Sonntag, 7. Dezember 2025

Lesezeit im November 2025

Keine Sorge, das mit der Zusammenfassung von mehreren Lesemonaten will ich gar nicht erst zur Routine werden lassen. Die erste Woche im Dezember ist zwar schon vorbei, aber nun folgt noch wieselflink der Rückblick auf den November. Wobei sich an der allgemeinen Lesesituation nicht viel getan hat. Ich hab zwar im letzten Monat ganze vier Bücher gelesen, aber zwischen den einzelnen Lesestunden gab es wieder viel zu viel Leerlauf. Dafür aber auch viel Strickzeit, denn ich habe im November einen weiteren Sophie Scarf gestrickt, das erfreut mich wirklich sehr. Und bis Weihnachten habe ich nun jeden Freitag frei, das spricht eigentlich für mehr Lesezeit. Wenn nicht auf meiner To-Do-Liste noch weitere Punkte stehen würden (Weihnachtskarten basteln, Schwimmen, Staubsaugen, neue Kalender für 2026 vorbereiten, und so weiter). Einen Punkt kann ich auf jeden Fall streichen, wenn ich diesen Beitrag geschrieben habe, denn »Lesezeit im November 2025-Beitrag schreiben« stand da natürlich auch mit drauf. Und hier sind wir nun:


»Lebensversicherung« von Kathrin Bach.
Kathrin Bach stand mit »Lebensversicherung« auf der Longlist des Deutschen Buchpreises und mir hat die Leseprobe wirklich gut gefallen, bei einem der nächsten Buchhandelsbesuche habe ich das Buch direkt mitgenommen und kann nach der Lektüre sagen: Lohnt sich wirklich sehr! Ich mag die sehr spezielle Erzählweise, in der die Protagonistin das Leben ihrer Familie anhand von Versicherungen einordnet. Es gibt Listen und Definitionen und viele Emotionen zwischen Aktenordnern. Ein kleiner, feiner Leseschatz, den ich auch im letzten »Vier Bücher für ..«-Video bei Instagram nochmal empfohlen habe!

»Die Ausweichschule« von Kaleb Erdmann.
Nochmal Deutscher Buchpreis, dieses Mal mit einer Shortlist-Platzierung, auch wenn auf meiner Ausgabe direkt der »Roman des Jahres«-Sticker geklebt hat, als ich das Buch habe. Dieser Erzählstil mit seinen vielen Metaebenen, in denen der Protagonist oder der Autor über sein eigenes Schreiben reflektiert, machen diesen Roman auf jeden Fall sehr speziell. Der Amoklauf in Erfurt 2002 gerät ein klein wenig in den Hintergrund, was aber gar nicht negativ gemeint ist. Mich hat das Buch auch deswegen so angesprochen, weil dieser Amoklauf damals in meiner Schulzeit einen sehr starken Eindruck hinterlassen hat und ich mich noch erinnere, wie ich ganz viele Zeitungsartikel darüber gesammelt habe, weil mich das wirklich lange nicht losgelassen hat. 

»Wedding People« von Alison Espach. Aus dem Englischen von Verena Ludorff.
Kurz nach der Lektüre war ich noch recht positiv gestimmt, was »Wedding People« angeht, es ist eigentlich auch eine nette Sommerlektüre, die man recht schnell lesen kann. Aber je länger ich darüber nachdenke, umso mehr ärgere ich mich darüber, dass die Selbstmordabsichten der Protagonistin so leichtfertig zur Seite geschoben werden, damit sie am Ende doch noch schnell ihr hoffentlich glückliches Ende mit einem Mann bekommt. Ugh. Nee. 

»Die weite Wildnis« von Lauren Groff. Aus dem Englischen von Stefanie Jacobs.
Lauren Groff gehört zu meinen Lieblingsautorinnen, nachdem mir »Licht und Zorn« und »Matrix« wirklich sehr gut gefallen haben (»Matrix« war eines meiner Lieblingsbücher 2024). In »Die weite Wildnis« geht es genau um diese Wildnis, die die namenlose Protagonistin nach ihrer Flucht aus einem Dorf in Nordamerika durchstreift. Knapp 300 Seiten wird gelaufen, gefroren, gerannt, gehungert und das ist schon irgendwie auch interessant zu lesen, aber dann doch sehr schnell ermüdend. Was es vielleicht auch sein soll, ich mag trotzdem alle anderen Bücher von Lauren Groff sehr viel lieber. 

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