Samstag, 21. Februar 2015

Das SuB-Buch der Woche - Folge 10.


Wie gut, dass niemand bemerkt hat, dass ich den Brezen-Eintrag in dieser Woche vergessen habe. Irgendwie kam ich bei keinem neuen Bäcker vorbei und wenn ich an einem Bäcker vorbei kam, dann hatte ich keine Lust auf eine Breze. Traurig.

Eigentlich hatte ich überlegt, ob ich stattdessen ein Brezen-SuB-Buch-Mash-up veranstalte, aber auch heute habe ich keine Breze gekauft, deswegen klappt das wieder nicht. Außerdem bin ich mir nicht sicher, wie gut Brezen zu Herta Müller passen, denn von Herta Müller ist das dieswöchentliche Buch. Genauer gesagt geht es um "Der Fuchs war damals schon der Jäger". Ich  mag den Titel total gerne, weiß aber gar nicht genau warum. Und so im Nachhinein muss ich bei dem Titel an "Vor dem Fest" denken. Überall Füchse. Füchse sind gute Tiere.

Aber ich darf mich nicht wieder verhaspeln. Herta Müller. Der jagende Fuchs. Meine Ausgabe ist eine kleine Fischer-Ausgabe, die hat keinen richtigen Klappentext, die hat innen einen Text und ich weiß nicht genau, wie dieser Text dann heißt, ich weiß aber, dass das auch ein Paratext ist. Alles ist Paratext! 

Rumänien in den letzten Tagen des Ceaușescu-Regimes: Es sind Bilder der allgegenwärtigen Bedrohung und der Angst, Bilder der Demütigung und der Aussichtslosigkeit, die das Fundament dieses so eindruchsvollen Romans bilden. Aus ihnen erheben sich, zögernd, die Personen: Adina, die Lehrerin, und ihre Freundin Clara, Ingenieurin in einer Fabrik. Als Clara sich in einen Offizier des Geheimdienstes verliebt, der Adina und eine Gruppe junger Musiker beobachten soll, zerbricht die Freundschaft der Frauen. Ein Fuchsfell in Adinas Wohnung wird zum Symbol ihrer Bedrohtheit. Von Clara noch rechtzeitig vor der Verhaftung gewarnt, kann Adina mit dem Musiker Paul aufs Land fliehen, wo sie den Sturz des rumänischen Diktators erleben. Aber die Bedrohung bleibt, der Fuchs ist immer noch der Jäger. 

Von Herta Müller habe ich bisher nichts gelesen, es scheint mir auch so, dass ich mir das Buch im Rahmen einer "Oh, eine Deutsche hat den Literaturnobelpreis gewonnen"-Euphorie besorgt habe. Eigentlich würde es sich lohnen, das Buch noch vor der Leipziger Buchmesse zu lesen, weil ich dort gerne zu der Lesung von Herta Müller gehen würde. Damit ich eine Ahnung habe, was die Frau so schreibt. Aber ich wollte doch schon Clemens Meyer zur Buchmesse lesen. Und muss noch tausend andere Bücher lesen. Oh weh. 

Randnotiz: Ich verstehe das Coverbild nicht. Warum wurde die Aubergine von Gabeln aufgespießt? Warum denke ich, wenn ich das Cover aus der Entfernung sehe, immer, dass das irgendein Tier mit langen Beinen ist? Was will mir der Coverbildmacher- oder auswähler damit sagen?

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