Mittwoch, 31. Dezember 2025

Meine 10 Leseperlen 2025

So schnell wird aus der Ausnahme vom letzten Jahr eine neue Regel. Denn auch 2025 konnte ich die gelesenen Bücher nur sehr schwer auf fünf Lieblingsbücher runterbrechen. Deswegen sind es wieder zehn Bücher geworden, die ich hier zum Jahresende noch einmal auflisten möchte. Dabei habe ich in diesem Jahr wieder viel weniger gelesen als in den vergangenen Jahren, was mich wirklich arg ärgert. 58 Bücher waren es insgesamt. Mir geht es dabei weniger um den Vergleich mit anderen Personen, sondern mit mir selber. Ich weiß, dass ich mehr lesen könnte, wenn ich öfter das Handy zur Seite legen würde.

Aber ich hab auch viele andere schöne Dinge gemacht: Ich habe mehrere Schals gestrickt, ich versuche mich weiter an sowas ähnlichem wie einer Laufroutine, ich war 41x im Kino (Lieblingsfilme unter anderem »The Brutalist«, »Die my love«, »In die Sonne schauen« und »Sentimental Value«), ich habe mit Tina zwei Buchtauschpartys veranstaltet, war in Berlin für eine Buch-Moderation, auf der Leipziger und Frankfurter Buchmesse, zweimal in Halle zu Besuch, habe mir in Hamburg ein neues Tattoo stechen lassen, war bei Lesungen, im Theater, beim Bayerischen Buchpreis, bei einem Live-Podcast von den Drinnies und bei Timur, habe mit Kolleginnen einen Silent Reading-Abend im Verlag organisiert und - mit großem Ausrufezeichen - war zehn Tage lang in New York, baby! Bei all den doofen, anstrengenden, traurigen, tränenreichen Stunden, die 2025 bereitgehalten hat, war dieser Urlaub die allerschönste Zeit.

Deswegen muss ich mir selber an dieser Stelle nochmal sagen, dass 58 gelesene Bücher voll in Ordnung sind. Zehn dieser Bücher liegen mir ganz besonders am Herzen, aus ganz unterschiedlichen Gründen. Mehr zu den einzelnen Büchern findet ihr in den entsprechenden »Lesezeit«-Beiträgen. 

Sonntag, 7. Dezember 2025

Lesezeit im November 2025

Keine Sorge, das mit der Zusammenfassung von mehreren Lesemonaten will ich gar nicht erst zur Routine werden lassen. Die erste Woche im Dezember ist zwar schon vorbei, aber nun folgt noch wieselflink der Rückblick auf den November. Wobei sich an der allgemeinen Lesesituation nicht viel getan hat. Ich hab zwar im letzten Monat ganze vier Bücher gelesen, aber zwischen den einzelnen Lesestunden gab es wieder viel zu viel Leerlauf. Dafür aber auch viel Strickzeit, denn ich habe im November einen weiteren Sophie Scarf gestrickt, das erfreut mich wirklich sehr. Und bis Weihnachten habe ich nun jeden Freitag frei, das spricht eigentlich für mehr Lesezeit. Wenn nicht auf meiner To-Do-Liste noch weitere Punkte stehen würden (Weihnachtskarten basteln, Schwimmen, Staubsaugen, neue Kalender für 2026 vorbereiten, und so weiter). Einen Punkt kann ich auf jeden Fall streichen, wenn ich diesen Beitrag geschrieben habe, denn »Lesezeit im November 2025-Beitrag schreiben« stand da natürlich auch mit drauf. Und hier sind wir nun:


Samstag, 1. November 2025

Lesezeit im September und Oktober 2025

Okay, wow. Dass ich die Lesezeit für September und Oktober zusammenfasse, ist auch ein schönes Symbol für diese beiden Monate. Die waren nämlich sehr voll und sehr laut und gleichzeitig auch sehr still und verloren. Dementsprechend habe ich so wenig gelesen wie schon seit langer Zeit nicht mehr. Das ist auch okay und trotzdem ärgert es mich, aber hauptsächlich deswegen, weil ich weiß, dass mir Lesen gut getan hätte. Für den November nehm ich mir mehr Lektürezeit vor und mehr Atmen.

Im September und Oktober habe ich insgesamt diese vier Bücher gelesen: 

Sonntag, 14. September 2025

Deutscher Buchpreis 2025 - Die Longlist #dbp25

Wir befinden uns mitten in der großen Literaturpreissaison. Deutscher Buchpreis. Bayerischer Buchpreis. Österreichischer Buchpreis. Schweizer Buchpreis. aspekte-Literaturpreis. Und so weiter und so fort. Zum Deutschen Buchpreis gehört eine meiner liebsten Traditionen, nämlich die Beurteilung der Leseproben der zwanzig nominierten Titel. Und nachdem die Longlist für den Deutschen Buchpreis bereits seit dem 19. August bekannt ist und am 16. September die Shortlist veröffentlicht wird, nutze ich nun die Gelegenheit, um noch meine sehr persönliche Sicht auf die nominierten Titel mit euch zu teilen. 

