Sonntag, 31. Dezember 2017

Jahresabschlusshauptversammlung 2017


Um den Beitrag zur traditionellen Jahresabschlusshauptversammlung mit den Worten von PUR zu beginnen: "Ein graues Haar! Wieder geht ein Jahr!". In dem Fall soll man sich das bitte so vorstellen, dass 2017 ein graues Haar bekommen hat und deswegen nun gehen muss. Tschüss 2017, also. Zuerst möchte ich aber an dieser Stelle nochmal jeden der 12 Monate einzeln vorstellen, bevor wir 2017 zur Tür rauskehren.

Januar, baby! Berlin, baby! Mit ATM ging es in die Hauptsadt mit Schnee, Matsch und Tannenbäumen auf der Straße. Im Februar erwachte meine Eukalyptus-Liebe, die immer noch anhält. Man trank Kaffee in der Sonne und in der Arbeit hatten wir eine Augmented Reality-Brille zu Gast, die für Heiterkeit und Höhenangst sorgte. Der März stand im Zeichen der Bücher (also eigentlich wie jeder Monat), es ging zum Bücherflohmarkt nach Gröbenzell und nach Leipzig zur Buchmesse. Im April trank ich mit meiner Internet-Liebe AZ Kaffee am Bahnhof und startete meine Fahrrad-Odyssee mit einem platten Reifen. Ins Ballett, zu einer #freedeniz-Veranstaltung und in den Botanischen Garten ging es im Mai. Den Geburtstags-Juni verbrachte ich zeitweise in Hamburg, weil Hamburg immer gut ist und gut tut. Weiter ging es im Juli nach Marokko und im August zur Lindbergh-Ausstellung. Der September überforderte mein Herz gar sehr, denn wir veranstalteten einen gar wunderbaren Livestream mit Frau Hölle und ich fuhr nach Köln, um bei einer Aufzeichnung von "Schulz und Böhmermann" mit dabei zu sein. Ganz großes Tennis! Im Buchmessen-Oktober drehte selbstverständlich wieder alles um Bücher, aber auch um Serien beim Seriencamp. Ein weiterer Ballettbesuch, ein Moderationsauftritt bei der Litlove und der Beginn des Münchner Literaturfests standen im November an. Traditionell wird der Dezember mit Essen ausgefüllt, um nach den letzten stressigen Monaten dem Magen etwas gutes zu tun. Oder so ähnlich.

Das also war in Kurzform das Jahr 2017. Es ist übrigens sehr schwer, für jeden Monat nur ein Foto auszuwählen. Ich hätte auch eine komplette ATM-Collage bauen können. Die behalte ich aber für mich. Ihr Herzensmädchen wisst auch so, dass ich euch besonderes gerne mag.

Überhaupt war 2017 voller unfassbar großartiger Menschen. Neue und alte. Ihr seid schon alle sehr prima. 

2016 habe ich an dieser Stelle geschrieben, dass ich mehr bloggen möchte. Wenn ich die Anzahl der Blogbeiträge 2016 (58) mit denen 2017 (60) vergleiche, hat das wohl eher so semigut geklappt. Und das trotz des 10-jährigen Jubiläums

Dafür hat das mit den Reisen doch recht gut geklappt. New York steht zwar noch aus, aber Marokko fängt mit einem ähnlichen Buchstaben an und ich musste mir dafür auch einen Reisepass besorgen. Und wie bereits im letzten Jahr, kann ich an dieser Stelle schon wieder berichten, dass es im Januar nach Berlin geht. Vielleicht sollte ich daraus eine Tradition machen.

Was in diesem Jahr wieder nicht geklappt hat: Eigentlich wollte ich 100 Bücher lesen, weil ich die Zahl so schön finde. Es sind nun aber nur 82 geworden. Deswegen notiere ich mir das nun für 2018, dann klappt das bestimmt.

Insgesamt und überhaupt kann es also gerne so weitergehen. Läuft recht gut. Ich hoffe, bei euch auch. Irgendwie. Und wenn es euch 2017 bei der Nordbreze gefallen hat, schaltet morgen und in Zukunft wieder ein. Bis dahin wünsche ich alles Gute, Konfettiregen und Sprühsahne! 

Samstag, 23. Dezember 2017

Ein Baum wächst in Brooklyn von Betty Smith.


Originaltitel: A Tree Grows in Brooklyn - Aus dem  Englischen von Eike Schönfeld - Erschienen im Insel Verlag - 2017 

Mit elf sitzt Francie am liebsten im Blätterdach des großen Baumsk lutscht Prefferminzbonbons und verschlingt dabei ein Buch nach dem anderen. Um sie herum brummt das Leben in den Mietskasernen von Williamsburg des noch jungen Jahrhunderts, und in der Luft liegt die Verheißung auf ein besseres Dasein. Denn sosehr Francie auch das Hier und Jetzt zu genießen weiß – sie will mehr vom Leben. Sie ist wissbegierig und klug, und schon bald lässt sie ihre ärmliche Herkunft hinter sich, um endlich das zu werden, was sie aus tiefstem Herzen sein will: Schriftstellerin.

Dank einer glücklichen Fügung konnte ich nach Aylas Empfehlung wenige Wochen später "Ein Baum wächst in Brooklyn" als Mängelexemplar in meiner liebsten Buchhandlung käuflich erwerben. Und dann kribbelte es auch direkt in den Lesefingern, weswegen ich das Buch während meines Vor-Weihnachtsurlaub in eben jene Lesefinger genommen und es nicht mehr loslassen wollte.

Eines vorweg: In den letzten Monaten hat mich kein Buch so sehr begeistern können wie "Ein Baum wächst in Brooklyn". Ich wollte es unbedingt so schnell wie möglich beenden, um jedes Wort von Betty Smith zu inhalieren. Und ich wollte nicht, dass es endet.

Wir befinden uns Anfang des 20. Jahrhunderts in Brooklyn. Die Familie von Francie ist arm. Der Vater ein singender Kellner mit Alkoholproblem. Die Mutter putzt notgedrungen andere Häuser. Die Kinder suchen Schrott, um ihn beim Schrotthändler zu verkaufen. In all dem Elend versucht Francies Mutter eine bessere Zukunft für ihre Kinder aufzubauen. Dazu gehört zum Beispiel die wiederholte Lektüre der Bibel. Und der gesammelten Werke von Shakespeare. Bei Francie fruchten die Bemühungen, sie ist regelmäßig in der Bibliothek und möchte jeden Tag ein Buch lesen. Außer am Samstag. Da werden zwei Bücher gelesen!

"Endlich zu Hause, war nun die Zeit, auf die sie sich die ganze Woche schon gefreut hatte: Feuerleiterzeit. Sie legte einen kleinen Teppich auf den Treppenabsatz, holte das Kissen von ihrem Bett und lehnte es an die Stäbe. Zum Glück war Eis im Eisschrank. Sie hackte ein Stückchen davon ab und tat es in ein Glas Wasser. Die am Vormittag gekauften rosa-weißen Pfefferminzwaffeln wurden in einer kleinen Schale arrangiert, die zwar einen Sprung hatte, aber schön blau war. Glas, Schale und Buch reihte sie auf dem Fenstersims auf, dann stieg sie auf die Feuerleiter." (Seite 35)

Francie hatte schon 1912 ein Gefühl für Bookstagram! 

Betty Smith erzählt mit eindrucksvoller Genauigkeit vom Leben in Brooklyn und was Armut wirklich bedeutet. Alle Gedanken von Katie, Francies Mutter, kreisen um Geld. Wie kann sie das Essen bezahlen? Wie die Hebamme, als sie ihr zweites Kind zur Welt bekommt? Woher das Geld für den Umzug nehmen? Und was mich hier besonders beschäftigt hat: Wir reden hier winzigen Beträgen. Das Suppengemüse kostet 2 Cent. Francie und ihr Bruder Neeley arbeiten zeitweise in einer Bar und erhalten dafür jeweils 2 Dollar die Woche. 

Neben Geld ist das zweite zentrale Thema in "Ein Baum wächst in Brooklyn" Bildung. Katie ist der Meinung, dass Bildung allein der Schlüssel für ein besseres Leben ist. Ihre eigene Mutter konnte nicht lesen und hat alles daran gesetzt, dass ihre Kinder lesen lernen. Katie selbst kann lesen und setzt nun alles daran, dass ihre Kinder in der Schule gut abschneiden. Denn mit einem Highschool-Abschluss wäre es ihnen endlich möglich, Brooklyn hinter sich zu lassen, gutes Geld zu verdienen und ein besseres Leben zu leben. So jedenfalls der Plan. 

Betty Smith gelingt es mit ihren Schilderungen, ein Bewusstsein für das Leben in der damaligen Zeit zu schaffen, ohne einen Geschichtsvortrag daraus zu machen. Überhaupt hat die Autorin eine so fesselnde Art zu erzählen, obwohl eigentlich nichts erzählenswertes passiert. Wir begleiten Francie über viele Jahre, sehen ihr dabei zu, wie sie zur Schule geht, herausragende Aufsätze schreibt, Arbeit in Manhattan findet, sich verliebt. Und immer ist die Geschichte von Francie nicht nur die Geschichte eines heranwachsenden Mädchens, sondern die Geschichte eines ganzen Stadtteils, dem Geruch, der Atmosphäre, dem Licht von Brooklyn. 

Eine Milieustudie, die selbst nach so viele Jahren (das Buch erschien erstmals 1943) nicht gealtert ist und hoffentlich noch viele Leser findet. 

Sonntag, 10. Dezember 2017

Verstecken gilt nicht von Melina Royer.


Originalausgabe - Erschienen im Kailash Verlag - 2017 - Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar!

Unsicher, verängstigt und von Selbstzweifeln geplagt – Melina Royer empfindet sich lange als schüchternsten Menschen auf dem Planeten. Bis sie eines Tages beschließt, sich nicht länger von ihrem Problem blockieren zu lassen, und sich eine Gegenstrategie verordnet: Raus dem Schattendasein, rein ins Leben. Sie beginnt auf Menschen zuzugehen, gründet ihren eigenen Blog zum Thema Selbstvertrauen, kündigt ihren ungeliebten Job, spricht öffentlich über ihre Schüchternheit. Stück für Stück kämpft sie sich aus ihrem Kokon hervor. Melina Royers Erfahrung: Wir müssen es nicht hinnehmen, dass unsere Ängste uns beherrschen. Es nicht versucht zu haben, tut viel mehr weh als zu scheitern.

In der Monatsübersicht hatte ich bereits ein wenig meine Meinung zu "Verstecken gilt nicht" angedeutet. Mit etwas Abstand zur Lektüre hoffe ich nun, den Knoten in meinem Kopf zu lösen, um mehr über das Buch sagen zu können als: ¯\_(ツ)_/¯

Melina Royer erklärt in "Verstecken gilt nicht", wie sie es geschafft hat ihre Schüchternheit mit Selbstbewusstsein zu besiegen bzw. im Zaum zu halten. Anstatt sich als schüchterner Mensch immer zu verstecken, immer im Hintergrund zu bleiben, immer das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen, sollte man darüber nachdenken, wo die Ängste liegen, seine eigenen Gefühle zuordnen und zu Wort kommen lassen und sich so auf lange Sicht gegen die Schüchternheit stellen.

Die wirklich ansprechende Verpackung und der klare Aufbau von "Verstecken gilt nicht" bringen dem Buch einige Pluspunkte ein. Außerdem kommt die Autorin wahnsinnig sympathisch rüber, erzählt offen von ihren Schwächen, ihren Stolpersteinen auf dem Weg zu einem gesunden Selbstbewusstsein. Zudem führt sie mit "Vanilla Mind" einen Blog, dem man die Liebe zum Detail anmerkt. Einen Bruch zwischen Blog und Buch gibt es hier nicht. 

Nun. Meine Knackpunkte. Ich glaube, jeder, der dieses Buch liest, wird mit dem Kopf nicken und sagen "Ja, genau so ist es!". Merkt man auch daran, dass viele Kommentare zum Buch mit "Ihr werdet es nicht glauben, aber auch ich bin schüchtern!" starten. Heißt das nun, wir sind alle schüchtern? 

Ich glaube, Schüchternheit hat viele Facetten. Es gibt leichte Fälle ("Lieber Bahn-Mitfahrer, sprich mich nicht an!") und schwere Fälle ("Niemals halte ich diesen Vortrag!"). Schüchternheit ist situationsbedingt.

Um es nun auch auszusprechen: Ihr werdet es nicht glaube, aber auch ich bin schüchtern! Fremde Menschen machen mir meist Angst. Bei größeren Gruppen versteck ich mich gerne in einer Ecke. Bei Vorträgen spreche ich viel zu schnell, weil ich schnell wieder in meiner Ecke verschwinden will. 

Was für die Schüchternheit an sich gilt, gilt meiner Meinung nach auch für die Ratschläge. Sport und gesunde Ernährung helfen schüchternen Menschen aus ihrem Loch rauszukommen, weil sie ein positiveres Selbstbild entwickeln. Dieser Satz könnte wohl in jedem Ratgeber zu jedem Thema stehen. Das ist mir irgendwie zu einfach. Ich kann nicht wirklich beschreiben, was ich mir stattdessen gewünscht hätte. Sicherlich auch keine "100 Tipps, die garantiert wirken und super einfach sind!". 

Vielleicht liegt es auch an meinem inneren Schweinehund, der so gar keine Lust auf Sport, gesunde Ernährung und das Nachdenken über Gefühle hat. Einige Seiten habe jedenfalls mit Eselsohren markiert (ja!), um Melinas Methoden nochmal genauer zu studieren. Vielleicht hilft ein Morgenritual nicht unbedingt direkt dabei, meine Schüchternheit zu besiegen. Aber vielleicht hilft es, etwas Routine und Ruhe in meinen Alltag zu bekommen, was dann dazu führt, dass mein Selbstbild positiver wird und ich mich nicht in meiner schüchternen Ecke zusammenrolle.

Denn damit hat Melina auf jeden Fall Recht: Verstecken ist keine Lösung. Verstecken güldet nicht!

Sonntag, 3. Dezember 2017

Neu im Bücherregal - Die November-Bücher 2017

Keine Glöckchen, die klingen. Keine Kerzen, die brennen. Kein Schnee, der leise fällt. Dafür Tee und Spekulatius, denn Spekulatius macht das Leben schön. Statt Weihnachtsdeko gibt es hier nur verschiedene Bücherstapel, die auf dem Tisch liegen und auf ihren Einsatz warten. Zum Beispiel der "Diese Bücher möchte ich dieses Jahr noch lesen"-Stapel. Oder der "Hab ich gestern gekauft"-Stapel. Oder eben der "Bücher, die im November eingezogen sind"-Stapel, der extra für diesen Beitrag gebaut wurde. Sobald ich die letzten Zeilen geschrieben habe, wandern die Bücher wieder brav zurück ins Regal. Ordnung muss sein. 


Bleak House von Charles Dickens. Man muss den Bücherschrank für solche Funde lieben. Wenn ich mich richtig daran erinnere, wurde "Bleak House" in einem Buch über die Bücherwelt erwähnt. Und da klang das sehr famos, es gab wohl in den ersten Auflagen eine Seite, die komplett schwarz war, aber die habe ich bei mir nicht gefunden. Noch nicht.

Meine geniale Freundin von Elena Ferrante. Hallo, mein Name ist Marina und ich bin nun auch dem Ferrante-Fieber erlegen. Oder jedenfalls fast. Das Buch steht schon mal bereit, ich  muss es nur noch lesen. Denn ich bin nun doch neugierig geworden, was an Ferrante denn dran ist.

Eine kurze Geschichte der Menschheit von Yuval Noah Harari. Auch wenn über 9.000 Kilometer zwischen uns liegen, schafft es Fräulein Tina mir Bücher schmackhaft zu machen. Oder jedenfalls fast. Sie las "Homo Deus" auf Englisch. Ich sah das in einer Instagram-Story und habe mir das Vorgängerbuch auf die Merkliste gesetzt. Und schwuppdiwupp landete es in meinem Bücherregal. Bisschen Wissen schadet nie.

Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein von Ulli Lust. Trotz der Katze auf dem Cover konnte ich an dieser Graphic Novel nicht vorbeigehen. Es geht um Liebe, Sex, Kunst, Kulturen, eingefangen in einem sehr unangepassten Zeichenstil.

