Der September ist schon fast wieder vorbei und ich habe noch gar nicht die gelesenen Bücher aus dem August vorgestellt, weil durch den sehr schönen Urlaub in Prag der Zeitplan für die Blogbeiträge etwas durcheinander gekommen ist. Dafür ist dann der nächste Monatsrückblick auf die gelesenen Bücher im September nicht so weit entfernt. Auch schön.
Im August habe ich jedenfalls fünf sehr unterschiedliche Bücher gelesen:
»Die Himmelsrichtungen« von Jo Lendle.
Amelia Earhart hat als 1932 erste Frau den Atlantik mit einem Flugzeug überquert und ist beim Versuch einer Weltumrundung 1937 verschollen. Jo Lendle erzählt die Geschichte dieser besonderen Flugpionierung rückwärts, was dem Buch seinen ganz eigenen Reiz gibt, weil man das Ende (vermeintlich) bereits kennt und so nochmal alles auf den Kopf gestellt wird.
»Mitte des Lebens« von Barbara Bleisch.
»Eine Philosophie der besten Jahre« steht im Untertitel und das trifft es wirklich vorzüglich. Das Buch von Barbara Bleisch ist kein Ratgeber gegen die midlife crisis, sondern beleuchtet, was diese Mitte unseres Lebens überhaupt ist (und die fängt viel früher an als man denken könnte) und fragt, wie wir mit unserem Erwachsenenleben umgehen, wenn es keine großen »ersten Male« mehr gibt und die meisten Wege gefestigt sind. Ein kluges Buch.
»Auf allen vieren« von Miranda July. Aus dem Englischen von Stefanie Jacobs.
Eine ganz und gar verrückte Lektüre, die auch sehr gut zu Barbara Bleisch passt. Eine Künstlerin will zu ihrem 45. Geburtstag (Mitte des Lebens und so) eine Autofahrt von Los Angeles nach New York unternehmen, kommt aber nicht besonders weit, weil sie nach wenigen Kilometern Halt macht und sich die nächsten Wochen in einem Motel zurückzieht. Ein obsessiver Roadtrip ohne Trip und ohne Road, dafür mit viel Wohnungs-und Lebensumgestaltung.
»Kafkas Prag« von Klaus Wagenbach.
Für den oben erwähnten Urlaub in Prag brauchte es noch die passende Vorbereitungslektüre. Ein nettes kleines Büchlein mit Anekdoten rund um Kafka und Prag, doch ich hätte mir noch mehr Informationen gewünscht, beispielsweise eine Karte, mit der man die Spaziergänge von Kafka auch wirklich nachgehen kann.
»Die schönste Version« von Ruth-Maria Thomas.
Fies! Es ist richtig fies, dass »Die schönste Version« von Ruth-Maria Thomas nicht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreis 2024 steht. Ruth-Maria Thomas packt eine toxische Beziehung und deren plötzliches Ende in eine so intensive, leichte Geschichte, die einem nahegeht, weil sie sich so furchtbar real anfühlt. Ich freu mich schon sehr, demnächst eine Lesung der Autorin in Augsburg zu besuchen.
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