Sonntag, 31. August 2014

Fotobreze - August 2014

Wie doof der Regen ist, wenn man draußen unterwegs sein muss. Selbst auf dem kurzen Weg von der Haustür zur Straßenbahn wird man nass. Sehr nass. Selbst mein Cardigan wurde durch die Jacke durch nass. Jetzt sitze ich im Trockenen mit trockenen Kleidungsstücken, die eher an einen Wintertag erinnern und sehe mir Fotos an, auf denen man keinen Regen sieht. Der August war doch eigentlich sehr schön. 


// Körperkult //
// Wie man sich mit Edding und Babypuder selbst ein Tattoo malen kann //
// Seit einer Woche war ich nicht mehr Laufen, weil mein Knie immer noch weh tut //
// Dinge, die man viel öfter fotografieren sollte - Seife im Auge //


// Damals nach Kopenhagen //
// Die Ausbeute einer erfolgreichen Buchjagd //
// Motivationspoesiealbemsprüche in der Arbeit. Mit Dänemark und Spatzen //


// Feirtagsnotfalleinkaufskuchen //
// Die Entstehung von selbstgemachten Spätzle - Teil 1 //
// Die Entstehung von selbstgemachten Spätzle - Teil 2 //


// Weiteres Essen - Flammkuchen //
// Weiteres Essen - nichteingerollte Wraps mit Tomaten und Avocado //
// Weiteres Essen - Salat (nicht selbstgemacht) //


// Testaktion - Lipton Eistee mit Kohlensäure (ehrlich gesagt finde ich den Eistee nicht so lecker //


// Der Apfel-Kiwi-Smoothie sieht nicht so lecker aus //
// Das Beeren-Keks-Quark-Dessert sieht so lecker aus //
// Der Beeren-Kiwi-Smoothie sieht okay lecker aus //


// Wichtiger Einkaufszettel ist wichtig //
// Installation - Marmelade mit Dose //
// Wer ist diese "Frau des Hauses" und wo wohnt sie? // 

Samstag, 30. August 2014

Suchbegriffe für Nordbrezen - 4

Seit einer Woche war ich nicht laufen (aua, Knie!) und trotzdem habe ich heute im Olympiapark eine neue Laufstrecke gefunden, die demnächst (wenn mein Knie weniger zickig ist) ausgetestet wird. Und dabei haben wir nur den angeblich im Olympiapark stattfindenden Flohmarkt gesucht. Apropos Suchen (beste Überleitung der Welt) - wie sucht man eigentlich Nordbrezen?

monokel frucht
Ist ein Monokel nicht eine Brille, die kaputt gegangen ist? Wie soll das gleichzeitig auch eine Frucht sein? (Ich habe die Lösung gefunden! Es ging um Herrn Pizza!)
www.nordbreze.de
Menschen, die Internetadressen bei Google eingeben, kommen in eine spezielle Ecke.
das internet mach nicht wahnsinnig
Mich auch, mich auch. Hier, ein Tee.
kleiner undercut an kindern
Bei der Vorstellung muss ich sehr kichern. Alle Kinder sollten einen Undercut haben. Alle MENSCHEN sollten einen Undercut haben. Hunde auch (Im Olympiapark haben wir heute einen echten ungarischen Hund gesehen, bisher kannte ich die nur aus dem wahnsinnigen Internet).
lederhose mit socken und normalen schuhen
Ekelhaft. 
milka kuh
In der Milka-Welt am Viktualienmarkt waren letztens sehr viele Touristen. Und die unfassbar leckere Sorte Cherry Cream gab es nicht. Die gibt es wohl nur in Ungarn. Dann muss man da wohl hinfahren und nebenbei die ungarischen Hunde streicheln. Oder rasieren. 
traue mich nicht fitzek zu lesen
aufgeräumter schreibtisch
Wenn man Semesterferien hat, ist der Schreibtisch relativ aufgeräumt. 
blankenese fisch
Ich mag wieder nach Blankenese. Ich mag wieder nach Hamburg. Wenn es dann Fisch gibt, ist das auch okay. Muss aber nicht sein. 
bücherliste excel
Wie stolz ich immer noch auf meine Bücherliste bin. Wie gut alle S-Verweise funktionieren! Und wie viele Bücher da schon für dieses Jahr als "gelesen" drinnen stehen! 30! 

Donnerstag, 28. August 2014

Deutscher Buchpreis 2014 - Die Longlist #deutscherbuchpreis

Ich habe lange suchen müssen, bis ich endlich dann doch das Leseproben-Buch zur Longlist des Deutschen Buchpreises 2014 gefunden habe. Anscheinend mag Buchladen 1 den Deutschen Buchpreis nicht, es gab noch nicht mal einen Tisch dafür (dafür bietet sich das doch so an! Früher mochte ich sowas, da war es einfach, einen Tisch zu dekorieren. Man hatte ein Thema! Bei Hugendubel habe ich dafür einen anderen Tisch gesehen, dessen Thema war wohl "Bücher mit weißem Cover und Schrift drauf" -mehr Gemeinsamkeiten hatten die Bücher nämlich nicht. Verwirrend), bei Buchladen 2 gab es einen Buchpreis-Tisch, aber auf den ersten Blick kein Lesebuch. Bis ich nochmal genauer hingesehen habe. Es gab noch ein Exemplar und ja, dieses eine Exemplar ist jetzt mein Exemplar (hier fieses Lachen einbauen). Und gestern Abend habe ich mich hingesetzt, mit einem Stift bewaffnet, und mir jede Leseprobe der zwanzig Longlist-Titel durchgelesen, Sätze unterstrichen und mit Smileys mein Urteil verewigt. Deswegen jetzt nun hier:

Nordbrezens Deutscher-Buchpreis-Longlist-Leseproben-Lese-Erfahrung

Ich versuche den Inhalt in einem Satz wiederzugeben durch das, was ich in der Leseprobe gelesen habe. Keine Ahnung, ob das dann stimmt. Außerdem habe ich mir immer einen Satz/Abschnitt aus der Leseprobe herausgesucht, den ich besonders ansprechend fand. Als Beurteilung gibt es eine Antwort auf die Frage, ob ich weiterlesen möchte. 