Verstecken gilt nicht! von Melina Royer. Ja, auch ich habe das Buch, welches in den letzten Wochen bei Instagram rauf- und runterfotografiert wurde. Was bei der sehr schönen Gestaltung auch kein Wunder ist. Inhaltlich bin ich nicht ganz überzeugt und versuche gerade noch meine Gedanken zu ordnen, um noch etwas darüber zu schreiben.

Ein Baum wächst in Brooklyn von Betty Smith. Vom Geburtstagsbuchtipp direkt ins Bücherregal! Das war ein ganz besonders schöner Zufall, denn bei Buch & Töne hatten sie eine sehr große, sehr schöne Ansammlung an Mängelexemplaren vom Suhrkamp Verlag. Deswegen auch Ferrante und Lust und eben auch Smith. 

Samstag, 2. Dezember 2017

Aufgemöbelt. Mehr Platz im Bücherregal.


Vor etwas mehr als einem Jahr wurde das hiesige Wohnzimmer umgestaltet und mit einheitlichen Bücherregalen versehen. Seitdem stehen 16 schmale Billy-Regale in Reih und Glied und beherbergen die ständig anwachsende Bücher- und Filmsammlung von Frau Nordbreze und Herrn Gatsby. 

Nun geschah vor einer Weile das, was nie geschehen sollte: Die riesige Bücherregalwandansammlung war voll. Komplett. Kein Platz, keine Lücke, kein neues Buch. Das Wehklagen war groß, denn die Notlösung "Zweite Reihe" tat mir in der Seele weh. Da sieht man ja die Bücher nicht mehr komplett. 

Doch was tun? Umziehen? In München? Weil das Bücherregal voll ist? Hahahaha.
Bücher aussortieren? Anfangen, die Bücher im Gang zu stapeln? Keine neuen Bücher mehr kaufen?

Die Lösung kam unverhofft in Form einer Instagram Story. Jawohl! Hier holt sich der Bücherwurm von heute die Tipps für die Zukunft! Anabelle von Stehlblüten berichtete von der Möglichkeit, ein weiteres Regalbrett im Billy-Regal unterzubringen. Was bei mir erst zu Stirnrunzeln führte, musste von Herrn Gatsby sofort in die Tat umgesetzt werden. Und so mopste er vom einen Ende des Bücherregals ein Regalbrett, um es in das Anfangs-Regal einzusetzen und ... fürwahr! Es klappte. 

Eine IKEA-Bestellung später (16 Regalbretter zum Mitnehmen, danke) sieht unser Bücherregal nun so aus:



Den Unterschied zur alten Regalaufteilung sieht man im nachfolgenden Foto sehr gut. Der Aufsatz ist unverändert, darunter befinden sich nun aber kleinere Regalfächer, weil hier ein zusätzliches Regalbrett eingesetzt wurde. So werden aus 7 Regalfächern 8. Das macht 16 neue Regalfächer, die mit Büchern gefüllt werden möchten! Im unteren Bereich der Regale hat sich nichts verändert, denn das mittlere Regalbrett ist bei einem Billy-Regal nicht bewegbar. Jedenfalls nicht ohne Gewalt. 

Durch die kleineren Regalfächer verschiebt sich die Ordnung der Bücher etwas. Eigentlich sind sie weiterhin alphabetisch nach Autor sortiert, diese Sortierung wird aber ignoriert, wenn das Buch nicht in das vorgesehene Fach passt. Dann rutscht das Buch einfach weiter nach unten. Tut nicht weh. Wirklich nicht! 


Hätte man ja auch mal früher drauf kommen können. 

Was meint ihr dazu? Würden euch die kleineren Regalfächer stören oder eher erfreuen, weil  mehr Bücher ins Regal passen? 

Sonntag, 19. November 2017

5 Gründe, warum man das Literaturfest München besuchen sollte #litmuc17

Bereits in den letzten Jahren war ich ein regelmäßiger Gast des Literaturfests München, doch fürwahr, darüber berichtet habe ich wohl bisher nicht. Verrückt. Das muss sich hiermit sofort ändern, denn wer Bücher mag und in München lebt, der sollte ganz unbedingt die Festivitäten besuchen, die vom 15.11. bis zum 03.12.2017 hier geboten werden. Wieso, weshalb, warum möchte ich in fünf Gründen erklären:

1. Das Programm: 
Bei 110 Programmpunkten (selbst gezählt, ohne Gewähr, ich kann nämlich ehrlich gesagt sehr schlecht zählen ...) ist für jeden Geschmack etwas dabei. Thriller-Liebhaber bekommen Sebastian Fitzek, Kinder und Kindgebliebene Paul Maar. Freunde des Deutschen Buchpreises können Robert Menasse lauschen, wer sich dem Pulitzer-Preis näher fühlt, geht zu Colson Whitehead. Dieses Jahr wird das forum:autoren-Programm unter dem Motto "Alles Echt. Alles Fiktion" von Doris Dörrie kuratiert, die sich dafür besondere Gäste einladen durfte.

Darunter zum Beispiel Olli Dittrich, der zwei seiner Filme gezeigt hat ("Schorsch Aigner – Der Mann, der Franz Beckenbauer war" und "Der Meisterreporter – Sigmar Seelenbrecht wird 81". Nicht mit dabei war schockierenderweise "Der Sandro-Report – Zahlemann live", eine gar wunderbare Sendung über eine Live-Schaltung zum Leipziger Hauptbahnhof inklusive Zugfahrt, über deren Organisation Olli Dittrich während der Veranstaltung berichtet hat. Denn eben jene Veranstaltung habe ich besucht. Außerdem durfte ich Sven Regener lauschen, wie er aus "Wiener Straße" vorgelesen hat. Obwohl ich bisher immer noch nichts von Sven Regener gelesen habe, möchte ich an dieser Stelle ein Fan-Fähnchen schwenken, denn der Mann ist grandiöst!

Eine weitere Veranstaltung, die ich noch besuchen werde, ist die Lesung mit Péter Nádas aus "Aufleuchtende Details". Und dann gibt es noch ein oder zwei Veranstaltungen, bei denen ich überlege, ob ich hingehen möchte. Freizeit-Stress, Kinder!

2. Die Panoptikum-Festival-Bar:
In diesem Jahr hat sich das Literaturhaus München für das Literaturfest etwas ganz besonderes ausgedacht und ich hatte bereits einen Tag vor der offiziellen Eröffnung das Vergnügen gemeinsam mit anderen Bloggern und Presse-Menschen die Panoptikum-Festival-Bar begutachten zu dürfen. Dort, wo normalerweise die Ausstellungen im Literaturhaus zu finden sind, darf man nun bei einem Gläschen Sacchetto-Secco ein gruseliges Wachsfigurenkabinett bestaunen. Dazu gibt es Unterhaltung in Form von Podcasts und den Büchern des Festprogrammes. Ein herrlicher Ein- oder Ausklang für die Literatur-Veranstaltungen. 

3. Die Münchner Bücherschau:
Zum Literaturfest gehört auch die Münchner Bücherschau, bei der im Gasteig große und kleine Verlage ihre neuesten Titel präsentieren. Quasi eine Mini-Buchmesse. Betonung auf "Mini", denn jeder Verlag hat einen circa ein Meter großen Stand. Trotzdem oder gerade deswegen erhält man einen guter Überblick über Schwerpunktthemen und -titel, kann durch das Angebot stöbern, Hörbücher hören, Wunschtitel auf Wunschzettel schreiben und im Anschluss die Bücherschau ohne schlechtes Gewissen verlassen, denn kaufen kann man die Bücher dort nicht. Fluch und Segen zugleich! 

4. Die Social-Media-Begleitung:
Ich bin ein Freund von guter Social-Media-Begleitung bei Veranstaltungen. Und das Literaturfest macht das ganz vorzüglich. Egal, ob bei Twitter, Facebook oder Instagram – auch, wenn man nicht in München lebt, bekommt man einen herrlichen Eindruck vom Literaturfest. 


5. Die Bücher: 
Ein Literaturfest ohne Bücher wäre irgendwie ein wenig komisch. Und auch, wenn ich bei Punkt 3 gesagt habe, dass man bei der Münchner Bücherschau keine Bücher kaufen kann,, so heißt das doch nicht, dass nicht meine Wunschliste angewachsen ist. Drei Bücher habe ich mir notiert: "Wohnen in Grün" aus dem Callwey Verlag, "Wir sagen uns Dunkles" von Helmut Böttiger, der darin die Liebesgeschichte von Ingeborg Bachmann und Paul Celan beleuchtet und "Es war einmal im Fernen Osten" von Xiaolu Guo, weil China als Literaturland bei mir im Regal bisher so gar nicht vorkommt. Und selbstverständlich werde ich mir noch "Wiener Straße" von Sven Regener besorgen müssen. 


Wer also in München weilt oder einen Ausflug in die bayerische Hauptstadt machen möchte: Bis zum 03.12.2017 habt ihr noch die Gelegenheit das Literaturfest München zu besuchen. Was ich euch nur empfehlen kann!


Samstag, 4. November 2017

Neu im Bücherregal - Die Oktober-Bücher 2017

Versuchte ich im letzten Monat noch den Platzmangel in meinem Bücherregal schön zu reden, kann ich nun entspannt auf ein Bücherregal mit freien Flächen blicken. Jawohl. Freie Flächen! Und zwar nicht, weil ich einfach die Hälfte meiner Bücher entsorgt habe, um Gottes Willen! Nein! Angeregt durch das Internet hat Herr Gatsby unsere Bücherregal umgestaltet. In jedem der 14 Billy-Regale befindet sich nun ein Extra-Regalfach. Und 14 Extra-Regalfächer bedeuten Platz! Derzeit kann sogar meine gelbe Blumenvase IM Regal stehen. Weil Platz ist! Heureka!

Wer sich das gerade nicht vorstellen kann, muss sich etwas gedulden, eine ausführliche Bilddokumentation der Bücherregale ist geplant. Dafür muss nur mal die Sonne scheinen. Oder so. Bis dahin kann man hier die neuen Bücher aus dem Oktober bewundern, die sich über das großzügige Platzangebot freuen.


Das Hohe von Roger Willemsen. Wir alle sollten viel mehr Roger Willemsen lesen. Deswegen habe ich mir nun endlich seinen Bericht über den Deutschen Bundestag besorgt. Wenn ich mich richtig erinnere, waren Herr Gatsby, Frau Josefina und Herr von Josefina damals bei einer Lesung zu eben jenem Buch. Tragisch-traurig. 

Der nasse Fisch von Volker Kutscher. Im letzten Fotobreze-Beitrag habe ich es schon verkündet. Es gibt nun einen Buchclub, der heißt Schnitzelbooks und wir lesen gemeinsam "Der nasse Fisch". Mein Vorschlag. Denn ich bin sehr hingerissen von "Babylon Berlin", der Serie zum Buch. Und nach knapp der Hälfte des Buches kann ich das auch über das Buch selbst sagen. Sehr hingerissen. Anders, aber trotzdem rissig. 

Blaue Nacht von Simone Buchholz. Herr Tilman made me do it! Gut. Falsches Buch, aber fast. "Blaue Nacht" hat mich bei Buch & Töne angelacht und dann musste ich es einfach mitnehmen, denn lächelnden Büchern kann man nichts abschlagen. Ich weiß zwar nun immer noch nicht, ob ich das Buch einfach so lesen kann oder ob ich einen Vorgängerband lesen sollte, aber hey. Hauptsache erstmal im Bücherregal.

Lauter gute Absichten von Christopher Isherwood. Davon sprach ich schon hier. Langsam sollte ich mal herausfinden, wie viele Bände von Isherwood noch kommen werden, um schon mal den Platz dafür freizuräumen.

Die Abenteuer des Apollo - Das verborgene Orakel von Rick Riordan. Geständnis: Ich habe nie Percy Jackson gelesen/gesehen/konsumiert. Dann erzählt aber Anna von Ink of books so reizend von diesem Buch, dass meine Neugierde geweckt ist. Einige Wochen später findet sich in meinem Briefkasten ein Umschlag mit eben jenem Buch darin. Hurra! Ein herzliches Dank geht an Anna und ein böses WHATTHEFUCK an meinen Briefträger, der den Umschlag gewaltsam in den Briefkasten stopfte, sodass das Buch fast kaputt gegangen wäre. 

American War von Omar El Akkad. Hatte ich eigentlich von dem großen Unglück in meiner Lieblingsbuchhandlung erzählt? Anscheinend nicht. Bei Buch & Töne ereignete sich ein furchtbarer Wasserschaden, die Bücher wurden nass, der Laden wurde nass, uns wurde eine Videoaufnahme gezeigt, in der es von der Decke regnet und das Wehklagen war gar groß. Glücklicherweise konnte der Laden recht bald wieder eröffnen und so zogen Herr Gatsby und ich aus, um die Bücher zu retten. Dabei kam "American War" raus, welches ein klein wenig feucht geworden ist. Aber Buch ist Buch. Und lesen wollte ich es sowieso. 

Truman Capotes turbulentes Leben kolportiert von Freunden, Feinden, Bewunderern und Konkurrenten von George Plimpton. Weil ich mehr von und über und mit Capote lesen möchte. Und wenn ich die wunderschöne Gesamtausgabe von Kein & Aber nicht mehr kaufen kann, kaufe ich mir eben Biografien.

Mittwoch, 1. November 2017

Fotobreze - September und Oktober 2017

Weil mir selbst das Konzept dieser Reihe nicht mehr so gut gefällt, ich aber das Jahr noch vollkriegen möchte, habe ich wieder gewartet, bis zwei Monate rum sind, um daraus einen Fotobreze-Beitrag zu basteln. Verrückt. Für die Zukunft bzw. für 2018 muss ich mir was anderes überlegen. Irgendwas zwickt und zwackt hier. Vielleicht ist der Blog auch nicht der richtige Ort für die Fotos. Vielleicht passen die Fotos eher in einen richtigen Monatsrückblick mit Text und Büchern und alldem. Oder was meint ihr? Interessiert es den geneigten Lesern überhaupt, was ich abseits von der Tastatur so mache? Und wenn ja, was interessiert einen daran? Mehr Fotos? Weniger Fotos? Mehr Text? Mehr gifs? Mehr Konfetti für alle?

Bis dahin gibt es nun die besten Glitzersteine aus den Monaten September und Oktober hier zu betrachten.


// Édouard Louis (Mitte) und Didier Eribon (Zweiter von links) sitzen zusammen in den Münchner Kammerspielen. Fantastischer Abend. Warum nur kann ich kein Französisch? //
// Mein heißer Geheimtipp für alle Serienfans in München: Merkt euch das Seriencamp! Gratis neue Serien in der Hochschule für Fernsehen und Film gucken! //
// Insgesamt haben wir sechs Serien geguckt und brav abgestimmt. Mein Favorit: Generation B. Nicht vom Trailer abschrecken lassen – das ist ganz großes Serientennis! Hoffen wir mal, dass die Serie einen Platz im deutschen Fernsehen findet //


// Seriencamp-Süchtlinge wie wir verbringen das gesamte Wochenende in der Stadt und essen dabei Kuchen ... ///
/// ... und laufen in den Pausen zwischen den Serien herum ... //
// ... und herum //


// Statt Blumen verschenkt man jetzt Luftballone. Viel besser! //
// Hier sieht man, wie gerade ein Buchclub entsteht: Schnitzelbooks heißt das Baby //
// Und dieses Buch wird gelesen //


// Oktober means Buchmesse! Der schönste Stand kam dieses Jahr von Kein & Aber //
// Das Wetter war viel zu gut für meinen Wintermantel. Verrückt //
// Je ne sais pais //


// Wenn es mit der Buchbranche mal nicht mehr so läuft, gründe ich ein Candy-Bar-Unternehmen! //
// Zwei Lieblingsmenschen, zwei Lieblingsleidschaften: Frau Hölle besucht LovelyBooks //
// Und danach wird direkt weitergelettert. Sieht sogar ganz nett aus //


// Der Tag, an dem mein Fangirl-Herz kollabierte ... //
// Einmal live bei Schulz und Böhmermann in Köln ... //
// Mit meiner liebsten verrückten Fangirl-Kameradin AZ! Und Wumbo! //

Dienstag, 31. Oktober 2017

Lauter gute Absichten von Christopher Isherwood.


Originaltitel: All the Conspirators - Aus dem Englischen von Gregor Runge - Erschienen bei Hoffmann und Campe - 2017 - Herzlichen Dank für das Rezensionsexemplar!

