Freitag, 25. Juli 2014

Miese Schicksalstränen.

Niemand sollte "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" angucken, denn der Film ist fies und gemein. Genauso wie das Buch, aber zum Buch habe ich nie etwas geschrieben, außer die Mitteilung, dass ich eben jenes Buch gekauft habe. Ich weiß auch warum ich nicht mehr geschrieben habe. Weil das Buch fies und gemein ist. Genauso wie der Film, aber zum Film werde ich etwas schreiben, nämlich, dass er fies und gemein ist. 

Gestern gingen wir also ins Kino, der Saal war klein (sehr klein mit sehr wenig Beinfreiheit) und voll mit taschentuchbewaffneten Frauen (plus zwei Männer, die neben uns saßen und eigenartige Geräusche während des Films machten. Es waren aber keine Wein-Geräusche. Es waren auch keine Lach-Geräusche. Ich konnte das nicht zuordnen). Und man musste immer lachen, wenn eine Frau lautstark Wein-Geräusche machte, was ganz gut war, weil es vom eigenen Weinen ablenkte. Denn ja, ich habe geweint. Eigentlich aber nur zweimal. Einmal am Schluss der Amsterdam-Reise und dann ab der Beerdigungsprobe durchgehend bis zum Ende. Ich glaube, das deckt sich mit dem Wein-Anteil beim Buch. 

Besonders haben mir die Nachrichteneinblendungen gefallen, weil die zum Design des Buchcovers passten. Außerdem mochte ich die schauspielerische Leistung der Augenbrauen von Ansel Elgort, welcher Augustus Waters spielt.
Überrascht war ich, dass Willem Dafoe auftauchte, ich habe mich aber auch nicht wirklich vorher mit dem Film und dem Cast beschäftigt. Und ich fand die Assistentin sehr schick. Lotte Verbeek.
Was ich nicht mochte - die Klatschszene im Anne-Frank-Haus. Weil das schon im Buch total dumm war. Und im Film ist es auch dumm und im echten Leben wäre das auch dumm. Dumm. Dumm. Niemand klatscht, weil sich Jugendliche küssen. Selbst mit Krebsbonus klatscht da niemand. Gerade bei Krebsbonus klatscht da niemand! 

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" hat sich auf jeden Fall einen Platz unter den besten Wein-Filmen verdient, gleich neben "Die Frau des Zeitreisenden" und "Beim Leben meiner Schwester" (und "Sex and the City", wobei ich da nie weiß, warum ich weinen muss). 

2 Kommentare:

Anna hat gesagt…

Vielleicht haben die beiden anwesenden Männer Schnarchgeräusche von sich gegeben? Es soll Leute geben, die einen Kinobesuch für ein ausgiebiges Schläfchen nutzen...

Marina hat gesagt…

Dafür war es eigentlich zu unregelmäßig und zu selten.