, der keine philosophischen Fragen stellt oder beantwortet. Er unterhält durch seinen sympathischen, weil amüsanten Hauptprotagonisten, der in einfachen, klaren Worten komplizierte technische und chemische und astronautenkramische Dinge erklärt. Wie realistisch der Roman, und insbesondere das Verhalten von Mark ist, kann ich nicht sagen. Sofort nachdem er die Lage erfasst hat, in der er sich befindet, schaltet sein Kopf den Überlebensinstinkt an, es gibt keine Szene, in der Mark ernsthaft zweifelt oder zusammenbricht oder mit seinem Schicksal hadert. Das wäre mein Kritikpunkt. 
Ansonsten ist das Buch für mich die bessere Interstellar-Version. Denn Interstellar fand ich eher doof. Außer den Teil, wo Leute alleine auf Planeten sind. Im Autorentext zu Andy Weir steht, dass "Der Marsianer" von Ridley Scott verfilmt werden soll. Das macht mir Angst. Das will ich nicht.

Was ich will: Astronaut werden. Ich guck mir gerade immer Bilder von der NASA und der ESA an. Der Weltraum ist schon schick. Aber ich weiß nicht, ob ich mich nun weiter in das Weltraum-Science-Fiction-Genre begeben soll oder ob das nur eine kleine EVA* war.


* NASA-Sprech: Extravehicular Activity - Außenbordeinsatz

Dienstag, 13. Januar 2015

Aufbrezeln in München - Teil 2.

Seitdem ich die "Aufbrezeln"-Kategorie eingeführt habe (also seit einer Woche ...), fällt mir auf, wie viele Brezenverkaufsstellen es doch gibt. Und dann will ich mir immer gleich eine Breze kaufen. Furchtbar.

Dieses Mal kaufte ich eine Breze bei Rischart. Rischart ist eine etwas teurere Bäckerei-Konditorei, die es sehr häufig in München gibt. Beispielsweise haben die auch eine Filiale am Marienplatz, da sitzen immer ganz viele Touristen rum.
Rischart bewirbt seine Brezen damit, dass die "die Worte Tiefkühl und Aufback nur vom Hörensagen" kennen. Ich finde das ja sehr traurig. Kennt die Breze also gar kein (Tiefkühl-)Eis und auch keine (Aufback-)Pizza? Ist das nicht ein sehr trauriges Leben für eine Breze? Ich mag ja Eis. Und Pizza. Beispielsweise die 6-Euro-Tiefkühl-Aufback-Pizza, die wir uns im Dezember geleistet haben. Mit Gorgonzola und Walnüssen. Luxus-Tiefkühl-Aufback-Pizza, quasi.
Zurück zur Breze.
"Verzehrsempfehlung: Die Rischart Breze passt natürlich am besten zu einer zünftig, bayerischen Brotzeit." - Falls das den Ausschlag geben sollte: Ich hab die Breze einfach so gegessen. In der U-Bahn. Es hat sehr gebröselt.

Name: Ich bin mir nicht mehr sicher, weil ich kein Schild gesehen habe, bei der Kasse stand dann aber "Brezel", auf der Homepage steht aber "Breze".
Preis: 0,58 Euro (auch hier bin ich mir nicht mehr sicher, weil ich noch was anderes gekauft habe* und ich kenne nur den Gesamtpreis und den ungefähren Preis der anderen Sache. Müsste aber stimmen)
Kaufort: Rischart im OEZ
Optik: hell, gute Brezen-Form, oben etwas dünn, dadurch wirkt die Breze relativ groß, aufgesprungen, aber an der falschen Stelle (die soll doch unten aufspringen und nicht irgendwo. Das macht mich sehr traurig), Ärmchen dünn, ausreichend Salz, welches auch sehr gut verteilt ist, besonders gut gefällt mir der Knoten der Ärmchen
Konsistenz: hart - aber nicht die gute Sorte knusprig-hart. Das erste Stück, welches ich gegessen habe (oben rechts) war komplett hart, wie eine Salzbreze. Also wie ne Salzstange. Und wenn ich eine alte Frau wäre, hätten mir vom Kauen die Zähne wehgetan. Durch die harte Konsistenz war die Breze auch insgesamt sehr trocken
Geschmack: ok in Richtung belanglos
Gesamturteil: Meh. Für den Preis (und die Anpreisung auf der Homepage) hab ich mehr erwartet. Kein fluffiges Inneres, nur harter Teig, das macht Marina unglücklich. Dafür ist die Farbe und die Form eigentlich recht nett. Ich werde demnächst nochmal eine Breze von Rischart testen, vielleicht war meine Breze eine schlechte Ausnahme und normalerweise sind die nicht so hart.
Ich vergebe nun aber erst einmal 2 von 5 Brezen.





