Sonntag, 31. Mai 2015

Fotobreze - Mai 2015

Ich werde den Mai-Beitrag nicht mit den Worten "Alles neu macht der Mai" beginnen, weil ich mich nicht daran erinnern kann, dass im Mai irgendetwas neu war. Außer vielleicht Bücher. Und bei den Büchern überlege ich, ob ich einen monatlichen Einzugsbericht einführen soll, weil ich das bei anderen Blogs immer gerne lese. Meinungen, anyone? 
Der Mai ist nun also vorbei, meine Masterarbeit ist auf 41.657 Zeichen angewachsen, ich hab noch zwei Monate Zeit und muss noch einen Hauptpunkt plus Einleitung und Schluss schreiben. Bisher liege ich gut im Zeitplan, obwohl ich diese Woche so gut wie gar nichts geschrieben habe. Aber ich plane Ende Juni mit der ersten Version fertig zu sein, dann geht es ans Korrekturlesen und Weiterbearbeiten. 
Eigentlich finde ich das gar nicht gut, dass nun schon gleich Juni ist. Und das liegt nicht nur am näher rückenden Abgabetermin. Meine interne Kopf-Planung sieht auch vor, dass ich ab Juni aktiv nach Stellenangeboten für die Zeit nach dem Studium suche. Und die letzte Suche konnte ich nach fünf Minuten frustriert abbrechen, weil es einfach komplett gar keine Stellen gab (Übertreibung, die: Stilmittel. Es gibt derzeit genau 1 - in Worten: eine - Stelle, die für mich passen würde und die ist in Hamburg. Danke). Ein Freudenfest. Aber vielleicht stellen alle Verlage morgen gleichzeitig ihre Stellenangebote ein. Das wäre ein Freudenfest. Mal sehen.
Und eigentlich finde ich das ganz gut, dass nun schon gleich Juni ist. Und das liegt daran, dass Herr Gatsby und ich für ein Wochenende nach Salzburg fahren. Erholungsurlaubmasterarbeitspausengeburtstagsausflugs-Wochenende oder so ähnlich.


// Hühnchen! //
// Blaukäppchen und das Schaf. Mit Eule im Baum //
// Strahlender Löwenzahn //


//  Wie man Essen und Masterarbeit verbindet - Mit Brownies //
//  Wie man Essen und Masterarbeit verbindet - Mit Mate Tee (der mich bisher nicht wirklich "anregt") //
//  Wie man Essen und Masterarbeit verbindet - Mit Kaffee und Thunfisch-Sandwich während einer Pause //


// Wie man wirklich an einer Masterarbeit arbeitet - Mit Eselsohren //
// Wie man wirklich an einer Masterarbeit arbeitet - Mit Kranichen und Präsentationen //
// Wie man wirklich an einer Masterarbeit arbeitet - Mit Kritzeleien //


// Ich bin ganz arg hingerissen von der Bluse mit den Äffchen und den Tukanen //
// Countdown ... //
// ... und die Passbilder sind fertig. Mein Ausweis nun übrigens auch //


// Vorsicht! //
// Als Ablenkung und Abwechslung zur Ausstellung in die UB - 30 Jahre Die Andere Bibliothek //

// Essen und Wein gab es auch //


// Die aktuelle Lektüre, die ein bisschen vernachlässigt wird. Dabei ist sie so gut //
// Vor dem Bafög-Amt in München gibt es immer Bücherstände. Mit Büchern. Kennt ihr //
// Instagram als Bücherquelle, hurra. Jetzt kann ich On the Road in der Urfassung lesen //


// Ich bin immer noch sehr verliebt in die Suhrkamp-Tasche (Dachs auch. In Dachs auch) //
// Diese Natur //
// Emma hat Recht //


// Nach der Exposé-Besprechung ist vor dem Heimweg //
// Gänseblümchen auf dem Weg zum Sport //
// Hinter Gittern - Der U-Bahn-Kunst-Knast //

Samstag, 30. Mai 2015

Das SuB-Buch der Woche - Folge 24.


Nach vier Stunden Oberseminar (an einem Samstag. Ich mag Uni-Samstage nicht, die bringen meinen Wochenrhythmus komplett durcheinander) mit Vorträgen zu sechs verschiedenen Masterarbeiten habe ich es mir verdient, dass ich nicht gleich sofort an meiner eigenen Masterarbeit weiterschreibe. Also. Abgesehen davon, dass ich wohl auch ohne Oberseminar noch lange nicht mit Schreiben angefangen hätte. Ich brauch eine sehr lange Aufwärmphase. Und manchmal dauert die Aufwärmphase auch den ganzen Tag und dann schreib ich Abends zwei Seiten und gut ist. Jedenfalls dachte ich mir, kann ich erst einen Blogeintrag schreiben und im Anschluss öffne ich mein Word-Dokument und vielleicht bemerke ich den Unterschied gar nicht und schreibe einfach fröhlich weiter. Ausgefucht!

Ein brillantes Verwirrspiel um einen Lesenden und eine (Mit-)Leserin, die von einer Geschichte in neun andere geraten.

Wisst ihr, was ich überhaupt nicht mag? Klappentexte, die nichts richtiges über das Buch erzählen. Klappentexte mit Zitaten sind die schlimmsten. Aber dieser Klappentext ist auch hart an der Grenze zur Nutzlosigkeit. Er gehört zu "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" von Italo Calvino. Ein Buch, welches eigentlich Herrn Gatsby gehört, welches aber in mein ungelesenes Regal gewandert ist, weil ich das Buch lesen möchte (ach?). Und ich habe sogar schon einmal damit begonnen. Bis Seite 41 bin ich gekommen, wenn ich dem Eselsohr an dieser Stelle Glauben schenken darf. Könnte aber auch von Herrn Gatsby sein, der in diesem Buch sehr viele Sätze angestrichen hat. Vielleicht will er deswegen, dass ich das Buch endlich mal zu Ende lese. 

Ich hab das Buch damals in Hamburg begonnen und fand den Anfang unfassbar toll, weil der Autor mit dem Leser spielt und quasi das beschreibt, was der Leser nach dem Kauf des Buches macht. Ein Spiel mit der Realität! Leider ein Spiel, welches schnell an seine Grenzen stößt, weil der Autor beispielsweise davon spricht, wie viel der Leser schon gelesen hat und die Seitenzahlen, die er nennt, stimmen nicht mit der Realität überein und das macht mich etwas traurig.

