Montag, 8. Juni 2015

Geburtstagssalzburg.


Vor vier Jahren war ich bereits schon einmal in Salzburg. The Sound of Music habe ich immer noch nicht gesehen, aber anscheinend in einem Anfall geistiger Umnachtung vor einiger Zeit auf DVD gekauft. Ich kann mich daran nicht mehr erinnern, Herr Gatsby hat das behauptet. Wer guckt mit mir den Film? Damit ich endlich auch verstehe, warum sich die Touristen in Touristenbusse zwängen, um zu den einzelnen Drehorten gebracht zu werden. Damit ich das beim nächsten Salzburg-Ausflug auch machen kann. 

Dieses Mal verbrachten wir zu zweit (und nicht zu dreit) vier Tage in Salzburg. Mein Geburtstagsgeschenk an mich. Um vier Tage mal nicht an der Masterarbeit zu arbeiten. Das kommt zwar auch ohne Ausflug manchmal vor, aber ein Ausflug ist eine sehr schöne Ausrede. Außerdem muss man Feiertage ausnutzen und das Wetter war schön und überhaupt. Über Airbnb habe ich ein sehr feines Apartment gefunden. Mein erstes Mal bei Airbnb! Ich hatte solche Angst. Aber dann war es gar nicht schlimm. Das Apartment lag ein klein wenig außerhalb, in die Innenstadt brauchte man mit den Füßen knapp 20 Minuten, was eigentlich okay ist, nur bei strahlendem Sonnenschein ein bisschen anstrengend wird. Aber wir sind ja noch jung, wir schaffen sowas. Niemand hat einen Sonnenbrand bzw. -stich bekommen.



Vier Tage lang liefen wir also durch Salzburgs Gassen und Gässchen und am Fluss entlang und über Plätze und Brücken und in Gärten herum. Höchst erstaunlich finde ich ja, dass die Stadt quasi an einen Berg drangebaut wurde. Da sind Felsen! An solchen Aussagen merkt man, dass ich eine ganz schlechte Bayerin bin, Berge sind für mich nichts alltägliches. Ich finde Berge ganz interessant, mir reicht aber die Betrachtung aus der Ferne. Im Gegensatz zu Wasser. Wasser muss man mittendrin erleben.



Was nicht bedeutet, dass das meine Schuhe sind. Viel wichtiger auf diesem Bild ist die Buchhandlung im Hintergrund, denn als einzige Vorbereitung auf die Salzburg-Tage haben wir nach Buchhandlungen und Antiquariaten im Internet gesucht. Traurige Anmerkung: Wir haben nicht so viel Buchhandlungen im Internet gefunden, aber dafür sehr viele Buchhandlungen in Salzburg gesehen. Als Internet-Kind bin ich sehr verwirrt deswegen. Buchhandlungen müssen doch eine Internetseite haben. Wie soll man die denn sonst finden? (Aus diesem Grund kommt in den nächsten Tagen noch ein weiterer Salzburg-Beitrag zu Buchhandlungen und anderen Dingen, die man in Salzburg angucken sollte. Dachte ich mir. Als Gedächtnisstütze für mich)

Ich habe auch ein Buch gekauft, obwohl es ansonsten eher etwas traurig ist, ein Buch in Österreich zu kaufen, weil man aufgrund der höheren Mehrwertsteuer mehr für ein Buch zahlen muss. Und dann weniger Platz im Koffer hat. Bei dem Buch habe ich aber eine Ausnahme gemacht, weil es von einem österreichischen Verlag ist und in Deutschland habe ich das noch nie gesehen. Deswegen also "Goetheallee" von Jens Wonneberger. Weil ich das Buch nämlich auf der Leipziger Buchmesse entdeckt habe. 



Gegessen haben wir auch. Nämlich Bio-Hamburger, Sandwiches, Kaiserschmarrn, Apfelstrudel, Nudeln mit Tomatensauce, Eisschokolade, Schweinsbraten und Kasnockn, wobei letzteres dafür sorgte, dass ich mich bei der Bestellung sehr konzentrieren musste - das heißt doch Kässpatzen! Und ich habe wohl die ganze Zeit nur Wasser mit Holundersirup getrunken. Holler-Spritz. Holler-Soda. Ich weiß die richtige Bezeichnung nicht mehr. Das ganze gipfelte dann im Kauf einer Fanta Holunderblüte, weil die Flasche blau ist.

Und im Kino waren wir auch. Lost River von Ryan Gosling. Liebe Gosling-Fangirls: Guckt lieber nochmal Drive, da habt ihr mehr davon. Da sieht man ihn wenigstens. Und Drive ist auch einfach der bessere Film. Lost River wirkt auf mich so, als hätte Ryan Gosling mit aller Gewalt einen künstlerischen Independent-Film drehen wollen, was für ihn bedeutet, Farbfilter und eigenartige Kameraeinstellungen zu nutzen. Das wars dann aber auch schon. Nicht mal Matt Smith in einer Glitzerjacke kann mich da zu einem positiven Urteil bewegen. Im Kinosaal saßen auch nur vier Personen, inklusive uns. Vielleicht hat es sich schon herumgesprochen, dass man lieber Drive gucken soll.


Ein schöner Wochenendausflug. Man sollte viel öfter übers Wochenende wegfahren. Denn das Schöne liegt so nah. Mit einem Bayern-Ticket auf jeden Fall. Wie lustig dieser Meridian-Zug ist, der sogar eine automatische Durchsage macht, wenn die Toiletten besetzt sind. 

Und nun kann ich frisch, munter, frei mit neuer Energie an meiner Masterarbeit weiterschreiben. Selbst die Schnupfennase, die ich als kleines Souvenir mitgebracht habe, kann mich nicht aufhalten.

7 Kommentare:

BaGgAcFrEaK hat gesagt…

Allet Jute von mir, auch wenn wir uns nimmer sehen.

Tobi hat gesagt…

Liebe Marina,

ein sehr unterhaltsamer Reisebericht. Hört sich an, als ob das eine ganz schöne Runde war. Mit den fehlenden Internetseiten bei Buchhandlungen würde es mir wohl auch so gehen. Im Netz ist doch alles und jeder. Weihnachten fand ich es in Salzburg auch sehr schön und das ist ja von München aus echt nicht weit.

Bin auf den Beitrag über die Buchläden gespannt.

Liebe Grüße
Tobi

Halefa hat gesagt…

Wie - immer,wenn da jemand auf dem Klo ist, kommt ne Durchsage an alle? :ugly:

Marina hat gesagt…

Richtig! Wenn die Toilettentüre geschlossen wurde, kam eine Durchsage "Liebe Fahrgäste, derzeit ist die Toilette bestetzt!" - Wobei. Eigenartig war, dass das eben nicht immer der Fall war. Keine Ahnung, woran das lag.

körsbär hat gesagt…

Haben die bei dem Brunnen mal eben den Mittelteil der Fontana di Trevi aus Rom kopiert? ^^

Ich mag den Mirabell-Garten! ♥

Halefa hat gesagt…

Whut! I mean .... what the fuck! .. I can't even!

Marina hat gesagt…

Sind nicht eh alle Schlösser und Burgen von anderen Schlössern und Burgen geklaut? Dann gilt das auch für Brunnen.