* die andere Sache war ein Himbeertörtchen für Herrn Gatsbys Geburtstag und nur, weil ich das noch erwähnen wollt, habe ich aus Versehen den kompletten Beitrag gelöscht und nun musste ich alles nochmal schreiben ... 
Damit sich das jetzt lohnt und damit ich noch etwas positives sage - das Himbeertörtchen war sehr lecker. Teuer, aber lecker.

Samstag, 10. Januar 2015

[Kehrwoche] Die lange Nacht der aufgeschobenen Bücher #LNaB


Heute mal was ganz anderes. Ich  mach bei der Lesenacht der aufgeschobenen Bücher mit, eine Aktion von Herzpotenzial im Rahmen der Kehrwoche. Die letzten Tage ging es um aufgeschobene Rezensionen, abgebrochene und aufgeschobene Bücher. Letztere sollen heute Abend nochmal im Vordergrund stehen. 
Über den Abend verteilt stellen Maike und Mareike von Herzpotenzial (ich schreib IMMER erst "Potential" ...) verschiedene Fragen, die ich zum einen über Twitter oder Instagram beantworten werde, zum anderen werde ich die Antworten auch immer hier posten. Das heißt, es lohnt sich, diesen Beitrag später noch einmal zu lesen.

19.00 Uhr Zu Beginn: Stellt euch doch direkt mal kurz vor und mit welchem Buch ihr beginnt. Lest ihr eure aktuelle Lektüre, habt ihr zu “Altlasten” gegriffen und ab welcher Seite steigt ihr (wieder) ein?
Ich hab mir diese drei Bücher zurecht gelegt.
Der Zauberberg von Thomas Mann ist meine persönliche Mahnung und der Schandfleck in meinem Buchregal. Und damit meine ich nicht das Buch, sondern meine Unfähigkeit, dieses Buch endlich einmal zu Ende zu bringen. Das wird auch heute nicht geschehen, ich stehe auf 395 von 984 Seiten. Seit gefühlt hundert Jahren quäle ich mich durch dieses Buch und in der Rückschau denke ich sogar, dass das Buch mir gefallen könnte. Aber irgendwie fehlte mir bisher immer der richtige Einstieg, die richtige Situation es zu lesen.
Das dicke Kind und andere Erzählungen von Marie Luise Kaschnitz wanderte heute gemeinerweise erst aus meiner Tasche raus, ins Bücherregal hinein und liegt jetzt doch wieder neben mir. Eigentlich war der Plan, dieses Buch zu lesen, um möglicherweise über die Autorin meine Masterarbeit zu schreiben. Der Plan steht zwar noch, ist aber runtergestuft worden auf Plan B, mein Plan A gefällt mir gerade besser und deswegen besteht keine dringende Notwendigkeit mehr, dieses Buch zu lesen. Dabei waren die bisher gelesenen Erzählungen richtig gut. Bei diesem Buch bin ich auf Seite 87 von 191.
Breakfast at Tiffany's by Truman Capote. Eigentlich sollte es doch wirklich nicht so schwer sein, dieses kleine Reclambändchen zu beenden. Deswegen werde ich mit diesem Buch nun auch starten, weil ich auch endlich einmal "Kaltblütig" von Capote lesen, aber irgendwie vorher dieses hier beenden möchte. Und dann kann ich im Anschluss nochmal den Film sehen. Mein Lesezeichen (das wunderschön gefaltene Herz) verrät mir, dass ich auf Seite 59 von 134 bin. Gut. Eigentlich verrät es mir das quasi nicht mehr, weil ich es für das Foto herausgenommen habe, aber ich hab mir schlauerweise die Seitenzahl gemerkt. Ausgefuchst!

21.00 Uhr Die ersten zwei Sunden sind rum. Wie hat euch euer Buch bisher gefallen? Wollt ihr es weiterlesen oder legt ihr es jetzt endgültig zur Seite? Oder habt ihr bereits ein weiteres Buch in der Hand?
Ich hab drei Stellen bei "Breakfast at Tiffany's" angestrichen, das soll wohl was heißen! Auf jeden Fall habe ich gemerkt, dass ich sowohl Holly Golightly als auch Truman Capotes Schreibstil sehr mag. Holly wirkt so lebendig, verwirrend, fröhlich und traurig gleichzeitig. Und - die Englischlektüre ist eine gute Abwechslung. Ich sollte wieder öfter englische Bücher lesen.
Gleich gibt es Essen, danach werde ich wohl eine Erzählung von Kaschnitz lesen. Holly Golightly wandert auf jeden Fall als U-Bahn-Lektüre in meine Handtasche.