Wahrscheinlich verschiebt sich die Wiederaufnahme der Lektüre aber auf unbestimmte Zeit, weil mich andere Bücher derzeit doch mehr interessieren. Armer Calvino. Jetzt muss er wieder ganz nach oben ins Bücherregal. An die Stelle, wo das Bücherregal mit einem Winkel an der Wand befestigt ist, weswegen man dort die Bücher nicht bis ganz an die Wand schieben kann. Die stehen ein wenig hervor und ich denke immer, dass ich das aus einem bestimmten Grund gemacht habe, beispielsweise, weil ich die Bücher unbedingt demnächst lesen möchte und dann stimmt das gar nicht. Quasi eine optische Illusion.


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Anmerkung der Verfasserin: Nach Lektüre dieses Blogeintrags machte mich Herr Gatsby auf folgende Fehler aufmerksam:
- "Wenn ein Reisender in einer Winternacht" war nie sein Buch
- daher sind die Unterstreichungen auch nicht von ihm
- er hat mir das Buch geschenkt
- und zwar hat er das Buch bei einem Bücherhallen-Flohmarkt erworben
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, glaube dem Bub aber einfach mal. Der wird das schon wisse. Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, die meine Fehler verursacht haben.

Mittwoch, 27. Mai 2015

Aufbrezeln in München - Teil 18.

Ein Zeit-Raum-Spektakel! Gekauft habe ich die nun folgende Breze letzten Freitag, als ich Herrn Gatsby zum Bahnhof brachte. Gegessen habe ich sie, während ich alleine auf die U-Bahn gewartet habe. Geschrieben wurde dieser Beitrag erst heute, nachdem ich Herrn Gatsby gestern wieder vom Bahnhof abgeholt habe. Verrückt. Diese Breze ist eben eine echte Bahnhofsbreze. Gibt es einen Bahnhof ohne Yorma's? Selbst Ingolstadt hat einen! Ich meine ... Ingolstadt! Wer Ingolstadt nicht kennt, hat nichts verpasst.

Name: Breze
Preis: 0,55 Euro
Kaufort: Yorma's im Hauptbahnhof München
Optik: Mittelgroß, auffällig glatt, wenig Salz, dafür schön aufgesprungen am Bauch, sehr dicke Ärmchen, helle Farbe
Konsistenz: Innen schön teigig-weich, nicht trocken, außen etwas weich, könnte knuspriger sein
Geschmack: sehr dezent, was wahrscheinlich am Salzmangel liegt
Gesamturteil: Für ne schnelle Breze am Bahnhof finde ich die ganz okay, nur ist es etwas schade, dass die Breze fast gar nicht nach Breze schmeckt. Deswegen gibt es hier nur 3 von 5 Brezenpunkten.

Montag, 25. Mai 2015

Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel von Bradley Somer.

Originaltitel: "Fishbowl" - Aus dem Englischen von Annette Hahn - Erschienen im Dumont Buchverlag - März 2015 - 320 Seiten - ISBN: 978-3-8321-9783-4 - EUR 14,99

Goldfisch Ian fällt. Auf seinem Weg nach unten fliegen die Fenster des Wohnhauses, in dem er lebt, in rasender Geschwindigkeit an ihm vorbei - und mit ihnen die Geschichten der Menschen, die dahinter wohnen. Während wir mit Ian mitfiebern, wird ein leben beginnen und eines enden. Und am Schluss werden wir begreifen, dass das Fischglas, das jeden von uns umgibt, zerbrechlicher ist, als wir oft meinen. Ein Roman, so glanzvoll und schillernd wi ein Goldfisch - oder wie das Leben selbst. 

Blubb. Dieses Buch ist wohl der Inbegriff eines Blogger-Buchs. Nach der Buchmesse (oder war es davor?) postete jeder zweite Instagram-Account ein Bild mit dem Buch und mit der Goldfisch-Schneekugel. Und ich  muss leider sagen, dass das Cover halt schon ein arger Blickfang ist. Dann verloste Bröselchen zwei Exemplare des Buches für Blogger - und ratet mal, wer eins bekommen hat? Höhö. Aber weil das noch nicht ausreicht, habe ich die gestrige Lesenacht von Herzpotenzial genutzt, um das Buch zu lesen. Fertig zu lesen. Hab ich jetzt alles verlinkt, was ich verlinken kann? Ach, nein. Blubb. Jetzt aber. Wir konzentrieren uns auf das Buch, denn das ist fantastisch.

Ian, der Goldfisch, fällt aus dem obersten Stockwerk eines sehr hohen Hauses und wir begleiten ihn nach unten. Was wir aber eigentlich machen - wir begleiten das sehr hohe Haus. The Seville on Roxy. Wir blicken in das Gebäude und sehen seine Bewohner. Bei einigen zieht unser Blick vorbei, bei anderen verweilen wir länger. 

Da wäre zum einen natürlich Ian, der eigentlich in einem Goldfischglas lebt, zusammen mit Troy, der Schnecke und einer pinken Burg. Katie wohnt nicht in diesem Haus, steht aber vor einer wichtigen Mission, sie will Connor, ihren Freund, der in dem Haus wohnt, zur Rede stellen. Der hat eine Affäre mit Faye. Jimenez ist der Hausmeister und repariert auf abenteuerliche Art und Weise den Aufzug (ich steige nie wieder in einen Aufzug. Auf jeden Fall die nächsten Wochen nicht mehr). Petunia bekommt ein Kind. Garth freut sich darauf, endlich sein Päckchen auszupacken (wie sehr ich gespannt war, was in dem Päckchen ist. Unglaublich). Claire bäckt eine Quiche. Und Hermann fällt in Ohnmacht.

Ich glaub, das waren alle. Neun Personen. Gut. Acht Personen und ein Goldfisch. In jedem Kapitel begleiteten wir jemanden anderen, insgesamt bleiben wir nur eine halbe Stunde im Haus und erst im letzten Kapitel fügt sich alles zeit- und raumtechnisch zusammen. 

Der Kaffeebecher steht im Regal, denkt Ian und hält abrupt inne. Es wäre klischeehaft und falsch zu sagen, er würde "Staub ansammeln", weil das Verb ein aktives ist und Tassen nicht aktiv werden können.

Die Idee, unterschiedliche Menschen, die sich nicht kennen, durch kleine Gegebenheiten zu verbinden, kennt man von "Tatsächlich ... Liebe". Da fand ich das schon toll. Hier kommt noch ein Goldfisch dazu. Und es gibt durch das Haus eine tatsächliche Verbindung zwischen allen Protagonisten, die alle so - normal, durchschnittlich sind und doch alle einen besonderen Punkt haben. Ich hab mich auch bei jedem gefreut, wenn das Buch wieder zu ihm zurück kam. Nur Hermann fand ich ein bisschen schwach, aber ich mag auch kluge Kinder in Büchern relativ selten. 