Wie gewohnt gibt es zu jedem Titel eine kurze Zusammenfassung, einen schönen Satz und eine ausgefeilte Smiley-Weiterlesen-Skala. Außerdem ergänze ich wieder ein passendes gif (und ich bin so sehr ein Millennial, dass ich das auch nur mit Simpsons-gifs machen könnte, danke der Nachfrage!)

Und damit wünsche ich viel Spaß bei ...

Nordbrezens Deutscher-Buchpreis-Longlist-Leseproben-Lese-Erfahrung


»Lebensversicherung« von Kathrin Bach. Erschienen bei Voland & Quist.
Inventur eines Dorfes.
»Meine Eltern verkaufen Versicherungen. Für alles, was passieren kann. Ich schreibe. Über das, was passiert ist.«
Weiterlesen? 🙂


»Buch der Gesichter« von Marko Dinić. Erschienen bei Paul Zsolnay.
Kein Wunder, dass es »Dachshund« heißt.
»Was aber, fragte er sich, machte der Hund eines Aristokraten hier in der Einöde, in der es keine Leinwand gab, die das Geschehen einhegen konnte?«
Weiterlesen? 🙂


»Und Federn überall« von Nava Ebrahimi. Erschienen bei Luchterhand.
Dreimal Montag.
»Schon rollte die Wut in ihr aus, doch nein, halt, halt, halt, der Tag war erst wenige Sekunden alt, sie hatte die Welt nicht einmal richtig scharf gestellt, wollte sie diese Woche wirklich so beginnen?«
Weiterlesen? 🙂


»Die Holländerinnen« von Dorothee Elmiger. Erschienen bei Hanser.
Ziegenbabysitting.
»Langsam sei das Licht weicher und die Ebene irgendwie blauer geworden, und in diesem Moment habe sie sich vorgestellt, dies wäre ihr Hof, dies wäre ihr Land, das sie ganz allein bewirtschaften würde, und die Vorstellung einer solch enormen Unabhängigkeit habe in ihr eine Art nervöses Fieber, eine große Aufregung ausgelöst. 
Weiterlesen? 🙂


»Die Ausweichschule« von Kaleb Erdmann. Erschienen bei park x ullstein.
Tee trinken mit Nutria und Joachim Meyerhoff.
»Wenn man sich mit solchen vergrabenen Erinnerungen beschäftigt, dann ist ein Aufguss eine schöne Metapher.«
Weiterlesen? 🙂


»Schwebende Lasten« von Annett Gröschner. Erschienen bei C.H.Beck.
Mit dem Hund in die Tram und in Gedanken im Blumenladen.
»Die später, nachdem ihr Blumenladen im Knattergebirge genannten Armenviertel der Stadt längst Geschichte war, von einem Kran in der Halle eines Schwermaschinenbaubetriebes einen guten Überblick auf die Beziehungen der Menschen unter ihr hatte und die rechtzeitig starb, bevor sie die Welt nicht mehr verstand.«
Weiterlesen? 😐


»Russische Spezialitäten« von Dmitrij Kapitelman. Erschienen bei Hanser Berlin.
Russisch-ukrainischer Wetterbericht mit Schnee.
»Denn jeder weiß doch, dass Legenden nichts anderes als eine glückliche Familie vieler Erzählungen sind.«
Weiterlesen? 🙂


»Im Herzen der Katze« von Jina Khayyer. Erschienen bei Suhrkamp.
Die doppelte Jina.
»Ich schaue auf das Mädchen, das meinen Namen trug, und frage mich, warum ich in sechsundvierzig Jahren noch nie von jemandem gehört habe, der so heißt wie ich.«
Weiterlesen? 🙂


»ë« von Jehona Kicaj. Erschienen bei Wallstein.
Sprache und Grenze.
»Die Wahrheit scheint zu sein: Ich zermahle jedes einzelne Wort, bevor ich spreche.«
Weiterlesen? 🙂


»Die Verdorbenen« von Michael Köhlmeier. Erschienen bei Hanser.
Einen Satz denken.
»... die Literaturredaktion lud mich ein, nach Frankfurt in die Bertramstraße 8 zu kommen. Das tun die doch nur, wenn sie sich etwas versprechen!«
Weiterlesen? 😐


»Verzauberte Vorbestimmung« von Jonas Lüscher. Erschienen bei Hanser.
Vielleicht hat der Soldat einen Namen. Vielleicht aber auch nicht.
»Und dieses Gerauche? Das ist doch auch Kitsch. Das kann ich doch bleiben lassen – als würde eine Geschichte glaubhafter, wenn man sie mit dem Geruch von Tabak imprägniert und mit bedeutungsschweren Rauchwolken dekoriert.«
Weiterlesen? 🙂


»Haus zur Sonne« von Thomas Melle. Erschienen bei Kiepenheuer & Witsch.
Das tut schon wieder so weh. 
»Ich hatte mich bei der Niederschrift des Buches noch einmal mit aller Kraft gegen die Krankheit gestemmt – und verloren.«
Weiterlesen? 🙂