Philipp Lindsay steht sich selbst im Weg. Der junge Mann aus gutem Londoner Hause fühlt sich zu Höherem berufen und scheitert doch ständig an seinen eigenen Ansprüchen und den Erwartungen seiner Familie. Unabhängigkeit sucht er erst als Maler und Dichter, dann als Geschäftsmann. Nach Afrika will er reisen, als Plantagenbesitzer arbeiten und kommt doch nicht weiter als bis in die Arbeiterviertel Londons, wo er schließlich einen Zusammenbruch erleidet. 

Mit den wunderschönen Bänden von Christopher Isherwood macht mit Hoffmann und Campe seit Jahren froh (hier beispielsweise "Praterveilchen"). Nun ist mit "Lauter gute Absichten" der Debütroman des Autors erschienen und durfte selbstverständlich nicht in meiner Isherwood-Sammlung fehlen.

Um was geht es?

Unser Held Philipp Lindsay ist gar kein Held. Er ist ein angry young man, lebt auf kosten seiner Familie, versucht sich als Künster, als Landschaftsmaler und Dichter und endet doch an einem Büro-Schreibtisch. Genervt, entnervt will er aus diesem Korsett ausbrechen – Afrika ruft! Das große Glück ist nur eine Schifffahrt entfernt, endlich flügge werden, endlich der Familie entkommen! Doch Philipp fehlt der Mut und so endet die Geschichte dort, wo sie begonnen hat. 

Anfangs war ich sehr irritiert von "Lauter gute Absichten", weil der Leser direkt in einen Streit zwischen Philipp und seinem Freund Allen geworfen wird. Um was es geht, wo sie überhaupt sind – unwichtig. Was man aber direkt mitbekommt: Zwischen den beiden jungen Männern besteht eine Spannung, die nichts mit dem derzeitigen Streit zu tun hat. Und weil der Autor Christopher Isherwood heißt und weil der Verlag schreibt, dass dieser Roman stark autobiografisch ist, stellt sich direkt die Frage, ob Philipp und Allen möglicherweise schwul sind. Darauf gibt der Roman aber keine Antwort, jedenfalls hab ich keine heraus gelesen. Es ist auch nicht wichtig. Viel interessanter ist das Spannungsverhältnis zwischen Philipp und seiner Familie, die ihn drängt, einem normalen Bürojob nachzugehen anstatt sich in der brotlosen Kunst zu verlieren. 

Ganz besonders Joan, die Schwester von Philipp, ist eine faszinierende Persönlichkeit, die zwischen Loyalität zu ihrem Bruder und Loyalität zu ihrer Mutter schwankt. Zudem hat sie einen Vielleicht-Vielleicht-nicht-Verlobten an der Backe, der ihre Aufmerksamkeit fordert. 

Zerrissenheit – ein Thema, welches sich in wohl allen Werken von Christopher Isherwood findet. Wie findet man seinen Platz in der Gesellschaft, wenn die Gesellschaft doch will, dass man ganz anders ist als man eigentlich sein möchte? 

Mit dem angry young man Philipp ist Isherwood eine weitere interessante Charakterstudie zu dieser Frage gelungen, die mit keinem happy end endet. Aufgrund des sehr holprigen Einstiegs würde ich "Lauter gute Absichten" prinzipiell Isherwood-Fans empfehlen. Neulinge sollten lieber zu "A Single Man" greifen, weil dieses sehr viel runder und gefälliger gestaltet ist. 

Freitag, 27. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 10: Brösels Bücherregal.


Liebste Breze, es ist mir eine Freude und Ehre, auf Deine Jubiläumsparty eingeladen zu sein. Zehn Jahre Nordbreze und so. - Happy Blogbirthday! Es ist so schön, dass es Dich und Deinen Blog gibt.

Tatsächlich überschneiden sich unsere Leservorlieben nicht allzu oft, vor allem weil bei mir sehr oft der geschätzte Jugendbuchbereich vorkommt. Aber, Brösel kann nicht nur Jugendbuch, daher habe ich nach einer tollen Mitte gesucht. Quasi sogar schon ein Klassiker für mich, da ich ihn immer wieder gern empfehle: "Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky. Auch in Buchhandlungen versteckt sich der Roman mal bei der Belletristik und auch im Bereich Jugendbuch, eindeutig gibt es hier nicht, zum Glück! Ich liebe Charlie und seine Sicht auf die Dinge während seines ersten Jahres in der Highschool. Er schreibt zudem Briefe an einen Unbekannten, macht Erfahrungen mit Veränderungen in der Familie, Liebe, Drogen und Gefühle, die er vorher nicht kannte. Bis er erkennt, weshalb er der Mensch wurde, der er wurde. Freundschaft, dramatisch viel Gefühl, Musik und Liebe, dies ist eins meiner Lieblingsbücher für Dich.

Brösel von Brösels Bücherregal

Zum Abschluss der Party gibts noch einen Keks! Bröselchen gehört zu den wenigen auserwählten Menschen, die schon einmal in unserem Wohn-/Bücherzimmer schlafen durften. Über Brösel-Sichtungen freue ich mich immer ganz besonders, ihre sympathisch-fränkische Art ist einzigartig.

Mit dem unterschiedlichen Lesegeschmack hat Brösel Recht. Macht aber nix, ich freu mich umso mehr darüber, dass sie mir auch eine Buchempfehlung zum Jubiläum ausstellt. Verrückterweise hatte ich "Das also ist mein Leben" schon mal auf meiner Merkliste stehen. Nach der Sichtung von "Vielleicht lieber morgen", der Verfilmung des Buches unter einem anderen Namen, habe ich das Buch wieder gestrichen. Aber nicht, weil mir der Film nicht gefallen hat, sondern, weil ich der Meinung war, dass der Film ausgereicht hat, um die Story zu transportieren.

Das ist nun aber schon so lange her, ich kann mich eigentlich gar nicht mehr an den Inhalt erinnern (nur noch an Emma Watson), deswegen hat das Buch gute Chance, demnächst gelesen zu werden.

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Zum 10-jährigen Jubiläum meines Blog wünsche ich mir von 10 lieben Menschen 10 Buchempfehlungen. Alle Infos zu dieser Reihe und zum dazugehörigen Gewinnspiel findet ihr hier

Donnerstag, 26. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 9: Josefina.


Liebe Marina

Zehn Jahre! Ich blogge seit über neun Jahren, nur deinetwegen. Mein erster (inzwischen privater) Blogeintrag beginnt mit den Worten „Nur wegen [Marina].“ Danke dafür!

Du bekommst dafür eine Buchempfehlung von mir, obwohl ich das generell schwierig finde und bei dir besonders. Man will ja ein Buch empfehlen, von dem man glaubt, der andere könnte es gut finden, aber man selbst muss es auch gut finden, denn wer will schon ein schlechtes Buch empfehlen? Aber ich bin nicht sicher, ob ich weiß, was du gut findest. Ich versuche es deswegen mit einem Buch, von dem ich gerne wüsste, ob du es gut findest: Lethargie von Wojciech Kuczok. Man muss sich nicht speziell für die polnische Gesellschaft interessieren, um die Beobachtungen und die Sprache in dem Buch gut zu finden. Die Perspektive und Innensicht gibt Blick auf das Leben der Figuren, die sich mit alltäglichen, zwischenmenschlichen und finanziellen Zwängen konfrontiert sehen und dabei zwischen kindlichem Trotz und Emanzipation schwanken; dabei ist das Buch ebenso lakonisch wie präzise in der Beschreibung von der Absurdität des Lebens.

Als Extra empfehle ich dir zusätzlich auch noch Greasy Lake und andere Geschichten von T. C. Boyle, weil ich weiß, dass du Kurzgeschichten nicht magst, ich aber schon. Man muss auch mal egoistisch sein und das ist eine ziemlich gute Sammlung ziemlich guter Kurzgeschichten.
Ich leihe dir beide Bücher auch gerne, komm mal wieder in den Norden! 

In ewiger Bloggerliebe


Meine liebste Josefina! Wir haben uns in einem Forum kennengelernt, als Foren noch im Trend lagen und niemand was von Facebook, Twitter oder Instagram gehört hat. Auch das Bloggen war noch neu und frisch. 

Josefina ist aber nicht einfach nur eine Internet-Freundin, wir kennen uns auch in echt. Hamburg verbindet. Und so schmerzt es mich gar sehr, dass wir uns aufgrund der großen Kilometerdifferenz zwischen Hamburg und München nicht mehr so oft sehen. Zum Glück gibt es das Internet. Um den Bogen wieder zu schließen.