Ein Buch ohne Kitsch und Pathos über das alltägliche Leben in einem Haus. Und über einen Goldfisch, der so kluge Dinge denkt und sie gleich wieder vergisst. Lesenswert!

Ein Goldfisch braucht weniger als vier Sekunden, um die Entfernung zwischen dem siebenunzwanzigsten Stock und dem darunterliegenden Gehsteig zu überwinden. Wie ein Blitz. Es ist die Zeitspanne, die man braucht, um eine Haustür aufzuschließen. Die Zeitspanne, die man braucht, um einen oder zwei Sätze zu lesen. Für Ian ist es eine Lebensspanne der Wunder.

Sonntag, 24. Mai 2015

2. Lesenacht der aufgeschobenen Bücher #LNdaB


Ich hatte es ja schon angekündigt - wie beim letzten Mal mach ich auch heute wieder bei der Lesenacht der aufgeschobenen Bücher von Herzpotenzial mit. Mein Abendessen (Tiefkühlpizza. Das beste Essen für Wochenendstrohwitwen) ist gegessen, vor mir steht ein Kaffee-Milchschaum-Chaisirup-Getränk und ich habe mir ein paar Bücher zurecht gelegt, die ich heute Abend weiterlesen möchte. 

Wie beim letzten Mal gilt - es lohnt sich, diesen Blogeintrag entweder im Laufe des Abends immer mal wieder zu aktualisieren oder erst nach Abschluss der Lesenacht zu lesen. Ersteres finde ich aber viel unterhaltsamer (und meine Statistik erst).

Auf die Bücher, fertig, los.

19:00 Uhr: Was habt ihr euch für heute Abend vorgenommen? Und mit welchem Buch beginnt ihr?

Ich habe mir zwei Bücher rausgesucht, die ich eigentlich eh derzeit lese, aber bei denen ich aus Verhinderungsgründen (ist es nicht niedlich, wie ich versuche, das böse MA-Wort gar nicht zu erwähnen?) nicht weitergekommen bin. Heute Abend also die Chance, weil ich mich kopftechnisch ganz frei mache.

"Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel" von Bradley Somer, ein Buch, welches ich vom Bröselchen erhalten habe. Hier bin ich auf Seite 92 und bisher bin ich komplett hingerissen vom Buch, weil ich die Idee des fallenden Goldfisches und die Verknüpfung der unterschiedlichen Geschichten durch das Haus sehr prima finde.

"Zeiten des Aufruhrs" von Richard Yates wollte ich eigentlich schon länger lesen, insbesondere, nachdem ich den Film mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio gesehen habe und den sehr gut fand. Hier häng ich auch noch ziemlich am Anfang, Seite 46, deswegen stell ich die Lektüre erstmal zurück und widme mich dem Goldfisch.

21:00 Uhr: Die ersten zwei Stunden sind rum. Wie hat euch euer Buch bisher gefallen? Wollt ihr es weiterlesen oder legt ihr es jetzt endgültig zur Seite? Oder habt ihr bereits ein weiteres Buch in der Hand?

Zwischenstand beim Goldfisch: Seite 156. Wenn ich nicht ständig nebenbei Internetdinge tun würde, wäre ich schon weiter. Aber auf jeden Fall bin ich weiterhin sehr begeistert von dem Buch. Ich habe Textstellen markiert. Mehrfach! Mit Smileys! Eine Stelle: "Wie konnte ich nur so dumm sein, bei jeder Sportstunde am Rand zu sitzen?, denkt er jetzt. War 'Gesellschaftstanz' wirklich so furchtbar? Ihm wird klar, das man nie weiß, wann man starke Beine gebrauchen kann.". Jetzt bin ich gerade im 27. Kapitel, in dem Ian, der Goldfisch, erkennt, dass er fällt. Ich mag diese Kurzzusammenfassungen am Anfang jedes Kapitels. Und ich mag Ian. Ich les auf jeden Fall noch weiter, vielleicht lass ich "Zeiten des Aufruhrs" heute ganz  bleiben.

22:30 Uhr: Bonusfrage - Habt ihr eigentlich Buch-Merchandising? Poster? Desktophintergründe, Taschen etc? Erzählt doch mal!

Taschen! Bei der Leipziger Buchmesse hab ich jemanden mit einer sehr tollen Suhrkamp-Tasche herumlaufen sehen, aber leider meinte die Dame am Stand, dass sie die Taschen nicht mehr haben (und dass sie auch gerne eine hätte, höhö). Vor ein paar Wochen postete Suhrkamp ein Bild mit der Tasche, ich wiederholte meine Verliebtheit in die Tasche und - schwupps! Hat Suhrkamp noch ein paar Exemplare gefunden und ich habe die wahnsinnig schöne #gönndir-Suhrkamp-Tasche bekommen. Ich bin schwer hingerissen.

00:15 Uhr: Jetzt mal Hand auf’s Herz: Haben sich in den letzten Wochen/Monaten viele neue Bücher bei euch eingenistet? Habt ihr viel Unerledigtes oder haltet ihr euch an die guten Vorsätze vom Jahresanfang?

Die traurige, wahre Antwort auf diese Fragen kann leider nur lauten: Ja. Aus unerfindlichen Gründen vermehren sich bei mir die Bücher explosionsartig. Letzte Woche habe ich noch zwei Bücher für meine MA gekauft (aber keine wissenschaftlichen Bücher, sondern nur biografische Erzählungen, von denen ich mir noch ein paar Hintergrunddaten erhoffe), dann bin und unglücklicherweise am Bücherstand beim Bafög-Amt vorbeigelaufen und hab ein Buch gekauft  und die Post auch auch ein paar Büchersendungen gebracht. Wie mein SuB jemals kleiner werden soll, weiß ich selbst nicht. Außer jemand hat das dringend Bedürfnis, mich fürs Lesen zu bezahlen.

00:53 Uhr: Ich bin mit "Der Tag, an dem der Goldfisch aus dem 27. Stock fiel" fertig. Was für ein gut getimtes Ende für die Lesenacht. Die nächsten Minuten amüsiere ich mich noch darüber, dass wir mit dem Hashtag #LNdaB in die Twitter-Trends geschafft haben.