Koala von Lukas Bärfuss. Erschienen im Wallstein-Verlag.
Bruder begeht Selbstmord und Bärfuss will verstehen, was für ein Mensch sein Bruder überhaupt war.

Als erster Mensch schien sie ein Verständnis für jenes ungeheuerliches Komma aufzubringen, das in einer seiner Erzählungen einen ganz gewöhnlichen Satz während einer Versöhnungsszene zwischen Vater und Tochter in die Beschreibung der masturbierenden Mutter verwandelt, die diesem Moment von den beiden unbemerkt beiwohnt.

Weiterlesen? Ja, vielleicht (Ich mag ja das Cover total und will diesen Satz mit dem Komma lesen!).

Sieben Sprünge vom Rand der Welt von Ulrike Drasner. Erschienen im Luchterhand Literaturverlag.
Eine Tochter berichtet von ihrem alten (verwirrten?) Vater, ihren Ängsten und wie das alles zusammengehört.

Gegen Hitzeattacken, die ich nicht hatte, hätten Pillen geholfen, doch Pillen gegen Angst vor Regen oder Schnee, gegen Angst vor Laserstrahlen, gegen ein Leben auf Abruf gab es nicht.

Weiterlesen? Nein (klang für mich relativ belanglos).

Das Polykrates-Syndrom von Antonio Fian. Erschienen im Literaturverlag Droschl.
Ein Sohn besucht seine Mutter im Altenheim und darf sich von ihr allerlei Gemeinheiten anhören (aber er kann da auch gut mitspielen)

Obwohl es schon Jahre her war, dass das Kühllagerhaus abgerissen und an seiner Stelle das Sonnenheim errichtet worden war, hatte die Straßenbahnstation noch lange danach so geheißen, vermutlich weil es einige Zeit gedauert hatte, bis sich bei den zuständigen Beamten herumgesprochen hatte, dass es keine besonderes glückliche Lösung war, wenn man,um zu einem Seniorenheim zu kommen, an der Station Kühllagerhaus aussteigen musste.

Weiterlesen? Ja, unbedingt! Ich habe mich über die Leseprobe schon sehr amüsiert, ich mag den Schreibstil.



Die Meisen von Uusimaa singen nicht mehr von Franz Friedrich. Erschienen im S. Fischer Verlag. 
Ein Student sieht sich einen alten Dokumentarfilm über Vögel auf einer finnischen (!!!) Insel an (und zerstört dabei anscheinend die Filmrolle)

Kleine Vögel flatterten durch das Laub, es waren die Lapplandmeisen, denen Susanne Sendler ihren Film gewidmet hatte, und ihr Flügelschlagen vereinte sich zu einem Geräusch, das so laut war wie ein tosender Applaus. Nur eines fehlte, da war kein Gesang, die Meisen schwiegen.

Weiterlesen? Ja, vielleicht (Warum schweigen die Meisen? Wer ist denn diese Susanne Sendler und ist der Film jetzt wirklich kaputt?)




Pfaueninsel von Thomas Hettche. Erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Eine Königin sucht im Gebüsch einen Ball und findet stattdessen ein eigenartiges Geschöpf, welches gleich wieder verschwindet. 

Eine Königin? Was ist das? Eine Märchengestalt, denken wir, und doch: dieser hier pulste das Leben am Hals und flackerte über die Wangen, hier, in der schwülen Enge der Bäume, eng um die junge Frau herumgelegt, wie jenes Wort, sie zu bezeichnen.

Weiterlesen? Ja, vielleicht (anscheinend geht es um eine Insel, in der Nähe von Berlin und ich dachte irgendwie nicht, dass das ein historisches Buch ist und jetzt bin ich verwirrt und würde das gerne herausfinden).




Am Fluss von Esther Kinsky. Erschienen im Verlag Matthes & Seitz Berlin.
Beobachtungen in London. In einem Park. In einer Straße. Anscheinend irgendwann auch mal an einem Fluss, wenn ich dem Titel glauben darf.

Wir, die Dinge und ich, hatten das alte Haus an einem frühen blauen Morgen verlassen, als der Augustmond noch am helldunstigen Spätsommerhimmel stand, und lungerten nun hier im Osten Londons, mit Ausblick auf den Winter. 

Weiterlesen? Nein (hat mich nicht gepackt).



April von Angelika Klüssendorf. Erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Eine junge Frau zieht bei einer alten Frau ein, weil ihr nach dem Heimaufenthalt dieses Zimmer zugewiesen wurde und versucht ein neues Leben zu beginnen.

Sie mischt sich unter die Menschen, die auf einen großen Flachbau zulaufen, "VEB Kombinat Starkstromanalagenbau Leipzig - alle" steht in Leuchtschrift über der Eingangstür. Eigentlich sollte es "Halle" heißen, aber der Buchstabe H ist nicht erleuchtet. Aus irgendeinem Grund freut sie das, genau genommen hat sie wenig Lust auf ihre neue Arbeit.

Weiterlesen? Nein (es klingt zwar irgendwie nett, aber ich weiß  nicht so genau).



Zwei Herren am Strand von Michael Köhlmeier. Erschienen im Hanser Verlag.
Winston Churchill und Charlie Chaplin sind Freunde und gehen spazieren.

Erst als Chaplin, die Hände zu einem Trichter an den Mund gelegt, so laut er konnte - er konnte nicht laut -, durch den Türschlitz, in dem sein Knie klemmte, rief: "Winston, Winston, ich bin es, Charlie. Ich bin da Winston. Ich bin gekommen!", und Churchill, dessen Zimmer sich glücklicherweise im Parterre befand, seinerseits, so laut er konnte - auch er konnte in diesen Tagen nicht laut -, zurückrief - "Glas tidings you bring!" -, ließ man ihn eintreten. 

Weiterlesen? Nee. Nee. Den Text fand ich wirklich gar nicht interessant.


