Sonntag, 1. September 2019

Abschlussparty im Dicke-Bücher-Camp 2019

Es ist verrückt! 2 Monate Dicke-Bücher-Camp sind vorbei, über 1.000 Beiträge wurden unter dem Hashtag #dickebüchercamp gepostet, es haben sich verschiedene kleine Lesegruppen gebildet (Hallo an meine Mitstreiterinnen, die "Die Wohlgesinnten" gelesen haben!) und überhaupt – es wurden dicke Bücher gelesen! Und zwar ganz schön viele. 

Ich bin verdammt glücklich, dass das Dicke-Bücher-Camp auch im zweiten Jahr so großartig bei euch angekommen ist. Aus einer spontanen Zahnputz-Idee im letzten Jahr ist eine kleine, aber feine Bewegung entstanden, die sich in den Sommermonaten bewusst für dicke Bücher (ab 500 Seiten) entscheidet. Ich kann nur freudig "Danke!" an alle sagen, die den Spaß wieder mitgemacht und mitgetragen haben. Es war mir ein Fest! Und ich freue mich schon auf die Wiederholung 2020, denn ich habe mal wieder so viele tolle Bücher entdeckt, die ich auch unbedingt lesen will (Brilka, zum Beispiel!).

Doch welche Bücher habe ich nun im Dicke-Bücher-Camp 2019 gelesen?


Vorgenommen hatte ich mir ja vier Bücher. Und es wurden auch vier Bücher. Nur ein Titel musste ausgewechselt werden.

"Fräulein Nettes kurzer Sommer" von Karen Duve. Der erste Titel im Dicke-Bücher-Camp 2019. Ein zeitloses Porträt über die Irrungen und Wirrungen, die entstehen, wenn man als Frau aus den gesellschaftlichen Regeln auszubrechen will. Mehr Nette wäre schön. Denn das Buch ist immer dann am besten, wenn nicht die olle Männer-Clique vorkommt. Und weil mich in dem Punkt "Fräulein Nettes kurzer Sommer" nicht befriedigen konnte, habe ich das Buch in den Bücherschrank gestellt, weswegen es nun auf dem Abschlussfoto fehlt. Das Buch wurde quasi zu früh aus dem Camp abgeholt ... 

"Jeder stirbt für sich allein" von Hans Fallada. Eine leise, nicht leichte Geschichte darüber, wie Widerstand im Kleinen aussehen kann. Hat mir wirklich gut gefallen und macht Lust, mehr von Fallada zu lesen. 

"Jonathan Strange & Mr. Norrell" von Susanna Clarke. Ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Ich wollte das Buch lesen. Ich wollte es mögen. Aber nach ungefähr 100 Seiten musste ich mir eingestehen, dass wir beiden einfach nicht glücklich miteinander werden. Jedenfalls nicht zur Zeit. Vielleicht passt es irgendwann besser. Vielleicht erwacht irgendwann wieder einmal meine Fantasy-Seite. Aber bis dahin muss das Buch leider zurück ins Regal und auf seinen großen Auftritt warten. 

"Die Wohlgesinnten" von Jonathan Littell. Uff. Was für ein Buch. Blutig, monströs, ehrlich, kalt. Fast einen Monat lang habe ich für diese gewaltige Lektüre gebraucht. "Die Wohlgesinnten" fordert seine Leser*innen heraus und das auf eine unbequeme Art und Weise. Ich weiß auch nicht, ob ich das Buch wirklich empfehlen kann, aber irgendwie zieht es einen in seinen Bann und man kann nicht aufhören, selbst, wenn man wollte. 

"Neun Fremde" von Liane Moriarty. Dieses Buch war eigentlich nicht eingeplant, ich hatte dementsprechend keine großen Erwartungen (und dachte nur, dass ich nach "Die Wohlgesinnten" irgendetwas leichtes, einfaches lesen muss). Aber ich wurde sehr positiv überrascht. Ein Wellness-Resort in Buchform. Herrlich zum Abschalten und dennoch mit Witz und Anspruch. Das perfekte Sommerbuch und ein sehr schöner Abschluss zum Dicke-Bücher-Camp.

Und nun ... nun lese ich zum Ausgleich erstmal eine kurze Graphic Novel. Und freue mich schon, euch im Juli 2020 wieder im Dicke-Bücher-Camp begrüßen zu dürfen! 

Welche Bücher habt ihr im diesjährigen Camp gelesen? Habt ihr vielleicht auch andere neue dicke Bücher entdeckt? Und ganz besonders wichtig: Seid ihr auch im nächsten Jahr wieder mit dabei?

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