01:10 Uhr: Die Lesenacht ist beendet, mit müden Äuglein gehen wir ins Bett. Welch Fest! Ich bedanke mich ganz herzlich bei Maike und Mareike für die Organisation. Wer das ganze nochmal bei Twitter nachlesen möchte, kann das hier tun. Gute Nacht und bis zum nächsten Mal!

Samstag, 23. Mai 2015

Das SuB-Buch der Woche - Folge 23.


Die oberste Reihe meines SuB-Regals (das ist auch ein gar wunderbares Wort, oder?) ist extrem schwer zu erreichen. Jedenfalls für mich. Ich muss mich strecken und recken und aufpassen, weil das Regal irgendwie ein bisschen wackelt und ich furchtbare Angst davor habe, von einem (vollen!!!) Bücherregal erschlagen zu werden. Und ich muss noch öfter mit dieser Gefahr leben. Erstens, muss ich das heutige SuB-Buch zurückstellen und zweitens, habe ich gerade überprüft, in den nächsten Wochen kommen noch ein paar Bücher aus der ersten Reihe dran. Ich hab 2013 einfach viel zu viele Bücher gekauft und viel zu wenige Bücher gelesen. Eine Schande ist das.

Hätte Robert Mapplethorpe IV. nicht so verdammt gut ausgesehen, dann gäbe es diese wilde Geschichte nicht. Immer wieder geht es um die Liebe - meistens ist sie verboten. Ein Kind verschwindet spurlos. Eine Frau versucht, mit einem Koffer voller Wurst zu verreisen. Was all das verbindet? Ein defektes Gen, das über Generationen hinweg Unheil anrichtet. Und ein Junge auf der Suche nach seiner Vergangenheit. 

So steht es geschrieben, auf dem Buchrücken von "Wie ich  mich einmal in alles verliebte" von Stefan Merrill Block. Ich weiß wieder einmal nicht, warum und wo ich das Buch gekauft habe, aber es hat ein Lesebändchen und mir gefällt der extrem pinke Farbton der Buchpappe. Und beim Klappentext musste ich gerade sehr lachen. Koffer voller Wurst! Vielleicht sollte ich das Buch gar nicht erst wieder zurückstellen, sondern es gleich in Reichweite liegen lassen. Ansonsten trau ich mich vielleicht gar nicht, das Buch zu lesen. Aber eigentlich würde ich es gerne lesen.

Vielleicht gleich morgen bei der Lesenacht der aufgeschobenen Bücher, wieder organisiert von den beiden lieben Mädels von Herzpotenzial. Im Januar habe ich schon einmal daran teilgenommen, deswegen bin ich morgen wieder dabei, weil ich die Aktion sehr prima fand. Dazu gibt es dann morgen einen extra Blogeintrag, der im Laufe des Abends immer wieder aktualisiert wird. Eigentlich hatte ich mir ja schon zwei Bücher dafür rausgelegt, ich überlege also nun, ob "Wie ich mich einmal in alles verliebte" auch noch mitspielen darf oder nicht.

Mittwoch, 20. Mai 2015

Aufbrezeln in München - Teil 17.

Auch, wenn ich gleich die gegessene Breze negativ bewerten werde (Hätte ich das jetzt als Spoiler markieren müssen?), so muss ich doch ein Loblied auf die Bäckerei Kistenpfennig singen. Während der letzten zwei Studienjahre verbrachten meine Kommilitoninnen und ich gefühlt jede dritte Pause dort. Wenn man einmal von der manchmal etwas chaotischen Selbstbedienungssituation absieht, ist der Laden wirklich zu empfehlen. Preislich okay, Allergiker bekommen die laktosefreie Milch ohne Aufpreis, ich mag das Thunfisch-Baguette gar sehr und gemütlich eingerichtet sind die Sitzplätze auch noch. Bisschen shabby chic, aber nur dezent. Zur Mittagszeit ist immer relativ viel los, trotzdem habe ich bisher immer einen Platz gefunden. Gestern habe ich dort ein Thunfisch-Baguette gegessen und mit meinem Bruder zusammen ein Himbeer-Mascarpone-Kuchenstück gegessen. Vorgestern habe ich dort ein Thunfisch-Baguette gegessen und mich von meiner Bibliothekseinheit erholt.

Also. Geht da hin. Esst Baguette oder Salat oder das Mittagsgericht oder Kuchen. Aber nehmt mir keinen Platz weg! 

Name: Breze
Preis: 0,60 Euro
Kaufort: Kistenpfennig in der Amalienstraße
Optik: mittelgroß, schöne Brezenfarbe, sehr wenig Salz, leicht aufgesprungener Bauch innen, dicke Ärmchen
Konsistenz: sowohl innen als auch außen relativ hart
Geschmack: durch das wenige Salz auch wenig Brezengeschmack
Gesamturteil: Meh. Selbst wenn ich noch gnädig bin und die Brezenhärte damit entschuldige, dass ich die Breze nicht sofort gegessen habe, kann ich aufgrund des wirklich laschen Geschmacks  nur 2 Brezenpunkte vergeben.

Dienstag, 19. Mai 2015

Die Buchanzahlsquote .... in meinem Bücherregal.


Nach der Frauenquote und der Verlagsquote gibt es jetzt ne neue Quote und ich muss dieses Wort jetzt noch ganz oft schreiben, weil ich es immer falsch schreibe und langsam sieht das Wort auch einfach komisch aus - Quote, Quote, Quote. Jedenfalls. Gestern ergab es sich, dass bei Twitter über die Buchanzahl im heimischen Bücherregal gesprochen wurde.

Deswegen nun - Die Buchanzahlsquote (das Wort hört sich arg schlimm an) in meinem Bücherregal. In meinen Bücherregalen. Da können wir mit den Zahlen schon anfangen. Seit der Bücherzusammenstellung sind es vier Billy-Regale (und keines passt zum anderen) plus ein weiteres Bücherregal für meine ungelesenen Bücher. Macht fünf Bücherregale. Graf Zahl freut sich.

Die Bücherzusammenstellung brachte auch eine gemeinsame Excel-Tabelle mit sich, in der alle Bücher fein säuberlich von Herrn Gatsby aufgelistet wurden. Diese Liste spricht derzeit von 1028 Büchern, die sich in unserem Haushalt befinden.

Meine eigene Excel-Tabelle, die ich zusätzlich noch führe, beinhaltet - Stand heute, weil ich gestern natürlich zufälligerweise ein Buch gekauft habe - 355 Bücher. Heißt also, Herr Gatsby hat mehr. 673 Bücher. Aber wer interessiert sich schon dafür, der studiert ja auch Literatur, der muss Bücher haben.