Kleine Kasse von Martin Lechner. Erschienen im Residenz Verlag.
Ein Mann rennt mit einem Koffer über eine Wiese und wird zu spät zu einem Termin kommen.

Auch wenn es falsch war, falsch, nichts als falsch, rannte er mit dem Koffer die Böschung hinab.

Weiterlesen? Ja, vielleicht (auf jeden Fall macht es neugierig. Vor was läuft der Mann weg und was ist in dem Koffer?)




Panischer Frühling von Gertrud Leutenegger. Erschienen im Suhrkamp Verlag. 
London. Am Fluss.

Die Sphinxe träumten mit offenen Augen, ihre Blicke gingen die Themse hinauf und hinab, aber sie hatten das Chaos der schwankenden Segler und Schiffe mit ihren exotischen Frachten nicht mehr gesehen. Schon vor ihrer Ankunft hatten die East und West India Docks im Osten der Stadt ihren Betrieb aufgenommen, und tief in der Vergangenheit war jenes Britannien versunken,das einst ganz von gewaltigen Eichenwäldern bedeckt gewesen war. 

Weiterlesen? Nee (ich dachte erst, das wäre aus Am Fluss von Esther Kinsky ... irgendwie ähnelt sich das schon sehr stark).


Kastelau von Charles Lewinsky. Erschienen im Verlag Nagel & Kimche.
Das Leben eines Mannes, der anscheinend irgendwas mit Filmen zu tun hat, wird anhand seiner persönlichen Papiere und Aufzeichnungen nacherzählt.

Er bedauerte die Absage und wünschte mir viel Glück. In einem der alten Filme, die ich so liebe, wäre in diesem Moment das Wort ENDE eingeblendet worden.

Weiterlesen? Nein (schon die Leseprobe hat mich sehr verwirrt, weil ich nicht verstanden habe, welcher Teil was ist).




3000 Euro von Thomas Melle. Erschienen im Verlag Rowohlt Berlin.
Ein Obdachloser erwacht und eine Mutter bringt ihre Tochter zur Ergotherapie

Das ist eine Disziplin, in der Anton es zu einer Art Meisterschaft gebracht hat: den Schlaf verlängern, das Dämmern ausdehnen, den Traum stauchen und modulieren. Die Konsistenz des Schlafes willentlich verändern, das Bewusstsein verdünnen: Man ist da, aber unscharf, ganz tief unten, als tierische Präsenz, kein Gewahrwerden, nur Schemen um eine unbewusste Mitte.

Weiterlesen? Ja! Auf jeden Fall (was haben diese beiden Menschen miteinander zu tun? Und anscheinend ist der Obdachlose erst seit kurzem auf der Straße. Warum? Oh weh! Ich will das wissen!)


Unternehmer von Matthias Nawrat. Erschienen im Rowohlt Verlag. 
Aus irgendeinem Grund nehmen Vater, Tochter und Sohn Maschinen auseinander.

Die Frau an der Tankstellenkasse in Schönau fragt uns, ob wir die Kinder von Elmar Rehm sind, aus Utzenfeld. Und warum Berti ein Arm fehlt. Und ob wir nicht in der Schule sein sollten.
Mein Arm fehlt, weil ein Unternehmen seine Opfer fordert, sagt Berti. Und in der Schule lernt man nichts, was fürs echte Leben taugt.


Weiterlesen? Ja, vielleicht (der Zusatztext erwähnt eine "Endzeitwelt" und irgendwie klingt das schon sehr nett).

Das Sandkorn von Christoph Poschenrieder. Erschienen im Diogenes Verlag.
Ein Mann läuft durch Berlin und verstreut Sand, wird dann von der Polizei festgenommen und soll erklären,  warum er durch Berlin läuft und Sand verstreut.

Es  ist nicht immer der gleiche Sand, das kann man sehen. Mal ist er heller, mal ist er dunkler. Ein roter ist dabei. Viele gelbe. Einer glitzert. Jede Stelle, an der der Mann Sand ausgestreut hat, wird anschließend genau untersucht. Man diskutiert und mutmaßt.

Weiterlesen? Ja, vielleicht (könnte ganz interessant sein).


Kruso von Lutz Seiler. Erschienen im Suhrkamp Verlag.
Drei Männer schließen Blutsfreundschaft.

Vollkommen nichtig war in diesem Augenblick der Gedanke, wie gut er es in der Regel vermochte, freihändig eine Linie zu ziehen, "Gerade so, als hättest du ein Lineal benutzt, Edgar!", hatte seine Mutter öfter ausgerufen, voller Lob, aber auf Haut war es anders. Haut gab nach, Haut wich aus.

Weiterlesen? Ja (ich kann an dieser Stelle verraten, dass ich zufälligerweise dieses Buch vor einiger Zeit von Suhrkamp erhalten habe und demnächst mit dem Lesen beginnen werde).


Vor dem Fest von Saša Stanišić. Erschienen im Luchterhand Literaturverlag.
Ein Dorf, seine Bewohner und die Geschichte dieser Dinge.

Wir sind traurig. Wir haben keinen Fährmann mehr. Der Fährmann  ist tot. Zwei Seen, kein Fährmann. Zu den Inseln gelangst du jetzt, wenn du ein Boot hast. Oder wenn du ein Boot bist. Oder du schwimmst. Aber schwimm mal, wenn die Eisbrocken in den Wellen klacken wie ein Windspiel mit tausend Stäben.

Weiterlesen? Ja, unbedingt (der Text war so gut! Ich will das jetzt gleich haben und außerdem reicht der kleine Ausschnitt nicht dafür, die Großartigkeit des Textes zu zeigen.  Lest die Leseprobe!)

Der Allesforscher von Heinrich Steinfest. Erschienen im Piper Verlag. 
Ein Laster transportiert einen Wal durch die Stadt. Oha!

