Sonntag, 3. September 2017

Neu im Bücherregal - Die August-Bücher 2017

Nach einem fulminanten Juli ohne Buchkäufe war es abzusehen, dass ich im August wieder übertreibe. Aber ich kann mir ja einreden, dass sich die Bücher jetzt quasi über zwei Monate verteilen und dann bin ich im Durchschnitt gar nicht mal so schlecht. Oder so ähnlich. Die größten Fallen sind immer noch der Bücherschrank und Ausflüge zu Oxfam. Ansonsten hätte ich alles im Griff. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich noch nicht begonnen habe, mir Titel aus der Longlist des Deutschen Buchpreises 2017 zu kaufen. Noch nicht. Jetzt, wo ich es ausgesprochen habe, ändert sich das bestimmt sofort. Wehe mir! 


Wonder Woman – Das erste Jahr von Greg Rucka, Nicola Scott und Bilquis Evely. Hui! Ein Comic! Ich bin ganz ehrlich, beim Comickauf kenn ich mich nicht aus und stand deswegen sehr verwirrt im Comicladen herum, bis ich verstanden habe, dass in dieser Ausgabe 7 Comichefte enthalten sind. Verrückt. Hat sich aber schlussendlich gelohnt, insbesondere der Zeichenstil hat mir sehr gut gefallen. Einem weiteren Ausflug in das Wonder Woman-Universum steht also nichts im Wege!

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke von Joachim Meyerhoff. Wie konnte ich vergessen, dass Meyerhoff mit diesem Buch auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2016 stand? Wie kommt es, dass ich das Buch erst jetzt in meinen Händen halte? Und werde ich es schaffen, vorher noch "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" zu lesen, um die Reihenfolge einzuhalten?

Rückkehr nach Reims von Didier Eribon. Man sollte viel öfter das Angebot der Bundeszentrale für politische Bildung betrachten. Und man sollte bei einem Bücherschrank nicht immer nach dem Aussehen der Bücher gehen. Ohne Herrn Gatsby hätte ich diesen Band nämlich nicht entdeckt. Dabei schleiche ich um die Ausgabe von Suhrkamp schon so lange herum. Jetzt ist aber alles gut und vielleicht besuche ich auch demnächst die gemeinsame Lesung des Autors mit Édouard Louis in den Kammerspielen.

Reality-Show von Amélie Nothomb. Vor vielen Jahren habe ich "Quecksilber" von Nothomb gelesen, weil es mir eine Buchhändler-Kollegin empfohlen hat. Danach habe ich wie im Rausch alle weiteren Bücher der Autorin auf meine Wunschliste geschrieben, aber nie wieder ein Buch von ihr gelesen. Auch sehr traurig. "Reality-Show" ist nun ein Versuch, wieder in das Werk von Nothomb einzusteigen. Ein Dank geht an eine meiner liebsten Instagram-Menschinnen straightedge20x für das Buch! 

Die Arglosen von Francesca Segal. Eben jenes Buch steht schon lange auf meiner Wunschliste. Dank eines Ausflugs zu Oxfam steht es nun in meinem Bücherregal. 

Ich bin so hübsch von Hazel Brugger. Ein wenig schwärme ich für Hazel Brugger. Sie ist schließlich Schweizerin. Und schreibt so schöne Dinge wie "... die unzähligen Hamster, die einfach aus Langeweile immer fetter und fetter werden, bis sie schließlich aussehen wie Mädchen. Also wie kleine Maden." oder "Hätten Sie lieber, dass ein Fremder Sie auf der öffentlichen Toilette überrascht oder dass Sie einen Fremden dort überraschen?". Teilweise habe ich mich nicht getraut "Ich bin so hübsch" in der S-Bahn zu lesen, weil ich wirklich ständig laut und irre kichern musste. Ein gar vorzüglich böses Buch. 

Ich bin schwul. Ich bin süchtig. Ich bin ein Genie. von Truman Capote und Lawrence Grobel. Eines Tages werde ich die Gesamtausgabe von Truman Capote besitzen und ein sehr glücklicher Mensch sein. Jawohl. Bis dahin erfreue ich mich an diesem Gesprächsband. Und ist euch auch aufgefallen, dass die letzten drei Bücher von Kein & Aber sind? Eine ungeplante Verlagshäufung. Wie nett. Mir gefallen die Bücher auch alle sehr, ich mag die Grüntürkisblautöne der Buchschnitte.

Westlich des Sunset von Stewart O'Nan. Wie sollte ich ein Buch links liegen lassen, in welchem es um F. Scott Fitzgerald geht? Eben! Und so musste ich bei Oxfam auch dieses Buch einfach einpacken. Genauso wie ...

Katzenauge von Margaret Atwood. Ich glaube, von keiner Autorin habe ich mehr ungelesene Bücher zusammengesammelt wie von Atwood. "Der Report der Magd" löst bei mir immer noch Fuchtelanfälle aus, weil es so gut und doch so furchtbar ist. Mehr Atwood für alle, also! 

Nicht im Bild:

The Power von Naomi Alderman. In meinem Beitrag zu "Vier Bücher für ... Feminismus Level 1" hatte ich dieses Buch aufgenommen, weil ich die Grundidee wahnsinnig interessant fand. Anfang August konnte ich dann nicht mehr länger warten, habe es bestellt, direkt gelesen und direkt entsorgt (das heißt weiterverschenkt). Meine Güte! So eine Enttäuschung. Ich bleibe dabei, dass die Grundidee großartig ist und die vor- bzw. nachgelagerten Briefe sind sehr gewitzt, aber ansonsten verspielt Naomi Alderman ihre Chance mit Religionsgeschwubbel und pseudowissenschaftlichen Erklärungen für The Power, die so gar keinen Sinn ergeben. Oder ich hab es einfach nicht verstanden. Meh. 

Die Außerirdischen von Doron Rabinovici. Dieses Buch ist nicht im Bild, weil ich es gestern verliehen habe, ich schlauer Mensch. Denn das Buch ist gut bzw. hat es ebenso wie "The Power" eine interessante Grundidee, die aber auch interessant umgesetzt wird. Außerirdische landen auf der Erde! Niemand hat sie gesehen, aber sie sind da. Natürlich. Und sie verlangen Menschenopfer. Auf freiwilliger Basis. Und was macht der moderne Mensch? Veranstaltet erstmal einen Wettbewerb – Hunger Games lässt grüßen! Zum Ende hin nimmt das Buch zwar etwas ab, trotzdem gibts einen Daumen nach oben und einen Platz im Bücherregal. 

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Die Außerirdischen und Westlich vom Sunset möchte ich auch unbedingt noch lesen.
Doron Rabinovici ist sogar mit dem Buch für den österreichischen Buchpreis nominiert.

Liebe Grüße, Anja