Von meinen Büchern habe ich 200 gelesen, 139 Bücher stehen somit noch im ungelesenen Regal. Die Differenz von 16 Bücher entfällt auf solche Dinge wie Wörterbücher, Reiseführer und mein altes BWL-Buch. Sowas liest man ja nicht wirklich.

Dem armen Dachs wird schon ganz schwindelig vom Zählen. Und so ganz richtig sind die Zahlen dort oben auch nicht, weil wir zusätzlich noch eine ganze Kommode mit Büchern im Keller stehen haben. Bücher, die wir nicht mehr haben möchten und die wir immer mal wieder bei Momox oder Rebuy verkaufen. Und außerdem kommen irgendwie immer wieder neue Bücher hinzu (beispielsweise warte ich derzeit auf zwei Bücher von Alice Herdan-Zuckmayer, die ich noch für meine Masterarbeit lesen wollte). Ich weiß gar nicht, wie das passieren kann.

Und jetzt - wie sieht es bei euch aus? Ich will Zahlen! Zentimeterangaben! Schnappatmungskommentare ob der hohen Bücheranzahl!

(Weil es mir gerade eingefallen ist - das ist kein Schwanzvergleich und nur, weil jemand mehr Bücher hat, ist er nicht besser/belesener/anbetungswürdiger oder so. Ich mag nur meine Excel-Liste sehr gerne und interessiere mich für die Bücherregale anderer Menschen. Das ist alles.)

Samstag, 16. Mai 2015

Das SuB-Buch der Woche - Folge 22.


2013, Baby! Ein neues Jahr und damit ein neuer Anfang. Sogar doppelt. Weil das nun folgende Buch das erste Buch im SuB-Regal ist. Es steht also ganz oben, ganz links und es ist verdammt schwer, dort hin zu kommen. Ich bin anscheinend zu klein. Vielleicht hab ich doch gelogen, als der Mann beim Bürgerbüro gefragt hat, ob ich immer noch 1,68 m groß bin und ich genickt habe. Verratet mich nicht ...

Der Norden Kanadas in den Dreißigerjahren: Zwei Schwestern, Iris und Laura, lieben denselben Mann. Als sie jedoch erfahren, dass Alex im Krieg gefallen ist, stürzt Laura sich von einer Brücke. Sie hinterlässt ein Manuskript, Der blinde Mörder, das sie postum berühmt macht. Doch ist sie wirklich die Autorin? Atwoods preisgekrönter Roman spielt souverän mit verschiedenen Genres und überzeugt durch seine ungeheure literarische Kraft.

"Der blind Mörder" von Margaret Atwood, also. Meine ansonsten halbwegs ordentlich geführte Liste sagt mir leider nicht, wo ich dieses Buch gekauft habe, nachdem es aber ein Mängelexemplar ist, müsste das bei einer der üblichen Stellen gewesen sein. Und jetzt, wo ich den Klappentext noch einmal gelesen und abgeschrieben habe, frage ich mich, warum ich das Buch nicht schon längst gelesen habe. Dreißigerjahre! Und die Materialien sprechen von Dystopie, aber dazu komme ich gleich. Oder jetzt.

Denn auf dem Buch klebt ein Sticker und der Sticker sagt "Plus Materialien für Lesekreise - Über Leben und Werk von Margaret Atwood u.v.m. - Mit umfassendem Hintergrundwissen". Na, wenn das nicht mal neugierig macht. Mich macht das ja neugierig, weil ich Lesekreise nicht kenne. Ich stell mir das ganz furchtbar vor, wie in der Schule, wo man ein Lesetagebuch führen musste und ich hasse es, wenn man mir vorschreibt, wie viel ich bis wann lesen muss. Und ich würde gerne wissen, wie viele Lesekreise es noch gibt und ob Lesekreise wirklich solche Bücher mit Lesekreis-Sticker nutzen und warum entscheiden sich Verlage dafür, solche quasi "Lesekreis-Ausgaben" zu produzieren? Das wäre doch mal ein Thema für eine Abschlussarbeit! 

Auf jeden Fall nennen die Materialien weiterführende Literatur und da steht neben George Orwells "Farm der Tiere" auch "Die Buddenbrooks" von Thomas Mann und "Hotel New Hampshire" von John Irving. Aufregend. Ich suche nun Gemeinsamkeiten, ohne eines der Bücher gelesen zu haben.

Freitag, 15. Mai 2015

Tanz auf Glas von Ka Hancock.


Originaltitel: "Dancing on Broken Glass" - Aus dem Amerikanischen von Katharina Volk - Erschienen im Knaur Verlag - Januar 2015

Jede Liebe ist ein Tanz - manchmal kompliziert,  manchmal wunderschön.

Vielleicht hätten Lucy Houston und Mickey Chandler sich nie verlieben dürfen. Und erst recht nicht heiraten. Doch die Liebe geht ihre eigenen Wege, und so führen Lucy und Mickey eine ungewöhnliche, aber glückliche Ehe. Das wissen sie. Und sie wissen auch, dass sie sich an ein paar Spielregeln halten müssen, um ihr Glück nicht zu gefährden. Eine Regel lautet: keine gemeinsamen Kinder. Als Lucy nach elf Jahren plötzlich doch schwanger wird, wird die Kraft ihrer Gefühle einer harten Prüfung unterzogen.

Ich entschuldige mich nun nicht dafür, dass ich einen kitschigen Liebesroman gelesen habe, ich habe schon schlimmere Dinge gelesen (siehe Nicholas Sparks) und bei all dem wissenschaftlichen Zeug, welches ich derzeit lesen muss, und bei all den Tränen, die ich vergieße, weil mir keine ebenso tollen wissenschaftlichen Formulierungen einfallen, habe ich mir nebenbei Entspannungslektüre gegönnt. Die am Schluss dann doch auch sehr anstrengend wurde. Heult ihr mal 100 Seiten lang, dann wisst ihr, von was ich spreche. 

Lucy und Mickey sind also verliebt, verlobt, verheiratet. Und das schon seit elf Jahren. Lucy ist Lehrerin, Mickey Geschäftsführer einiger Bars, sie leben in einer kleinen Kleinstadt, in der Lucy aufgewachsen ist und jeder jeden kennt. Soweit die ganz normale Ausgangssituation. Wenn da nicht. Ja, wenn da nicht die gesundheitlichen Hintergründe von Lucy und Mickey wären. 