Als nun die Musik endet (beziehungsweise zum biederen Gedudel einer Mundharmonika übergeht), wechselt die Kamera zu einer fröhlichen Gruppe junger Menschen, die spätabends am Strand sitzen und feiern - und wir fragen uns sofort, wer von denen jetzt so blöd sein wird und Steven Spielberg den Gefallen tut, im Meer schwimmen zu gehen.

Weiterlesen? Ja! Ja! Ja! Deswegen schummle ich auch und zitiere noch einen weiteren Ausschnitt aus der Leseprobe. Weil es so toll ist.
Das Ende des Vorspanns gleicht dem Tod. Danach kommt das Leben. Aber es ist eben ein gewesenes. 


Nachkommen. von Marlene Streeruwitz. Erschienen im S. Fischer Verlag.
Opa stirbt und seine Enkeltochter geht zur Beerdigung.

Dieses Mal. Sie wollte alles richtig machen. Sie wollte normal sein. Nicht auffallen. Ihren Platz einnehmen. Dazugehören.

Weiterlesen? Nee. Erstens sagt der Zusatztext, dass es um eine Schriftstellerin geht, die für ihren Roman für den Deutschen Buchpreis nominiert ist und diese Geschichte kenne ich schon von Thomas Glavinic und niemand toppt Thomas Glavinic und zweitens finde ich diese kurzen Sätze furchtbar anstrengend.



Isabel von Feridun Zaimoglu. Erschienen im Verlag Kiepenheuer & Witsch.
Nach der Trennung von ihrem Freund kehrt Isabel in die ehemals gemeinsame Wohnung zurück, um Dinge zu zerstören. Oder auch nicht.

Ratten fraßen Ratten, Liebe ging zu Ende, Liebende lagen wie glühende Leichname nebeneinander.

Weiterlesen? Ja, vielleicht (wobei ich gerade nicht mehr so sicher bin).






Der aufblasbare Kaiser von Michael Ziegelwagner. Erschienen im Verlag Rowohlt Berlin.
Was passiert, wenn man in der Badewanne ausrutscht und stürzt?

Mit Kopfschmerzen konnte sie umgehen. Ihr war, als würde der Kopf dabei kompakt, zusammengepresst, die einzelnen Gedanken liefen eng nebeneinander durch die Hirnwindungen, die Gedankenwege wurden kürzer in einem kleinen, zusammengepressten Gehirn.

Weiterlesen? Ja, vielleicht (die Situation ist schon arg absurd, das könnte ganz nett sein).

Dienstag, 26. August 2014

Sommer in Brandenburg von Urs Faes

Um die Klammer vernünftig zu schließen, folgte ein weiteres Buch über Judenverfolgung im Dritten Reich. Dieses Mal aber ohne direkten KZ-Bezug, dafür habe ich etwas über jüdische Landwerke gelernt.


Denn in genau einem solchen lernen sich die beiden Protagonisten in Sommer in Brandenburg von Urs Faes kennen. In den Landwerken wurden jüdische Jugendliche auf die Ausreise nach Palästina (ich weiß leider nicht, ob das mit Palästina richtig ist, das steht im Klappentext, aber gab es 1938 schon Palästina? Oder Israel? Eigentlich doch nicht? Vielleicht ist auch eher die Region gemeint und nicht der konkrete Staat) vorbereitet. Sie lernten alles, was man wissen muss, um ein neues Leben in der Fremde zu beginnen. Tomaten anpflanzen. Bienen hegen und pflegen. Und wenn sie Glück hatten, durften sie Deutschland mit einer offiziellen Genehmigung verlassen und ausreisen.
Und in eines dieser Landwerke in Brandenburg kommt Lissy aus Wien. Und Ron aus Hamburg verliebt sich in sie. Träumt von der gemeinsamen Ausreise und dem Neuanfang in der Ferne. 

Das ist am Anfang zwar sehr nett, aber ich hatte das Gefühl, dass die ganzen Gefühle nur von Ron kommen, Lissy treibt da irgendwie nur  mit. Gut, vielleicht liegt das an der Perspektive, weil man immer nur Ron umkreist. 

Traurigerweise hält das junge Liebesglück nicht lange, weil Lissy eine Ausreisegenehmigung bekommt, Ron aber nicht. Ron muss in Deutschland bleiben, wo die Situation für Juden immer schlimmer wird. Das Landwerk wird dann auch geschlossen und die Jugendlichen müssen in ein anderes Landwerk umziehen. Ende. 

Ich hatte das Gefühl, dass das Landwerk eine Blase ist, die von den restlichen Ereignissen sehr abgeschottet ist. Zwar gibt es in Sichtweite des Landwerks einen Flugplatz mit Nazis, diese greifen das Landwerk auch manchmal an, aber sie werfen "nur" Steine ins Gewächshaus. Einmal werden Jugendliche mit polnischen Wurzeln mitgenommen. Der Schuster will die Schuhe nicht reparieren. Das war es dann aber auch schon. Nur durch Briefe der Eltern bekommt man weitere Anfeindungen und Sanktionen mit. 

Was mir sehr gut gefallen hat - der Autor unterbricht an vier Stellen die Geschichte und erzählt von seiner Recherche. Und das fand ich viel spannender als die eigentliche Geschichte. Es gibt nämlich Fotos von dem Landwerk und seinen Bewohnern und auch von Lissy und Ron. Urs Faes hat versucht, ihre Spuren nachzuverfolgen und dabei mit Menschen gesprochen, die zusammen mit Lissy und Ron in dem Landwerk lebten. 
Und in meinem Kopf sind die beiden Menschen auf dem Cover einfach Lissy und Ron. Weil ich das ganz besonders toll finden würde. 

Was tun, mit sich, mit der Haut, die sich nach Berührung sehnte?

Montag, 25. August 2014

Dachs - unter Tage


Ich glaube, es begann mit der Aussage, dass Dachs manchmal bei einem Fuchs wohnen würde. Weil er sich selber ja keine Höhle buddeln kann. Wegen den kurzen Armen (siehe linker Bildausschnitt). Und schon wurde aus Dachs ein Bergbau-Dachs, der unter Tage arbeitet. Mit seinen kurzen Armen. Und einer feschen Lampe auf dem Kopf. 

Vielleicht sollte ich jetzt auch einfach mal unser Essen holen, dann komme ich nicht mehr auf komische Ideen. 

Sonntag, 24. August 2014

Roman eines Schicksallosen von Imre Kertész

Um zu beweisen, dass ich nicht nur Quatschbücher über Sex lese, ist es sinnvoll die beiden Bücher, die jeweils vor und nach dem Haus der Löcher gelesen wurden, zu erwähnen. Beide eint nicht nur die Klammerrolle, mit der sie meine Buchausrutscher verdecken, sondern auch das Thema. Judenverfolgung im Dritten Reich.

(Ja. Ich gleiche Quatschbücher natürlich mit dem richtigen harten Stoff aus)


Begonnen hat es mit Imre Kertész. Roman eines Schicksallosen. Ich habe mich noch nie so sehr über die unfassbare Naivität eines Protagonisten geärgert wie bei diesem Buch (Am Ende des Buches sagt ein Journalist einen Satz, den ich die ganze Zeit davor quasi  im Kopf hatte: "Lieber Junge", rief er da, wobei er, wie mir schien, doch langsam die Geduld verlor, "warum sagst du bei allem, es sei natürlich, und immer bei Dingen, die es überhaupt nicht sind!"). 
Und trotzdem fällt mein Gesamturteil sehr positiv aus. Weil ich im Laufe des Buches erkannt habe, dass der Erzähler den Alltag in den Konzentrationslagern nur ertragen kann, weil er ihn banalisiert.
Vielleicht hinkt der Vergleich auch, aber - so wie "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" kein Krebsbuch sein soll, so ist "Roman eines Schicksallosen" kein KZ-Buch. Die Konzentrationslager stehen nicht im Mittelpunkt, der Erzähler beschränkt sich nicht auf die Auflistung bekannter Gräueltaten, sondern schildert den Alltag in einem KZ und nimmt es dadurch ernst, beschäftigt sich damit und lässt es nicht zu etwas Außergewöhnlichem verkommen, mit dem man sich eben nicht mehr beschäftigen muss. 

Es war nicht mein Schicksal, aber ich habe es durchlebt.

Interessant finde ich, dass der Name des Protagonisten nur sehr selten genannt wird und er dadurch weniger fassbar, austauschbar, wie eine Nummer erscheint. 
Und mein Problem mit dem naiven Erzähler ändert sich zum Schluss des Buches auch, bei seiner Heimkehr ist nicht er der naive Junge, sondern alle anderen stellen sich dumm, wissen von nichts, verstehen nichts von dem, was er sagt. Was sehr traurig ist, so ist durch die Verständnislosigkeit keine echte Heimkehr möglich.

Es war die gewisse Stunde – selbst jetzt, selbst hier erkannte ich sie –, die mir liebste Stunde im Lager, und ein schneidendes, schmerzliches, vergebliches Gefühl ergriff mich: Heimweh.

Ich denke, Imre Kertész ist auf jeden Fall ein Autor, von dem ich noch mehr Bücher lesen möchte, weil er den Leser packt, ohne künstliche Spannung zu erzeugen, weil er den Leser betroffen macht, ohne auf die Tränendrüse zu drücken, weil er den Leser als Menschen ernst nimmt, so wie er seine Protagonisten und deren Schicksal ernst nimmt.

Dienstag, 19. August 2014

Kopenhagen - Tag 1 bis 8 in analog

Und wer gedacht hätte, mit Kopenhagen ist jetzt Schluss, der hat sich getäuscht. Denn es gab da ja noch etwas anderes. Etwas zum Lachen. Quasi ein Kunstprojekt! Ich habe mir eine analoge Einwegkamera gekauft. Früher, liebe Kinder, hatte man nur analoge Kameras, man musste lange warten, bis die Fotos entwickelt wurden und dann hatte man die Fotos zum Anfassen. Ich musste nun auch lange warten, bis die Fotos entwickelt wurden, habe aber jetzt die Fotos zum Anfassen. Und auf CD. Also auch digital. Und deswegen kann ich die jetzt auch hier, im digitalen Internet, herzeigen. 

Eine analoge Einwegkamera ist schon sehr lustig, weil man nicht sieht, was man fotografiert. Was sich insbesondere bei hippen Selfie-Aufnahmen als sehr kompliziert herausstellt. Trotzdem haben wir es gewagt und hier sind nun also 21 Selfies aus Kopenhagen (plus eins aus München). Es fehlen fünf Bilder, die wohl zu schlecht belichtet waren. Frau Lefa wollte ja unbedingt wissen, welche Brennweite die Einwegkamera hat. Ich glaube, sowas hat die gar nicht. Die hatte nix! Selbst der Auslöseknopf war so komisch, man hat gar nicht gemerkt, wenn man ein Foto macht. Aber lustig war es. Und das Ergebnis ist auch lustig. Ich finde, ich sehe auf allen Fotos furchtbar aus. Bei einer Digitalkamera wäre das nicht passiert (da hätte ich die Fotos gelöscht ...).


Freitag, 15. August 2014

Haus der Löcher von Nicholson Baker

(Vorwarnung - in diesem Buch geht es um Sex. Deswegen geht es auch in diesem Beitrag um Sex)

Eigentlich wollte ich über dieses Buch nichts schreiben, weil ich eigentlich nur eine Sache zu dem Buch sagen kann: Youporn - Jetzt auch als Buch!
Mehr gibt es nicht zu sagen. Es gibt keine Handlung, es gibt nur das Haus der Löcher, eine Art Sex-Ferienanlage, in die man nur (und hier bediene ich mich am Klappentext) wie Alice ins Wunderland kommt. Durch den dritten Trockner von links im Waschsalon um die Ecke, durch den Trinkhalm unseres Cocktails.
Jedes Kapitel behandelt andere Menschen und deren Sex-Erlebnisse im Haus der Löcher. Die Personen kommen auch in folgenden Kapiteln immer mal wieder vor. Und dann haben die Menschen Sex. 

Was genau daran jetzt "brilliant" oder "ein neuer Maßstab" (weitere Zitate des Klappentextes) sein soll, weiß ich nicht. Ich fand es furchtbar langweilig und die ganzen Sexszenen viel zu billig und plakativ. 
Es gab eine einzige Stelle, bei der ich lachen musste.

"Wofür wohl 'HdL' steht?", fragte sie Jeff.
Jeff sagte achselzuckend: "Hab dich lieb?"

Da wüsste ich gerne, was da im Englischen steht. HdL soll in dem Kotext für "Haus der Löcher" stehen, im Englischen also "House of Holes". Gibt es die Abkürzung HoH im Englischen?

(Um noch die Frage "Warum liest du das überhaupt?" zu beantworten: Ich hab mal irgendwo von dem Buch gelesen, dass Nicholson Baker sehr kreative Sexszenen schreiben kann. Und ich weiß nicht mehr, ob ich mir das nur einbilde, aber ich glaube, dass ich das Buch auch im Kontext mit Philip Roth mal gesehen habe und Philip Roth mag ich doch auf eine irritierende Art und Weise. Außerdem ist meine Ausgabe ein Mängelexemplar, bei dem der Mängelexemplar-Stempel sinnvollerweise auf dem Buchrücken angebracht wurde ...)



Warum ich jetzt doch etwas darüber schreibe - ein wenig habe ich mich doch über die vielen Synonyme für Penis und Vagina amüsiert und deswegen präsentiere ich nun:


Und? Was ist euer Lieblingswort? 

Dienstag, 12. August 2014

Kopenhagen - Tag 7 & 8

Und an Tag 7 liefen wir durch Christiania, einem kleinen Bereich in Kopenhagen, in dem die Menschen quasi einen Freistaat errichtet haben. Hippie-Kommune mit See und Natur und einer Straße, in der man Haschisch kaufen kann, durch die wir nicht laufen wollten, aber dann haben wir es unwissentlich doch gemacht. Die Stände waren auch viel zu unauffällig mit ihren Bundeswehrtarnnetzen.

Irgendjemand hat mich an dem Tag zweimal auf dem Handy angerufen und ich bekam eine E-Mail, dass ich doch bitte am Freitag in die Arbeit kommen soll, weil noch so viele Flyer verschickt werden mussten. 

Wir saßen in einem Café, ich habe Postkarten geschrieben und wir haben auf einer Leinwand eine Modenschau angeguckt. Davor haben wir noch einen Abstecher in die königliche Bibliothek gemacht. Der schwarze Diamant. Das Ding in der Mitte. Die Dänen sind so cool, die dürfen sogar in der Bibliothek essen! Erzähl das mal einer deutschen Bibliothek, die töten dich auf der Stelle. 

Und weil wir so abenteuerlich sind und weil wir so sportlich sind, sind wir den ganzen Weg von der Innenstadt bis zu Lefas Haus gelaufen. Wie weit das war! Zur Belohnung gab es America's Next Topmodel. 


Und dann, dann musste ich an Tag 8 meinen Koffer packen. Ab zum Flughafen. Hatte ich schon erwähnt, dass die Kopenhagener U-Bahn fahrerlos fährt? Man kann also wie in einer Achterbahn vorne sitzen und die Strecke (also den Tunnel) angucken. Das ist sehr unheimlich und ein bisschen traurig, weil es dann auch keine grummeligen U-Bahn-Fahrer gibt, die grummelige Durchsagen machen. Sakradi, gehts hold amal von den Türen weg

Stundenlang saßen wir bei Starbucks, stundenlang lief ich alleine durch den Duty-Free-Bereich und hatte schon Angst, dass ich gar nicht mehr in einem Flughafen, sondern in einem normalen Shopping-Center gelandet bin. 

Der Flug war sehr belanglos, außer, dass ich den Start nie toll finde und ich mochte das Meer von oben. 


Kopenhagen hat mir sehr gefallen. Lefa hat mir sehr gefallen. Ich weiß aber noch nicht, ob mir Dänisch gut genug gefallen hat, um das nächstes Semester zu lernen. Denn ich wollte gerne noch eine Fremdsprache lernen, solange ich durchs Studium die kostenlose Möglichkeit dazu habe. Und Finnisch fällt leider raus, das dauert mir zu lange, bis ich das wirklich sinnvoll sprechen könnte. 

Fahrt also alle nach Kopenhagen. Oder lieber doch nicht. Fahrt nur dann dort hin, wenn ich da nicht da bin, sonst muss ich mich wieder über die vielen deutschen Touristen ärgern. 

Und jetzt möchte ich gerne in Hamburg wohnen, weil es dort auch Wasser und einen Hafen und Schiffe gibt und all das fehlt mir in München doch schon sehr. 

Montag, 11. August 2014

Kopenhagen - Tag 5 & 6


An Tag 5 besuchten wir einen Park namens Superkilen, den verschiedene Kulturen zusammen gebaut haben. Und lustigerweise kann ich mich an diesen sehr extremen roten Teil überhaupt nicht mehr erinnern, obwohl wir ganz sicher aus der Richtung gekommen sind. Auf jeden Fall hat jede Kultur etwas für den Park beigetragen und es gibt eine große Tafel, wo steht, wer was gesponsort hat. Deutschland war mit einer Lichtinstallation und einer Lampe vertreten. Ich konnte aber nicht genau sagen, welche der Lampen/Lichtinstallationen aus Deutschland kommt, da waren so viele an dem ausgewiesenen Ort. 

Der Hügel mit den Linien war auf jeden Fall sehr schick und da waren auch sehr viele Skateboarder, die coole Skateboarddinge gemacht haben. 

Danach liefen wir noch über einen Friedhof, den die Kopenhagener eher als Park nutzen und sich auf die Wiese setzen und Parkdinge machen. 

Am Abend ging es dann ins Kino. Man kann ja auf dem Ticket lesen, was wir geguckt haben, dann muss ich das hier ja nicht nochmal schreiben. Sådan Træner Du Din Drage! Und der Film war sehr gut und erwachsen. Ich hab sogar alles verstanden. Was jetzt nicht so schwer war, denn schließlich lief der Film auf Englisch ... Nur die Werbung war Dänisch. 

Irgendwie wirkt dieser Tag so leer. Aber wir waren immer beschäftigt. Dafür ist ... 


 ... Tag 6 wieder voll mit Touristendingen. Denn wir gingen ins Schloss! Amalienborg! Ich mag Königshäuser. Ich mag schöne Kronprinzenfamilien. Und ich mag Amalienborg. Die hatten deutsche Bücher im Regal stehen! Schiller! Goethe! Und eine sehr schicke Ausgabe der Märchen von Andersen. 
Im oberen Stockwerk musste man Plastiküberzieher anziehen, eine deutsche Familie (die fast unser Selfie-Projekt zerstört hätte - dazu in Kürze mehr) hat die später auch noch in der Fußgängerzone getragen ... 


In der Fußgängerzone liefen auch immer mehr schöne Menschen rum. Das lag entweder an der Fashion Week oder die Dänen sind von Natur aus einfach schöner. Deutsche Touristen hat man auf jeden Fall sofort erkannt. Mich bestimmt auch. 

In einem Büchercafé (Paludan Bogcafe - sehr zu empfehlen!) erkannte ich dann überraschenderweise einen Mitstudenten aus Finnland. Komplette Überforderung, denn wer rechnet schon damit, in Kopenhagen jemanden zu treffen, den man kennt? Aber es war sehr nett und der Kuchen schmeckte sehr lecker. 


Zum Abschluss des Tages unternahmen wir noch eine Hafenrundfahrt, dieses Mal aber nicht mit einem Wasserbus, sondern mit einem Touristenschiff. Ich möchte niemals den Job der Schiffsreiseführerin haben, obwohl es lustig ist, wenn sie auf Dänisch, Englisch und Deutsch unterschiedliche Dinge sagt. 

Außerdem - Premiere: Wir haben gekocht! Kochen können wir! 

Sonntag, 10. August 2014

Kopenhagen - Tag 3 & 4

Der dritte Tag in Kopenhagen begann, wie eigentlich alle Tage, sehr spät, weil wir sehr lange geschlafen haben. Und trotzdem waren wir um 12 Uhr am Schloss Amalienborg, um die Wachablösung anzugucken. Ein Touristenereignis! Wobei das in London schon größer und "spannender" ist - wie spannend es eben sein kann, wenn sich lustig kostümierte Männer gegenüberstehen und mit ihren Waffen rumspielen. Die Polizisten, die die wild herumlauernden Touristen bewachten, waren spannender. 



Nach diesem sehr kurzen Erlebnis sind wir am Wasser entlanggelaufen, in Richtung der wohl größten Touristenattraktion in Kopenhagen, nein, wohl in GANZ DÄNEMARK! Ja, richtig. Die kleine Meerjungfrau. Von der ja alle sagen, dass die total klein ist und deswegen dachte ich, die ist vielleicht nen halben Meter groß und ich war dann doch überrascht, dass die doch so groß ist. Obwohl man sie aufgrund der vielen Touristen nicht wirklich schön sehen konnte. Außerdem hat irgendein Tourist zeitweise einen Teddy in den Schoss der Meerjungfrau gelegt, weswegen meine Fotos von der kleinen Meerjungfrau eher doof aussehen. Das einzige Foto ohne Teddy kann man hier bewundern. Nur ist da eben ein riesiges iPad drauf zu sehen und ich hab aus Versehen einen Filter eingestellt. #yolo


In der Nähe der kleinen Meerjungfrau stehen noch mehr Statuen, die mir alle ein bisschen leid taten, weil die sicherlich nicht so oft fotografiert werden, wie die Meerjungfrau (oder wie meine Mutter heute meinte "Steht da in Kopenhagen nicht die Lorelei? Oder wie heißt die noch?"). Aber als Retter der Unterdrückten habe ich natürlich auch Stierkutschen-David-Eisbären fotografiert.Und alles ist so hübsch und hell und blau und mit Wasser! 

An dem Wochenende fand in Kopenhagen ein Hafenfest statt, weswegen sehr viele Menschen am Hafen waren und außerdem konnte man gratis mit der Fähre - Entschuldigung - mit dem Wasserbus fahren, was wir natürlich sofort gemacht haben. Dabei konnte man die Oper, schicke neue Wohnhäuser, Wasser und eine immer röter werdende Marina bewundern. Sonnenbrand, yay! 


Am vierten Tag entspannten wir sehr lange unsere Füße im Wasser in einem Park, der Frederiksberg Have heißt und in welchem ein gratis Musikfestival stattfand. Ja, in Kopenhagen ist immer was los. Das Festival hieß "Stella Polaris", es wurde hauptsächlich Elektro-Musik gespielt, die sogar recht angenehm war und wir hatten leider keine Decke zum Sitzen mitgenommen, weswegen wir ein Werbemagazin für die Fashion Week zweckentfremdeten. Oh weh.

Der Park hat außerdem eine sehr tolle Attraktion, man kann nämlich von einer Stelle aus direkt in den benachbarten Zoo und in das Elefantengehege gucken. Gratis. Hurra! Es gab einen Babyelefanten und mehrere große Elefanten, die noch nicht getötet wurden (denn schließlich ist der Kopenhagener Zoo bekannt dafür ALLE Tiere zu töten. Giraffen! Löwen!). 


Weil es an dem Tag sehr heiß war (Hände hoch, wer keine kurze Hose mit nach Kopenhagen genommen hat!), mussten wir uns noch abkühlen. Und weil wir ja nicht irgendwer sind, sondern unser zweiter Vorname "Abenteuer" ist, war das eine sehr abenteuerliche Aktion. Denn man könnte ja auch einfach zu einer der ausgewiesenen Badestellen am Hafen gehen. Aber da sind ja dann viele Menschen. Man könnte auch eine der privaten Badestellen nutzen. Aber das ist ja verboten. Also liefen wir gefühlt drei Stunden durch die Hafengegend, bis wir eine Stelle gefunden hatten. Hinter der Oper. An einer Holzanlegestelle, welche bei Lefa Zweifel auslöste, ob sie jemals wieder aus dem Wasser rauskommen würde. Aber ich bin Baggerseeerfahren, da gibt es eine Holzinsel, da bin ich auch immer draufgekommen. Und so schwammen wir in dem Kanal ein wenig hin und her, ich fürchtete mich vor dem ganzen Naturkram im Wasser (Gras! Mücken!) und schlussendlich kamen wir auch beide wieder heil an Land. Und legten uns zum Trocknen auf die Wiese neben der Oper. Was man eben so macht. 

Als Belohnung gab es Hamburger, die sehr lecker und sehr günstig waren, weil das lustige Restaurant am Wochenende 50% Rabatt auf alle Speisen gewährt. Hurra! 


Und wenn ich  mich nicht täusche, haben wir an dem Abend Hunger Games und Catching Fire geguckt. 

Samstag, 9. August 2014

Kopenhagen - Tag 1 & 2

Nach einer wunderschönen Woche in Kopenhagen bin ich nun wieder daheim. Eigentlich schon seit Donnerstag Abend. Aber so richtig bin ich noch nicht angekommen, ich wollte heute beim Einkaufen ständig mit den Verkäufern auf Englisch reden. Nicht, dass ich in Kopenhagen unfassbar viel Englisch gesprochen hätte. Ich hatte ja meine persönliche Übersetzerin-Schrägstrich-Touristenführerin-Schrägstrich-Landlady-Schrägstrich-Lieblingsmenschin zur Hand, die immer schöne Dinge auf Dänisch gesagt hat. Zum Beispiel irgendwas ähnliches wie "to bo rejsekort". Weil sie das schließlich kann. Schließlich wohnt sie in Kopenhagen (Und - obwohl ich vor der Reise schon etwas Angst hatte - sie kann immer noch Deutsch). Deswegen geht erst einmal ein Dank an Lefa, für Unterkunft und Unterhaltung und "America's Next Topmodel"-Gucken und all das. Es war prima. Alle Negativpunkte werden zu Positivpunkten mit dir. ♥ 


Begonnen hat alles am Münchner Hauptbahnhof, wo der Zug nach Hamburg nicht losfahren wollte. Denn die Türen des Zuges öffneten sich nicht. Alle Menschen am Gleis verfielen in eine Gruppenpanik. Ja. Weil der Zug nämlich am Startbahnhof einfach mal ohne alle Menschen losfährt. Richtig. Nach 20 Minuten öffneten sich die Türen, alle konnten einsteigen und die Fahrt ging los. Ich habe Irving gelesen und geschlafen.

In Hamburg musste ich dann sehr schnell umsteigen, obwohl ich eigentlich eine halbe Stunde Aufenthalt gehabt hätte. Laut Plan. Aber die 20 Minuten Verspätung verlängerten sich noch. Glücklicherweise kenne ich den Hamburger Hauptbahnhof. Lustigerweise bin ich trotzdem die falsche Treppe runtergelaufen, habe es aber dann doch noch in den Zug Richtung Kopenhagen geschafft. Nur sitzen konnte ich erst einmal nicht, weil eine Frau auf meinem Platz saß und dort nicht weg wollte, weil - Achtung gutes Argument - sie schon eine lange Zugfahrt hinter sich hat. Ich anscheinend nicht. Sie stieg dann an der nächsten Haltestelle aus und ich konnte sitzen.

Nächster amüsanter Punkt: Eigentlich sollte der Zug auf die Fähre nach Dänemark fahren. Konnte er aber aufgrund irgendwelcher technischen Probleme nicht. Deswegen mussten alle Fahrgäste in Puttgarden aussteigen, zu Fuß auf die Fähre, mit der Fähre übers Meer fahren und auf der anderen Seite wieder in einen Zug einsteigen. Abenteuer! Glücklicherweise war ich nicht alleine, denn schließlich mussten das alle Fahrgäste machen und so konnte ich einfach dem Rudel folgen. Auf der Fähre saß ich dann draußen und unterhielt mich mit anderen Menschen, die alle noch weiter nach Schweden fahren wollten. Anscheinend wandert man im Sommer in Schweden. Die Überfahrt war sehr kurz, es gab Wind, der Zug wartete schon und fuhr dann ohne weitere Zwischenfälle nach Kopenhagen. Zwischenzeitlich war ich etwas verwirrt, ob Dänemark vielleicht in einer anderen Zeitzone ist, weil ALLE Uhren an den Bahnhöfen, die wir durchfahren haben, falsch eingestellt waren.

Zwölf Stunden nach der Losfahrt in München kam ich in Kopenhagen an. Der Zugführer warnte noch vor Taschendieben, die bevorzugt am Gleis stehen würden und sorgte so für einen super ersten Eindruck der Stadt. Am Gleis warteten dann keine Taschendiebe, sondern nur Lefa und zusammen fuhren wir in ihre Wohnung. Und ich musste erstmal schlafen.

Am nächsten Tag musste Lefa arbeiten und ich schlief lange und guckte sechs Folgen Gossip Girl, bis sie wieder daheim war. Andere Menschen würden in dieser Situation vielleicht alleine die Stadt erkunden. Ich nicht. Ich habe New York erkundet. Und mich wieder in Chuck Bass verliebt. 
Nach einer Mini-Tour zur neuen Fahrradbrücke versuchten wir bei Copenhagen Street Food Essen käuflich zu erwerben, was aber nicht funktionierte, weil unsere beiden Kreditkarten nicht mitspielen wollten. Dafür gab es dann leckere Nudeln in einem Restaurant.

Und morgen geht es weiter mit Tag 3 & 4, an denen wir weitere Touristendinge und Nicht-Touristendinge in Kopenhagen gemacht haben.