Lustigerweise habe ich "Lethargie" von Kuczok im Bücherregal stehen, weil Josefina es Herrn Gatsby und mir geschenkt hat. Gelesen habe ich es aber augenscheinlich noch nicht, obwohl es so vielversprechend klingt. Aber das tun diese fiesen Bücher ja meistens. 

Mit den Kurzgeschichten hat Josefina auch Recht. Ich tu mir da immer noch schwer. Manchmal mag ich sie, meistens dann doch wieder nicht. Aber T. C. Boyle klingt vielversprechend. Bis zum nächsten Hamburg-Besuch habe ich hoffentlich eines der beiden Bücher gelesen. Ansonsten muss ich leider, leider im hohen Norden bleiben.

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Zum 10-jährigen Jubiläum meines Blog wünsche ich mir von 10 lieben Menschen 10 Buchempfehlungen. Alle Infos zu dieser Reihe und zum dazugehörigen Gewinnspiel findet ihr hier.

Mittwoch, 25. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 8: Die Liebe zu den Büchern.


Liebe Marina, ich habe ja immer ein bisschen Angst, wenn mich ein anderer Büchermensch nach einem Buchtipp fragt. Die Wahrscheinlichkeit, dass du alles davon schon kennst und gelesen hast, ist sehr hoch. Natürlich habe ich deine Anfrage trotzdem nicht abgelehnt, denn einer der zehn tollen Menschen zu sein, die dir ein Buch empfehlen dürfen, ist ja irgendwie auch eine Ehre. Ich wünsche dir einen fantastischen Bloggeburtstag und hoffe, dass es mindestens noch die nächsten zehn Jahre hier weitergeht. Damit wir möglichst viele tolle Bücher empfohlen bekommen, die wir unbedingt kaufen müssen.

Ich versuche jetzt mein Glück und werfe hiermit feierlich „bleiben“ von Judith W. Taschler in die Runde. Ich hatte keinerlei Erwartungen an das Buch und die Autorin und habe es wahrscheinlich deshalb in kurzer Zeit regelrecht verschlungen. Taschler erzählt hier eine äußerst bewegende und mitreißende Geschichte, die besonders durch ihren Erzählstil geprägt wird und eine große Bandbreite an Emotionen bedient. Am Ende ist es aber einfach nur tragisch und ich persönlich war kurz sprachlos. Aus genau diesem Grund, und weil ich denke, dass die Autorin eine großartige Erzählerin ist, solltest du dieses Buch unbedingt mal lesen. Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass es auch dir gefallen könnte.


Die Angst, anderen Buchmenschen Bücher zu empfehlen kenne ich recht gut. Beziehungsweise würde ich gerne sehr viel öfter Bücher verschenken, ich habe aber immer Angst, dass der Beschenkte, das Buch schon hat. Aber ein bisschen Risiko muss sein. Deswegen freut mich hier auch jede Buchempfehlung so sehr, weil daraus auch immer etwas sehr persönliches spricht.

Und persönlich ist ein wunderbares Stichwort für Petzi, die wohl zu den Bloggern gehört, die ich in den letzten Jahren am häufigsten gesehen habe. München-Homebase sei Dank! 

Von Judith W. Taschler hatte ich schon einmal "Roman ohne U" auf meine Merkliste gesetzt, es aber dann wieder verworfen. Mein Interesse war doch nicht groß genug. "bleiben" klingt auf den ersten Blick so, als könnte es einem ähnlichen Schicksal erliegen. Irgendwas reizt mich an der Story, aber für das große Interesse fehlt dann doch etwas. Jetzt, da mir aber Petzi das Buch empfohlen hat, könnte das den Ausschlag geben, dass das Buch länger auf der Merkliste stehen darf. Oder sogar den nächsten Schritt nimmt und ins Bücherregal einzieht. Wobei ich mir ja eigentlich insgeheim vorgenommen habe, dass ich alle Buchempfehlungen aus dieser Reihe lesen. Aber psst ... dazu demnächst mehr! 

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Dienstag, 24. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 7: Buchrevier.


Liebe Marina,
ich muss zugeben, es war dieser kranke Blogname ‚Nordbreze und so’, der mir sofort gefallen hat. Seitdem bist du auf meinem Radar und ich klammheimlicher Fan. Nachdem ich seit Jahren darunter leide, dass mein Blog in deiner Blogroll gar nicht auftaucht, habe ich mich jetzt sehr gefreut, dass ich zu den zehn ausgewählten Bloggern gehöre, die zu deinem Blogjubiläum eine Buchempfehlung geben dürfen.
Ich habe gar nicht so lange nachdenken müssen und sofort ein Buch aus dem Regal gezogen, von dem ich nahezu sicher bin, dass du es mögen wirst. Und zwar den Debütroman von Nino Haratischwili „Juja“. Ich habe auf deinem Blog geschaut – da taucht Nino, die zu meinen Lieblingsautorinnen gehört, nicht auf. Ich bin fast ein wenig neidisch, dass du die wunderbare Geschichtenwelt dieser Autorin noch entdecken kannst. Wenn dir „Juja“ gefallen sollte, warten noch ihre beiden weiteren Romane „Mein sanfter Zwilling“ und der Mega-Schmöcker „Das achte Leben (für Brilka)“ auf Dich.  Im Herbst 2018 erscheint dann Ninos neuester Roman bei der FVA. Ach ja, wenn Du wissen willst, worum es in Juja geht, dann klick mal auf die Besprechung bei mir im Buchrevier
Happy Blog-Birthday und auf die nächsten zehn Brezen-Jahre! 

Herzliche Grüße


Uh, das tut weh. Erst meinen höchstkreativen Blognamen beleidigen und dann auch noch dezent auf den fehlenden Link im Blogroll aufmerksam machen. Solche Geburtstagsgäste mag ich am liebsten. Letzteres wurde sofort behoben, denn Tobias schreibt im Buchrevier ganz besondere Buchkritiken, die sich von der Masse abheben (und dass wir über "Außer sich" von Sasha Marianna Salzmann exakt dasselbe denken, unterstreicht das gegenseitige Fantum nur noch).

Schockierenderweise habe ich von "Juja" bisher wirklich nichts gehört. Wahrscheinlich war ich von der Aussicht auf "Das achte Leben (Für Brilka)" von Nino Haratischwili so erschlagen und eingeschüchtert, dass ich weder dieses Werk noch andere Bücher von ihr jemals in die Hand genommen habe. Inhaltlich klingt es aber sehr interessant und auch die Tatsache, dass nächstes Jahr ein weiteres Buch bei einem meiner Lieblingsverlage (Fähnchen hoch für die Frankfurter Verlagsanstalt!) erscheint, klingt doch sehr vielversprechend.

Auf die Merkliste ist "Juja" schon mal gewandert! Und sobald ich es gelesen habe, werde ich dir und euch und allen davon berichten!

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Montag, 23. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 6: Ayla.


„A tree grows in Brooklyn“ von Betty Smith ist ein wunderbarer Coming-of-Age-Roman, der dich nach Brooklyn zu Beginn des 20. Jahrhunderts entführen wird. Die junge Francie Nolan lebt mit ihren Eltern und ihrem Bruder Neely im armen Williamsburg, einer heruntergekommen Nachbarschaft Brooklyns. Nur in der Lektüre ihrer Lieblingsbücher scheint Francie die Flucht in ein besseres Leben zu gelingen, dabei träumt sie von nichts sehnlicher, als einmal die Brücke nach Manhattan zu überqueren. Während Francie ihren Weg durchs Leben zu gehen lernt, wird sich vor deinen Augen ein grandioses Panorama New Yorks der 10er Jahre entfalten. Gesellschaftsstudie und Zeitroman - Betty Smith verknüpft das Schicksal eines kleinen Mädchens gekonnt mit den großen Themen ihrer Zeit und hat einen absoluten Klassiker der amerikanischen Literatur geschrieben. Ein atmosphärisches, bewegendes und mehr als grandioses Buch, das ich verschlungen habe und gerade am liebsten noch mal lesen möchte.


Mit Aylas Buchtipp ist ATM (Ayla-Tina-Marina) nun also vollständig auf dem Blog vertreten. Meine liebsten Buch-Reise-Kuchen-Freundinnen! Bei Menschen, die mich so gut kennen, bin ich natürlich besonders gespannt, wie ihre Buchempfehlung aussieht. Und Ayla hat mich wirklich überrascht. 