Lucy hatte Brustkrebs, dieser konnte aber nach einer längeren Chemotherapie entfernt werden. Krebs liegt in ihrer Familie. Ihre Mutter ist bereits daran gestorben. Lucys ältere Schwester (sie hat zwei Schwestern, wobei Lucy die Jüngste ist) hatte einmal einen kleinen, entfernbaren Tumor. Schlechte Gene, also.

Mickey hat eine bipolare Störung. Er ist manisch-depressiv und verbringt des öfteren einige Tage oder einige Wochen in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses. Nochmal schlechte Gene.
Deswegen beschließen Lucy und Mickey, dass sie keine Kinder bekommen sollten. Doch nach elf Jahren beschließt ein kleines, eifriges Spermium, dass es sehr wohl durch die verknoteten Eileiter von Lucy schwimmen kann und - schwupps - ist Lucy schwanger. Erst ist sie irritiert, dann freut sie sich, dann ist Mickey irritiert, dann freut er sich. Die ganze Familie ist erst irritiert und freut sich im Anschluss doch sehr über die Schwangerschaft. Bis die Ärztin bei einer Routineuntersuchung eine kleine, auffällige Stelle in Lucys Brust findet. Lucy und Mickey stehen vor der Entscheidung - Abtreiben oder mit der Chemotherapie warten, bis das Kind geboren wurde. Lucy entscheidet sich für das Kind und gegen die Chemotherapie, was Mickey zur Verzweiflung bringt, weil er Angst davor hat, Lucy zu verlieren und alleine mit dem Kind aufgrund seiner Erkrankung nicht klar zu kommen. Und weiter erzähle ich nichts, um das Ende nicht zu verraten. Ihr sollt doch noch einen Grund haben, zu heulen. Damit ich nicht alleine als Heulsuse dastehe. 

Was den Taschentuchbedarf angeht, hat mich das Buch nämlich sehr stark an "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" erinnert. Und das ist nichts gutes. Weinen und Lesen gleichzeitig klappt nur sehr schlecht (und bei kursiver Schrift ist das gleich doppelt anstrengend - warum auch immer). Außerdem disqualifiziert sich das Buch damit, in der U-Bahn gelesen zu werden. 

Ich mochte die beiden Hauptpersonen Lucy und Mickey sehr gerne.Vielleicht mochte ich Mickey ein klein wenig lieber und ich finde auch, dass er nicht wirklich krank wirkte. Vielleicht fehlen im Buch die wirklich starken manischen bzw. depressiven Phasen einfach. Auf jeden Fall stelle ich mir das furchtbar vor, wenn man sich nie ganz sicher sein kann, ob die positiven Emotionen, die man gerade hat, nun normale positive Emotionen sind oder bereits eine Manie. Genauso bei den negativen Emotionen und der Depression.

Kein U-Bahn-Buch also, sondern ein Mit-Tee-und-Taschentüchern-bewaffnet-im-Bett-liegen-während-es-draußen-regnet-Buch. Und ich mag das Bild vom Dancing on Broken Glass (das ist der englische Originaltitel und jetzt habe ich einen Ohrwurm von "Walking on Broken Glass" von Annie Lennox).

Mittwoch, 13. Mai 2015

Aufbrezeln in München - Teil 16.

Die heutige Breze kaufte ich mir auf dem Weg zu einer ultraspaßigen Begebenheit. Ich nenne es - Die Abenteuer im Bürgerbüro von Marina Nordbreze. Ich habe dafür meine erste Story bei Storify erstellt, ist das nicht aufregend? Nein, ist es nicht. Es ist auch einfach furchtbar langweilig, wenn man ernsthaft zwei Stunden auf eine Anzeigetafel starren muss, um im Anschluss fünf Minuten im Büro zu sitzen, wo der Herr gelangweilt mein Passfoto auf ein Papier klebt und sich dabei mit seinen Kollegen darüber unterhält, dass alle zu wenig KFZ-Zulassungsanträge haben und leider kann nur Sören diese Anträge ausdrucken oder irgendwas damit machen und dann gibt mir der Herr das Papier mit meinem Passfoto und ich muss nochmal raus und an der Kasse bezahlen und dann nochmal zu dem Mann rein, damit er mir meine Abholnummer geben kann, damit ich im Internet kontrollieren kann, wann ich meinen Personalausweis abholen kann ("Bei der Abholung können Sie sich dann entscheiden, ob Sie die Online-Funktion des Ausweises freischalten lassen möchten oder nicht. Lesen Sie dazu diese Broschüre, bei der Abholung haben die keine Zeit Fragen zu beantworten" ....). Warum kann man das nicht alles online machen? Oder wenigstens per Post das Bild und meine Unterschrift an die schicken?
Ja, ich hatte ein Buch dabei. Nein, ich konnte nicht lesen, weil ich mich nicht konzentrieren konnte. Erst saß ein kleiner Junge gegenüber von mir, der sehr amüsant sein Spielzeugauto in seiner Hose versteckt hat und sein Vater sollte das Auto immer suchen. Dann stand ein Mann auf und fragte, ob man auf seine Sachen aufpassen könnte, er muss kurz die Parkscheibe weiterdrehen. Dann sang ein anderes Kind "Wer hat die Kokosnuss geklaut?". Um 12 Uhr (das Bürgerbüro schließt um 12:30 Uhr) kam ein junger Mann und lief einfach in irgendein Büro rein, ohne Nummer und wurde aufgrund der Dreistigkeit einfach bedient.

Und ich war zwischenzeitlich sehr froh, dass ich mir die Breze vor meinem Abenteuer im Bürgerbüro gekauft habe, weil ich nämlich nichts gefrühstückt habe und ansonsten wäre ich wohl einfach dort verhungert.

Name: Breze
Preis: 0,60 Euro
Kaufort: Backhaus an der U-Bahn-Station Oberwiesenfeld
Optik: mittelgroß, etwas dunkle Farbe, Salz ungleichmäßig auf einer Seite verteilt, dicke Ärmchen, am Bauch ein klein wenig aufgesprungen
Konsistenz: außen schön knusprig, innen weich und teigig, Ärmchen von gleicher Konsistenz
Geschmack: angenehmer Brezengeschmack, wobei die Seite ohne Salz naturgemäß etwas weniger nach Breze schmeckt, dafür die Salzseite ein klein wenig zu sehr nach Salz - aber ich habe ja klugerweise die Salzkörner entfernt
Gesamturteil: Eine solide Mittelfeld-Breze, die aufgrund der Knusprigkeit von mir 4 von 5 Brezenpunkten erhält.
 

Samstag, 9. Mai 2015

Die Falle von Melanie Raabe.

Originalausgabe - Erschienen bei btb - März 2015 - Vielen herzlichen Dank für das Leseexemplar!

Was muss passiert sein, dass du dich elf Jahre in deinem Haus vor der Welt abschottest? 

Ich bin nicht von dieser Welt. Das sagen zumindest die Leute. Als ob es nur eine Welt gäbe. Ich stehe in meinem großen, leeren Esszimmer, in dem ich niemals esse, und sehe nach draußen. Der Raum liegt im Erdgeschoss, der Blick fällt durch eine große Fensterfront auf die Wiese hinter meinem Haus und auf den Waldrand. Dann und wann kann man Rehe beobachten. Füchse. Meine Welt ist nicht weit, aber meine Welt ist sicher. Zumindest dachte ich das.

Was muss passieren, dass du es wieder verlässt?

Ich habe geschummelt. Aber eigentlich auch nicht. Denn eigentlich wollte ich "Die Falle" von Melanie Raabe schon letzte Woche lesen, als Ausgleich zur Masterarbeit. Dann hab ich das aber doch nicht gemacht. Zu behaupten, dass ich stattdessen wahnsinnig viel für die Masterarbeit gemacht hätte, wäre eine Lüge, aber ich habe brav mein Exposé geschrieben und meine Excel-Tabelle erstellt und bereits mit dem zweiten Kapitel begonnen. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ab nächster Woche wird alles anders. Deswegen habe ich dann einfach am Freitag nach der Exposé-Besprechung beschlossen, dass ich zur Belohnung jetzt doch mal was Nicht-MA-mäßiges lesen darf. Also nun "Die Falle". Und heute, also einen Tag später, bin ich schon fertig damit. Mist.

Um was geht es? Linda Conrads ist Schriftstellerin und lebt zurückgezogen am Starnberger See. Vor elf Jahren hat sie ihre Schwester tot aufgefunden und leidet seitdem unter Panikattacken, die es ihr nicht erlauben, das Haus zu verlassen. Damals hat sie den Mörder ihrer Schwester kurz am Fenster gesehen. Jetzt hat sie den Mörder ihrer Schwester kurz im Fernsehen gesehen. Jetzt will sie ihn stellen. Aber wie?

Dinge, die es nicht gibt in meiner Welt: Kastanien, die plötzlich vom Baum fallen. Kinder, die mit den Füßen durch Herbstlaub rascheln. Kostümierte Menschen in Straßenbahnen. Schicksalhafte Zufallsbegegnungen. Kleine Frauen, die von ihren großen Hunden durch die Gegend gezogen werden, als führen sie Wasserski.

Sie schreibt einen Roman. Einen Krimi. Ein Buch, über den Mord an ihrer Schwester. Und weil der Mörder, den sie im Fernsehen gesehen hat, Journalist ist, lädt sie ihn zu einem exklusiven Interview ein. Ein guter Plan. Eine Falle. Sie will ein Geständnis. Sie will wissen, warum ihre Schwester sterben musste. Doch der Mörder, der vermeintliche Mörder, der vielleicht Unschuldige, der Unschuldige, dreht den Spieß um. Fidelbum.

Ich mochte Linda Conrads. Ich mochte es, wie sie da alleine in ihrem Haus sitzt, mit ihrem Hund und den zwei Blu-Ray-Playern und ihrer Bibliothek und ihrem Wissen (denn sie hat viel Zeit zum Lesen) und ihrer Unsicherheit und ihren Ängsten und ihren Geschichten. Ihren Plan fand ich sehr klug. Und so durchdacht. Sie hat ja auch viel Zeit zum Denken. Und zum Planen. Und ich mochte die Twists, die die Autorin, also Melanie Raabe, in die Geschichte gebaut hat. Wie man als Leser plötzlich unsicher wird. Kann man der Ich-Erzählerin trauen? Kann sie sich selbst trauen? So wurde die schöne Frage "Whodunit" selbst für mich als Nicht-so-gerne-Krimi-Leserin sehr unterhaltsam. 

Das Buch teilt sich auf zwischen den Erlebnissen von Linda Conrads und Kapiteln aus ihrem Buch "Blutsschwestern". Letztere fand ich, gerade im Vergleich mit dem restlichen Buch, eher schwach. Insbesondere zum Ende hin haben mich die Kapiteleinschübe regelrecht genervt und ich wollte wieder zurück zu Linda. Bedeutet das jetzt, dass Linda Conrads gar nicht so eine gute Schriftstellerin ist? Verwirrend. 

Insgesamt aber eine kurzweilige Geschichte mit Wendungen, die den Leser zum Grübeln bringen. Hat mir gefallen.

Das SuB-Buch der Woche - Folge 21.


2012 neigt sich dem Ende. Jedenfalls in meinem Bücherregal mit den ungelesenen Büchern. In dem Jahr habe ich nur sehr wenige Bücher gekauft bzw. geschenkt bekommen. Angeblich nur zwölf. Diese Zahl kommt mir sehr niedrig vor, aber nachdem ich 2012 auch nur 19 Bücher gelesen habe, könnte das vielleicht sogar stimmen. 2012 habe ich meine Bachelorarbeit geschrieben. 2015 schreibe ich meine Masterarbeit. Von den zwölf 2012-Büchern habe ich drei geschenkt bekommen und alle drei wurden mir von Herrn Gatsby geschenkt. Darunter "Der große Gatsby", "Das dreizehnte Kapitel" von Martin Walser und das heutige SuB-Buch:

Markus Erdmann ist Gagschreiber und hasst seinen Job. Sein Leben hasst er auch. Öde Sonntage bei den Großeltern, der Rest der Woche ist auch nicht spannender. Dann trifft Markus im Zug Janne. Die ist mit ihm zur Schule gegangen und spielt in einer ganz anderen Liga. Überraschenderweise scheint sie sich für ihn zu interessieren. Kann sie Markus aus seinem Elend erretten? Oder eher Onkel Friedrich, der legendäre Kaffeekoster aus dem Hamburger Freihafen, den sie die "Zunge Europas" nennen?