»Single Mom Supper Club« von Jacinta Nandi. Erschienen bei Rowohlt Hundert Augen.
Mütter schreien und kümmern sich.
»Antje dagegen hat die Ausstrahlung einer Projektmanagerin oder einer Jobcenter-Mitarbeitern, in anderen Worten: gar keine.«
Weiterlesen? ☹️ 


»Die Sprache meines Bruders« von Gesa Olkusz. Erschienen bei Residenz.
Wer pfeift da?
»Er stürzt dem Bruder nach, das muss er, denn wieso soll einer pfeifen, der das gar nicht mag.«
Weiterlesen? ☹️ 


»Das Schwarz an den Händen meines Vaters« von Lena Schätte. Erschienen bei S. Fischer.
Papazeit.
»Dann hexen sie den Elefanten gemeinsam zurück in den Zoo, meine Mutter fängt an zu weinen und schlägt auf das Lenkrad.«
Weiterlesen? 🙂


»Blinde Geister« von Lina Schwenk. Erschienen bei C.H.Beck.
Sportunterricht.
»Das ist das Schwerste. Ohne Laut vorwärtskommen.«
Weiterlesen? 🙂


»Am Samstag gehen die Mädchen in den Wald und jagen Sachen in die Luft« von Fiona Sironic. Erschienen bei Ecco.
Das Internet ist für uns alle Neuland.
»Wenn sie nicht mit Scheuklappen in einem abgedunkelten Raum sitzt, hat sie eine Aufmerksamkeitsspanne von fünf Minuten, deswegen wohnen wir auch so weit draußen ohne Nachbarn an diesem Waldrand. 
Weiterlesen? 🙂


»Rom sehen und nicht sterben« von Peter Wawerzinek. Erschienen bei Penguin.
Reiseschwierigkeiten.
»Betreibe ununterbrochen Wortspiel mit dem Namen der Ewigen Stadt.«
Weiterlesen? ☹️ 


»Wachs« von Christine Wunnicke. Erschienen bei Berenberg.
Mehr Küchenschellen!
»Man konnte schlecht klopfen und sagen, Verzeihung, ich bin die Blumenmalerin, ich möchte in mein Körbchen etwas Unkraut aus Ihrem Garten legen, weil mich heute früh ein Fanatismus überkam.«
Weiterlesen? 🙂


»Sohn ohne Vater« von Feridun Zaimoglu. Erschienen bei Kiepenheuer & Witsch.
Vater stirbt.
»Was hat Vater mir als Kind gesagt? Wenn du aus dem Haus gehst, zieh die Schuhbänder fest und streich die Hose an den Knien glatt. Ich halte mich daran.«
Weiterlesen? ☹️ 


Damit fällt das offizielle Smiley-Ergebnis für die Leseproben des Deutschen Buchpreises 2025 folgendermaßen aus:

🙂 = 14
😐 = 2
☹️ = 4

Meine persönliche Shortlist wäre:

  • »Lebensversicherung« von Kathrin Bach
  • »Die Holländerinnen« von Dorothee Elmiger
  • »Die Ausweichschule« von Kaleb Erdmann
  • »Verzauberte Vorbestimmung« von Jonas Lüscher
  • »Haus zur Sonne« von Thomas Melle
  • »Wachs« von Christine Wunnicke

»Wachs« von Christine Wunnicke habe ich bereits gelesen und wirklich sehr geliebt. »Lebensversicherung« von Kathrin Bach und »Die Ausweichschule« von Kaleb Erdmann habe ich mir gestern nach der Lektüre der Leseproben direkt gekauft und ich freu mich schon sehr auf die Bücher. 

Wie die Jury entscheidet, erfahren wir am 16. September. Die Preisverleihung für den Deutschen Buchpreis 2025 findet am 13. Oktober statt.

Das Archiv:

Montag, 1. September 2025

Lesezeit im August 2025

Bleiben wir bei Songtext-Einstiegen (typisch Millennial): »I'm doing better, I made it to September, I can finally breathe« (Maisie Peters) – dieser August war merkwürdig blass, etwas langweilig, aber nicht auf die gute Art. Ausgenommen davon sind nur Nachrichten rund um Taylor Swift, ein neues Album, eine Podcast-Folge und eine Hochzeit, mein Fangirl-Herz kommt immer noch nicht ganz damit klar. 

Gelesen wurde erstaunlich viel, nur leider auch erstaunlich viel schlechtes. Es freut mich aber sehr, dass ich das Dicke-Bücher-Camp 2025 mit insgesamt vier gelesenen Büchern abschließen konnte. Und vielleicht landet auf der Leseliste für September auch noch mein letztes dickes Buch, »Die geheime Geschichte«, da häng ich noch auf Seite 186 fest. Überhaupt wird der September um einiges ereignisreicher, denn es steht ein Urlaub an. New York, baby! Ich platze vor Aufregung und versuche meinen Kopf damit zu beruhigen, erst einmal die Urlaubslektüre zu planen. Prioritäten! So wichtig! 

Im August habe ich diese sechs Bücher gelesen: