Mittwoch, 26. September 2012

Bitte Fluchtwege freihalten.



Der Koffer ist gepackt. Heute fahr ich wieder nach Hamburg und bleibe dort die nächsten sechs Monate. Und obwohl ich mich freue, weil dann 745 Kilometer wegfallen und das Praktikum endlich losgeht und das alles ja furchtbar aufregend ist, hab ich doch auch furchtbare Angst. Und ich rede mir die ganze Zeit ein, dass ich ja schließlich auch schon in Finnland war und überlebt habe. In Finnland war ich zwar nur fünf Monate, aber dafür war es auch viel weiter weg. 1965 Kilometer! Da kann man bestimmt die Zeit und die Kilometeranzahl miteinander verrechnen und schon ist alles wieder prima. Fühlt sich aber nicht so an. Im Gegensatz zu Finnland habe ich dieses Mal das Gefühl, dass ich allen beweisen muss, dass ich das kann. Dass ich mich immer noch für den Entschluss rechtfertigen muss. Und deswegen habe ich unfassbare Angst, dass ich versage. Wie auch immer dieses Versagen dann aussieht. Das andere, fantasievolle Bild, welches sich mein Hirn ausmalt, ist das einer Flucht. Ich flüchte aber nicht. Ich will nicht, dass ich denke, dass das eine Flucht ist. Andererseits verlange ich auch nicht, dass alle das supertoll mit Schlagsahne finden. Ich finde ja auch nicht immer alles toll, was Menschen machen. Ich bin mir auch sehr sicher, dass ich bei anderen Menschen die vollkommen gleiche Situation irgendwie auch nicht besonders supertoll mit Schlagsahne finden würde. Denn ich weiß, dass ich gerade innerhalb von kürzester Zeit mein gewohntes Leben umgedreht habe. Ob das jetzt gut oder schlecht ist - mal sehen. Es ist auf jeden Fall anders. Und trotz all der Bedenken und Ängste und Dingen, ist es doch auch aufregend. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass ich jederzeit zurückkommen kann. Ist ja schließlich nicht ein Aufenthalt in einem anderen Land. Züge fahren immer und nehmen auch spontane Menschen mit. Zu denen ich nicht gehöre. Ha.

Samstag, 22. September 2012

Fortsetzung der Tauben.


Ich bin zwar nicht in Hamburg, aber trotzdem gibt es ein Update in Richtung Tauben. Günther und Pfannkuchen werden flügge. Oder wohl eher nur Pfannkuchen. Der ist nämlich auf dem Foto und ist davor schon ein paar Minuten gegen die Scheibe geflogen, wie mir Herr Gatsby mitgeteilt hat. Von dem ist auch das Foto, vielen Dank hier.
Die beiden Geschwister sind aber anscheinend grundverschieden, Pfannkuchen ist eher der Draufgängertyp, Günther dagegen eher das intellektuelle Mamasöhnchen, welches eher im Nest sitzen bleibt. Oder, wenn er dann rausgeht, gleich wieder zurückflüchtet. Auch schön. Ich habe das ganze mal hier zeichnerisch dargestellt:


Ich hoffe gar sehr, dass ich die beiden Taubenkinder noch zu Gesicht bekommen werde, wenn ich ab Mittwoch dann wieder in Hamburg bin. Das wäre sehr fein.

Donnerstag, 20. September 2012

Fertig. Und zwar so richtig.

Genau 111 Tage ist es her, da habe ich meine Bachelorarbeit angemeldet. Heute habe ich sie abgegeben. Einen Tag vor meiner internen Deadline. 10 Tage vor dem offiziellen Abgabetermin. Ich bin unfassbar stolz auf mich, dass ich mal nicht, wie sonst immer, alles auf den letzten Drücker gemacht habe. Ich bin auch sehr stolz auf mich, dass ich halbwegs nervlich noch okay bin. Auch wenn ich gestern von falsch ausgedruckten Arbeiten mit gezeichneten Walen (der Markenwal! Warum ich plötzlich ein anderes Thema hatte? Keine Ahnung. Was der Markenwal macht? Keine Ahnung. Wenn ich einmal eine angesehene Marketingexpertin bin, werde ich mir eine supertolle Marketingtheorie ausdenken und die nenne ich dann so. Ha!), hässlichen Bindungen, herausfallenden Blättern und meiner Handschrift als Schriftart geträumt habe. Jetzt. Jetzt bin ich gerade unfassbar froh. Und glücklich. Und mir ist zum Heulen zumute. Und für die nächsten paar Monate kann ich das Wort "E-Book" nicht mehr sehen. Ich kann auch nicht in meinem Exemplar der Bachelorarbeit rumblättern, sonst finde ich garantiert einen Fehler und breche einfach so zusammen.  Okay. Soviel zu "halbwegs nervlich noch okay". Egal. Egal. Egal. Egal. 