A St. Christopher's medal. But at least it came from Tiffany's

23.00 Uhr Blicken wir doch noch einmal zurück: Welche Bücher konnten euch in letzter Zeit wirklich fesseln, welche haben euch einfach nur gelangweilt?
Die Bücherliste für 2014 ist ja noch nicht so lange her, dort kann man etwas erahnen, welche Bücher mich fesselten oder langweilten. Seitdem habe ich noch kein Buch beendet. Schockierend. Aber gefesselt hat mich auf jeden Fall "Der Marsianer" von Andy Weir. Beziehungsweise fesselt mich das Buch immer noch. Mir fehlen auch nur noch knapp 200 Seiten, ich freue mich schon darauf, eine Rezension zu dem Buch zu schreiben, weil das so überhaupt nicht in mein bisheriges Leseschema reinpasst.
Gelangweilt hat mich stellenweise "The Diviners" von Libba Bray, weil das Buch zu viele Informationen vermitteln will und dabei sehr konstruiert wirkt. Fast wie eine Auftragsarbeit. Und so etwas will man als Leser nicht spüren.

01:00 Uhr Die Lesenacht ist vorbei. Wie lief der Abend für euch? Habt ihr Bücher beenden können? Welche bekommen weiterhin eine Chance, welche hakt ihr endgültig ab?
Beendet hab ich nichts, das war auch gar nicht mein Ziel. Beziehungsweise hätte ich dafür den Abend besser planen müssen. Wir haben beim Essen einen Film geguckt und waren danach im Keller, um die aussortierten Bücher zu inventieren, Oder inventarisieren. ISBNs aufschreiben, um die komplette Liste bei Bücheraufkaufseiten einzugeben. Aber das nur am Rande.
Bei "Breakfast at Tiffany's" habe ich 25 Seiten gelesen und, wie oben bereits erwähnt, beschlossen, dass ich das Buch in den nächsten Tagen weiterlesen möchte. Beziehungsweise wird es eben meine U-Bahn-Lektüre. Wer weiß, wie viel ich in den nächsten Tagen U-Bahn fahre.
"Das dicke Kind und andere Erzählungen" von Marie Luise Kaschnitz finde ich immer noch sehr interessant. Ich hab zwei Erzählungen gelesen. "Ein Tamburin, ein Pferd" erzählt von einem kleinen Mädchen, welches bei Pflegeeltern lebt. Eines Tages kommen Soldaten und durchsuchen das Haus, weil sie denken, dass dort jemand versteckt wird. Ein Kämmerchen kann nicht geöffnet werden, weil das Mädchen den Schlüssel verloren hat, die Pflegeeltern werden erschossen und das Mädchen versteckt sich in einer Kutsche. Ende. Bei "Lupinen" geht es um zwei Schwestern, die in einem Judenzug abtransportiert werden, eine der Schwestern gelingt die Flucht und sie versteckt sich bei ihrem Schwager.
Beide Geschichten bestechen durch eine einfache, schnörkellose Sprache, die so gar nicht zu den bedrückenden Geschichten passt, aber gerade deswegen gefallen mir Sprache und Geschichte. Auch hier werde ich auf jeden Fall weiterlesen.
Wie es zu erwarten war, habe ich "Der Zauberberg" von Thomas Mann nicht gelesen. Ich glaube, dass ich das Buch auch gar nicht für einen kurzen Quereinstieg eignet. Und ich weiß, dass ich bei einem kurzen Quereinstieg nach 10 Seiten schon wieder draussen bin. Vielleicht muss das Buch einfach weiter in meinem Bücherregal reifen. Wie Wein. Vielleicht muss ich auch einfach reifen. Wie Wein. Irgendwann klappt das schon noch mit dem Zauberberg und mir.

Auf jeden Fall hat mir die Lesenacht sehr viel Spaß gemacht, weil sie zeigt, dass es manchmal gar nicht notwendig ist, sich neue Bücher zu kaufen, manchmal reicht es auch, das eigene Bücherregal neu zu entdecken. Vielen lieben Dank, Maike und Mareike von Herzpotenzial für die Lesenacht!
Nun geh ich brav ins Bett und wünsche euch allen eine gute Nacht.

Das SuB-Buch der Woche - Folge 5.


Das letzte ungelesene Buch mit dem Kaufdatum 2009. "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann. Und ich muss leider zugeben, dass ich keine Ahnung habe, warum ich mir das Buch gekauft habe. 

Wer kennt nicht die Angst vor zu enger Bindung und die Angst vor dem Verlassenwerden? Wer hat nicht die Angst vor dem Ungewissen,, aber auch die Angst vor dem Endgültigen durchlebt? Riemann nennt sie die vier Grundformen der Angst und entwickelt daraus eine Charakterkunde mit vier Persönlichkeitstypen. zu jeder Persönlichkeitsstruktur werden das Verhältnis zur Liebe und zur Aggression, der lebensgeschichtliche Hintergrund und typische Beispiele aufgezeigt. Dieser Klassiker einer verständlichen Psychologie erreichte bislang eine Gesamtauflage von über 800.000 Exemplaren und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt.

(Amüsante Randnotiz: "Lebensgeschichtlich" wird mir als Fehler angezeigt und als Alternative werden mir vorgeschlagen: religionsgeschichtlich, stammesgeschichtlich, gleichgeschlechtlich)

Jetzt musste ich das Buch kurz duchblättern, um nachzusehen, ob es wenigstens einen Ankreuztest gibt. Gibt es aber nicht. Schade. Heißt das etwa, ich muss ganz alleine bestimmen, ob ich jetzt eine schizoide, depressive, zwanghafte oder hysterische Persönlichkeit bin? Und wieso klingen alle vier Typen total negativ? Kann ich auch gar keine sein? Ist das wie bei "Die Bestimmung" und wenn ich gar nichts bin, bin ich eine Gefahr für die Gesellschaft?

Nun weiß ich auch nicht. Lohnt es sich, dieses Buch zu lesen? Auch, wenn ich nicht genau weiß, warum ich es lese (meistens lese ich Bücher zur Unterhaltung. Manchmal zur Bildung. Bei diesem Buch hab ich ehrlich gesagt etwas Angst vor der Bildung)? Sagt Riemann kluge Dinge? Sind Persönlichkeitstypen überhaupt noch aktuell? Oder leg ich das Buch einfach wieder ins Regal und bei der nächsten großen Inventur wird es aussortiert und verkauft?

Dienstag, 6. Januar 2015

Aufbrezeln in München - Teil 1.

Langweilige Feiertage sorgen für höchst amüsante Ideen. Ich hab mir etwas ausgedacht. Ich möchte ein Alleinstellungsmerkmal. Einen USP. Ich will Mehrwert schaffen. Und das möglichst so, dass auch für mich etwas dabei herausspringt. Und so überlegte ich, was ich gerne mache. Lesen, ja. Das können viele. Weiterüberlegt. Eigentlich bin ich schon eine sehr gewöhnliche Persönlichkeit, da kann man nichts draus machen. Weitergedacht. Gegessen. Hmm, Essen. Ich esse gerne. Wie passt das zu Nordbreze? Nord-Breze. Breze. Moment! Mein Name ist mein Kapital! Oder so ähnlich. Eine kurze Google-Recherche ergab gute Dinge und - schwupps - habe ich beschlossen, eine neue Reihe einzuführen. 
Ich nenne sie (danke an Herrn Gatsby für den Vorschlag):

Aufbrezeln in München

Statt Schmink-Tipps gibt es aber etwas viel besseres. Ich plane, mich einmal quer durch das Münchner Brezen-Sortiment zu essen (und ich werde es immer "Breze" nennen, egal, was die anderen sagen. Trotzdem werde ich mal kontrollieren, wie das Brezengebäck bei den verschiedenen Bäckern heißt). Um herauszufinden, wo es die beste Breze in München gibt. Weil ich Brezen mag. Und eh sehr häufig esse. Da ist der Arbeitsaufwand für mich relativ gering. Die Anschaffungskosten halten sich auch in Grenzen. Perfekt also. 