Englisch? Nicht gerade meine erste Wahl.
Betty Smith? Noch nie gehört.

Doch die Geschichte eines kleinen Mädchens, die ihre Nase ständig in Bücher steckt und von einem großen, anderen Leben träumt, klingt so fabelhaft, dass ich wirklich neugierig geworden bin. Ayla hat zwar ausdrücklich gesagt, dass ich mir die englische Ausgabe von Harper Perennial Modern Classics angucken soll, aber ich habe entdeckt, dass das Buch dieses Monat beim Insel Verlag neu aufgelegt wird. Ein kurzer Blick in die deutsche Ausgabe ist hoffentlich erlaubt!

Und wenn ich dann mit Francie einen Teil von New York entdeckt habe, klappt hoffentlich nächstes Jahr vielleicht der ATM-Ausflug in eben jene Stadt. Oder? 

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Sonntag, 22. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 5: paper and poetry.


Liebe Nordbreze,

zu allererst: die herzlichsten Glückwünsche zum Bloggeburtstag! 10 Jahre. Wow! Da kann sich so manch einer ein Scheibchen von abschneiden. Oder vielleicht lieber nicht, sonst hätten wir ja nur eine halbe Breze – und das wäre sehr doof!

Du hast mich nach einem Buchtipp gefragt und damit habe ich mich in der Tat ein wenig schwer getan. Es ist nicht so, als hätte ich keine Empfehlungen parat, aber, es soll ja zu dir passen und vor allem: du sollst es noch nicht gelesen haben! Ich wollte dir also ein Buch empfehlen, das du noch gar nicht kennst. Und dann dachte ich: wieso eigentlich? Wieso dir nicht eines schmackhaft machen, das du schon greifbar in der Nähe hast? Da wir beide große F. Scott Fitzgerald Fans sind, empfehle ich dir nun also „Westlich des Sunset“ von Stewart O’Nan. Ein Buch, das sich mit dem Leben der Fitzgeralds nach der ganz wilden Zeit in den 1920ern auseinandersetzt. Zelda befindet sich mittlerweile in einer Nervenheilanstalt und Scott versucht sein Glück in Hollywood. Irgendwie ist da immer noch was zwischen den beiden, aber mehr eine alte, längst verblasste Liebe. Sie haben sich auseinandergelebt, jeder geht seine eigenen Wege, mehr schlecht als recht. Was ich besonders schön an diesem Roman finde, ist die Feinfühligkeit, mit der O’Nan diese Zeit wiedergibt, die dadurch unfassbar echt und greifbar wirkt und, dass er sich hier mal nicht mit den goldenen Zwanzigern, sondern mit dem, was danach passiert, befasst - und so neben den Schattenseiten des (ehemals) Berühmtseins auch wichtige Personen der 1930er Jahre miteinarbeitet. Aber der Hauptgrund ist natürlich: ganz viel Fitzgerald! (Auch wenn Zelda – wie so oft – leider viel zu kurz kommt!) So, liebe Nordbreze, ich hoffe, du greifst jetzt ganz schnell zum Buch und – noch viel wichtiger – bleibst uns mindestens weitere zehn Jahre erhalten!

Danke für jeden Beitrag, jede Instagramstory, jeden wunderbaren Buchtipp und deinen unvergleichlichen Humor!

Die Mia


Wo sie Recht hat, da hat sie Recht, die gute Mia! Die Chance, dass ich eine der Buchempfehlungen aus dieser Reihe lese, steigt natürlich, wenn ich das Buch bereits besitze. Und das ist der Fall bei "Westlich des Sunset". Lange Zeit bin ich um das Buch herumgeschlichen, weil ich mir so unsicher war. Kann der Autor überhaupt den Geist, die Stimmung, das Leben der Fitzgeralds einfangen? Muss das überhaupt sein? Am Ende siegte die Neugierde, deswegen steht das Buch nun im Bücherregal. 

Nach Mias Buchempfehlung darf "Westlich des Sunset" einen großen Sprung auf der "Lese ich demnächst dann mal"-Liste machen. Vielleicht schaffe ich es sogar noch diesen Monat, das Buch zu beginnen. Gerade wäre auch ein guter Zeitpunkt, weil ich durch "Babylon Berlin" komplett dem Zwanziger Jahre-Fieber erlegen bin. Kurze Werbeunterbrechung an dieser Stelle: Guckt bitte diese Serie, denn sie ist sehr gut. Allein das Ende der zweiten Folge ist ein Augenschmaus für jeden Serienliebhaber. I like!

Und wenn ich schon beim Liken bin – Mias Instagram-Account ist ein optisches Freudenfest. Mit viel Liebe zum Detail, schlicht und mit viel Herz präsentiert Mia dort Einblicke in ihr Bücherleben. Und irgendwann möchte ich bitte auch einen so wunderschönen Holztisch haben.

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Samstag, 21. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 4: 54books.


Jubiläum!
Bestimmt ist ständig irgendwo ein Jubiläum, aber 10 Jahre sind schon stattlich. Apropos stattlich, kann Dir gut ein Buch empfehlen, weiß nur nicht welches.

Aber weißt Du, ich empfehle Dir "Beton Rouge" von Simone Buchholz. Quasi die einzigen Krimis, die ich lesen kann. Schnodderig und schnell, nicht klebrige Traurigkeit und Wehmut und dazu ganz viel Hamburg. Und Norden magst Du doch?!


Oh no. Krimis? Wirklich? Eines der wenigen Genres, die ich in den meisten Fällen bei einem Buchladenbesuch links liegen lassen. Ich bin kein guter Krimileser, denn ich die Suche nach dem Mörder langweilt mich meist so sehr, dass ich zum Ende vorblättere, um nachzugucken, wer es denn jetzt gewesen ist. Whodunit hat sich bei mir also meistens nach wenigen Seiten schon wieder erledigt. Ich les dann das Buch auch weiter, wenn die Geschichte interessant ist, aber diese Ungewissheit nervt mich einfach zu sehr. 

Nun kenne ich aber auch Tilmans unfassbar genialen Beitrag zu Simone Buchholz, indem es eigentlich um "Blaue Nacht" gehen sollte, die Schlachtung eines Schweines aber die Hauptrolle spielt. Wohl einer meiner liebsten Blog-Beiträge, weil er so herrlich anders ist und Tilman so herrlich trocken von Blut, Messern und Gedärmen schreibt. 

Und mit dem Norden hat der gute Mann eben auch Recht. Ich vertraue ihm also und setze "Beton Rouge" auf die Leseliste. Nur ist die Frage, ob ich vorher "Blaue Nacht" lesen sollte?

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Freitag, 20. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 3: Herzpotenzial.


Liebe Marina, zu deinem Blogjubiläum haben wir lang überlegt: Wir lieben alle drei Hemingway und Fitzgerald, wir lesen gern über außergewöhnliche Frauen und leckeres Essen. Aber wir versuchen uns auch alle gerade an der Pflege von Zimmerpflanzen. Und deshalb ist unser Buchtipp für dich „Grüner Wohnen“ von Ulrike Herzog aus dem Christian Verlag. Das Buch enthält nicht nur wundervoll inspirierende Bilder von tollen Zimmeroasen, es erklärt auch sehr anschaulich die Vorteile von Zimmerpflanzen für die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Kreativität. Aber das Beste ist: Ein Teil des Buches ist aufgeteilt nach Räumen und erklärt, welche Pflanzen wo am besten gedeihen und nützen. Warum einige Sukkulenten nie ins Schlafzimmer sollten und weshalb ein Kaktus nicht ins Bad gehört - hier wird es erklärt. Wir finden dieses Buch unheimlich nützlich und blättern regelmäßig darin. Du vielleicht auch bald?


Bei Mareike und Maike war ich ja sehr gespannt auf die Buchempfehlung, weil sich hier ein Problem auftut: Wir haben einen wirklich sehr ähnlichen Lesegeschmack, sodass es gut sein kann, dass ich das empfohlene Buch bereits gelesen habe. Aber Probleme sind schließlich nur dornige Chancen (danke Christian Linder!) und über die Empfehlung eines Sachbuches freue ich mich umso mehr! 