Bewundert nun meine wunderschönen, gedruckten Exemplare plus das unfassbar hässliche originelle Cover der CD. Mit einem PDF drauf. Wuhu. Platzverschwendung, ahoi!


Jetzt erstmal. Nichts. Nichts tun. Nichts schreiben. Gar nichts. Vorfreuen auf nächsten Mittwoch. Und dann. Kommt der 01. Oktober und damit der erste Arbeitstag im Praktikum. 

Ich möchte mich dann auch noch ganz toll bei Menschen bedanken. Menschen, die an der Umfrage teilgenommen haben und mir so die unfassbare Anzahl von 400 ausgefüllten Fragebögen beschert haben (80% Frauen! Wie soll ich denn so repräsentativ sein?!). Menschen, die die Arbeit Korrektur gelesen haben. Menschen (oder eigentlich nur eine Menschin), die mein Abstract durchgelesen haben (hat). Menschen, die mich die letzten 111 Tage ertragen mussten. 
Danke. Und so. (Hihi, hat eigentlich jemand gemerkt, dass ich den Titel des Blogs geändert habe?)
Und danke an Herrn Gatsby. Aus Gründen.

Mittwoch, 12. September 2012

Einkaufsrettungsaktion


 

Oh, ich war ja schon so lange nicht mehr beim Weltbild-Lagerverkauf und deshalb, ja deshalb musste ich heute wieder ein paar mehr Bücher retten. Obwohl ich eigentlich lieber mich selber gerettet hätte, denn es waren schon sehr viele Menschen heute dort und sehr viele volle Einkaufswägen und sehr viele dumme Menschen, die immer-immer-immer dumm vor den Regalen stehen und nicht weiterlaufen oder konfus laufen oder mich in irgendeiner anderen Art und Weise nerven. Jawohl. 
Erstaunlicherweise gab es sehr viele Biss-Bücher. Und anderen Vampirkitsch. Wenn ich mich richtig erinnere, dann geht es bei "Der Übergang" auch um Vampire, also sollte ich eigentlich nichts sagen. Und bei "Bel Ami" ist der Glitzervampir ja auf dem Cover. Hihi. Ich hoffe, dass Thomas Mann das wieder ausgleichen kann. Jawohl. Bestimmt. Und Herrn Eugenides mochte ich schon mit den Selbstmord-Schwestern und dem Middlesex, da wird doch die Liebeshandlung auch in Ordnung sein. Hoffe ich. 
Ich musste aber feststellen, dass die Bücher dort auch etwas teurer geworden sind. Die meisten Taschenbücher kosten jetzt vier Euro. Ich habe für diese vier Bücher insgesamt 19,90 Euro gezahlt. Was ich sehr okay finde, denn der Eugenides würde alleine schon über 20 Euro kosten. Jawohl. So ist das nämlich.

Dienstag, 11. September 2012

Frühe, alte Sommerzeit.

Die letzten zwei Tage terrorisiere ich meine Umwelt mit einer Dauerschleife von Lana Del Reys Summertime Sadness. Wobei ich gestern voll nett war und Kopfhörer am Laptop eingesteckt hatte, damit ich niemanden nerve. So nett kann ich sein, jawohl! Dabei kann ich nicht mal sagen, warum ich gerade dieses Lied mag, weil, wenn ich ehrlich bin, dann hören sich alle Lieder von Lana Del Rey irgendwie ähnlich an. Und die Videos gleichen sich auch alle. Hipster-Retro-Instagram-Zeugs mit Rauch. 

Jedenfalls.

Ein bisschen traue ich der Sache ja noch nicht, aber. Eigentlich bin ich jetzt mit der Bachelorarbeit fertig. Ich muss noch ein Abstract schreiben, die Kommentare durchgehen, den Anhang und den Hauptteil miteinander verbinden, Kleinkram erledigen, aber dann. Dann wäre ich fertig. Und wenn ich all diese Dinge in dieser Woche schaffe, dann bin ich zwei Wochen vor dem offiziellen Abgabetermin und eine Woche vor meiner internen Deadline fertig. Irgendwie kommt mir das ... falsch vor. Irgendwas hab ich vergessen. Bestimmt. Abgesehen davon, dass ich den Text eh extrem doof und langweilig und kacke finde. Ich kann das nicht mehr lesen. Ich mag auch das Wort "E-Book" nie wieder schreiben. Ich mag viel lieber Vanilleeis mit heißen Himbeeren essen. Was ich jetzt auch tun werde. Ha!

Samstag, 8. September 2012

Ein Samstag.