Anfangen möchte ich heute mit einer Breze, die ich bei einem SB-Discount-Bäcker gekauft habe, als Herr Gatsby und ich von unserem Ausflug zum Schloss Nymphenburg zurückkehrten (es war sehr schick, aber auch sehr glatt und irgendwie waren viel zu viele Menschen da. Selbst auf den kleineren, abseits gelegenen Wegen. Und beim Verlassen der Parkanlage kam uns eine riesige Menschentraube mit Engeln und Sternen und Laternen und zwei Eseln entgegen). Voll gut, dass die erste Breze gleich von einem Discount-Bäcker stammt. Das zeigt, dass ich sehr offen bin. Oder so ähnlich. Eigentlich finde ich diese Discount-Bäcker ja sehr amüsant, weil man selbst arbeiten muss. Tablett nehmen, Papier drauflegen, Essen auswählen, mit Zange greifen, zur Kasse gehen, Essen in Tüte packen. Aber ich mag ja auch bei IKEA die Selbstbedienungskassen. Piep! Piep! PIEP! 
(Neben meiner Breze kauften wir außerdem noch zwei Himbeer-Mascarpone-Schnitten und für Herrn Gatsby eine Breze mit Körnern drauf. KÖRNERN! Sowas kommt mir nicht in die Tüte. Beziehungsweise in diesem Fall schon, wir haben uns eine Tüte geteilt)

Name: Breze
Preis: 0,45 Euro
Kaufort: Ratschiller's Bäckerei in Moosach
Optik: relativ  hell, Rückseite dafür sehr dunkel, wenig Salz (höchstens 10 Körnchen, in der Tüte waren auch nicht mehr), komische Form, fast rund, aufgesprungener Teig an drei Stellen, mitteldicke Ärmchen, insgesamt eher kleine Breze
Konsistenz: außen knusprig, Ärmchen besonders knusprig, innen relativ weich, nicht zu trocken
Geschmack: neutral, schmeckt nicht besonders intensiv, ganz leichter "angebrannter" Geschmack auf der Rückseite
Gesamturteil: Mittelklasse-Breze, wahrscheinlich aufgrund der wenigen Salzkörnchen auch wenig Geschmack, die ungleichmäßige Verteilung der Bräune macht leider viel kaputt, dafür mag ich den Innenteil und die aufgesprungenen Stellen. 
Ich vergebe 3 von 5 Brezen.



Bald schon werde ich mir die nächste Breze kaufen und davon berichten. Habt ihr einen geheimen Lieblingsbrezenbäcker, dessen Breze ich auch einmal essen soll? Wie sieht für euch eine perfekte Breze aus? Hab ich eine wichtige Brezen-Eigenschaft vergessen?

Tschüss Tasche! - Hallo Tasche!


Irgendwann werde ich ein Buch schreiben und ich werde es "Tausend und eine Tasche" nennen und es wird nicht um eine riesige Taschensammlung gehen, sondern um meinen riesigen Taschenverbrauch (Ich vermute ja, ich habe so einen großen Taschenverbrauch, weil ich keine große Taschensammlung habe. Ich benutz die Tasche also immer. Ständig. Jeden Tag).
Vor zwei Jahren habe ich schon einmal von einem Taschenkauf und seinem traurigen Ende berichtet. Zwar fand ich danach eine Tasche, die nicht sofort kaputt ging, dafür ging vor knapp einem halben Jahr der Reißverschluss kaputt. Außerdem teilte ich meinen Taschenkonsum in Uni-Tasche und Nicht-Uni-Tasche auf, kaufte mir eine Uni-Tasche und eine kleinere Nicht-Uni-Tasche. Die - relativ schnel kaputt ging. Nun gut. Ich hatte sie gebraucht bei Kleiderkreisel gekauft, sie war nicht teuer und ich hatte die kurze Halbwertszeit irgendwie schon im Hinterkopf. Denn heimlich suchte ich nach einer neuen Tasche. Und heute nun - kaufte ich mir relativ spontan eine neue Nicht-Uni-Tasche. Denn sie war runtergesetzt und ich muss doch mein Weihnachtsgeld ausgeben. Jawohl. 
Hier also nun - die neue Tasche. Sie ist größer, was ich sehr gut finde, weil dann auch Bücher reinpassen. Sie hat ein Handyfach, in welches mein Handy passt (!!!). Und sie hat ein Geldbeutelfach, in welches mein Geldbeute passt (!!!). Es ist schon sehr traurig, dass ich mich über solche Kleinigkeiten freue. Und wenn die Tasche jetzt auch noch länger als ein halbes Jahr hält, wäre ich sehr zufrieden und würde einen kleinen Luftsprung wagen. Solange behalte ich die alte Tasche noch. Also sammle ich doch heimlich Taschen. Hoffentlich findet das nie jemand heraus.




