Samstag, 14. Dezember 2013

Shatter me. Ich fürchte mich nicht.


Die große Bücherregalunordnung. Aber ich habe ja die perfekte Ausrede. Es lohnt sich nicht, wenn ich jetzt aufräume, weil im Februar ja eh alles aufgeräumt werden muss. Am Donnerstag haben wir den Mietvertrag unterschrieben, es ist jetzt also alles so richtig offiziell, auch wenn ich das wohl erst glauben kann, wenn ich in der Wohnung bin und da auch meine Sachen sind. Darauf freue ich mich schon sehr. Und solange können die Bücher auch noch chaotisch rumstehen und -liegen. Und den Hobbit könnte ich ja auch einfach wieder an seinen Platz stellen. Der hat ja einen. Ich wollte nur das Buch mal wieder lesen, um die Verfilmung noch besser runtermachen zu können. Nee. Nicht wirklich. Aber ich habe gemerkt, dass das Buch wirklich sehr ulkig ist und so nett kurz und dann fragt man sich schon, warum man das auf drei Filme ausweiten muss (buhu, ich hab den zweiten Teil bisher noch nicht gesehen und weiß derzeit noch nicht, ob ich das überhaupt in diesem Jahr noch machen werde). Aber vom Hobbit wollte ich gar nicht berichten. Ich wollte auch nicht mit den tollen Postkarten (Peeta! Katniss! Der Doktor!) angeben, ich wollte von "Ich fürchte mich nicht" erzählen. Auf Englisch "Shatter me". Von Tahereh Mafi. Und nein, "sinnlich wie 'Biss zum Morgengrauen'" ist das nicht. Nenene. Wo war denn bitte "Biss zum Morgengrauen" sinnlich? Dem Panem-Vergleich kann ich zustimmen. Leider erinnert mich "Ich fürchte mich nicht" sogar am Schluss ein wenig zu viel an Panem. Das ist doch doof. Gut, es sind beides Dystopien und Dystopien müssen anscheinend derzeit alle gleich aufgebaut sein. Und natürlich gibt es ein love triangle. Und ja, das love triangle ist doof. Aber - OMG! Alleine für Tahereh Mafis Schreibstil (oder den Fähigkeiten der Übersetzerin Mara Henke - Ich hab letztens gelernt, dass es wichtig ist, auch den Übersetzer zu nennen) möchte ich teilweise über diese Schwächen hinwegsehen. Ihre Sätze klingen so - lyrisch? Ist das das richtige Wort? Bevor ich jetzt aber weiter über das Buch urteile, sollte ich kurz sagen, um was es überhaupt geht.

"Meine Augen sehen 2 Augen 2 Lippen 2 Ohren 2 Augenbrauen."

Dystopie-Ausgangsszenario. Die Menschheit, wie wir sie kennen, besteht nicht mehr. Und warum? Weil der Mensch die Natur zerstört hat. Um den Menschen wieder ein besseres Leben zu ermöglichen, regiert das Reestablishment mit eiserner Hand. Kennen wir ja. Unsere Hauptprotagonistin ist Juliette, welche in Isolationshaft sitzt. Warum? Weil sie ein Monster eine Gefahr für ihre Umgebung ist (oh, das ist jetzt lustig, weil das Buch auch mit Durchstreichungen arbeitet). Wer sie berührt, erleidet unermässliche Schmerzen und - stirbt. Deswegen haben ihre Eltern sie verstoßen. Deswegen hat einer der Machtinhaber großes Interesse an ihr und holt sie aus dem Gefängnis (welches wohl eher eine Psychatrie ist). Denn Warner (der interessierte Machtinhaber) möchte Juliette als Waffe einsetzen. Guter Plan! Der Soldat Adam hilft dabei, Juliette zu Warner zu bringen - und verfolgt dabei seine eigenen Pläne ... (uh, ein Spannungsbogen!)

"Ich sehe Frauen und Kinder verhungern, zerstörte Häuser, verbrannte Landschaften, deren einzige Ernte verfaulende Leichen sind. Tot tot tot und rot, weinrot und rotbraun und das dunkelste Lippenstiftrot meiner Mutter auf der Erde verschmiert. So vieles alles alles tot."

Mir gefällt dieser unkorrekte Schreibstil. Fehlende Satzzeichen. Durchgestrichene Sätze und Satzteile. Juliette, die sich trotz (gerade deswegen?) Isolation am menschlichsten verhält. An das Gute glaubt. Sich nicht beeinflussen lässt und langsam auf dem Weg ist, sich nicht selber als Monster zu sehen. Ein schönes Buch. Und ich werde auf jeden Fall den zweiten Teil lesen. Nur muss ich erst einmal ein paar andere Bücher lesen. Es sind so viele ungelesene Bücher und sie gucken mich alle so böse an. 4 von 5 Punkten für "Ich fürchte mich nicht", weil mich der Schluss zu sehr an Panem erinnert hat. Ha! Kritikpunkt!

(Außerdem ist dies mein 1000. Blogeintrag. Hilfe)

1 Kommentar:

treschahanta hat gesagt…

Ich freu mich sooooooo, dass es Dir auch gefallen hat! Gott, bin ich erleichtert! Hach!