Also fuhr ich mal wieder in die Stadt. Ich kann das sogar sehr professionell rechtfertigen, ich musste nämlich für meine Bacheloarbeit recherchieren. Feldexperiment. Quasi. Oder so. Egal. Gute Ausrede und ich kann noch einen Absatz einfügen, hurra. Aber nicht heute. Morgen vielleicht. Dann sollte ich auch bald fertig sein, obwohl ich noch zwei Wochen Zeit hätte. Ist das nicht toll? 

Jedenfalls. Stadt. Nachdem H&M für meine Onlinebestellung so lange brauchen würde, dachte ich mir "Kind, geh doch mal offline in einen Laden!" und nachdem es dort alles gab, was ich haben wollte (und noch viele schöne Dinge mehr), konnte ich soeben die Bestellung stornieren, weil ich jetzt schon alles habe. Ha! (Nicht auf dem Bild befindet sich Unterwäsche, eine graue Strumpfhose, eine schwarze Strumpfhose und der Rest von dem Sockenpaket, weil das interessiert niemanden)


Außerdem gab es dann noch einen Besuch in der Lieblingsbuchhandlung, weil ich noch einen Gutschein hatte und so als "Vorbelohnung" für die Bachelorarbeit darf ich mir schon mal ein Buch kaufen. In dem Fall zwei, weil eines war nur aus der Restekiste und kostete nur 2,99 Euro. Ha! Sophie Dahl. Die Spiele der Erwachsenen. Auf meiner Wunschliste stand das Buch zwar mit einem anderen Cover, aber ich mag dieses Cover auch sehr gerne, weil ich eh meistens die Buchcover vom Berlin Verlag mag. Und Reclam geht immer. Schnitzler mochten wir ja schon mit der Traumnovelle, mal gucken ob wir ihn in der Finsternis auch mögen.


Hihi, mein Finger.

Dienstag, 4. September 2012

Daheim.

Ein bisschen fad ist mir jetzt schon. Ein bisschen wenig Motivation hab ich jetzt schon. Ein bisschen traurig bin ich jetzt schon. Und eigentlich kann man auch das "ein bisschen" streichen. Seit gestern wieder daheim, aber irgendwie ist es - hm. Wenigstens über den Hund kann ich mich freuen. Und über das gewohnte Geräusch des Postfahrrads um 10 Uhr. Und über die Spülmaschine.

Dafür habe ich gerade überhaupt keine Lust mehr meine Bachelorarbeit fertigzuschreiben. Eigentlich fehlt ja "nur noch" die Einleitung. Und Korrekturen. Viele davon. Und ich hab noch 3 Wochen Zeit. Aber ich will das eigentlich relativ schnell fertig kriegen. Dann kann ich noch andere Dinge tun. Was auch immer. Koffer vorpacken. Hihi, ich habe gerade einen Koffer bei ebay ersteigert. Der ist hellblau. Und eigentlich ein Koffertrolley, falls das einen Unterschied macht. Jedenfalls sieht er aus, als wäre er besser zu transportieren, denn mein Koffer, den ich in Hamburg dabei hatte, der war eher doof. Und hat mir ständig blaue Flecke auf den Beinen verpasst. Sehr schick.

Und schick ist auch mein neuer Rock, der mich gar sehr amüsiert. Tüll-Ballerina-Rock! Mal sehen, wie oft ich den Rock "ernsthaft" anziehe. Nicht nur im Haus.


Sonntag, 2. September 2012

Backen.

Der Foto-August ist vorbei, hurra. Ich hab nur 25 Fotos geschafft in einem Monat mit 31 Tagen, aber! Dafür ist jetzt Schluss. Oder auch nicht. Also. Schon. Aber heute sind wir aufgewacht und dann dachte ich mir so "Oh, wir haben ja noch Croissant im Kühlschrank" und dann habe ich diesen Gedanken an Herrn Gatsby geäußert und so kam es, dass wir heute Croissants gebacken haben. Ganz alleine! Ohne Hilfe! Niemals würden wir Croissants aus einer blauen Ploppdose machen und dann den Teig in Croissantform rollen. Neinnein.


Rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen-rollen.

Herr Gatsby war dann so motiviert und musste gleich noch mehr Dinge rollen. Und dafür eignet sich die Bettdecke doch ganz hervorragend! Hihi. (Mich amüsiert der dunkelblaue Kreis links, weil das dann aussieht wie ein Auge)


 Und dann! dann waren die Croissants fertig! Hier!

Und sie waren sehr lecker. Mit Nutella. Mit Nutella schmeckt eh alles gut. Der Boden der Croissants war ein biiiiiiiischen dunkel, aber das kann man ja prima abkratzen. Und beim nächsten Mal lassen wir die Teigdreieckrolldinger einfach nur 10 Minuten im Backofen und nicht 12. Ganz einfach.