Denn die beiden haben Recht. Nachdem mein nicht vorhandener grüner Daumen jahrelang dafür gesorgt hat, dass ich mir keine Zimmerpflanzen zugelegt habe, konnte ich dank des Trendthemas Sukkulenten nun auch meine Fensterbank im Wohnzimmer begrünen. Sukkulenten kriege ich so schnell nicht tot. Bisher jedenfalls noch nicht. Die traurige Ausnahme ist der lebende Stein, aber da läuft gerade das Projekt Frankenstein, damit ich dieser Pflanze wieder Leben einhauche. 

Im Bereich Lifestyle-/Interior-/Wohnen-/Pflanzen-Bücher bin ich ein unbeschriebenes Blatt. Schön finde ich einige der Bücher, aber wirklich damit beschäftigt habe ich mich noch nie damit. Euer Tipp klingt aber gerade wegen der Einteilung in verschiedene Räume sehr spannend. Im Bad hätte ich nämlich auch gerne mal eine Pflanze stehen. Vielleicht sollte ich mir hier wirklich Inspiration aus Büchern holen. Daran hatte ich bisher noch nicht gedacht. I like! 

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Donnerstag, 19. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 2: Revolution, Baby, Revolution.


Mein Buchtipp für Marini: Zsuzsa Bánk – Der Schwimmer

Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Jahre es her ist, dass ich „Der Schwimmer“ gelesen habe – acht bestimmt! Das Leseerlebnis ist mir dennoch im Kopf geblieben und wenn ich das Buch beim Buchhandlungsbesuch irgendwo sehe, empfehle ich es auch gern jedem, der mit dabei ist. Vielleicht habe ich es auch dir, liebe Marina, schon einmal empfohlen. Falls ja, tut es mir leid, aber wir sprechen so viel über Bücher – unmöglich, den Überblick zu behalten! Falls nein, entschuldige ich mich für die Verspätung: Denn „Der Schwimmer“ ist einfach ein wunderbarer Roman!

Die Erzählerin Kata beschreibt ihre Kindheit in Ungarn Mitte der 1950er Jahre mit dem Vater Kálmán, dem Bruder Isti und ohne die Mutter Katalin, die sich während der Unruhen gen Westen aufgemacht hat – ohne ihre Familie. Zu dritt ziehen sie durchs Land – von Freunden zu anderen Familienmitgliedern und wieder zurück, immer im Zug, immer mit den Abfahrtszeiten im Kopf. Bis sie am See ankommen und eine neue Heimat finden, sich in Gedanken eine eigene Welt bauen – ohne den Vater, der in seiner Melancholie abtaucht.

Zsuzsa Bánk schafft es mit ihren leisen, aber kraftvollen Worten, die Atmosphäre in der Familie, zwischen den Geschwistern und in der Natur perfekt einzufangen. Sehr dicht strickt sie die Geschichte und die Personen mit ihrem Schreibstil zu einem unvergesslichen Lesevergnügen, das absolut zu recht von den Kritikern bejubelt wurde und das mir auch Jahre später noch im Gedächtnis bleibt.

Ich kann mir nur vorstellen, dass dir das Buch auch gut gefällt – nicht nur, weil es in Ungarn spielt – und hoffe sehr, dass ich richtig liege!


Von Tina kriege ich sehr häufig Buchtipps, deswegen freut es mich sehr, heute hier einmal einen schriftlich festgehaltenen Tipp präsentieren zu können. Normalerweise läuft das eher so ab, dass wir gemeinsam in Buchhandlungen stehen und uns gegenseitig Bücher vor die Nase halten. Oder in der Mittagspause über Bücher sprechen. Oder bei Whatsapp Nachrichten schreiben. Man könnte sagen, dass mich mit Tina eine sehr buchige Freundschaft verbindet. 

Ob du mir schon einmal "Der Schwimmer" von Zsuzsa Bánk empfohlen hast, kann ich nun aber auch nicht sagen. Ich habe gerade nachgeguckt, ein Buch der Autorin steht bereits in meinem Bücherregal und zwar "Die hellen Tage". 

Für "Der Schwimmer" spricht nicht nur der Titel (denn schwimmen kann man bekanntlich nur im Wasser und Wasser ist immer gut), die Ungarn-Verbindung (daran ist Herr Gatsby schuld), sondern auch ein Satz, der sich nicht direkt in Tinas Buchempfehlung befindet, sondern in der Mail, die sie mir dazu geschrieben hat: "Sollte das Buch dich tatsächlich interessieren und du hast es nicht schon im Regal, wäre es in der braunen Papiertüte, die du jetzt bei dir in der Wohnung stehen hast." 

Da sich Fräulein Tina gerade auf einer fantastischen Panama-Reise befindet (auf ihrem wunderbaren Instagram-Account kann man die Reise mitverfolgen – aber seid gewarnt! Man wird sehr schnell sehr neidisch!), hüte ich nämlich einige Taschen und Koffer. Und wenn sich in diesen Taschen und Koffern Bücher befinden, die ich lesen könnte, freut mich das umso mehr. 

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Mittwoch, 18. Oktober 2017

10 Jahre Nordbreze und so. 10 Buchempfehlungen oder so. Tag 1: Pinkfisch.


Als Du mich um eine Buchempfehlung gebeten hast, musste ich erstmal mein Buchregal und parallel dazu deinen Blog durchforsten. Gar nicht so einfach! Am Ende blieben dann zwei Bücher übrig (ist das geschummelt? Ich konnte mich unmöglich nur auf eines festlegen. Also nenne ich No. 2 jetzt einfach unauffällig trotzdem. Lies "Das Tiefland" von Jhumpa Lahiri, weil die Autorin viel zu unbekannt ist und deutlich mehr Leserinnen und Leser verdient! Weil es ein grandioser Roman über Familie, Heimat und Ursprünge ist, über Politik und Entscheidungen). Das zweite Buch, das ich Dir ans Herz legen möchte ist "The Art of Asking" von Amanda Palmer. Eine unheimlich interessante Künstlerin und Persönlichkeit, die andere Wege gegangen ist als üblich und damit ganz besondere Erfolge feiern konnte - indem sie um Hilfe gebeten hat. Mir hat dieser Ansatz und ihre sehr lebendige und offene Art des Erzählens enorm gefallen und ich könnte mir vorstellen, dass es Dir ähnlich gehen wird =) 

Happy Breze-10th-Anniversary!

Sarah von Pinkfisch

Danke Sarah! Auf deinen Buchtipp bzw. auf deine Buchtipps war ich ganz besonders gespannt. Denn als Buchhändlerin stellt sich für dich die Frage nach persönlichen Buchempfehlungen schließlich jeden Tag. Und obwohl ich selbst im Buchhandel gearbeitet habe, trau ich mich nie in einem Buchladen nach Buchempfehlungen zu fragen. Das ist jetzt also die perfekte Gelegenheit!

"Das Tiefland" von Jhumpa Lahiri kannte ich bisher nicht. Ein kurzer Blick in die Inhaltsangabe stimmt mich aber neugierig. Kurze Nacherzählung: Es geht um zwei Brüder, die in Indien aufwachsen und eine sehr innige Beziehung zueinander haben. Doch je älter sie werden, desto unterschiedlicher entwickeln sich die Lebenswege der beiden. Da Indien bisher eher selten auf meiner Buchliste steht und ich gerne Familiendramen lese (Tolstoi lässt grüßen), möchte ich das Buch auf jeden Fall lesen.

Geschummelterweise steht in deinem Text noch ein zweites Buch – "The Art of Asking" von Amanda Palmer. Und eben jenes Buch steht schon seit längerer Zeit auf meiner Wunschliste, weil ich (wie du bereits geschrieben hast), ihre Persönlichkeit sehr faszinierend finde. Nach deiner Empfehlung rutscht das Buch also direkt etwas weiter nach oben auf der Liste!

Wer Sarah bisher noch nicht kennt, sollte sich ganz dringend ihren Blog "Pinkfisch" zu Gemüte führen! Denn Sarah schreibt hier kurz, knapp und authentisch über Bücher, die sie beschäftigen. Ich freue mich immer sehr, wenn sie mir pinkgelaunt auf einer Buchmesse über den Weg läuft. Und irgendwann schaffe ich es auch einmal in den Buchladen am Freiheitsplatz in Hanau, um sie in ihrem natürlichen Arbeitsumfeld zu beobachten. Ganz bestimmt! 

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