Alte Tasche (rechts) und neue Tasche (links) mit Inhalt (links und rechts und unten und überall quasi), der von der alten Tasche in die neue Tasche wechseln muss. Bisher mag ich auch meinen neuen Kalender (die Farbe heißt smaragd, nicht türkis!) sehr. Und ich mag auch "Der Marsianer" sehr. Ich muss das Buch schneller lesen. Ich will wissen, wie die Geschichte weitergeht. 

Eigentlich tut es mir ja auch ein bisschen leid, dass ich die alte Tasche nun links liegen lasse (obwohl sie auf dem Bild rechts abgebildet ist. Hm. Das hätte ich  mal besser planen können), weil ich die eigentlich schon mag. Abgesehen davon, dass sie so klein ist, dass man da sehr schlecht Bücher reinstecken kann. Oder spontane Einkäufe. Spontane Taschen-Käufe zum Beispiel. Taschenception!

Samstag, 3. Januar 2015

Kommentare kommentieren Kommentare - Die Kommentar-Challenge 2015.

http://bouqueen.blogspot.de/2015/01/das-jahr-2014-kommentar-challenge-und.html


Durch den Beitrag von Pusteblume bin ich auf die Kommentar-Challenge 2015 von Bouqueen gestoßen und habe spontan beschlossen, daran teilzunehmen. Warum? Weil ich mir so oft denke, dass ich gerne mehr Kommentare auf meinem Blog hätte und dann denke ich mir wieder, dass ich selber viel zu selten bei anderen Blogs Kommentare hinterlasse. Deswegen nun also eine Challenge - der Wettbewerbgedanke macht immer alles besser, jawohl.

Wie funktionierts?

Man trägt sich in diese Tabelle ein, kommentiert andere Blogs und trägt seine monatliche Kommentieranzahl in die Tabelle ein. Fertig. Am Schluss freut man sich darüber, dass man andere Blogs kommentiert hat und seinen Namen im Internet verteilt hat (und freut sich möglicherweise darüber, dass andere Menschen die eigenen Blogeinträge kommentiert haben).

Ob ich am Ende des Jahres so viele Kommentare geschrieben habe, wie die Teilnehmer der Kommentar-Challenge im letzten Jahr (es gilt den Höchstwert von 1785 Kommentaren zu schlagen), bezweifle ich doch sehr stark. Aber als kleiner Ansporn finde ich die Aktion doch sehr nett. Ich hab heute schon vier Kommentare geschrieben. Hurra! Jetzt muss ich mir nur noch eine Methode ausdenken, wie ich mir merke, wo ich überall einen Blogeintrag kommentiert habe.

Das SuB-Buch der Woche - Folge 4.


Wieder ein Buch, welches seit 2009 ungelesen in meinem Regal steht. Auch hier stimmt "ungelesen" nicht wirklich, die ersten 50 Seiten habe ich schon gelesen, ich würde aber bei einer Neulektüre von vorne beginnen, weil ich mich nicht mehr an die ersten 50 Seiten erinnern kann. Ich spreche von "Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell. Dieses Buch kaufte ich mir zum Ende meiner Ausbildung und es war und ist das teuerste Buch, welches ich je gekauft habe. Ausgenommen Studienbücher (Ich weine übrigens gar nicht, wenn ich sehe, dass das Buch jetzt nur noch 28 Euro kostet. Nein, nein. Ich doch nicht).
Erzählt werden die fiktiven Erinnerungen eines ranghohen SS-Offiziers, der "ein detailgenaues Bild des Zweiten Weltkriegs und der Verfolgung und Vernichtung der Juden durch die Nationalsozialisten zeichnet" (Klappentext).
Ich finde schon allein den Anfang sprachlich so eindrucksvoll:

"Ihr Menschenbrüder, lasst mich euch erzählen, wie es gewesen ist. Wir sind nicht deine Brüder, werdet ihr antworten, und wir wollen es gar nicht wissen. Gewiss,die Geschichte ist düster, aber auch erbaulich, sie ist eine wahrhaft moralische Erzählung, glaubt mir. Ein bisschen lang ist sie wohl, schließlich ist viel geschehen, doch wenn ihr es nicht allzu eilig habt, werdet ihr vielleicht die Zeit erübrigen. Immerhin betrifft die Geschichte euch: Und ihr werdet schon sehen, wie sehr sie euch betrifft."
Gekauft habe ich es, weil mein Berufsschullehrer davon geschwärmt hat. Ich erinnere mich noch daran, dass er die realistische, ungeschönte Darstellung der Nazis hervorgehoben hat. Und dass das Buch in Frankreich sehr kontrovers diskutiert wurde. Ob das in Deutschland auch so war, daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber ich weiß noch, dass es zu "Die Wohlgesinnten" einen Materialien-Band gab, den ich mir nicht gekauft habe. Der war rot und relativ dünn. Also - dünner als der Hauptband. Was jetzt nicht besonders schwer ist.
Gelesen habe ich das Buch noch nicht, weil es einfach unfassbar dick ist. Und obwohl ich prinzipiell sehr viel lese, schrecken mich doch manchmal dicke Bücher ab. Weil ich mich dann für längere Zeit auf ein Buch konzentrieren muss und das schaffe ich nicht immer. Dann springt mein Kopf woanders hin und ich will etwas anderes lesen und dann mach ich das und dann komme ich nicht mehr in das dicke Buch rein, weil mein Kopf wieder springt. 
Eigentlich möchte ich "Die Wohlgesinnten" wirklich bald mal lesen. Um meine Konzentrationsfähigkeit zu trainieren und um endlich herauszufinden, ob mein Berufsschullehrer zu Recht von diesem Buch geschwärmt hat.



Zum Abschluss noch etwas komplett anderes. Ich habe in den letzten Tagen eine Facebook-Seite  für diesen Blog erstellt, um mein privates Facebook-Konto nicht nur mit Bloglinks zuzuspammen. Über Follower und Liker und Menschen freue ich mich sehr. Spread the word!

Donnerstag, 1. Januar 2015

Buchgeschenkparade (inklusive drei weiteren Medienarten).


Was wir hier sehen, ist die diesjährige Weihnachtsgeschenkesumme. Wobei nicht alles davon wirklich ein Geschenk im klassischen Sinne ist - den größeren Teil habe ich mir von Geldgeschenken selbst gekauft. Aber irgendwie zählt das ja trotzdem als Geschenk. Und weil dieses Bild mein Herz erfreut (beziehungsweise eigentlich eher der echte Stapel neben mir), folgt nun eine kurze Erläuterung. 

Von links nach rechts. 

Das türkise Buch ist kein Buch sondern mein Kalender für 2015. Ich bin wieder fremdgegangen und haben mir statt dem üblichen Moleskine einen Leuchtturm1917 gekauft, weil ich mich mächtig in die Farbe verliebt habe. Nur muss ich mir noch eine Stifteschlaufe für den Kalender kaufen. Aus einem seltsamen Grund ist so eine Stifteschlaufe nämlich fast nie bei Kalendern dabei. Sehr gemein. Aber nun freue ich mich, diesen noch jungfräulichen Kalender mit all den wichtigen und unwichtigen Dingen des neuen Jahres zu füllen. 

Und noch einmal sind die Dinge gar keine Bücher, sondern DVDs. Und dann auch noch Gossip Girl. Auf der einen Seite schäme ich mich, auf der anderen Seite bin ich fast süchtig nach Chuck Bass und Blair Waldorf. Alle anderen interessieren mich nur am Rande. Und ich weiß, dass ich hundert Jahre zu spät bin. Wann war denn Gossip Girl eigentlich aktuell? Und was gucke ich, wenn ich mit der letzten Staffel fertig bin?

Bücher! Na endlich! Die drei folgenden Bücher habe ich mir selbst gekauft. Genauso wie den Kalender und die DVDs. Die Geschenke kommen erst noch.

Hundert Jahre Einsamkeit von Gabriel García Márquez. Vor langer Zeit habe ich bereits "Die Liebe in Zeiten der Cholera" gelesen und fand das recht gut. Ich wollte damals auch schon "Hunder Jahre Einsamkeit" lesen, aber irgendwie ist das in Vergessenheit geraten. Nun gab es bei Hugendubel die unfassbar tolle Nobelpreis-Bibliotheksausgabe der BILD für sagenhafte 2 Euro. Da muss man doch zuschlagen. 

Der Marsianer von Andy Weir. Ich bin selbst ein wenig überrascht. Denn ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals ein Science-Fiction-Buch gelesen habe. Aber der Blogeintrag von Friedelchens Bücherstube, die Leseprobe und die Tatsache, dass ich bei Interstellar die Vorstellung, alleine auf einem unbewohnten Planeten zu stranden, am interessantesten fand, führten Schlussendlich zum Kauf. Jetzt bin ich nur in der komischen Situation, dass ich nicht weiß, ob ich das Buch wirklich von Anfang an lesen soll oder den Leseprobenteil überspringe. Oh weh. Sowas ist mir noch nie passiert. Ich lese normalerweise keine Leseproben. Aus genau diesem Grund. 

Gone Girl von Gillian Flynn. Dabei habe ich den Film mit Ben Affleck gar nicht gesehen. Und Thriller mag ich auch nicht. Vielleicht stimmt das gar nicht mehr. Vielleicht mag ich heimlich Thriller. Und Science-Fiction. Science-Fiction-Thriller! Vielleicht lese ich diese Bücher so heimlich, dass ich es selbst nicht weiß. Gruselig. Was spricht nun aber für den Kauf von "Gone Girl"? Ich hoffe auf subtile Beziehungspsychologie, obwohl ich selbst nicht weiß, was ich damit meine. Sehr gute Grundlage. Und angeblich ist das Ende ganz anders als man es erwartet.

Jetzt kommen die richtigen Geschenke. Geschenke, die richtig eingepackt waren und nicht in Geldform zu mir kamen. Wobei ich Geldgeschenke nicht verurteilen möchte.  Niemals würde ich das machen.

Being a Man von Siri Hustvedt. Welch Zufall, dass ich mir erst kürzlich ein anderes Buch dieser Autorin gekauft habe - "Was ich liebte". So wusste ich gleich, wo ich das neue Buch einsortieren muss. Großer Vorteil. Muss ja auch mal gesagt werden. Es muss auch mal gesagt werden, dass durch diese sieben neuen Bücher mein Bücherregal nun offiziell voll ist. Hurra. Mist. Was mach ich jetzt? Zurück zum Mann. Dieses Buch wurde mir von Josefina geschenkt. Beziehungsweise wurde es Herrn Gatsby und mir geschenkt. Wir teilen uns das also. Also könnte ich das Buch auch in sein Bücherregal stellen, dann hab ich gut einen Zentimeter mehr Platz. 

Madame Bovary von Gustave Flaubert. In der neuen Übersetzung. Darauf hat Herr Gatsby (der mir die kommenden drei Bücher geschenkt hat) Wert gelegt. Denn eigentlich wollte ich mir schon im Sommer Madame Bovary kaufen. In einer Ausgabe vom Aufbau Verlag. Weil ich das Cover so schön fand. Aber ich durfte nicht. Bei Übersetzungsdifferenzen kenn ich mich überhaupt nicht aus. Aber ich vertraue da nun seinem Urteil. Außerdem möchte ich gerne die Vertheaterisierung (ein viel besseres Wort als Dramatisierung) dieses Buches im Residenztheater ansehen. Ehedrama! Verherrlichung des Ehebruchs! Kutschen-Sex-Szenen! (Guckt das mal. Das ist voll gut. Der Literaturclub des SRFs ist eigentlich gut, aber ich kann Elke Heidenreich nicht so lange ertragen)

Vor dem Fest von Saša Stanišić. Zum dritten Mal zieht ein Buch bei mir ein, welches zuvor auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2014 stand. Ich sollte mir wirklich angewöhnen, die Liste jedes Jahr durchzugehen. Obwohl. Ich sollte mir wirklich angewöhnen, die Liste jedes Jahr nicht durchzugehen. Ist ja schließlich kein Platz mehr im Bücherregal. Hatte ich ja schon erwähnt. Ich kann Bücher nur noch nach der Dicke kaufen. 1 Zentimeter, wie gesagt. Bei "Vor dem Fest" habe ich auch schon eine längere Leseprobe gelesen, die war aber so gut, die muss ich im Buch noch einmal lesen, damit ich Sätze unterstreichen kann. Oh, ich freu mich so auf die Lektüre, weil ich den subtilen Humor schon in den Ausschnitten so mochte. Und die Sprache. Und das alles. 

Leb wohl, Berlin von Christopher Isherwood. Die Münchner Bücherschau ist schuld. Da stand das Buch so rum und sah gut aus und ich mochte "A Single Man" schon und deswegen nun also Berlin. Dabei weiß ich gar nicht genau, um was es in dem Buch geht. Um Berlin. Um Christopher Isherwood. Es hat autobiografische Züge. Und Kabarett spielt auch eine Rolle. Wenn mir dieses Buch gefällt, werde ich wohl doch noch "A Single Man" in der neuen Übersetzung kaufen. Weil ich es kann. Weil Bücher, die sich optisch ähnlich sehen, auch zusammengehören. Jawohl.

Ja. Gute Bücher. Viele Bücher. Und DVDs. Und ein Kalender. Sehr prima. Ich werde wohl mit dem Mars-Menschen oder mit "Vor dem Fest" das neue Jahr beginnen.