So steht es geschrieben auf "Die Zunge Europas" von Heinz Strunk. Ich weiß nicht mehr, wann ich das Buch geschenkt bekommen habe (Geburtstag? Weihnachten? Allerheiligen? "Yay, du hast deine Bachelorarbeit fertig!"?) und Herr Gatsby weiß es auch nicht, aber dafür hat das Buch einen Sticker auf dem Strichcode kleben, damit man den Preis nicht lesen kann. "Lesen mit Ludwig!" steht da drauf und damals, als ich noch Buchhändlerin war, fand ich das ja immer ein bisschen dämlich, einen Sticker auf das Buch zu kleben, weil das so auffällig ist und es außerdem so leicht ist, den Preis rauszufinden, es gilt die Buchpreisbindung in Deutschland, überall kostet ein Buch gleich viel, auch, wenn das viele Menschen nicht wissen. Aber unsere Sticker waren wenigstens so lang, dass man damit den kompletten Strichcode überkleben konnte, dann sah das ein wenig besser aus. Außerdem konnte man sich die Sticker auch sehr gut aufs T-Shirt kleben, wenn man mal sein Namensschild vergessen hatte. 
Heinz Strunk! Wann meine Begeisterung für ihn begonnen hat, kann ich auch nicht mehr rekonstruieren, ich mag den aber irgendwie. Und seit wir Fraktus gesehen haben (guckt den Film), mag ich den noch ein bisschen lieber. Ich sollte nach Hamburg fahren. Sollte ich eh immer, aber ich sollte das auch mal wegen Heinz Strunk machen. Jawohl. Auch, wenn ich "Fleckenteufel" nicht wirklich gut fand. Vielleicht versöhnt mich die Zunge (wer sich hier verliest, ist doof). Sollte ich bald mal lesen. Ist ja nicht besonders dick. Lenkt bestimmt ab.

Mittwoch, 6. Mai 2015

Aufbrezeln in München - Teil 15.

Oh, jetzt ist beim Kaffee kalt geworden. Wenn ich ausnahmsweise einmal daheim Kaffee trinke. Kaffee mit Milchschaum und Chai-Sirup, weil ich noch so viel von der Selbstmachaktion übrig habe. Schmeckte sehr fein, nur bin ich davon ausgegangen, dass die Tasse bereits leer ist. Welch schöne Überraschung, also. Kalter Kaffee, hmm! 

Anstatt nun wortreich über das Wetter (es regnet! Ständig! Nur jetzt gerade natürlich nicht, was das Jammern erschwert) und meine furchtbare Französisch-Stunde (wenn der Dozent hinter mir steht, fallen mir die einfachsten Wörter nicht mehr ein. Kann der nicht woanders stehen und wen anderen beim Schreiben beobachten? Nee. Kann er anscheinend nicht.) zu jammern, leite ich gleich weiter zum Brezentest, für den ich dieses Mal extra eine U-Bahn-Station vor der Uni ausgestiegen bin, um dort, direkt am Bahnsteig eine Breze zu kaufen. Durch eine kurze Recherche habe ich herausgefunden, dass die Stadt München mit den Verkaufsständen direkt am Bahnsteig für mehr Sicherheit sorgen möchte. Weil man sich sicherer fühlt, wenn da ein Mensch in einem Glaskasten Brezen und Kaffee verkauft. Das liegt in unseren Genen. Bestimmt.

Name: Breze
Preis: 0,65 Euro
Kaufort: Cuccis an der U-Bahn-Station Odeonsplatz
Optik: leicht glänzend, mit durchweichten Salzkörnern, mittelbraun und mittelgroß, dafür lustig langgezogen, nicht aufgesprungen, relativ schmale Ärmchen
Konsistenz: gummig und erstaunlicherweise relativ trocken, die Ärmchen unterscheiden sich nicht besonders vom Rest der Breze
Geschmack: nach längerer Zeit mal wieder eine Breze, die relativ belanglos schmeckt. Diese "nassen" Salzkörner mag ich überhaupt nicht, dadurch wirkt die komplette Breze irgendwie wabbelig.
Gesamturteil: Nee, die Breze fand ich nicht so gut. Und wenn die Breze nicht so gut ist, weiß ich auch immer nicht, was ich schreiben soll, das ist doch traurig. Ich dachte aber, dass ich dort auch mal eine nicht-gummige, nicht-wabbelige Breze gekauft habe, vielleicht lohnt es sich also, den Testkauf noch einmal zu wiederholen.
Ich vergebe 2 von 5 Brezenpunkten.


(Und jetzt amüsieren wir uns alle über dieses Foto. Grüne Turnschuhe, yay!)

Samstag, 2. Mai 2015

Das SuB-Buch der Woche - Folge 20.


Bevor es gleich weitergeht mit dem Exposé für meine Masterarbeit, schreibe ich erfreulichere Dinge. Blogeinträge. Zum Aufwärmen der Finger, oder so. Dazu gibt es Tee und einen Brownie. Und welches Buch?

George Duroy ist ein Mann mit großen Ambitionen und bescheidenen Fähigkeiten. Dennoch erklimmt er über Nacht die Karriereleiter als Journalist und steigt in die vornehme Pariser Gesellschaft auf. Er sieht blendend aus, hat eine überwältigende Ausstrahlung und unwiderstehlichen Charme - und ein untrügliches Gespür dafür, was ihn nach vorne bringt und zum Liebling aller macht, zum BEL AMI.

Bel Ami also. Durch meine grandiosen Französischkenntnisse (aus irgendeinem Grund ist am Mittwoch Französisch ausgefallen, der Dozent kam einfach nicht, ich bin untröstlich) versteh ich nun, dass Bel Ami kein Name ist, wie ich es eigentlich gedacht habe, sondern, dass das "schöner Freund" heißt. Wuhu! Geschrieben wurde das Buch von Guy de Maupassant und zwar vor ein paar Jahren. 1885, um genau zu sein. Und weil Robert Pattinson ja bekanntlich ein Vampir ist, müsste er damals den Veröffentlichungstermin schon miterlebt haben. Und ist jetzt auf dem Cover meines Buches. Weil das eine Filmausgabe ist. Ohne Fotos im Buch. Und zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich weder das Buch gelesen, noch den Film gesehen habe. Obwohl der Film in Budapest gedreht wurde. Liest du das, Herr Gatsby? BUDAPEST! Budapest sieht also aus wie Paris, dann können wir da doch im Sommer hinfahren und ich kann mit meinen Französischkenntnissen angeben. Das wird ein Spaß. 

Und weil ich gerade eine willkürliche Seite des Buches aufgeschlagen und ein amüsantes Zitat gefunden habe, gibt es jetzt noch ein Abschlusszitat, dann geht es weiter mit dem Exposé. Mir fehlen noch die Unterpunkte Zielsetzung und Vorgehensweise/Methode. 

Überall hörte man sagen: "Sehr spaßig dieser Keller, sehr hübsch."